Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2012

Raymond Arons 'säkulare Religion': Begriff, Kritik und Anschlussmöglichkeiten

In: Der souveräne Nationalstaat: das politische Denken Raymond Arons, S. 85-98

Abstract

Weder die Religion noch die Säkularisierung nehmen im Denken Raymond Arons einen zentralen Platz ein. Gleichwohl ist der von ihm geprägte Terminus "säkulare Religion" bis in die jüngste Zeit mit Interesse rezipiert worden. Ein Grund dafür dürfte sein, dass dieses Konzept in Arons Analyse totalitärer Staaten eine wichtige Rolle eingenommen hat und zwischen der Vernunft- und Modernekritik etwa der Frankfurter Schule einerseits und der kulturalistischen Fokussierung auf scheinbar antimoderne, traditionalistische Fundamentalismen andererseits einen dritten Weg in der Analyse von Totalitarismen weist. In dem Beitrag wird zuerst der Begriff "säkulare Religion" vorgestellt und insbesondere im Hinblick auf die jüngere Kritik diskutiert. Dabei wird auf die Stoßrichtung des Konzepts in seinem unmittelbaren politischen Kontext ebenso eingegangen wie auf die Möglichkeit, dieses zur Analyse aktueller Phänomene wie dem islamischen Fundamentalismus in die Diskussion zu bringen. Abschließend wird ausgehend von Eric Voegelins Ausführungen zu den "politischen Religionen" eine systematische Perspektive auf das Grundproblem von Arons Überlegungen - die Spannung zwischen Immanenz und Transzendenz - entwickelt. (ICB2)

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