Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2012

Religiöse Sozialisationsinstanzen im Wandel: wer vermittelt die "neue" oder "alternative" Religiosität?

In: Tradierungsprozesse im Wandel der Moderne: Religion und Familie im Spannungsfeld von Konfessionalität und Pluralisierung, S. 335-358

Abstract

Der Beitrag befasst sich mit den sozialen Instanzen, die die Entstehung und Entwicklung von alternativreligiösen Ideen beeinflussen, wie sie in der gegenwärtigen Religionsforschung unter den Themenfeldern der "neuen religiösen Bewegungen", der "Spiritualität" oder der "Esoterik" diskutiert werden. Die Darstellung orientiert sich an der zeitlichen Entwicklung und beginnt mit der jugendlichen Gegen- und Protestkultur, die bis in die 1980er Jahre hinein Teil der "neuen sozialen Bewegungen" gewesen ist. Als zweites wichtiges Standbein der Vermittlung neureligiöser Ideen wendet sich der Beitrag den mediatisierten Formen religiöser Kommunikation zu, die vor allem auf dem Buchmarkt seit den 1980er Jahren einen beträchtlichen Anteil erlangt haben. Als dritte Säule der gesellschaftlichen Verbreitung und Legitimation alternativer Religiosität wird anschließend der gegenwärtige Esoterikmarkt, insbesondere die Rolle der dort aktiven religiösen Entrepreneure, dargestellt. Anhand des zurzeit populären Themenfeldes der spirituellen Lebensberatungs- und Gesundheitsangebote wird gezeigt, wie und von wem neureligiöse Ideen vermittelt werden und auf welchen sozialstrukturellen Voraussetzungen der Glaube an die spirituellen Dienstleistungen beruht. Angesichts der benannten neuen Sozialisationsinstanzen wird im Schlusskapitel der Frage nachgegangen, inwiefern die neuen Vermittlungsformen überhaupt noch mit dem klassischen Begriff der Sozialisation zu erfassen sind. (ICB2)

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