Die Auflösung des Individuellen: Luhmann und die historisch-soziale Semantik
In: Das Politische als Argument: Beiträge zur Forschungsdebatte aus dem Internationalen Graduiertenkolleg "Politische Kommunikation von der Antike bis in das 20. Jahrhundert", S. 143-160
Abstract
Luhmanns Studien zur semantischen Tradition stehen dem Historismus nahe. Sie verfolgen aber auch die politische Absicht, eine andere Perspektive zu eröffnen als die historische, die in der zentralen Bedeutung der Begriffe begründet ist. Luhmanns Umgang mit den Semantiken stellt den Höhepunkt einer soziologischen Aufklärung dar, weil er in umfassender Weise die Überwindung der Aufklärung durch die Soziologie darstellt, die als nicht-revolutionäre Wissenschaft die moderne Gesellschaft reflektiert. Die semantischen Veränderungen sind eine Antwort auf die größere systematische Komplexität und auf die Kontingenz der Vorgänge innerhalb des Systems. Die Funktion der Semantik besteht darin, die Sprache des Provisorischen und der Veränderung der Gesellschaft als soziales System zu formulieren und ständig umzuformulieren. (ICE2)
Problem melden