- Rede des amerikanischen Verteidigungsministers, Caspar W. Weinberger, vor dem Nationalen Presseklub in Washington am 28. November 1984 - Rede des amerikanischen Außenministers, George P. Shultz, vor der Yeshiva-Universität in New York am 9. Dezember 1984 (gekürzt)
Auch die mit humanitären Zielen begründeten Interventionen der jüngsten Vergangenheit haben die Vorbehalte nicht beseitigen können, die in der Friedensforschung gegen gewaltsame Interventionen in Drittstaaten bestehen. Vor dem Hintergrund einer größeren Interdependenz in einer globalisierten Welt, in der Regierungen universellen Normen unterliegen, stellt sich die Frage, mit welchen Mitteln zur Sicherung der Menschenrechte Einzelner und von Gemeinschaften interveniert werden sollte. Seitens der Friedensforschung steht eine Klärung dieser Frage noch aus. Ebenso wichtig ist der Aspekt, welche zivilen Alternativen zu militärischen Interventionen bestehen. Der Band greift diese vielschichtige Thematik auf und möchte einen Beitrag zu ihrer erneuten Diskussion leisten. Der Inhalt · Theoretische Perspektiven · Fallbeispiele · Zivile Alternativen Die Zielgruppen · FriedensforscherInnen · PolitikwissenschaftlerInnen · SoziologInnen · Praktiker und Praktikerinnen der Friedensarbeit Die Herausgeber Dr. Bernhard Rinke, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur für Internationale Beziehungen und Friedens- und Konfliktforschung und Geschäftsführer des Zentrums für Demokratie- und Friedensforschung (ZeDF) an der Universität Osnabrück. Christiane Lammers, Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts Frieden und Demokratie der FernUniversität in Hagen. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Reinhard Meyers, Professor für Internationale Politik und Außenpolitik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Prof. Dr. Georg Simonis, Institut für Politikwissenschaft der FernUniversität in Hagen
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Das wesentliche Interesse der US-Regierung bei der Durchführung der militärischen Intervention in Somalia lag darin, das neue Instrument UN-sanktionierter friedenssichernder Operationen zu testen. Weit davon entfernt, die Fähigkeit der UNO zur Sicherung des Friedens unter Beweis zu stellen, verschlechterte die Intervention jedoch aufgrund der Widersprüchlichkeit von militärischen Überlegungen einerseits und humanitären, politischen und wirtschaftlichen Zielen andererseits die Voraussetzungen für eine langfristige Lösung des Konflikts in Somalia. Obwohl das Fehlschlagen der militärischen Intervention die Notwendigkeit präventiver politischer und wirtschaftlicher Maßnahmen unterstrich, wiederholte sich die Vernachlässigung von Prävention und Vermittlung im Falle Ruandas. Der Testfall Somalia hat so vor allem bewirkt, daß der Enthusiasmus für friedenssichernde Operationen deutlich gesunken ist. (ICEÜbers)
Klappentext: Im Sommer 2021 verließen die NATO-Truppen nach fast zwei Jahrzehnten Afghanistan. Am 15. August desselben Jahres übernahmen die Taliban die Macht. Seitdem wird über die Frage diskutiert, ob und inwiefern das internationale humanitäre, politische und militärische Engagement in Afghanistan gescheitert ist. Dieses Buch zieht Bilanz. Es versammelt Beiträge deutschsprachiger Sozial- und Rechtswissenschaftler:innen, die in den letzten zwei Jahrzehnten über und in Afghanistan geforscht haben. Es stellt auf den Prüfstand, welches Wissen der Intervention zugrunde lag und welche Vorstellungen gegenwärtige Diskussionen über deren Scheitern prägen. Die Beiträge verdeutlichen, mit welch vielfältigen und oft widersprüchlichen Ansprüchen und Motivationen die Interventionsakteure agierten. Sie zeichnen nach, wie Afghaninnen und Afghanen die Entwicklungen erlebten. Und sie heben die Bedeutung der Afghanistan-Einsätze innerhalb der intervenierenden Gesellschaften hervor. So wird deutlich, dass die Frage nach der Bilanz vor allem eine Frage der Perspektive ist und das Vermächtnis der Intervention über deren militärisches Scheitern hinausgeht.
Verfügbarkeit an Ihrem Standort wird überprüft
Dieses Buch ist auch in Ihrer Bibliothek verfügbar:
In Deutschland fehlt es an einer breiten Debatte darüber, zu welchen Zwecken und unter welchen Bedingungen der Einsatz militärischer Gewalt nicht nur strategisch und völkerrechtlich, sondern auch ethisch gerechtfertigt sein kann. Eine solche Debatte ist aber nur möglich, wenn die verbreitete Scheu davor überwunden werden kann, sich auf die oft missverstandene Argumentationstradition des "gerechten Krieges" einzulassen. Zu wenig ausgeprägt scheint in Deutschland das Bewusstsein dafür zu sein, dass in der bellum iustum-Tradition militärische Gewalt als Übel gilt, wenngleich manchmal als das geringere, und ihr Einsatz immer im Hinblick auf Ziele und Konsequenzen rechtfertigungspflichtig ist. Eine Theorie legitimer militärischer Gewaltanwendung, die an die bellum iustum-Tradition anknüpft sowie die gegenwärtige ethische Debatte reflektiert und rekonstruiert, wirft eine Reihe von Fragen auf, die sich zugespitzt so zusammenfassen lassen: Dient der Einsatz militärischer Gewalt klar bestimmten legitimen Zwecken? Rechtfertigen diese Zwecke also eine Ausnahme vom Tötungsverbot? Sind sie verallgemeinerungsfähig und hierauf möglichst durch den Zwang zur Legitimation in multilateralen Verfahren "getestet"? Waren andere, gewaltärmere Mittel erfolglos oder bieten sie keine plausibel begründbare Erfolgsaussicht? Kann ein Einsatz militärischer Gewalt die mit ihm angestrebten legitimen Zwecke mit vernünftig begründeter Aussicht auf Erfolg dauerhaft und mit einem Minimum an Gewalt erreichen? Der explizite Rückgriff auf die Prinzipien und Kriterien legitimer Gewaltanwendung kann helfen, den Verengungen einer oftmals legalistisch, moralistisch oder gar rein realpolitisch geführten Debatte entgegenzuwirken. (Autorenreferat)
"Intervention in 'failing states' ist primär ein politisches, nicht völkerrechtliches Problem. Knappe Ressourcen, fehlender politischer Wille und mangelndes Wissen stehen einer effektiven Politik der Einmischung im Wege. Es besteht ein Missverhältnis zwischen Nachfrage und Angebot an Interventionsmitteln." (Autorenreferat)