Die Geschichte ist kurz und ewig
In: Transit: europäische Revue, Heft 15, S. 168-185
ISSN: 0938-2062
(1)Da ist Viktor, der während eines Klassentreffens, fünfundzwanzig Jahre nach dem Abitur, die NSDAP-Vergangenheit seiner Lehrer aufzählt und die Empörung der ehemaligen Lehrer und Mitschüler inkaufnimmt und einen Skandal riskiert, nur um festzustellen, daß er nicht abrechnen wollte, sondern Rache nehmen wollte. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte erfolgt individuell und auf die unterschiedlichste Art und Weise. (2) Und da ist Manoel, ein Kind geheimer jüdischer Herkunft mit einem offiziellen christlichem Namen, dem die Angst das Herz bis zum Hals schlagen läßt vor dem, was draußen auf der Straße vor sich geht. Irgendwo auf der Flucht wird aus Manoel Mano und schließlich Samuel. Auf der Flucht findet sich die wahre Identität und auch die eigene Geschichte wird akzeptiert und gelebt. (prk)