Bericht über die Einführung eines Umweltmanagementsystems nach DIN ISO 14001 in einem Lebensmittelbetrieb
In: Wirtschaft
Verlagsinfo: Umweltschutz in seinen verschiedenen Facetten ist eines der großen gesellschaftlichen Themen unserer Zeit. Dabei spielt der Umweltschutz sowohl im privaten, als auch im öffentlichen und gewerblichen Bereich eine große Rolle. So widmen immer mehr Bürger, gerade im privaten Bereich, Fragen wie dem Einsparen von Ressourcen, einer umweltschonenden Lebens- und Haushaltsführung und der ökologischen Komponente der von ihnen bezogenen Waren und Dienstleistungen zunehmende Aufmerksamkeit. Teils durch die Wandlung des Bewußtseins in der Öffentlichkeit, teils durch eigenen Antrieb hat auch im öffentlichen Bereich das Thema Umweltschutz seit den siebziger Jahren zunehmende Bedeutung erlangt, was sich zum einen in den Inhalten der verschiedenen Parteiprogramme niedergeschlagen hat, zum anderen in der steigenden Zahl von Gesetzen und Verordnungen zeigt. Somit sehen sich Unternehmen, die erfolgreich am Wirtschaftsstandort Deutschland operieren wollen, von zwei Seiten in die Pflicht genommen. Zum einen die Globalisierung der Märkte, die europäische Einigung und insbesondere der Konkurrenzdruck angrenzender Billiglohnländer Osteuropas verändern die bisherige Situation vieler Unternehmen grundlegend. Der Endverbraucher bzw. der industrielle Kunde bei den Produzenten von Zwischenprodukten wünscht sich zunehmend, daß die Produkte möglichst umweltschonend produziert, gebraucht und entsorgt werden können, während der Gesetzgeber seinerseits eine ganze Reihe von Vorgaben und Regelungen erläßt und so Maßstäbe für ökologisches Handeln gibt. Das Auftreten neuer Mitbewerber, Kunden und Lieferanten stellt eine Herausforderung dar, bietet aber auch eine Chance, Unterschiede zum Wettbewerb herauszustellen und zu nutzen. Hierbei bedarf es geeigneter Management-Werkzeuge, die es ermöglichen, kostengünstig und effizient die Wünsche des Kunden zu erfüllen und gesellschaftliche sowie gesetzliche Anforderungen an das Unternehmen umzusetzen. Effektiv gestaltete Managementsysteme stellen hierfür ein geeignetes Hilfsmittel dar und werden zunehmend eingesetzt. Neben den nationalen und europäischen Gesetzgebern tragen die Normungsgremien dieser Entwicklung Rechnung, indem sie in den letzten Jahren eine Serie von weltweiten Mindeststandards für Managementsysteme verabschiedet haben. In Deutschland stehen den Unternehmen zwei Alternativen zur Verfügung, sich ihren Einsatz im Umweltschutz 'bescheinigen' zu lassen. Zum einen haben sie die Möglichkeit einer Zertifizierung nach der Norm DIN ISO 14001, zum anderen können die Unternehmen ein eingeführtes UMS (Umweltmanagementsystem) nach der EG-Öko-Audit-Verordnung Nr. 1836/93 ('Verordnung (EWG) Nr. 1836/93 über eine freiwillige Beteiligung gewerblicher Unternehmen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung' (EMAS)) validieren lassen. Durch die Einführung eines Umweltmanagementsystems wird großer Wert auf die Beobachtung und Bewertung von Umweltaspekten gelegt, die Bemühungen zur Verbesserung des Umweltschutzes im Unternehmen nach sich zieht. Dadurch entsteht auch ein Wandel in der Unternehmenskultur, da der Umweltschutz als Querschnittsaufgabe zu sehen ist und somit alle Bereiche des Unternehmens beeinflußt. Heutzutage wird von einer Übersättigung der Märkte ausgegangen, so daß sich die Unternehmen von den Mitbewerbern differenzieren müssen, um marktfähig zu bleiben, welches sie mit Hilfe eines Umweltmanagementsystems erreichen können. Außerdem können durch die ständige Verbesserung der technischen Verfahren, welche sich auch positiv auf die Umwelt auswirken, erhebliche Kosten eingespart und die Gefahr von Betriebsstörungen und Unfällen reduziert werden. Weiterhin wird das Image des Unternehmens sowohl intern als auch extern verbessert, denn durch eine Zertifizierung wird eine höhere Vertrauensbasis geschaffen. Diese führt bei Geschäftspartnern und Mitarbeitern zu positiven Reaktionen und zur besseren Identifikation mit dem Unternehmen. Ebenso wird durch ein Umweltmanagementsystem ein Zugang zu neuen Märkten mit Öko-Produkten geschaffen und somit neue Kunden gewonnen. Ebenfalls zu bemerken ist, daß durch das Umweltmanagementsystem auch die gesetzlichen Pflichten eingehalten werden müssen, wodurch eine geringere Gefahr von strafrechtlichen Konsequenzen durch Vermeidung von gesetzlich festgelegten Umweltvorgaben besteht. Im Verlauf dieser Arbeit wird verstärkt auf die Erfahrungen in der betrieblichen Einführung eines Umweltmanagementsystems nach der Norm DIN ISO 14001 in einem LM-produzierenden Betrieb eingegangen. Das Unternehmen, dem der Betrieb angehört, ist ein multinationaler Konzern, welcher bestrebt ist, alle ihm angehörenden Standorte in Deutschland nach und nach mit der UMS-Einführung zu betrauen. Inhaltsverzeichnis: 1.Einleitung2 2.Der wirtschaftliche Gesichtspunkt im Umweltschutz5 2.1Die 'Ökosteuer' - ein Hindernis für finanzierbaren Umweltschutz? 2.2Wirtschaftliche Gründe für die Einführung eines UMS 3.Vergleich der Norm DIN ISO 14001 mit der EG-Verordnung Nr. 1836/9311 4.Kombinierte Managementsysteme16 5.Vorgehensweise bei der Umsetzung nach DIN ISO 1400119 5.1Erstellung der zum UMS gehörenden Dokumentationen 5.1.1Umweltbetriebshandbuch 5.1.2Alarm- und Gefahrenabwehrplan 5.1.3Handbuch der Verfahrensanweisungen 5.1.4Arbeits-; Betriebsanweisungen 5.2Korrektur- und Verbesserungsmaßnahmen im Ziel- und Maßnahmenplan 6.Personelle Organisation des Umweltschutzes70 6.1Die Rolle der Mitarbeiter bei der Einführung eines UMS 6.2Mitarbeiterschulungen 7.Voraudit / Hauptaudit / Zertifizierung78 7.1Auditvorbereitung / -durchführung 7.2Zertifizierungsvorgang 8.Was bringt die Zukunft84 9.Diskussion85 10.Anhang88