Kindheit in der Familie
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Issue 40/41, p. 14-20
ISSN: 0479-611X
"Kindheit und Familiensituation sind für jedes Kind einzigartig. Dennoch lassen sich einige Charakteristika von Kindheit und Familienerziehung in der heutigen Gesellschaft herausarbeiten. Dazu gehören z.B. die Pluralität der Lebensformen, in deren Kontext Kinder aufwachsen, und die Labilität der Familienverhältnisse. Etwa die Hälfte aller Kinder sind Einzelkinder, die zu einem großen Teil auf ihre Eltern als Gesprächspartner und Spielkameraden angewiesen sind. In vielen Fällen spielt sich Kindheit heute in Institutionen ab, ist also durch Zeitpläne, angeleitete Aktivitäten und ständige Überwachung gekennzeichnet. Ferner wird sie stark durch Konsum und Medien geprägt; Eigenständigkeit und das unbeaufsichtigte Spielen in der Natur haben hingegen im Vergleich zu früher an Bedeutung verloren. Heute sind Kinder in den Mittelpunkt ihrer Familien gerückt: Die Eltern widmen ihrer Erziehung viel Zeit und Energie, denken oft über sie nach und gestalten sie partnerschaftlich. Da Kinder in manchen Situationen aber auch als Hindernis für die eigene Selbstverwirklichung erlebt werden, ist das Verhalten der Eltern ihnen gegenüber oft sprung- und wechselhaft." (Autorenreferat)