Zusammenfassung Die Herausgeber*innen des Themenschwerpunkts reflektieren die aktuelle klimapolitische Debatte und erörtern insbesondere den Beitrag zivilgesellschaftlicher Akteure. Dabei wird besonderes Augenmerk auf thematische Verknüpfungen, Vernetzungspotentiale und mögliche neue Akteurskoalitionen gelegt. Vor dem Hintergrund dieser klimapolitischen Zwischenbilanz gibt der Beitrag einen Überblick über Konzeption und Beiträge des vorliegenden Themenschwerpunkts.
Der Beitrag untersucht das Potenzial zivilgesellschaftlicher Partizipation zur Effektivitätssteigerung von Governance. Am Beispiel des Politikfeldes "Umwelt und Governance" wird gefragt, unter welchen Prozess- und Kontextbedingungen Partizipation geeignet ist, Politikziele effektiver zu erreichen. Hierzu wird auf eine Metaanalyse von 15 Fallstudien, vor allem aus Deutschland und den USA, zurückgegriffen. Untersucht werden der Einfluss von Partizipation auf die Qualität der Entscheidungen und die Umsetzung der Entscheidungen sowie der Einfluss des Kontextes. Die Analyse ergibt ein differenziertes Bild. Vier zentrale Ergebnisse kristallisieren sich jedoch heraus: (1) Der Hauptunterschied liegt in einer stärkeren Fokussierung auf Konfliktlösung in Nordamerika und einem stärkeren Gewicht auf Verfahrensqualität in Europa. (2) Partizipation steigert nicht generell die Qualität umweltbezogener Entscheidungen. (3) Partizipation fördert nicht generell die Umsetzung umweltbezogener Entscheidungen. (4) Dem gesellschaftlichen und ökologisch-technischen Kontext kommt eine erhebliche Bedeutung zu. (ICE2)
"In einem ersten Schritt gibt der Autor einen kurzen Überblick über die politischen Kontexte des neueren Begriffsgebrauchs von Zivilgesellschaft. In einem zweiten Schritt werden demokratietheoretische Konzeptionen der Zivilgesellschaft im Überblick dargestellt. Auf die Begriffsverwendung in den jüngsten reformpolitischen Diskussionen macht die abschließende kurze Skizze zu 'Bürgerengagement und Zivilgesellschaft' aufmerksam. Der Diskurs der Zivilgesellschaft lässt sich insgesamt als eine weit ausholende und unabgeschlossene theoretische Suchbewegung nach den politischen Handlungsmöglichkeiten gesellschaftlicher Akteure zur Herstellung und Fortentwicklung demokratischer Formen der Politik charakterisieren. Assoziationen im intermediären Raum der Politik, politische Öffentlichkeit und responsive politische Institutionen einerseits, rechtsstaatliche Garantien negativer und positiver Freiheit andererseits bilden die Grundpfeiler des Diskurses. Seine Dynamik erhält er im Kontext der politischen Selbstverständigung radikaldemokratischer Akteure. Im Mittelpunkt steht hier der Zusammenhang einer Reformpolitik, die die Möglichkeiten der politischen Beteiligung zivilgesellschaftlicher Akteure an politischer Meinungs-, Willens- und Entscheidungsfindung zu erweitern sucht, mit einer demokratischen Selbstbegrenzung der Akteure auf den - für weitere Demokratisierung offen stehenden - institutionellen Rahmen liberaler Demokratie. Geprägt sind diese Selbstverständigungsdiskurse durch zwei Ausgangspunkte: den kulturellen Pluralismus auf der einen, die Komplexität einerausdifferenzierten modernen Gesellschaft und die kolonialisierenden Effekte von Markt und Staat auf der anderen Seite." (Autorenreferat)
Das Engagement von und für Geflüchtete steht im Mittelpunkt des Jahrbuchs für Engagementpolitik 2017. Darin werden Bedarfe und Rahmenbedingungen des bürgerschaftlichen Engagements in den Blick genommen, damit dieses nachhaltig - auch in Fragen der Integration oder bei anderen Problemen - eine tragende Rolle spielen kann. Das Jahrbuch ist zugleich geprägt von der Erinnerung an das Wirken von Prof. Dr. Thomas Olk für Bürgergesellschaft, bürgerschaftliches Engagement und das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE). Diese Erinnerungsarbeit ist ebenso eine Auseinandersetzung mit Aufgaben, Methoden und Zielen von Engagementpolitik und der Überwindung von Widerständen. Die weiteren Beiträge des Engagementpolitischen Jahrbuchs geben einen Einblick in aktuelle Diskussionen.