Der Begriff der Religion in der Religionssoziologie: eine Annäherung
In: Der Begriff der Religion: interdisziplinäre Perspektiven, S. 113-142
Die Auseinandersetzung mit der Frage, was Religion ist und welche Funktionen sie für den Einzelnen und für die Gesellschaft erfüllt, begleitete die Religionssoziologie von Anfang an. Um 1900 finden sich die Anfänge der Religionsanthropologie und -psychologie sowie die der Religionssoziologie, zu deren Klassikern u. a. Emile Durkheim, Georg Simmel, Max Weber, und später - nach dem Zweiten Weltkrieg - Peter L. Berger sowie Thomas Luckmann zählen. Mit Emile Durkheim und Max Weber beginnt in Absetzung von der Religionskritik vorangehender Jahrhunderte - obwohl die Religionskritik den Keim moderner Religionssoziologie darstellt - das, was man heute als "Religionssoziologie im engeren Sinne" bezeichnet. Die neu entstandene Religionssoziologie, -psychologie, und -phänomenologie legen dann ihrerseits wiederum eine Reihe von Definitionen darüber vor, was unter "Religion" zu verstehen sei. Im vorliegenden Beitrag werden kaleidoskopartig die Religionsbegriffe einiger der namhaftesten Soziologen (s.o.) dargestellt. (ICA2)