Analyse der Erwerbs- und Nichterwerbsphasen von Frauen und Müttern: Länge der "Familienphase", Anzahl der Berufsrückkehrerinnen, sozial- und familienpolitische Förderungsmaßnahmen für Mütter
Ausgehend von der Beschlußlage des 12. DGB-Bundeskongresses im Mai 1982 in Berlin, derzufolge der DGB Lebensarbeitszeitverkürzung als Zwischenschritt auf dem Weg zur 35-Stunden-Woche anstrebt, überprüft der Autor die inhaltlichen Regelungen des "Gesetzes zur Erleichterung des Übergangs vom Arbeitsleben in den Ruhestand" (Vorruhestandsgesetz) im Hinblick auf ihre Konsequenzen für die Betroffenen und auf den Grad ihrer Übereinstimmung mit gewerkschaftlichen Vorstellungen und Forderungen. Der Kritik an der Wiederbesetzungsregelung für freigewordene Arbeitsplätze und an der aus Rechenbeispielen abgeleiteten geringen Attraktivität der Vorruhestandszahlungen stellt er die Mindestforderungen der IG Chemie-Papier-Keramik entgegen und verweist auf die angestrebte Fonds-Lösung. (SS)
Die wirtschaftliche Stagnation und der demografische Wandel in Russland setzen den Staatshaushalt des Landes unter Druck. Seit Ende der 2000er Jahre befinden sich die Steuereinnahmen in einem Abwärtstrend. Die Ölabhängigkeit der Haushalte hat zugenommen und ist mit dem Fall der Ölpreise ab 2014 deutlich sichtbar geworden. Zuletzt stiegen die Energieeinnahmen zwar wieder. Die Reserven des Finanzministeriums sind aber deutlich geschrumpft. Der russische Staat muss seinen Bürgerinnen und Bürgern in Zukunft höhere Steuern und längere Lebensarbeitszeiten abverlangen, um die Stabilität der öffentlichen Kassen zu wahren. Für die paternalistische Sozialpolitik der vergangenen Jahre stehen weniger Mittel zur Verfügung, was dem russischen Regime die Legitimierung erschwert. Auch die künftige Finanzierung von Militär und Rüstungsgütern ist ungewiss. Gleichzeitig wirkt der Wettkampf um die Kontrolle der öffentlichen Ressourcen destabilisierend - gerade vor dem Hintergrund des drängender werdenden Problems der Nachfolge im Kreml. Bis zur Präsidentschaftswahl 2018 hat die russische Führung auf harte Einschnitte bei wichtigen Klientelgruppen wie Rentnerinnen und Rentnern sowie dem Militär verzichtet. Stattdessen wurden über viele kleinere Stellschrauben zusätzliche Einkünfte generiert. Größtenteils gingen diese Maßnahmen allerdings auf Kosten zukünftiger Einnahmen. Die Haushaltsmittel wurden stärker in Moskau zentralisiert, während die öffentliche Kontrolle über das Budget schwächer geworden ist. Deutlich wird dies an der zunehmenden Intransparenz und Geheimhaltung in der Haushaltsplanung. Auch Schattenhaushalte außerhalb der Reichweite der Finanzverwaltung sind angewachsen. In diesem Spannungsfeld entzünden sich zunehmend Elitenkonflikte, die Risiken für Putins vierte Amtszeit mit sich bringen.
Die Erwerbsgesellschaft der Zukunft bietet neben neuen Risiken und neuer Unübersichtlichkeit vor allem vielfältige neue Chancen. Um sie bestmöglich zu nutzen, brauchen Gesellschaft, Wirtschaft und Politik ein neues Denken und Handeln, das die Familienfreundlichkeit der Arbeitswelt viel stärker betont, Bildung endlich zum Top-Thema macht, die Lebensarbeitszeit fair verlängert und offen um qualifizierte Zuwanderer wirbt. Nur so lässt sich die Zukunft der Arbeit positiv gestalten. Das Potenzial Deutschlands liegt in Zukunft stärker als je zuvor in den klugen Köpfen seiner Bürger. Deshalb sind Investitionen in das Humankapital, mehr Chancengleichheit im Bildungsbetrieb und ein Abbau von Arbeitsmarktbarrieren für Akteure nichtdeutscher Herkunft unverzichtbar. Die Unternehmen sind ebenso in der Pflicht, sich der Zeitenwende auf dem Arbeitsmarkt zu stellen, wollen sie angesichts von Demografie, Globalisierung und Technologiefortschritt nicht ihren eigenen wirtschaftlichen Erfolg aufs Spiel setzen. Gefragt sind nicht nur innovative Arbeitszeit-, Qualifizierungs- und Entlohnungsmodelle, sondern auch neue Wege der Mitarbeitergewinnung und Personalführung, mehr Mitarbeiterbeteiligung und mehr Chancengleichheit von Frauen oder Zuwanderern sowie eine Produktionsplanung unter Berücksichtigung unweigerlich alternder Belegschaften. Der Fachkräftemangel wird die Verhandlungsmacht überdurchschnittlich gut qualifizierter und jüngerer Arbeitskräfte deutlich wachsen lassen. Dies wird mit einer noch stärkeren Kluft zwischen Gewinnern und Verlierern auf dem Arbeitsmarkt einhergehen. Die Arbeit geht uns nicht aus, sie erfordert aber mehr denn je ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen in Bildung, Ausbildung und Beruf und die Bereitschaft, sich immer wieder um neue und bessere Qualifikationen aktiv zu bemühen.
Mitte Februar 2013 haben ca. 200 Politiker und Wissenschaftler in einem offenen Brief die 30-Stunden-Woche als einzig wirksames Instrument im Kampf gegen die Massenarbeitslosigkeit propagiert: '30-Stunden-Woche fordern! Ohne Arbeitszeitverkürzung nie wieder Vollbeschäftigung!'. Die Parole erinnert an die Auseinandersetzung um die 35-Stunden-Woche, die 1984 zum größten Streik der IG Metall in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland führte. Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht können Arbeitszeitverkürzungen die in sie gesetzten Erwartungen jedoch nicht erfüllen. Aufgrund der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit kam bereits in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts eine Diskussion über Arbeitszeitverkürzungen als Instrument der Beschäftigungspolitik auf. Die Gewerkschaften wollten mit der 35-Stunden-Woche die scheinbar knapp gewordene Arbeit besser verteilen. Die Arbeitgeberverbände lehnten dies mit dem Hinweis auf die Kostenbelastung ab. Die Debatte war und ist durch einseitige und unzulängliche Argumentationsmuster gekennzeichnet, die den gesamtwirtschaftlichen Handlungsspielräumen zu wenig Beachtung schenken. Historisch gesehen sind Arbeitszeitverkürzungen nichts Ungewöhnliches. Die wöchentliche Arbeitszeit ist von über 70 auf unter 40 Stunden gesunken. Gleichzeitig ging die Jahresarbeitszeit durch Urlaub und die Lebensarbeitszeit durch längere Ausbildung sowie früheren Renteneintritt zurück. Dennoch sind die Realeinkommen stark gewachsen; eine Entwicklung, die nur durch den anhaltenden Produktivitätsfortschritt möglich war. Solange die Produktivität weiter steigt, ist nicht einzusehen, dass der Prozess der Arbeitszeitverkürzung zum Stillstand kommt. Ob er den Schlüssel zu mehr Beschäftigung liefert, steht jedoch auf einem anderen Blatt.
In: Verhandlungen des Deutschen Bundestages. Drucksachen, Band 16, S. 24
ISSN: 0722-8333
Die Fraktion DIE LINKE geht auf der Grundlage von Statistiken der Bundesagentur für Arbeit davon aus, dass junge Menschen (bis 25 Jahre) in besonderer Weise Opfer der Wirtschaftskrise werden und mit Arbeitslosigkeit konfrontiert sind. So ist die registrierte Arbeitslosigkeit von Jüngeren zwischen Mai 2008 und Mai 2009 um insgesamt 16,1 Prozent angestiegen und die Erwerbslosenquote bei den 20- bis 24-Jährigen liegt mit 9,3 Prozent im Mai 2009 ein Prozentpunkt über der Erwerbslosenquote für alle zivilen Erwerbspersonen. Die Fraktion fragt die Bundesregierung in einer in 29 Einzelfragen gegliederten Kleinen Anfrage nach den Ursachen dieser Entwicklung, nach der Höhe der Erwerbsquote junger Menschen bis 25 Jahre sowie nach der sozialen Absicherung der betroffenen Personen. Zu den behandelten Themenkomplexen gehören die soziale Absicherung junger Erwerbsloser im Rahmen der 'Grundsicherung für Arbeitssuchende' und die Auswirkungen der geplanten Verlängerung der Lebensarbeitszeit auf 67 Jahre auf die Zugangschancen Jüngerer zum Arbeitsmarkt. Die Daten für Menschen mit Behinderungen sowie junge Menschen mit Migrationshintergrund sollen separat ausgewiesen werden. Die Bundesregierung betont in Ihrer Antwort, dass die Jugendarbeitslosigkeit seit dem Jahr 2005 beständig zurückgeht und 2008 der niedrigste Jahresdurchschnittsbestand seit der Wiedervereinigung Deutschlands erzielt werden konnte. Sie räumt ein, dass die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen infolge der Weltwirtschaftskrise deutlich gestiegen ist und dass jüngere Menschen in konjunkturell schlechteren Zeiten ein höheres Arbeitslosigkeitsrisiko tragen. (IAB)
Ausgehend von ihrer Bedeutung für die einzelnen Menschen und für das Gemeinwesen diskutiert der Beitrag zur Lebensweltökonomie die kulturelle und wirtschaftliche Relevanz von Eigenarbeit im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung. Dabei orientieren sich die Ausführungen an zwei Fragen: Müssen wir etwas neu erfinden, um den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft gerecht zu werden, oder gilt es vielmehr, verbreitete Nachhaltigkeitspraxen zu erkennen, zu schützen und zu stärken? Warum entscheiden sich immer wieder viele Menschen bewusst für Eigenarbeit, obwohl sie auch die Option hätten, Güter und Dienste zu kaufen? So werden im ersten Schritt zunächst einige öffentliche Räume der Eigenarbeit und Selbstorganisation in Deutschland vorgestellt: (1) Haus der Eigenarbeit (HEi), (2) Kempodium - Allgäuer Zentrum für Eigenverantwortung sowie (3) Interkulturelle Gärten. Der zweite Schritt stellt das Forschungsprojekt 'Nachhaltige Lebensstile und Alltag' vor, welches das Ziel verfolgt, spezifische Potenziale von Nachhaltigkeit zu identifizieren, die vor dem Hintergrund gängiger ökonomischer und ökologischer Betrachtungsweisen nur schwer zu erkennen sind. Der dritte Schritt liefert die Ergebnisse einer Besucherforschung in HEI und Kempodium aus den Jahren 1997 und 2005. Eigenarbeit, so die Autoren, könnte arbeitsmarktpolitische Bedeutung erlangen, wenn im Zuge einer Flexibilisierung von Lebens-(Arbeits)zeit die Übergänge zwischen Erwerbsarbeit und z.B. familiärer Versorgungsarbeit attraktiver gestaltet würden und in der Folge mehr Menschen Zugang zu beruflicher Arbeit erhielten. Real geht die Tendenz freilich in Richtung längerer Wochen- und Lebensarbeitszeit. (ICG2)
Die "Politik des sozialen Wachstums", mit der die jetzige französische Regierung angetreten war, hat nicht die erhofften Früchte getragen. Die kräftige Erhöhung von Mindestlöhnen und Mindestrenten, die Verkürzung der Wochen- und Lebensarbeitszeit sowie eine schärfere Besteuerung gingen einher mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit. Das außenwirtschaftliche Ungleichgewicht der letzten Jahre spiegelt weniger einen fundamentalen Mangel an internationaler Wettbewerbsfähigkeit wider als vielmehr die Ergebnisse einer verfehlten Globalsteuerung. Die neue Planification Francaise hat vor allem zum Ziel, die französische Wirtschaft bei Schlüsseltechnologien stärker autark zu machen und die Einfuhr generell zurückzudrängen. Zu diesem Zweck ist das Instrumentarium der Planifikation ausgebaut und verschärft worden: Die "Kommandohöhen" der Wirtschaft sind jetzt durchweg in staatlicher Hand, die zudem auch den Kredithahn kontrolliert. Eine bewußte Konzentrationspolitik soll die Kontrolle erleichtern. Die französische Regierung verfügt somit über ein Instrumentarium, das - über die Maßen angewendet - geeignet ist, die Rückeroberung des Binnenmarktes zu erreichen. Die Importsubstitutionspolitik der französischen Regierung droht die Grundlage des gemeinsamen Marktes zu gefährden. Bislang bemühte sich die französische Regierung um eine Erhöhung der EG-Protektion gegenüber Drittländern, sie scheute dabei vor nationalen Alleingängen nicht zurück. Aber wie man die Dinge auch wendet: Eine Verwirklichung der französischen Pläne zur Rückeroberung des heimischen Marktes bedroht auch den Kern der westeuropäischen Zollunion, den freien innergemeinschaftlichen Warenverkehr. Dies gilt unabhängig davon, ob es um Beschränkungen der Einfuhren aus dem, Subventionen für französische Produzenten oder sonstige Eingriffe mit d ^ eines "geordneten" freien Handels geht.
The significance of life-course oriented approaches to working-time organisation is heightened in the current context of demographic change and profound transformations in the system of gainful employment and employment biographies. The aim of these approaches is to create new and better ways for employees to adapt their working time to their changing needs over the life course to have time for providing care and nursing, and for recreation and further education. This paper uses empirical examples of long-term or working-life time accounts to examine whether and under which conditions these approaches are actually implemented in company practice. It also outlines new risks and challenges raised by the recent economic crisis. First, current demands regarding the organisation of working time are outlined and new approaches to life-course oriented working-time policy are presented. The opportunities and restrictions associated with individual options for the organisation of the working lifetime are then discussed on the basis of recent research results on the distribution and utilisation of working-life time accounts. The results indicate that there are significant barriers to and difficulties with the implementation of working-life time accounts. They underline the need for an integrated approach to life-course oriented working-time organisation that links individual workingtime options with working-time reductions and active employment policy at both the company and collective-bargaining and statutory levels (Section 5). ; Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und tiefgreifender Veränderungen im System der Erwerbsarbeit und Erwerbsverläufe erhalten lebenslauforientierte Ansätze der Arbeitszeitgestaltung eine große Bedeutung. Sie sollen für die Beschäftigten neue Möglichkeiten eröffnen, um die Erwerbsarbeitszeit besser an die im Lebenslauf wechselnden Betreuungs-, Pflege-, Erholungs- und Weiterbildungsbedarfe anzupassen. Der Artikel untersucht am empirischen Beispiel von Lebensarbeitszeit- oder Langzeitkonten, ob und unter welchen Voraussetzungen diese Möglichkeit in der betrieblichen Praxis tatsächlich realisiert wird. Dazu werden zunächst aktuelle Anforderungen an die Arbeitszeitgestaltung skizziert und neue Ansätze der lebenslauforientierten Arbeitszeitpolitik vorgestellt. Die Möglichkeiten und Grenzen von individuellen Optionen zur Gestaltung der Lebensarbeitszeit werden anhand aktueller Forschungsergebnisse zur Verbreitung und Nutzung von Langzeitkonten diskutiert. Die Ergebnisse deuten auf erhebliche Barrieren und Schwierigkeiten beim Einsatz von Langzeitkonten hin. Sie unterstreichen die Notwendigkeit eines integrierten Ansatzes der lebenslauforientierten Arbeitszeitgestaltung, der auf betrieblicher und überbetrieblicher Ebene individuelle Arbeitszeitoptionen mit niedrigeren Arbeitszeitstandards und aktiver Beschäftigungspolitik verbindet.
"Vor dem Hintergrund der Rentenreformen der letzten Jahre werden auf Basis von Paneldaten des Deutschen Alterssurveys (DEAS) Effekte von Ruhestandsübergängen und Erwerbsdauern auf individuelle Renteneinkommen analysiert.; Das durchschnittliche Renteneintrittsalter ist zwischen 1996 und 2011 um ein Jahr gestiegen und der Anteil der Personen, die direkt in den Ruhestand gehen, hat zugenommen. Für Personen mit indirektem Rentenübergang ist die Distanz zwischen Ruhestandseintrittsalter und Erwerbsaustrittsalter gestiegen. Sowohl längere Erwerbsdauern als auch direkte Ruhestandsübergange wirken sich positiv auf Renteneinkommen aus. Personen, die es nicht schaffen, sich an die Anhebung der Altersgrenzen in der gesetzlichen Rentenversicherung anzupassen, haben daher geringere Renteneinkommen zu erwarten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
"Die Arbeitszeit trägt entscheidend zur Formung des individuellen Arbeitslebens bei und bestimmt Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Arbeit und Leben. Ihre Gestaltung - Länge und Verteilung - ist damit zugleich ein wichtiger Eckpunkt des gesamten sozialstaatlichen Arrangements. Die Veränderungen der Arbeitszeitpolitik - in der gewerkschaftlichen Tarif- und Mitbestimmungspolitik - stehen in einem engen Kontext mit den sozialstaatlichen Entwicklungen. Dies macht das Beispiel der Arbeitszeitpolitik der IG Metall deutlich. Damit wird zugleich klar, dass Arbeitszeitpolitik und Tarifbindung konstitutionelle Eckpfeiler des deutschen Sozialstaatsmodells sind - und bleiben müssen. Eine innovative Arbeitszeitgestaltung ist also die Grundlage für ein neues Normalarbeitsverhältnis. Und Voraussetzung ist die Ausweitung der Tarifbindung. Politisches Ziel ist, Arbeitspolitik und vor allem Arbeitszeitpolitik zu einem gewerkschaftlichen und sozialpolitischen Projekt zu machen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
"Flexible Arbeitszeitformen bieten Chancen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Arbeit mit privaten Interessen und zur Bewältigung des demografischen Wandels. Wenn flexible Arbeitszeiten jedoch mit langen, irregulären oder biologisch und sozial ungünstigen Arbeitszeiten (z.B. an Abenden oder Wochenenden) verbunden sind oder die Flexibilität bei der Festlegung der Arbeitszeit ausschließlich bei dem/der Arbeitgeberin liegt, so sind Beeinträchtigungen der Sicherheit, Gesundheit und sozialen Teilhabe der Beschäftigten zu erwarten. Dieser Beitrag gibt eine Übersicht über den aktuellen Forschungsstand zu flexiblen Arbeitszeitformen, um aus den arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen Empfehlungen für die sozialverträgliche Gestaltung (flexibler) Arbeitszeiten abzuleiten." (Textauszug, IAB-Doku)
Kritik in der Öffentlichkeit an "Hartz IV" hat im deutschen Wahlkampf 2009 eine wichtige Rolle gespielt. Dabei führte die Große Koalition die mit der "Agenda 2010" vorgezeichnete Arbeitsmarktpolitik der Vorgängerregierung weitgehend fort. Eine Ausnahme bildete die Verlängerung des Arbeitslosengeldes I, in der der Verfasser eine Abkehr vom Aktivierungsparadigma sieht. Die Große Koalition hat Mindestlöhne in verschiedenen Branchen auf den Weg gebracht, die Instrumente verändert und Schritte in Richtung einer Individualisierung des Beratungs- und Betreuungsprozesses eingeleitet. Wie der wachsende Niedriglohnsektor in Deutschland abgefedert und ausgestaltet werden soll, bleibt eine offene Frage. Mit dem Kurzarbeitergeld ist es gelungen, negative Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf dem Arbeitsmarkt weitgehend zu verhindern; dennoch dürfte die Krise im Jahr 2010 stärker auf den Arbeitsmarkt durchschlagen. (ICE2)