Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2006

Eigenarbeit in Zeiten wirtschaftlicher Globalisierung

In: Lebensweltökonomie in Zeiten wirtschaftlicher Globalisierung, S. 89-111

Abstract

Ausgehend von ihrer Bedeutung für die einzelnen Menschen und für das Gemeinwesen diskutiert der Beitrag zur Lebensweltökonomie die kulturelle und wirtschaftliche Relevanz von Eigenarbeit im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung. Dabei orientieren sich die Ausführungen an zwei Fragen: Müssen wir etwas neu erfinden, um den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft gerecht zu werden, oder gilt es vielmehr, verbreitete Nachhaltigkeitspraxen zu erkennen, zu schützen und zu stärken? Warum entscheiden sich immer wieder viele Menschen bewusst für Eigenarbeit, obwohl sie auch die Option hätten, Güter und Dienste zu kaufen? So werden im ersten Schritt zunächst einige öffentliche Räume der Eigenarbeit und Selbstorganisation in Deutschland vorgestellt: (1) Haus der Eigenarbeit (HEi), (2) Kempodium - Allgäuer Zentrum für Eigenverantwortung sowie (3) Interkulturelle Gärten. Der zweite Schritt stellt das Forschungsprojekt 'Nachhaltige Lebensstile und Alltag' vor, welches das Ziel verfolgt, spezifische Potenziale von Nachhaltigkeit zu identifizieren, die vor dem Hintergrund gängiger ökonomischer und ökologischer Betrachtungsweisen nur schwer zu erkennen sind. Der dritte Schritt liefert die Ergebnisse einer Besucherforschung in HEI und Kempodium aus den Jahren 1997 und 2005. Eigenarbeit, so die Autoren, könnte arbeitsmarktpolitische Bedeutung erlangen, wenn im Zuge einer Flexibilisierung von Lebens-(Arbeits)zeit die Übergänge zwischen Erwerbsarbeit und z.B. familiärer Versorgungsarbeit attraktiver gestaltet würden und in der Folge mehr Menschen Zugang zu beruflicher Arbeit erhielten. Real geht die Tendenz freilich in Richtung längerer Wochen- und Lebensarbeitszeit. (ICG2)

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