Maskierte Identitäten : Verhüllen und Präsentieren als Ästhetik des Politischen
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Mit dem Fortschreiten der gesamteuropäischen Integrationen scheinen - gleichzeitig und paradoxerweise - nationale, ethnische und lokale Orientierungen, also exklusive "partikuläre" Identitätsbildungsvorgänge, beständig zuzunehmen. Der vorliegende Band widmet sich dieser Problematik und untersucht europäische Transformationsprozesse in politischer, historischer und sozialer Perspektive. Das einführende Kapitel stellt die Relevanz dieser Fragestellung für die Zukunft Europas heraus. Während der erste Teil des Bandes einen Beitrag zur theoretischen Durchdringung der Problematik "Ethnizität und Nation" leistet, setzen sich die daran anschließenden Beiträge konkret mit ethnischen Strategien in West- und Südeuropa auseinander. Im dritten Teil wird die Frage untersucht, welche Bedeutung Ethnizität und Nation in den postsozialistischen Ländern haben. Der letzte Teil des Bandes nimmt die gesamteuropäische Perspektive erneut in den Blick und geht über sie hinaus: In einem Vergleich mit de n USA wird die Problematik kollektiver Identität in Krisen überdeutlich gemacht. An die Stelle von Resignation setzt das Schlusskapitel jedoch "Eurovisionen" und zeigt Wege der Identitätsfindung auf, denen wir uns angesichts des bevorstehenden Zusammenwachsens von Europa nicht verschließen können.
World Affairs Online
In: Rußland - wohin?: Rußland aus der Sicht russischer Soziologen, S. 73-107
Anhand einer repräsentativen Umfrage in ganz Rußland zur Hierarchie und den Strukturen sozialer Identifikationen zeigt der Beitrag, dass die primäre Ursache zur Entstehung neuer Identitäten in der posttotalitären Gesellschaft in der Zerstörung der bisherigen sozialistischen Vorstellungen von der "Gemeinsamkeit der Interessen von Individuum und Staat" besteht. Vorherrschend ist inzwischen (Stand Anfang 1995) die Überzeugung, dass es keinerlei soziale Institutionen gibt, die in der Lage sind, einen Mechanismus des gerechten Ausgleichs zwischen den vielfältigen Interessengegensätzen zu schaffen. Bemerkenswert ist jedoch die Fähigkeit der Russen, sich den schwierigen Bedingungen des Umbruchs individuell anzupassen. Bei aller Unzufriedenheit mit den ökonomischen, politischen und geistig-moralischen Bedingungen hofft man (nach wie vor) in der Mehrheit auf bessere Zeiten. (ICA)
In: Kunst am Institut für Architektur, Technische Universität Berlin - Art at the School of Architecture, Technical University Berlin
"Migration von Räumen" - beschäftigt sich mit Strukturen und Elementen deutscher Baukultur, die Migranten beim Hausbau in der Herkunftsgesellschaft in ihre Bauprojekte oder Wohnungseinrichtungen integrieren. Was wird an deutscher Architektursprache ins Ausland exportiert? Gibt es spezifisch "deutsche" Elemente an den dortigen Gebäuden? Welche Rolle spielt der Hausbau in der Türkei für die translokale Identität der jeweiligen Bauherren? Das vorliegende Buch zeigt eine Typologie der Rückkehrerarchitektur, meist Wohnhäuser im Außen- und Innenbereich, die von den Bauherren entworfen und auch oft selbst gebaut wurden.
Der plattdeutsch sprechende Bauer in Hamburg, der türkische Migrant in Berlin oder die US-Amerikanerin mit japanischem Vater und mexikanischer Mutter müssen oder dürfen zweisprachig leben. Andere wachsen aus den unterschiedlichsten Gründen zwischen sich teilweise widersprechenden Glaubensformen auf, oder sie stehen vor der Entscheidung, eine ihrer Staatsangehörigkeiten aufgegeben zu müssen, obwohl doch ihre Loyalität 2 Kulturen und Staaten gilt - all dies sind Menschen mit 2 Identitäten. Daß dies kein Manko, sondern eine Bereicherung ist, verschiedene Perspektiven auf die Welt erschließen hilft und den Betreffenden zu einem Brückenmenschen zwischen den verschiedenen Welten macht, zeigt der Theologe Schoen an zahlreichen Fallbeispielen aus aller Welt und einer Typologie von Verhaltensmustern auf. Wen die sehr idealistische und von religiöser Ethik gefärbte Darstellungsweise und Sprache nicht stört, der findet hier anregende und gut lesbare Überlegungen und authentische Erfahrungsberichte zum Thema. (Daniela Neuenfeld-Zvolsky)
In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 11, Heft 1, S. 7-31
Der Autor geht auf den Begriff der Identität im Grenzbereich zwischen psychologischer und gesellschaftstheoretischer Betrachtungsweise ein. Er expliziert die zeitgeschichtlichen Hintergründe für die neue Aktualität der Beschäftigung mit dem Identitätsbegriff. Die begrifflichen Schwierigkeiten bei der Definition und dem Verständnis des Identitätsbegriffes werden aufgezeigt und der Identitätsbegriff der Psychoanalyse ausführlich erläutert. Die idealistischen und 'mittelschichtsbornierten' Implikationen, die sich aus der Rezeption des Identitätsbegriffes ergeben können, werden kritisiert und 'Identität' im Kontext gesamtgesellschaftlicher Verhältnisse gesehen. In diesem Zusammenhang wird der Stellenwert der 'Entfremdung' im Rahmen einer Identitätstheorie aufgezeigt. Es wird dargelegt, was Marx zum Problem der Identitätsbildung gedacht hat und welche Schlüsse sich daraus für eine kritische Theorie der Identitätsentwicklung ableiten lassen. Abschließend wird auf Brüche und Krisen eingegangen, die im Verlauf der Biographie identitätsbedrohend oder -verhindernd wirken können. (LF)
In: Politische Studien: Orientierung durch Information und Dialog, Band 57, Heft 407, S. 21-25
ISSN: 0032-3462
Die deutsche Identität und die Frage nach einer deutschen Leitkultur lösten in jüngster Zeit intensive Debatten in der Öffentlichkeit aus. In dieser Auseinandersetzung kommt es jedoch manchmal zu einer Vermischung der Begriffe Nationalismus und Patriotismus, welche aber strikt auseinander gehalten werden müssen. Bei der Vorstellung, die sich die Deutschen vom Nationalismus machen, hat es in den letzten 20 Jahren einen Paradigmenwechsel gegeben, denn er entwickelte sich als Antwort auf eine Umbruchsituation, die Herrschaftssysteme erschüttern und Weltbilder erodieren lässt. Der Autor erläutert dies anhand von kursorischen Rückblicken auf die Zeitgeschichte und den historischen Wahn vom "auserwählten Volk". Er diskutiert ferner das Engagement der Patrioten in Deutschland und die Entwicklungen eines Identitätsbewusstseins der Deutschen. Im Hinblick auf die zunehmende Rolle der Bundesrepublik als Einwanderungsland kann seiner Ansicht nicht auf eine leitende Kultur verzichtet werden, die das Wertgefüge und das kulturelle Erbe Deutschland weiter transportiert und eine Entstehung von patriotischen Subkulturen in städtischen Problemvierteln verhindern kann. (ICI2)
In: Sozial- und Kulturgeographie 1
Long description: Von den Anschlägen des 11. September 2001 bis zur Sarrazin-Debatte: Dass deutsche Musliminnen und Muslime derzeit mit einem negativen Image konfrontiert werden, ist evident. Wie jedoch wirken sich diese negativen Stereotype auf das Alltagsleben und die Identitätskonstruktionen der Betroffenen aus? Am Beispiel deutsch-marokkanischer Interviewpartner/-innen weist Maike Didero nach, dass divergierende Reaktionen auf das deutsche Islambild durch unterschiedliche translokale Positionierungen erklärt werden können. Ihre Studie präsentiert auf Grundlage der Subjekttheorien von Laclau/Mouffe, Butler und Bourdieu ein innovatives Konzept zur Analyse von narrativen Identitäten als performative Praxis.
In: Ideenpolitik: geschichtliche Konstellationen und gegenwärtige Konflikte, S. 337-352
Die theoretischen Überlegungen des Autors knüpfen an die Diagnose der politischen Mythologie von Herfried Münkler für das gegenwärtige Deutschland an und versuchen einen Beitrag zur Beantwortung der Frage zu leisten, wie der Bedarf an symbolischer Ordnung nach dem Ende der großen Erzählungen hierzulande bedient wird. Im Zentrum der Betrachtung steht dabei ein populäres TV-Format, das seinen Siegeszug in den Quotenkämpfen der deutschen Medienkultur nach der Jahrtausendwende angetreten und immer wieder Themen der deutschen Geschichte auf die Agenda der Unterhaltungsöffentlichkeit gebracht hat: der historisch-politische Eventfilm. In diesem Format wurden und werden einerseits wichtige Teile des politisch-kulturellen Traditionsbestandes aufgegriffen und in ihrer Persistenz gesichert. Gleichzeitig erweist sich der Eventfilm jedoch als ein wichtiges Vehikel deutungskultureller Verschiebungen im Hinblick auf die politische Identität der Berliner Republik. Diese werden vom Autor zunächst allgemein und dann anhand des konkreten Fallbeispiels Dresden aufgegriffen, um schließlich Fragen nach den Formen des Heroischen im von Münkler diagnostizierten "postheroischen" Zustand der Gesellschaft aufzugreifen. (ICI2)
In: Geo Wissen
In: Extra No. 2
In: Schwabe reflexe Band 74