Zur Entwicklungspolitik von Kleinstaaten
In: Kulturelle Eigenentwicklung: Perspektiven einer neuen Entwicklungspolitik, S. 239-264
Der Beitrag erörtert Fragen der allgemeinen Zielsetzung von Entwicklungspolitik in Österreich unter dem Aspekt der verschiedenen Ebenen, der persönlichen, gruppenbezogenen und Systemebene. Entwicklungspolitik wird von allen Beteiligten auf allen Ebenen bewußt oder unbewußt ständig geleistet oder nicht geleistet, wobei Qualitäten und Quantitäten sehr unterschiedlich sein können. Die entwicklungspolitischen Chancen bei Kleinstaaten liegen in der Regel in den überschaubaren Strukturen, in der Beschränkung der Entwicklungszusammenarbeit auf Schwerpunktländer und auf inhaltliche Bereiche, in denen das betreffende Land besondere Erfahrungen und Fähigkeiten besitzt. Eine Entwicklungspolitik im demokratischen Sinne enthält für beide Seiten wichtige Aspekte der Staats- bzw. Gesellschaftsgestaltung. Zu diesen Aspekten zählen die Selbstfindung, Rechtmäßigkeit, Zusammenarbeit, Partizipation und Bürgernähe, Produktion, ständige Innovation und internationale Interdependenz. Entwicklungszusammenarbeit ist für alle Staaten (besonders für Kleinstaaten) lebenswichtig geworden, weil die wechselseitigen Abhängigkeiten global geworden sind und ein Überleben der Menschheit nur durch ausreichende Entwicklungsmöglichkeiten für alle in weltweiter Solidarität zu sichern ist. (ICH)