Schwache Staaten: Globalisierung und die Spaltung der Weltgesellschaft
In: Kinder der Freiheit, S. 315-332
Die heutige "Weltunordnung" bezieht sich nicht auf die Situation der Welt nach dem Ende des "großen Schismas" (Kalter Krieg) und der politischen Routine der Machtblöcke. Sie gibt vielmehr die Erkenntnis wieder, daß die Dinge durch und durch elementar und kontingent sind. Seit das "große Schisma" aus dem Weg ist, kann die Welt nicht mehr als eine Totalität begriffen werden; sie sieht eher aus wie ein Feld zerstreuter und disparater Kräfte, die sich an schwer voraussagbaren Orten ablagern und plötzlich eine kaum zu bremsende Schubkraft gewinnen. Die Bedeutung der alten "Globalen Ordnung" reduzierte sich letztlich auf die Gesamtsumme verschiedener lokaler Ordnungen, die jeweils effektiv und effizient von einem, und nur von einem, territorialen Staat regiert wurden. (pre)