Die Insolvenz landwirtschaftlicher Unternehmen
In: Schriften zum deutschen, europäischen und internationalen Insolvenzrecht Bd. 24
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In: Schriften zum deutschen, europäischen und internationalen Insolvenzrecht Bd. 24
In: Studien zur integrierten ländlichen Entwicklung 22
In: Forschungsberichte des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit, 99
World Affairs Online
In: Diskussionspapier [N.F.], 18
In: Europäische Hochschulschriften
In: Reihe 5, Volks- und Betriebswirtschaft Bd. 1226
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 113-117
"In Familienbetrieben treffen die Momente des modernen Familienmodells und des ökonomischen Rationalisierungsprozesses auf eine besonders ausgeprägte Familientraditionalität. Dies manifestiert sich u. a. in der Erwartung der älteren Generation an die jüngere, den Familienbetrieb unter allen Umständen aufrecht zu erhalten. Dem entgegen steht, daß unter dem Einfluß eines gestiegenen Individuierungsdrucks immer weniger potentielle Nachfolger (geschätzte Zahl: 25 Prozent) bereit sind, den an sie gestellten Erwartungen zu entsprechen und den Betrieb zu übernehmen. Im bäuerlichen Familienbetrieb stellt sich die Übergabeproblematik in besonderer Schärfe. Dafür sind vor allem zwei Gründe maßgebend: 1. Vor dem Hintergrund des Leitbildes des bäuerlichen Familienbetriebs sowie der Eigenheiten bäuerlichen Wirtschaftens steht in diesen Familien das traditionale, individualistischen Orientierungen zuwiderlaufende Orientierungsmuster des 'Denkens vom Hofe her'im Vordergrund. 2. Gleichzeitig verfällt die Bedeutung des landwirtschaftlichen Sektors, so daß der Erhalt eines Hofes zunehmend irrational wird und alternative berufliche Orientierungen des potentiellen Hofnachfolgers immer mehr an Bedeutung gewinnen. Daher sind bäuerliche Familien besonders von Generationenspannungen geprägt, welche Spannungen in der Paarbeziehung zugunsten des Erhalts der familienbetrieblichen Grundlagen überlagern bzw. verdrängen. Eine Radikalisierung der Generationenproblematik zeigt sich in bäuerlichen Familien, in denen der Betriebsleiter an einer chronischen Alkoholerkankung leidet. Hier kann gezeigt werden, daß im Hintergrund nicht bewältigte Transformationsprozesse stehen, woran problematische Generationenbeziehungen wesentlich beteiligt sind." (Autorenreferat)
Die vorliegende Untersuchung geht folgenden Forschungsfragen nach: Worin unterscheiden sich Familienunternehmen in der Schweizer Landwirtschaft von Familienunternehmen in anderen Branchen und welches sind die Gemeinsamkeiten? Was können landwirtschaftliche Familienunternehmen von Familienunternehmen in anderen Branchen lernen? Welche alternativen Unternehmensformen gibt es und wie könnten diese die landwirtschaftliche Unternehmenslandschaft und deren Innovations- und Zukunftsfähigkeit bereichern. Nicht nur die Schweizer Landwirtschaft, sondern die Landwirtschaften der meisten Länder bestehen mehrheitlich aus Familienunternehmen. Was für die Landwirtschaft gilt, trifft auch für die anderen Branchen zu. Familienunternehmen sind die global und in der Schweiz häufigste Unternehmensform. Eine grundsätzliche Herausforderung in der Familienunternehmensforschung ist allerdings, dass es keine einheitliche Definition von Familienunternehmen gibt, auch in der Schweiz gibt es kein einheitliches Grundverständnis und aus rechtlicher Perspektive fehlt eine Legaldefinition für Familiengesellschaften. Ein robustes Ergebnis verschiedener Studien ist, dass der Anteil an Familienunternehmen mit zunehmender Unternehmensgrösse kleiner wird. Dies gilt auch in der Schweiz, wo die typische Familienunternehmung ein kleines oder mittleres Unternehmen (KMU) ist. Zwei Drittel der KMU sind Kleinstbetriebe mit weniger als 2 Vollzeitäquivalenten (VZÄ). Die landwirtschaftlichen Unternehmen unterscheiden sich von anderen Branchen deshalb nicht primär durch den sehr hohen Anteil von Kleinstunternehmen, sondern durch den sehr grossen Anteil von 88 % Einzelunternehmen. Auch wenn die Einzelunternehmung eine denkbare Rechtsform ist, braucht es für ein Familienunternehmen gemäss Kunz (2018, S. 449) mindestens zwei Personen. Hier besteht ein Spannungsfeld zwischen der Selbstwahrnehmung als Familienunternehmung und der Rechtsform der Einzelunternehmung. Die zentralen Unterschiede zwischen nicht-landwirtschaftlichen und landwirtschaftlichen Unternehmen in der Schweiz betreffen nicht die Strukturen, Vorzüge und Risiken, sondern die politischen Zielvorstellungen, wie ein «bäuerlicher Familienbetrieb» auszusehen hat. Als Konsequenz der Agrarpolitik sind landwirtschaftliche Unternehmen dem Markt weniger ausgesetzt. Sie erhalten direkte Einkommenszahlungen und substanzielle Investitionsbeiträge und verfügen darüber hinaus über Sonderrechte, etwa im Boden-, Erb- und Steuerrecht oder in der Raumplanung. Die Analyse schliesst mit zwei hauptsächlichen Folgerungen: 1. Die Schweizer Agrarpolitik hat dazu geführt, dass sich landwirtschaftliche KMU immer weiter von KMU in anderen Branchen entfernt haben. 2. Die Fixierung auf das Leitbild «bäuerlicher Familienbetrieb» hat die Entwicklung innovativer und experimenteller Unternehmensformen in der Landwirtschaft behindert.
BASE
In: LfL-Information
In: Interdisziplinäre Studien zur Entwicklung in ländlichen Räumen 7
In: Osteuropa, Band 45, Heft 10, S. A572-A576
ISSN: 0030-6428
World Affairs Online
In: Giessener Schriften zur Wirtschafts- und Regionalsoziologie H. 20
World Affairs Online