Multinationalität als Herausforderung und Chance für die Streitkräfte
In: Wozu Armeen? - Europas Streitkräfte vor neuen Aufgaben, S. 97-108
Der Beitrag zum neuen sicherheitspolitischen Kontext in Europa beschreibt im ersten Schritt zunächst die militärische Multinationalität seit dem Mittelalter bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Der zweite Schritt betrachtet anschließend die zunehmende Internationalisierung des Militärs durch das Entstehen bi- oder multinational gemischter militärischer Großverbände. Dies beginnt in Europa im Jahr 1988 mit der Schaffung der Deutsch-Französischen Brigade und setzt sich dann mit der Entstehung multinational gemischter Divisionen und Korps in der NATO, UNO und EU fort. Im dritten Schritt werden sodann die Formen des multinationalen Zusammenwirkens betrachtet, wozu auch eine vielfältige Zusammenarbeit auf dem Rüstungssektor gehört. Ferner kommt hinzu, dass die meisten europäischen Armeen bei Einsätzen der UN bzw. unter NATO- oder EU-Kommando, oder im Rahmen des Programms 'Partnerschaft für Frieden' mit Soldaten anderer Nationen kooperieren. Der vierte Schritt beschäftigt sich schließlich mit den Vorteilen und Problemen militärischer Zusammenarbeit, während der fünfte Schritt abschließend einen Blick in die Zukunft wirft. So ist militärische Multinationalität in Europa aber auch bei Einsätzen der NATO oder der UN zu einem kaum noch wegdenkbaren Bestandteil geworden. (ICG2)