"Paradigmenwechsel" in der Familienpolitik: Warum wir endlich bekommen haben, was wir schon lange brauchen: Ein Review-Essay
In: Zeitschrift für Sozialreform: ZSR = Journal of social policy research, Band 54, Heft 2, S. 209-220
ISSN: 2366-0295
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In: Zeitschrift für Sozialreform: ZSR = Journal of social policy research, Band 54, Heft 2, S. 209-220
ISSN: 2366-0295
In: Sozialpolitik. Ökonomisierung und Entgrenzung., S. 67-82
Der Beitrag zeigt, dass die "neue Familienpolitik", die seit 2003 unter Gesichtspunkten der ökonomischen Effizienz und der "Investition in Humankapital" betrieben wird, "Erfolge" aufzuweisen hat: Flexiblere Elternzeit, Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren, Elterngeld. Dieser Erfolg ist zweifach begründet: Zum einen hat die Ökonomisierungsstrategie eine reale Grundlage, die ökonomischen Argumente "stimmen", d.h. die neue Familienpolitik erweist sich tatsächlich als funktional für die Ökonomie. Zum anderen hat es das Familienministerium geschafft, den ökonomischen Nutzen und die ökonomische Notwendigkeit der neuen Familienpolitik, für die breite Öffentlichkeit deutlich zu machen. Dennoch kann die Ökonomisierung der Familienpolitik nur eingeschränkt als erfolgreiche politische Strategie bezeichnet werden. In dem Maße, wie die Begründungsstrukturen für politisches Handeln mit ökonomischen Argumenten gerechtfertigt werden müssen, wird Familienpolitik für die Autorin "eindimensional". Der Paradigmenwechsel hin zu einer "nachhaltigen Familienpolitik" setzt insgesamt eindeutige Prioritäten, die jedoch nur einen kleinen Teil des inhaltlichen Gesamtspektrums einer umfassenden Familienpolitik abdecken. (ICA2). Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 2003 bis 2007.
In: Sozialpolitik: Ökonomisierung und Entgrenzung, S. 67-82
Der Beitrag zeigt, dass die "neue Familienpolitik", die seit 2003 unter Gesichtspunkten der ökonomischen Effizienz und der "Investition in Humankapital" betrieben wird, "Erfolge" aufzuweisen hat: Flexiblere Elternzeit, Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren, Elterngeld. Dieser Erfolg ist zweifach begründet: Zum einen hat die Ökonomisierungsstrategie eine reale Grundlage, die ökonomischen Argumente "stimmen", d.h. die neue Familienpolitik erweist sich tatsächlich als funktional für die Ökonomie. Zum anderen hat es das Familienministerium geschafft, den ökonomischen Nutzen und die ökonomische Notwendigkeit der neuen Familienpolitik, für die breite Öffentlichkeit deutlich zu machen. Dennoch kann die Ökonomisierung der Familienpolitik nur eingeschränkt als erfolgreiche politische Strategie bezeichnet werden. In dem Maße, wie die Begründungsstrukturen für politisches Handeln mit ökonomischen Argumenten gerechtfertigt werden müssen, wird Familienpolitik für die Autorin "eindimensional". Der Paradigmenwechsel hin zu einer "nachhaltigen Familienpolitik" setzt insgesamt eindeutige Prioritäten, die jedoch nur einen kleinen Teil des inhaltlichen Gesamtspektrums einer umfassenden Familienpolitik abdecken. (ICA2)
In: Zeitschrift für Frauenforschung & Geschlechterstudien, Band 25, Heft 3/4, S. 5-21
In: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Band 25, Heft 3/4, S. 5-21
"Üblicherweise wird das Demografieproblem der Sozialpolitik an ökonomischen Parametern festgemacht: Die alternde Gesellschaft produziere einen stetig wachsenden Anteil von Rentenbezieherinnen und -beziehern, der einem schrumpfenden Erwerbspersonenpotenzial gegenüberstehe, was in der Folge zu massiven Problemen des umlagefinanzierten Rentensystems, ebenso der Pflegeversicherung und des Gesundheitssystems führe (vgl. Deutscher Bundestag 2002). Dieser 'klassischen' sozialpolitischen Demografiedebatte steht neuerdings eine zweite, ebenfalls ökonomisch argumentierende Diskussion zur Seite: Die niedrige Geburtenrate führe mittel- und langfristig zu Arbeitskräfteknappheit und erfordere deshalb eine 'nachhaltige' Familienpolitik, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern und damit die Geburtenhäufigkeit erhöhen soll (vgl. Rürup/ Gruescu 2003). In diesem Beitrag soll an letztere Debatte anknüpfend und diese erweiternd eine dritte, soziologische Ebene des sozialpolitischen Demografieproblems behandelt werden, die bislang noch vergleichsweise wenig öffentliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat: Sowohl die steigende Lebenserwartung als auch der politische Wunsch nach einer steigenden Geburtenrate erfordern eine Auseinandersetzung mit der Frage, wie die Pflege und Betreuung einer zunehmenden Zahl an Pflegebedürftigen und Kleinkindern gesellschaftlich organisiert werden soll und kann. An beiden 'Enden' der demografischen Entwicklung gilt es dabei, die Geschlechterperspektive besonders zu berücksichtigen, denn Pflege- und Betreuungsarbeit wird nach wie vor zum Großteil von Frauen - Müttern, Großmüttern, Töchtern. Schwiegertöchtern und Ehefrauen - erbracht. Dieser Beitrag beschäftigt sich deshalb mit Politiken zur Angehörigenpflege und zur Kinderbetreuung und analysiert deren Auswirkungen auf pflegende Angehörige und Kindererziehende." (Textauszug)
In: Ende des rot-grünen Projektes: eine Bilanz der Regierung Schröder 2002-2005, S. 313-333
Die Verfasserin legt eine geschlechtersensible Analyse rot-grüner Sozialpolitik vor, die sowohl die Differenzierungslinien zwischen bezahlter und unbezahlter Arbeit als auch diejenigen zwischen unterschiedlichen Lebensformen sichtbar macht. Dazu wird zunächst ein Überblick über die zentralen Bereiche der Institutionalisierung des männlichen Ernährermodells und seiner modernisierten Version (Zuverdienerin-Modell) in der deutschen Sozialpolitik gegeben. Es folgt eine Bestandaufnahme der rot-grünen Reformpolitiken sowie eine Analyse ihrer - teils widersprüchlichen - Bedeutung für das Geschlechterverhältnis. Die Verfasserin zeigt, dass sich die rot-grüne Sozialpolitik am Geschlechterleitbild des "adult worker model" orientiert hat und die Erwerbsarbeitszentrierung und Arbeitsmarktorientierung stärkt. (ICE2)
In: Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit. Feministische Analysen und Perspektiven., S. 321-339
Die Autorin unterscheidet in ihrem Beitrag über die Entwicklungen und Perspektiven der Familienarbeit zwischen direkter und indirekter Förderung. Mit direkter Familienf6rderung wird durch Transferleistungen für innerfamiliäre Altenpflege und Kinderbetreuung eine Kompensation geleistet. Die indirekte Förderung, die Familien in Form der beitragsfreien Mitversicherung in der Krankenversicherung, der Witwenrente, des Ehegattensplitting und des "Familienlohns" gewährt wurde, hat hingegen das für die Bundesrepublik Deutschland typische "starke Ernährermodell" der Nachkriegszeit finanziell erst ermöglicht. Die Politik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf lässt nun seit Antritt der rot-grünen Bundesregierung einen deutlichen Richtungswechsel erkennen. Nun werden z.B. durch das neue Erziehungsgeld auch Müttern kleiner Kinder Anreize zur Erwerbstätigkeit gegeben und gleichzeitig werden Paare, in denen Väter einen Teil der Erziehungsverantwortung übernehmen, durch zusätzliche Elterngeld-Monate belohnt. Nach Einschätzung der Autorin wird jedoch durch das weiterhin geltende Ehegattensplitting nicht die familiale Arbeit selbst, sondern nur das Ernährermodell finanziert. Als Fazit ihrer kritischen Analyse der rot-grünen Reformpolitik stellt sie fest, dass das typische Modell innerfamiliärer Arbeitsteilung zwar "angekratzt" wird, dass aber gleiche Chancen von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt und die gleiche Verteilung von Familienarbeit durch die Reformen nicht erreicht werden. (ICI2).
In: Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit: feministische Analysen und Perspektiven, S. 321-339
Die Autorin unterscheidet in ihrem Beitrag über die Entwicklungen und Perspektiven der Familienarbeit zwischen direkter und indirekter Förderung. Mit direkter Familienf6rderung wird durch Transferleistungen für innerfamiliäre Altenpflege und Kinderbetreuung eine Kompensation geleistet. Die indirekte Förderung, die Familien in Form der beitragsfreien Mitversicherung in der Krankenversicherung, der Witwenrente, des Ehegattensplitting und des "Familienlohns" gewährt wurde, hat hingegen das für die Bundesrepublik Deutschland typische "starke Ernährermodell" der Nachkriegszeit finanziell erst ermöglicht. Die Politik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf lässt nun seit Antritt der rot-grünen Bundesregierung einen deutlichen Richtungswechsel erkennen. Nun werden z.B. durch das neue Erziehungsgeld auch Müttern kleiner Kinder Anreize zur Erwerbstätigkeit gegeben und gleichzeitig werden Paare, in denen Väter einen Teil der Erziehungsverantwortung übernehmen, durch zusätzliche Elterngeld-Monate belohnt. Nach Einschätzung der Autorin wird jedoch durch das weiterhin geltende Ehegattensplitting nicht die familiale Arbeit selbst, sondern nur das Ernährermodell finanziert. Als Fazit ihrer kritischen Analyse der rot-grünen Reformpolitik stellt sie fest, dass das typische Modell innerfamiliärer Arbeitsteilung zwar "angekratzt" wird, dass aber gleiche Chancen von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt und die gleiche Verteilung von Familienarbeit durch die Reformen nicht erreicht werden. (ICI2)
In: Acta politica: AP ; international journal of political Science, Band 40, Heft 4, S. 419-439
ISSN: 1741-1416
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 50, Heft 8, S. 958-964
ISSN: 0006-4416
In: Acta politica: AP ; international journal of political science ; official journal of the Dutch Political Science Association (Nederlandse Kring voor Wetenschap der Politiek), Band 40, Heft 4, S. 419-439
ISSN: 0001-6810
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 50, Heft 8, S. 958-964
ISSN: 0006-4416
Rot-grüne Familienpolitik hat ihr eigenes Profil entwickelt: Entgegen der deutschen Tradition des starken Ernährermodels sollen Mütter nunmehr erwerbstätig sein und Väter in die Kinderbetreuung eingebunden werden. Schreiben diese Reformen die gesellschaftlich dominanten geschlechts- und schichtspezifischen Mechanismen fort? Oder haben wir es mit einer emanzipatorischen Politik zu tun, die das Versprechen der Geschlechtergleichheit endlich einlöst? Ansatzpunkt der rot-grünen Familienpolitik war die Diskrepanz zwischen realer und gewünschter Arbeitsmarktpartizipation von Müttern. Zugleich wollte man die auf EU-Ebene akkordierte Zielsetzung, die Erwerbstätigkeit von Frauen zu erhöhen, fördern, indem man sich darauf konzentrierte, die Problematik der Vereinbarkeit von Elternschaft und Berufstätigkeit von Eltern mit Kindern unter drei Jahren abzumildern. Die Politik der stärkeren Einbeziehung von Vätern in die Kinderbetreuung scheint erste Erfolge zu zeigen. Aber bislang beanspruchen deutsche Väter meist nur dann Elternzeit, wenn ihr Einkommen gleich hoch oder geringer als das ihrer Partnerin ist. Aus skandinavischen Ländern ist zudem bekannt, dass beurlaubte Väter im Allgemeinen über eine gute Ausbildung, einen sicheren Arbeitsplatz und ein hohes Einkommen verfügen. Somit stellt sich die Frage nach der schichtspezifischen Selektivität der Anreizstrukturen zur geteilten Elternschaft: Eröffnen sich nur für Elternpaare, in denen beide Partner ein hohes Einkommen aufweisen, partnerschaftliche Gestaltungsmöglichkeiten ihrer Elternschaft? (ICB2)
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 8, S. 958-964
ISSN: 0006-4416
Rot-grüne Familienpolitik orientiert sich am Leitbild der 'Arbeitnehmernorm', wonach alle erwerbsfähigen Erwachsenen, auch solche mit Kinderbetreuungspflichten, als potenzielle Erwerbstätige gelten. Zum einen soll die Erwerbsbeteiligung von Müttern gefördert werden, zum anderen sollen nach dem Prinzip geteilter Elternschaft Väter stärker in die Kinderbetreuung einbezogen werden. Die entsprechenden Anreizsystem wirken sich je nach Familieneinkommen unterschiedlich aus. Für alleinerziehende langzeitarbeitslose Mütter stellt die 'Arbeitsnehmernorm' einen enormen Druck dar, Mütter aus Familien mit geringem Einkommen hingegen profitieren von der Elternzeitregelung. In Familien mit mittleren Einkommen wird die traditionelle geschlechtsspezifische Arbeitsteilung durch steuerliche Anreizsystem verfestigt. Eine partnerschaftliche Gestaltung der Elternschaft scheint nur möglich, wenn beide Partner über ein hohes Einkommen verfügen. (IAB)
In: Wohlfahrtsstaat und Geschlechterverhältnis im Umbruch, S. 28-43
In: Politik und Religion, S. 369-390