"Die Entwicklung politischer Einstellungen zwischen Jugend und später Lebensmitte wird in einer Kohorte von 1.301 ehemaligen Gymnasiasten untersucht. Geprüft wird, ob Wertansprüche an die Politik und die Anerkennung von Sachzwängen im 30., 43. und 56. Lebensjahr von Startbedingungen und der politischen Sozialisation im 16. Lebensjahr, von ihren jeweils früheren Erhebungen sowie von beruflichen Erfahrungen bis zum 30., 43. und 56. Lebensjahr abhängen. Die Stabilität der Wertansprüche ist geringer als die der Anerkennung von Sachzwängen; die erste ist konstant, die zweite wächst. Die negativen Einflüsse der Wertansprüche auf die Anerkennung von Sachzwängen gehen zurück und die negativen Einflüsse der Anerkennung von Sachzwängen auf Wertansprüche steigen an. Die Einflüsse der Berufslaufbahn auf beide nehmen ab." (Autorenreferat)
American religious exceptionalism is investigated by comparing the US sample with the seven western European samples from the Bertelsmann Religionsmonitor 2007. Three customary aspects of religiosity, namely religious worldviews, church practices, and non-church practices, and one new aspect, dogmatism, are investigated. Two questions are examined. First, does American religious exceptionalism have two faces – i.e. is it not only American levels of religious belief and practice that surpass those of Europe, but also those of religious dogmatism? Second, does dogmatism correlate positively with religiosity in the USA and negatively in Europe? Both questions are examined with and without controls for religious affiliation and religious need dispositions. In short, the answer to both questions is 'yes' – America does exhibit exceptional traits when compared with western European religiosity and dogmatism.
Ausgehend von der Sozialisation in unterschiedlichen Regimen fragt der Verfasser, ob die religions- und kirchenfeindliche Politik der staatssozialistischen Länder Osteuropas und Ostdeutschlands Prägungen hinterlassen hat, die bis heute spürbar sind. So waren ein Jahrzehnt nach dem Ende des Staatssozialismus Ostdeutsche, gemessen an der Kirchenzugehörigkeit, dem Gottesdienstbesuch, der Gebetshäufigkeit und der religiösen Selbsteinstufung, weniger religiös als Westdeutsche und Osteuropäer weniger als Westeuropäer. Die erzwungene Säkularisierung hat auch zum 20. Jahrestag der Wiedervereinigung Konsequenzen für die Religiosität. So konnte der Staatssozialismus sein Ziel, die Religion zu unterdrücken, in den neuen Bundesländern langfristig verwirklichen - in den osteuropäischen Ländern jedoch nicht. (ICE2)
Ist in Ländern mit wenigen, durch das Staatskirchenrecht geförderten Kirchen der Einfluss der Religiosität auf ehrenamtliches Engagement geringer als in Ländern ohne staatliche Förderung der Kirchen und mit großer Konkurrenz unter ihnen? Wie beeinflusst der Ausbau der vorschulischen Kinderbetreuung die Entscheidung der Familie für ein erstes oder zweites Kind? Wie sprechen Parteien in unterschiedlich verfassten Demokratien – in »Mehrheitsdemokratien« wie etwa in England oder in »Konsensdemokratien« wie etwa in Deutschland – ihre Wählerklientel mit Parteiprogrammen an, um in der Konkurrenz möglichst viele Stimmen zu erhalten? Wie beeinflusst die Unternehmensbesteuerung Investitionsentscheidungen von Unternehmen? Fragen wie diese können nur durch einen internationalen Vergleich beantwortet werden. Aber eine Antwort kann sich nicht allein auf die Sozialordnung – die ungeschriebene Verfassung und die ungeschrieben geltenden Ordnungen einzelner Lebensbereiche wie Wirtschaft und Kultur – beziehen, sie muss auch die Sicht der Akteure berücksichtigen – seien es nun Personen, Familien, Parteien oder Firmen.
Der Verfasser stellt die moderne Religion als einen Teilbereich des Lebens neben anderen vor und hebt das Besondere an diesem Teilbereich hervor, dass hier nicht nur eine Einzelbereichszufriedenheit erzeugt, sondern Zufriedenheit für das Leben insgesamt beeinflusst wird. Er untersucht den Einfluss der Religiosität auf die Zufriedenheit mit dem Leben insgesamt - sowohl in Abgrenzung zum Einfluss der Religiosität auf die Zufriedenheit mit einzelnen Lebensbereichen, als auch in Abgrenzung zum Einfluss anderer Faktoren auf die Zufriedenheit mit dem Leben insgesamt. Er argumentiert, dass die Religion trotz ihrer Stellung als Teilbereich des Lebens nach wie vor geeignet ist, dem Leben der Menschen insgesamt Sinn zu geben und das menschliche Bedürfnis nach "Kosmisierung" zu erfüllen. (ICG2). Die Untersuchung enthält quantitative Daten. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1984 bis 1998.
Der Verfasser stellt die moderne Religion als einen Teilbereich des Lebens neben anderen vor und hebt das Besondere an diesem Teilbereich hervor, dass hier nicht nur eine Einzelbereichszufriedenheit erzeugt, sondern Zufriedenheit für das Leben insgesamt beeinflusst wird. Er untersucht den Einfluss der Religiosität auf die Zufriedenheit mit dem Leben insgesamt - sowohl in Abgrenzung zum Einfluss der Religiosität auf die Zufriedenheit mit einzelnen Lebensbereichen, als auch in Abgrenzung zum Einfluss anderer Faktoren auf die Zufriedenheit mit dem Leben insgesamt. Er argumentiert, dass die Religion trotz ihrer Stellung als Teilbereich des Lebens nach wie vor geeignet ist, dem Leben der Menschen insgesamt Sinn zu geben und das menschliche Bedürfnis nach "Kosmisierung" zu erfüllen. (ICG2)
"Blieb der innerdeutsche Vorsprung des Westens vor dem Osten an Religiosität bis 2004 bestehen? Und ist die innerdeutsche 2002 und 2004 größer als die inner-europäische Differenz? Für die Kirchenmitgliedschaft, die Kirchgangshäufigkeit und die religiöse Selbsteinstufung werden beide Fragen bejaht." (Autorenreferat)
Die deutsche Vereinigung bestand in der Übertragung der bundesdeutschen Institutionen auf das Gebiet der DDR. Sie zog die Annäherung der Mentalität der beiden Bevölkerungen nach sich. Aber während viele Einstellungen der Ostdeutschen zu Politik, Familie und Erziehung sich dem westdeutschen Niveau bald annäherten, sind die Ostdeutschen bis heute sehr viel weniger religiös als die Westdeutschen. Die geringere Religiosität der Ostdeutschen ist eine der wenigen bleibenden mentalen Erbschaften der DDR und gemessen an der Vielfalt der Indikatoren und der Größe der Differenzen die stärkste und auffälligste: die erzwungene Säkularisierung wirkt bis heute unvermindert fort. Im vorliegenden Beitrag werden 21 Länder des ESS-Surveys befragt, um Deutschland als Sonderfall der erzwungenen Säkularisierung besser zu identifizieren. Die Sonderfallhypothese misst die Differenz zwischen den beiden deutschen Landesteilen an der Differenz zwischen west- und osteuropäischen Ländern. Je nach der Auswahl der europäischen Vergleichsländer ergeben sich sechs Prüfungen der "Sonderfallhypothese". (ICA2)