Inhaltsübersicht 1. Einleitung 2. Theoretische Grundlagen 3. Sektorale Abgrenzung des Untersuchunggegenstandes 4. Auswahl der Vergleichsregion 5. Objektive Ausprägung ausgewählter Standortfaktoren in Sachsen-Anhalt 6. Grundlagen der empirischen Analyse 7. Analyse des Entwicklungstandes und -potenzials der Sektoren 8. Analyse der Bedeutung und Ausprägung der Standortfaktoren 9. Zusammenfassung 10. Wirtschaftspolitische Implikationen
Intraregionale Kooperationsbeziehungen zwischen privaten Unternehmen spielen eine bedeutende Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region. Das Ausmaß der intraregionalen Kooperationsbeziehungen kann auch als Indikator für die wirtschaftliche Integration einer Region oder von Teilräumen innerhalb einer Region dienen. Eine wichtige Form der Kooperation zwischen Unternehmen stellen die "Formellen Unternehmensnetzwerke" (FUN) dar. Dies sind formelle, vereinsartige Zusammenschlüsse von Firmen aus jeweils einer Branche, mit denen bestimmte gemeinsame Anliegen und Zielsetzungen der beteiligten Unternehmen erreicht werden sollen. Auf der Grundlage einer Erhebung sämtlicher FUN (und ihrer Mitglieder) mit Sitz in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen leistet der Artikel einen Beitrag zur Beantwortung der Frage, welche räumlichen Muster der Kooperation und funktionsräumlichen Verflechtungen sich in Mitteldeutschland abzeichnen. Es wird gezeigt, dass der Faktor Distanz für die Ausrichtung von FUN zwar eine wichtige Rolle spielt, dies aber nicht immer und überall gilt. Die Landesgrenzen spielen eine wesentliche Rolle für die Reichweite der FUN, was vermutlich auch auf die politische Förderung von FUN zurückgeführt werden kann. Die sächsischen Großstädte bilden innerhalb Mitteldeutschlands eine relativ geschlossene, deutlich vernetzte Gruppe. Für Magdeburg zeigt sich innerhalb Mitteldeutschlands eine eher isolierte Position, während Dresden eine "Stadt der Netzwerke" mit Verbindungen zu allen anderen mitteldeutschen Städten ist. Diese Ergebnisse können für Überlegungen zur zukünftigen Abgrenzung der "Metropolregion Mitteldeutschland" sowie für Maßnahmen zur Förderung der Integration innerhalb der Metropolregion von Bedeutung sein. ; Intra-regional cooperation between private firms is an important ingredient for regional economic growth. One relevant category of interfirm-cooperation are Formal Business Networks (FBN). A FBN is an association of private firms from one industry within a region with the goal of supporting the economic performance of its members by the help of various activities. On the base of a survey on all FBN (and all their members) in Central Germany (the states of Saxony-Anhalt, Saxony and Thuringia), this chapter is analyzing the functional relations between the local units in the region under consideration. In general, distance matters for the decision to join a certain FBN. The administrative borders between the three states are relevant constraints for the regional scope of FBN, this could be due to political support structures by each of the states. A rather strong cooperation is taking place between the three major cities in Saxony. The city of Magdeburg is rather isolated from the other regions, while Dresden is a kind of "city of FBN", with strong linkages to all other regions. These results will be relevant for future attemps to change the present dilimination of the Central Geman Metropolitan Region (CGMR), as well as for measures to support the economic integration within the CGMR.
In many European cities, policymakers are trying to change the local paths of economic development to head in new directions, e. g. by trying to become a location for Non-Municipal Public Units (NMPUs), like federal special agencies, state museums, military bases, universities or publicly funded research institutes. But as the competencies for such local NMPUs are allocated to higher levels of government, the municipal level has no direct formal institutional responsibilities for influencing their location. Once a NMPU has chosen a certain location, support from the municipality may, however, stabilize the NMPU. There are some categories of NMPUs that should have considerable interest in local conditions, as determined by the municipal level. This paper first theoretically categorizes NMPUs with regard to their importance for the urban economy, with regard to the importance of local conditions for the performance of NMPUs and with regard to their degree of fiscal autonomy. It is shown that universities are one example of NMPUs where the relevance of coordinating activities with the municipalities is fairly high. The benefits of universities for local economic development have often been discussed. From the point of view of universities, their capacity to attract human capital depends on factors which may be influenced by the municipalities. This means that there is a reciprocal relationship between municipalities and universities; coordination by cooperation between the partners could be useful for both - but in practice there is often a lack of cooperation. Information policy is one relevant field for coordination: the city should highlight publicly the advantages of local universities; the universities should highlight the advantages of their city. As information policy is a field for which empirical data is available, the empirical part of the paper presents results from an analysis based on the internet presentations of selected cities and universities. It is shown that in most cities the level of coordination in this field is so far quite low. One possible way to achieve a higher degree of coordination could be to introduce fiscal incentives for cities. ; In zahlreichen europäischen Städten gibt es Versuche, der lokalen Wirtschaftsentwicklung eine neue Richtung zu geben, u. a. durch die Ansiedlung von Nicht-Kommunalen Öffentlichen Einrichtungen (NKOE), z. B. Bundesagenturen, Gerichte, Rechnungshöfe, Landesmuseen oder Universitäten. Allerdings liegen die Kompetenzen für solche NKOE nicht bei den Kommunen, sondern zumeist bei den höheren staatlichen Ebenen. Deshalb haben die Kommunen keinen unmittelbaren Einfluss auf die Ansiedlung von NKOE. Sobald aber eine entsprechende Entscheidung gefallen ist, können die Kommunen die weitere Entwicklung von NKOE begünstigen. Im Beitrag wird zunächst eine Kategorisierung von NKOE durchgeführt, und zwar sowohl gemäß der Bedeutung von NKOE für die lokale Wirtschaftsentwicklung als auch hinsichtlich des Einflusses lokaler Maßnahmen auf die Leistungsfähigkeit von NKOE. Es wird gezeigt, dass Universitäten zu jener Kategorie von NKOE zählen, für die eine Koordination der eigenen Aktivitäten mit jenen der Kommunen besonders wichtig sein dürfte. Die Effekte von Universitäten für die lokale Wirtschaftsentwicklung wurden bereits vielfach diskutiert. Die Fähigkeit der Universitäten, das für ihre Effektivität erforderliche Humankapital zu attrahieren, hängt von verschiedenen lokalen Faktoren ab. Folglich gibt es eine reziproke Beziehung zwischen Kommunen und Universitäten. Eine Koordinierung der jeweiligen Aktivitäten wäre deshalb für beide Seiten von Vorteil. Dies gilt z. B. für den Bereich der Informationspolitik. Eine Kommune sollte nach innen wie nach außen die Vorzüge der örtlichen Universitäten kommunizieren; umgekehrt sollte auch eine Universität die Stärken des lokalen Umfelds deutlich machen. Da für den Bereich der Informationspolitik empirische Daten leicht zugänglich sind, konzentriert sich der empirische Teil des Beitrags auf eine empirische Untersuchung der Internetpräsentationen ausgewählter Städte und Universitäten. Es zeigt sich, dass in den meisten betrachteten Städten die Koordinierung zwischen Kommunen und Universitäten zu wünschen übrig lässt. Eine Verbesserung dieser Situation ließe sich z. B. durch die Einführung finanzieller Anreizmechanismen erreichen.
Am Beispiel Leipzigs werden die Effekte der strukturellen Veränderungen und der zunehmenden Verschärfung des Standortwettbewerbs untersucht. Leipzig ist von besonderem Interesse, weil die Stadt traditionell ein Ort des Wissens und des Handels war; dies sind Faktoren bzw. Aktivitäten, denen gerade unter den heutigen Bedingungen des Standortwettbewerbs eine besondere Bedeutung zukommt. Aktuell verfügt Leipzig zwar über eine gute Ausstattung bei wichtigen Potenzialfaktoren. Hinsichtlich des wirtschaftlichen Ergebnisses hat die Stadt jedoch bislang nicht wieder die Position erreichen können, welche sie vor dem Zweiten Weltkrieg innehatte. Hierbei spielen die Folgen von Planwirtschaft und Systemtransformation ebenso eine Rolle wie die Veränderungen im Standortwettbewerb. Besonders deutlich wird der Einfluss dieser Veränderungen in Leipzig u. a. darin, dass die Stadt sich - wie andere Städte auch - 'moderner' wirtschaftspolitischer Strategien (Clusterförderung, Amenity-Strategie, Metropolregionsstrategie) bedient. ; The example of Leipzig is used to investigate the effects of structural changes and increasingly intense locational competition. Leipzig is particularly interesting because the city was traditionally a location for knowledge and trade, factors and/or activities that are being assigned particular significance under present day conditions of locational competition. Leipzig is currently well equipped with important potential factors. However, in terms of economic results the city has not yet been able to regain the position it occupied before the Second World War. In this context the consequences of the command economy and system transformation have played just as important a role as the changes in locational competition. The influence of these changes in Leipzig is made particularly clear by, among other things, the way in which the city - in common with other cities too - applies 'modern' economic policy strategies (cluster promotion, amenity strategy, metropolitan region strategy).
Policy makers from many regions where old industrial structures in the field of manufacturing have collapsed are trying to stimulate entrepreneurial activities of businesses in the cultural industry. The question is whether this strategy could be successful. This article examines the strategy of supporting the sector of Media Industry (´MI´) by policy makers in the region of Halle in East Germany, where a strong deindustrialization has taken place after the German reunification. Stimulated by the policy makers' support measures, there actually was a remarkable development of MI. However, the number of MI firms and their employees did not further increase in recent years, after having reached a certain level. This illustrates the limits of political measures for turning a city's path of industrial development voluntarily. ; In zahlreichen Regionen und Städten setzen die Politiker nach dem Niedergang der alten und traditionellen Industrie auf eine gezielte Förderung der Kulturwirtschaft. Es ist allerdings unklar, inwieweit eine solche Strategie erfolgversprechend sein kann. Der Artikel untersucht die Förderung der Medienwirtschaft in der Stadt Halle (Saale), in der nach der deutschen Wiedervereinigung eine starke De-Industrialisierung stattgefunden hat. Infolge politischer Fördermaßnahmen konnte zunächst eine durchaus beachtliche Entwicklung der Medienwirtschaft in Halle erreicht werden. In den letzten Jahren stagnierte allerdings die Zahl der Firmen sowie die der Beschäftigten in der Branche. Die Fallstudie illustriert die Schwierigkeiten, die bei derartigen Versuchen auftreten, mit Hilfe politischer Maßnahmen einen neuen wirtschaftlichen Entwicklungspfad zu erreichen.
Im vorliegenden Diskussionspapier werden wesentliche Teilergebnisse über die Angebotseffekte der Wissenschaftseinrichtungen in der Region Halle dargestellt; um die Frage beantworten zu können, in welchem Umfang die regionale Wirtschaft von den Wissenschaftseinrichtungen profitiert, werden die Effekte für die Unternehmen in der Region Halle mit jenen für die Unternehmen im restlichen Sachsen-Anhalt sowie in anderen Regionen (außerhalb von Sachsen-Anhalt) verglichen (vgl. Teil A. dieses Diskussionspapiers). Weiterhin enthält das Diskussionspapier die zentralen politischen Schlussfolgerungen aus der Gesamtstudie, d. h. aus der Analyse der Nachfrage- wie der Angebotseffekte (einschließlich jener Teile der Angebotseffekte, die im Teil A. dieses Diskussionspapiers nicht dokumentiert werden, aber Gegenstand der Gesamtuntersuchung sind).
Die Idee der Metropolregionen basiert auf der Erwartung, dass eine verbesserte Vernetzung innerhalb einer Region entweder dazu beitragen kann, dass mobile Faktoren sich an einem Ort oder an mehreren Orten stärker als zuvor konzentrieren, oder dass durch die intraregionale Vernetzung Ballungsvorteile simuliert werden, die vermutlich in den deutschen Großstädten geringer ausgeprägt sind als in zahlreichen "primate cities" im Ausland. Entsprechende Vorteile sind gerade für Städte und Regionen mit wirtschaftlichem Aufholbedarf - wie in Mitteldeutschland - von besonderer Relevanz. Vor diesem Hintergrund und in Anbetracht der für Mitteldeutschland typischen, sehr ausgeprägten polyzentrischen Raumstruktur hat die ARL eine inter- und transdisziplinäre Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich anhand verschiedener Fragestellungen mit der Entwicklung und den Chancen der "Metropolregion Mitteldeutschland" beschäftigt hat. Im Fokus standen insbesondere institutionelle und Governance-Aspekte sowie die Frage nach der Übereinstimmung zwischen dem aktuellen räumlichen Zuschnitt der Metropolregion und den funktionalen Raumbeziehungen in Mitteldeutschland.
Eine Ex-post-Evaluierung zur Abschätzung der "Metropolregions-Rendite" für die an der Metropolregion beteiligten Städte, Kreise und sonstigen Akteure war im Rahmen der Arbeitsgruppe der ARL zur "Metropolregion Mitteldeutschland" nicht möglich. Um dennoch zumindest ein vorläufiges Fazit hinsichtlich des Nutzens der Metropolregion ziehen zu können, wird der Ansatz einer Ex-ante-Evaluierung verfolgt. Es wird gefragt, welcher Erfolg auf der Basis der gegebenen Strukturelemente der Metropolregion (räumliche Abgrenzung, inhaltliche Aufgaben, Governance-Strukturen) erwartet werden kann. Grundsätzlich zeigt sich eine relativ große Übereinstimmung zwischen den normativen Anforderungen an Metropolregionen und den aktuellen institutionellen Ausprägungen der "Metropolregion Mitteldeutschland". Zu kritisieren ist allerdings, dass die Aufgaben der Metropolregion bislang zum großen Teil wenig konkret und bisherige Erfolge nicht sichtbar sind, sowie dass die räumliche Abgrenzung nicht explizit verdeutlicht wird. Abschließend werden Perspektiven für die raumordnungspolitische Behandlung des mitteldeutschen Raums außerhalb der Metropolregion sowie für die weitere Forschung aufgezeigt.
Public sector activities are often neglected in the economic approaches used to analyze the driving forces behind urban growth. The institutional status of a regional capital is a crucial aspect of public sector activities. This paper reports on a quasi-natural experiment on county towns in East Germany. Since 1990, cities in East Germany have demonstrated remarkable differences in population development. During this same period, many towns have lost their status as a county seat due to several administrative reforms. Using a difference-in-difference approach, the annual population development of former county capitals is compared to population change in towns that have successfully held on to their capital status throughout the observed period. The estimations show that maintaining county capital status has a statistically significant positive effect on annual changes in population. This effect is furthermore increasing over time after the implementation of the respective reforms.
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AbstractPublic sector activities are often neglected in the economic approaches used to analyze the driving forces behind urban growth. The institutional status of a regional capital is a crucial aspect of public sector activities. This paper reports on a quasi‐natural experiment on county towns in East Germany. Since 1990, East German cities have demonstrated remarkable differences in population development. During this same period, many towns have lost their status as a county seat due to several administrative reforms. Using a difference‐in‐differences approach, we compare the annual population development of former county capitals to population change in towns that have successfully held on to their capital status throughout the observed period. The estimations show that losing county capital status has a statistically significant negative effect on annual changes in population. This effect continues to increase over time after the respective reforms have been implemented.
Public sector activities are often neglected in the economic approaches used to analyze the driving forces behind urban growth. The institutional status of a regional capital is a crucial aspect of public sector activities. This paper reports on a quasi-natural experiment on county towns in East Germany. Since 1990, cities in East Germany have demonstrated remarkable differences in population development. During this same period, many towns have lost their status as a county seat due to several administrative reforms. Using a difference-in-difference approach, the annual population development of former county capitals is compared to population change in towns that have successfully held on to their capital status throughout the observed period. The estimations show that maintaining county capital status has a statistically significant positive effect on annual changes in population. This effect is furthermore increasing over time after the implementation of the respective reforms. ; This Version: October 2016
Am 5. und 6. November 2009 veranstaltete das IWH ein Kolloquium zu einem Themenschwerpunkt aus dem Bereich der Kommunalwirtschaft. Das zentrale Anliegen der Konferenz bestand darin, die künftige Rolle der kommunalen Wohnungswirtschaft zu diskutieren und im Vergleich zu alternativen wohnungspolitischen Instrumenten zu bewerten. Das Kolloquium befasste sich mit den Aufgaben und Aktivitäten, die den Kommunen auf dem Wohnungsmarkt zukommen bzw. unter modernen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedingungen zukommen sollten. Die Tagungsbeiträge sind in diesem Band veröffentlicht.
Institutions are common predictors of voter turnout. Most research in this field focuses on cross-country comparisons of voting systems, like the impact of compulsory voting or registration systems. Fewer efforts have been devoted to understand the role of local institutions and their impact on political participation. Especially the impact of divided competences in relation to public good provision and its impact on voter turnout has been widely ignored. In the present paper, we analyze the effects of different institutional settings for inter-municipal cooperation on voter turnout. We use data from local elections in Germany, held in 2003 and 2004. Overall, we analyze aggregate voter turnout of 1661 municipalities and find strong evidence for our hypothesis that local institutional settings are influential in this context. Further, our results indicate that the better competences correspond to the spatial dimension of local public goods, the higher should be the voter turnout. ; Seit geraumer Zeit gibt es die Tendenz, kommunale Institutionen zu bündeln um damit Größenvorteile in der Leistungserstellung zu erreichen. In Deutschland haben sich auf der Gemeindeebene unterschiedliche Modelle durchgesetzt, die sich zwischen den Extremen der gemeinsamen Aufgabenwahrnehmung von Gemeinden oder vollständigen Gemeindefusionen bewegen. Das Diskussionspapier geht der bisher wenig untersuchten Frage nach, wie sich dies auf die Beteiligung an lokalen Wahlen auswirkt. Im Zusammenhang mit Institutionen werden in der vorliegenden Literatur überwiegend Auswirkungen des Wahlrechts ländervergleichend diskutiert. Vor allem der Einfluss einer Wahlpflicht oder die Notwendigkeiten der Registrierung zu einer Abstimmung waren Gegenstand der Untersuchungen. Die hier aufgeworfene Fragestellung geht auf lokale institutionelle Aspekte ein. Im Speziellen werden dabei unterschiedliche Formen der interkommunalen Zusammenarbeit und der Verteilung von Entscheidungskompetenzen betrachtet. Aufgrund der vielfältigen Formen der kommunalen Zusammenarbeit in der Bereitstellung öffentlicher Güter, sind diese Fragen vor allem für die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union relevant. Betrachtet werden in dem vorliegenden Papier deutsche Gemeinderatswahlen in den Jahren 2003 und 2004. Der Einfluss unterschiedlicher Gemeindetypen wird modelliert und ökonometrisch untersucht. Dabei finden sich deutliche Anzeichen für einen Einfluss der institutionellen Ausgestaltung interkommunaler Kooperationen auf die lokale Wahlbeteiligung. Darüber hinaus zeigt die empirische Analyse, dass die Wahlbeteiligung dort höher ausfällt, wo die Nutznießer öffentlicher Leistungen den Wahlberechtigten entsprechen und diese die entscheidenden Gremien direkt wählen können. Die institutionelle Ausgestaltung kommunaler Zusammenarbeit in Verbandsgemeinden nach Rheinland-Pfälzischem Vorbild scheint diesen Erfordernissen am ehesten zu entsprechen.
In recent years, in the public discussion on (regional) economic policy, the importance of urban districts or cities for regional and for national economic growth has been strongly emphasized. It is an usual assumption that agglomeration economies may be found inside urban areas. For making best use of agglomeration economies, there have been proposals for changing the traditional scheme of regional policy from an orientation on "interregional equalization" and "aid" for the regions lagging behind" towards support for the strongest" and "stimulating economic growth conditions in urban areas". The paper has the intention to bring more light into the question how a country's government could efficiently support the economic conditions in larger cities or urban areas. There are of course several instruments for this. One quite common instrument in most countries are the Systems for Local Fiscal Equalization (LFE), by which the national (federal) government or the states (within federations) are allocating different categories of grants in aid to the local level of government. As the LFE-systems differ strongly not only between different countries, but also between the states within a country, it seems necessary to focus on some countries or even on some states within a country. As a first approach to analyse the existing LFE-rules, this paper is concentrating on the conditions in six selected German states. For this sample, the paper is analyzing the current fiscal position of urban areas within the federal states (or Lander) of Germany and is trying to give some first answers to the following questions: Do some states care more than other states for urban areas? What is the institutional setting for spending state money for urban areas: Are the grants per capita higher for the more agglomerated urban areas? Have the grants the potential to stimulate ur¬ban growth – or are they supporting public functions without positive impacts on the economy? How are the urban centres compensated for their function as central places? The analysis is done on the basis of the states' rules on LFE, in the sense of an ex-ante evaluation of these rules, by classifying the rules according to their incidence (in favor or against urban centers). It is shown that there are quite different ways for a state to allocate grants in favour of the cities. There is an enormous lack of transparency in the LFE-systems of all states in the sample. The impression is that the LFE-rules are not trying, so far, to support the cities and their eco¬no¬mic performance consistently. In some states, shrinking cities and cities with special problems (e. g. with a high number of welfare recipients) could be to some extent even in a better fiscal position than cities with economic growth and growth potentials.