Postmoderne oder Ästhetisches Denken - gegen seine Mißverständnisse verteidigt
In: Postmoderne - Anbruch einer neuen Epoche?: eine interdisziplinäre Erörterung, S. 237-269
Der Autor gibt zunächst einen Überblick über die Geschichte des Terminus "Postmoderne". Er untersucht dessen erstes Auftreten sowie den Beginn und die Ausbreitung der Diskussion des Begriffs in Literatur, Architektur, Soziologie und Philosophie. Es wird versucht, daraus einen Begriff der Postmoderne zu entwickeln. "Die Pluralität, um die es postmodern geht, ist als 'radikale Pluralität' zu bestimmen." Diese betrifft Elementarzonen unserer Selbstorganisation, biologische ebenso wir ökonomische Fragen. Hieran anschließend wird dargelegt, daß ein "ästhetisches Denken" der postmodernen Situation am ehesten gerecht wird. An philosophischen Denkern der Postmoderne wird gezeigt, daß postmodernes Denken eine immanente Affinität zur Ästhetik aufweist. Das ästhetische Denken wird gegen den Vorwurf, apolitischer Ästhetizismus zu sein, verteidigt. Der Autor zeigt, daß ästhetisches Denken heute das eigentlich "realistische" ist. Es allein ist fähig, eine Wirklichkeit zu erfassen, die ihrerseits wesentlich ästhetisch (massenmedial) konstituiert ist. Abschließend wird nochmals die Frage der Politikunfähigkeit ästhetischen Denkens sowie der Vorwurf postmoderner Beliebigkeit diskutiert. (ICD)