Das lange Leben der autoritären neoliberalen Gesellschaftsordnung Chiles: verklärt als "Übergang zur Demokratie"
In: Der andere 11. September: Gesellschaft und Ethik nach dem Militärputsch in Chile, S. 73-86
Ziel des Beitrags ist es, einen kritischen Beitrag zum Verständnis der Zusammenhänge der zivilgesellschaftlichen Entwicklung Chiles nach dem Ende der Militärdiktatur und dem Weiterbestehen der unter Pinochet etablierten autoritären neoliberalen Gesellschaftsordnung zu leisten. Er behandelt die Regierungspolitik der seit 20 Jahren regierenden Koalitionsregierungen der Concertación (1990-2010) unter christdemokratischer wie unter sozialistischer Führung. Beide Regierungsvarianten zeigten einen vorauseilenden Gehorsam gegenüber dem Militär und den politökonomischen Eliten. Die eigentliche politische Opposition gegen die Erbschaften der Militärdiktatur ist außerparlamentarisch und nur in den sozialen Bewegungen erkennbar. (ICE2)