Alte, männliche, schwule Selbste – Intersektionale Subjektordnungen -- Methodische Zugänge zu einer Empirie des Selbst -- Situationen der Verwerfung: Doppelte Stigmatisierung oder Nicht-Subjekt? -- "Schwule Graue" und andere Subjekte: Positionierungen zu anderen 'Alten' und anderen 'Schwulen -- Biographien im Kontext von Nicht-Anerkennung: Zwischen den "Welten" -- Subjektivierungen des doppelt Verworfenen?
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Anhand einer qualitativen Studie zu vergeschlechtlichter Subjektwerdung Jugendlicher zeigt der Beitrag auf, wie eine diskursorientierte und dekonstruktivistische Analyse mit dem Fokus auf Subjekt, Geschlecht und gesellschaftliche Machtverhältnisse methodisch erfolgen kann. Für die empirische Analyse vergeschlechtlichter Subjektivierung werden Gruppendiskussionen mit der Grounded-Theory-Methodologie (GTM) verbunden. Das Spezifikum von Gruppendiskussionen, das aufeinander bezogene Sprechen, steht hierbei in poststrukturalistischer Rahmung im Mittelpunkt und bietet einen fruchtbaren Ansatzpunkt für feministische Fragestellungen.
In: Schriftenreihe des Interdisziplinären Zentrums für Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen (IBKM) an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg 53
Aufgrund einer Analyse der Arbeits-, Bildungs- und Sozialbiographien von anglophonafrikanischen Migrantinnen in (West)Deutschland und England wird die Genderisierung, Subjektivierung und Ethnisierung von internationalen Migrationsmärkten im Kontext von Globalsierung, Postkolonialismus und Transnationalismus untersucht. Im Zentrum des Erkenntnisinteresses stehen Hierarchisierungs-, Differenzierungs- und Marginalisierungsvorgänge auf der Basis von sich überschneidenden strukturellen Ausschließungsmechanismen.
In: Schriftenreihe des Interdisziplinären Zentrums für Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen (IBKM) an der Carl - von -Ossietzky Universität Oldenburg 53
Aufgrund einer Analyse der Arbeits-, Bildungs- und Sozialbiographien von anglophonafrikanischen Migrantinnen in (West)Deutschland und England wird die Genderisierung, Subjektivierung und Ethnisierung von internationalen Migrationsmärkten im Kontext von Globalsierung, Postkolonialismus und Transnationalismus untersucht. Im Zentrum des Erkenntnisinteresses stehen Hierarchisierungs-, Differenzierungs- und Marginalisierungsvorgänge auf der Basis von sich überschneidenden strukturellen Ausschließungsmechanismen.
Die Verfasserinnen nähern sich dem Verhältnis von politischer Theorie und Emotionen aus feministischer Perspektive. Unter diesem Gesichtspunkt ist der klassische europäische Dualismus von Vernunft und Gefühl nur im Gesamtzusammenhang einer politischen Subjektivierung zu verstehen. Die Exklusion der Emotionen bedeutet immer schon eine Exklusion der Frauen und eine männliche Normalisierung. Ihren Ausdruck findet diese Normalisierung im modernen Staat, der die Trennung der Sphäre des Politischen vom Privaten, des Vernünftigen vom Emotionalem, des Männlichen vom Weiblichen verkörpert. Die Verfasserinnen plädieren vor diesem Hintergrund dafür, das Politische radikaldemokratisch zu denken: als eine "multitude", die alle Hierarchisierungen zur Diskussion stellt. (ICE2)
Cover Praxistheorie -- Inhalt -- Einleitung. Grundlagen, Rezeption und Forschungsperspektiven der Praxistheorie -- Praxistheorie zwischen Mikro- und Makroperspektive -- Praxistheorie als flache Ontologie -- Verhalten, Handeln, Interagieren. Zu den mikrosoziologischen Grundlagen der Praxistheorie -- Positionsbestimmungen -- Die Soziologie der Praxis als poststrukturalistischer Materialismus -- Rekrutierung und Reproduktion. Karrieren und Träger von Digitalfotografie und Floorball -- Praktiken der Subjektivierung - Subjektivierung als Praxis -- Praxis als Wiederholung. Das Denken der Iterabilität und seine Konsequenzen für die Methodologie praxeologischer Forschung -- Affektivität und Sinnlichkeit sozialer Praxis -- Praktiken und ihre Affekte -- Dispositive und Dinggestalten. Poststrukturalistische und phänomenologische Grundlagen einer Praxistheorie des Sehens -- Die atmosphärische Vermittlung der Moderne. Architektur und Gebäude in praxeologischer Perspektive -- Darstellungs- und Erkenntnispraktiken -- Die Darstellung der Ökonomie. Überlegungen zu einer empirischen Theorie der Praxis -- Theoretisieren. Fragen und Überlegungen zu einem konzeptionellen und empirischen Desiderat der Soziologie der Praktiken -- Ereignisverknüpfungen. Über Fliegen und Ethnografie -- Arbeitspraktiken -- Goffman mediatisieren. Über das Zusammenspiel von Vorder- und Hinterbühne in digitalisierten Praktiken -- Erwerbsarbeit als Praxis. Perspektiven und Analysegewinne einer praxistheoretischen Soziologie der Arbeit -- Soziologie des Alltags -- Unterrichten. Praxistheoretische Dezentrierungen eines alltäglichen Geschehens -- Nachhaltigkeit und Konsum - eine praxissoziologische Kritik -- Der »Alltag« der Soziologie und seine praxistheoretische Relevanz -- Autorinnen und Autoren.
Gemeinhin gilt die Biographie als Ort der Bearbeitung von Unsicherheiten. Friedericke Hardering zeigt, dass innerhalb der neuen Unsicherheitskonstellation, die maßgeblich durch Prozesse der Prekarisierung und Subjektivierung der Arbeit geprägt ist, die Biographie nicht länger als Ort der Integration von Unsicherheit fungieren kann, da sie selbst durch neue Gestaltungszwänge im Rahmen einer 'Ökonomisierung der Biographie' vereinnahmt wird.
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Als Alternative zur scheinbaren Objektivität und Selbst-Verständlichkeit von ‹Daten› entwickelt vorliegender Aufsatz ein kritisches Konzept ‹digitaler Spuren›. Die Betonung der Materialität und Diskursivität von Spuren macht die technischen und soziopolitischen Implikationen digitaler Technologie verstehbar und aussagbar. Mit Gilbert Simondon und Michel Foucault werden die ontologischen und epistemologischen Rahmen geschaffen, um die Beziehungen zwischen Technologie und Prozessen der Subjektivierung deuten zu können. Digitale Spuren werden als Objekte und Produkte heteronomer Interventionen modelliert, deren Logik entlang der eingesetzten Algorithmen nachverfolgt werden kann. Das vorgeschlagene Paradigma eröffnet eine neue Perspektive darauf, wie Formen der Selbstkontrolle und der Kontrolle des Selbst voneinander abhängige Facetten einer ‹algorithmischen Gouvernementalität› sind. ; As an alternative to the seemingly natural objectivity and self-evidence of ‹data›, this paper develops a critical conceptualization of ‹digital traces›. Underlining the materiality and discursiveness of traces allows us to understand and articulate both the technical and sociopolitical implications of digital technology. The philosophies of Gilbert Simondon and Michel Foucault provide strong ontological and epistemological frameworks for interpreting the relationships between technology and processes of subjectification. In this light, digital traces are modeled as objects and products of heteronomous interventions, the logics of which can be traced through the algorithms deployed. The digital trace paradigm offers a new perspective on how forms of self-control and control of the self are interdependent facets of ‹algorithmic governmentality›.
Werden Medikamente zur kognitiven Leistungssteigerung eingenommen, um schneller und konzentrierter zu arbeiten als andere? Ist Neuroenhancement der Versuch, sich Selbstdisziplin in Form von Tabletten zuzuführen? Die in Deutschland und den USA durchgeführte Studie gibt Aufschluss über die Motive der Konsumenten und das Unbehagen, das viele gegenüber Neuroenhancement empfinden. Dabei analysiert sie Neuroenhancement im Kontext der Wettbewerbsgesellschaft der Gegenwart.
Coming-out vor allem Jugendlicher erfährt gegenwärtig eine Aufwertung und Hervorhebung in Familien, Medien, Politik und Forschung. Öffentlich als homosexuell sichtbar zu sein, wird dabei zur Bedingung eines authentischen Selbst und glücklichen Lebens stilisiert. Der vorliegende Artikel rekonstruiert und theoretisiert die für junge Schwule und Lesben relevanten Erfahrungen. Die Sekundäranalyse von 19 problemzentrierten Interviews zeigt, dass das Coming-out als problematische Dramatisierung und unausweichlicher Druck interpretiert wird. Eine Strategie des 'I _ gay', das heißt der Zurückweisung der identitären Relation zwischen homosexueller Sichtbarkeit und dem eigenen Selbst, wird vor diesem Hintergrund in ihrer subjektiven Bedeutung und in ihren politischen Implikationen diskutiert.
Der Topos »Islam in Europa« ist durch Dichotomisierung gekennzeichnet: Im öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs offenbart sich eine binäre Auseinandersetzung, die entweder muslimische Subjektivierung oder die Institutionalisierung des Islam verhandelt. Dabei werden Europa und der Islam als voneinander getrennte Einheiten konstruiert.Laura Haddads ethnographische Fallstudien zeigen hingegen einen wechselseitigen Aushandlungsprozess von Islam und Europa, der diese Dichotomien in Frage stellt. Anhand der europäischen Metropole Hamburg werden Anerkennung und Widerstand als zwar ambivalente, aber einander bedingende Konzepte sichtbar.
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Wie wird aus einem Menschen ein (Geschlechts-)Subjekt? Die Frage nach der Materialisierung von Geschlecht führt Bettina Wuttig mit einem kulturwissenschaftlichen Traumadiskurs zusammen. Über eine machttheoretische Lesart neurowissenschaftlicher Gedächtnistheorien und mit Bezug auf Judith Butler, Friedrich Nietzsche und Gilles Deleuze eröffnen sich (körper-)widerständige Perspektiven, die (geschlechtliche) Subjektivierungen als somatische Verletzungs- und Gedächtnispraxis sichtbar machen. Die Studie liefert wichtige Impulse für die Soma Studies - ein Denksystem, das den materiellen Körper im Verhältnis zu sozialen Praxen am Knotenpunkt von geisteswissenschaftlicher und kritischer natur- bzw. lebenswissenschaftlicher Epistemologie analysiert.
Cover -- Informationen zum Buch -- Titel -- Impressum -- Inhalt -- Vorwort zur Neuauflage -- Die Frage nach dem Subjekt in der Moderne -- 1. Subjektanalyse und Kulturtheorie: Zur Rekonstruktion von Subjektkulturen -- 1.1 Subjektformen und sozial-kulturelle Praktiken -- Codes und Praktiken -- Das Subjekt als Dispositionsbündel -- Diskurse, Identität/Differenz, ›Individuum‹ -- 1.2 Die gesellschaftlichen Räume der Subjektkulturen -- Soziale Felder -- Drei primäre Subjektivierungsorte: Arbeit, Intimität, Technologien des Selbst -- Subjekt-Homologien, Lebensformen und Überdeterminationen -- Kulturelle Hegemonien -- 1.3 Die Transformation von Subjektkulturen -- Kulturkonflikte der Öffnung und Schließung von Kontingenz -- Die Hybridität und Intertextualität von Subjektkulturen -- Kulturelle Räume der Subjekterfindung -- 2. Bürgerliche Moderne und Romantik: Das moralisch-souveräne Allgemeinsubjekt und das expressive Individualsubjekt -- 2.1 Die Subjektordnung der Bürgerlichkeit: Moralität und Selbstregierung (18. Jahrhundert) -- 2.1.1 Bürgerliche Praktiken der Arbeit: Die Souveränität, Disziplin und Riskanz des Berufssubjekts -- Selbständigkeit und Ungewissheit ökonomischer Subjektivität -- Professionelle Disziplinen -- Die Arbeit an der Moral und die Distinktion gegen das Maßlose -- Die Wiederkehr des Maßlosen -- 2.1.2 Bürgerliche Intimsphäre: Die Psychologisierung des Freundschafts- und Familiensubjekts -- Intimität als Freundschaft -- Die Bildung und Empfindsamkeit der Ehe -- Intime Polysemien -- 2.1.3 Bürgerliche Technologien des Selbst: Die Produktion einer Innenwelt im Medium der Schrift -- Subjektivierung im Lesen -- Subjektivierung im Schreiben -- Die Instabilität der Leser-Innenwelt zwischen Moral und Ästhetik.
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Zahlreiche Untersuchungen aus dem Umkreis der Governmentality Studies fragen nach dem aktuellen (Trans-)Formierungsgeschehen moderner Subjektivierungsweisen. Sie konstatieren, dass ein "unternehmerisches Selbst" am Ende der 1970er Jahre aufgetaucht sei und nun hegemonial zu werden scheine. Weshalb aber ist dieses Selbst aufgetaucht und wie konnte es hegemonial werden? Diese bisher noch ungeklärten Fragen verweisen auf eine tiefer liegende Problemstellung: Weitgehend unklar ist nämlich, wie das (Trans-)Formierungsgeschehen moderner Subjektivierungsweisen theoretisch begriffen und empirisch beschrieben werden kann, ohne einerseits substanz-ontologische Auffassungen von Subjektivierung vorauszusetzen und ohne andererseits Subjektivierung diskursiv aufzulösen. Es wird nun vorgeschlagen, dieses (Trans-)Formierungsgeschehen mit Michel FOUCAULT als Effekt dispositiver Praktiken zu begreifen, deren historisch-konkretes Zusammenspiel mit Hilfe von Dispositivanalysen zu untersuchen ist. Allerdings gilt es zuvor, dieses Verfahren ausgehend von FOUCAULTs dispositiven Studien zu rekonstruieren und dann gesellschaftstheoretisch zu fundieren. Denn FOUCAULT hat in seinen Dispositivanalysen soziale Strukturkategorien – wie etwa Klasse, Ethnizität oder Geschlecht – nicht systematisch berücksichtigt. Da mittlerweile einige Studien die geschlechtliche Markierung des unternehmerischen Selbst konstatieren, wird zunächst ein Vorschlag zur gesellschaftlichen Fundierung der FOUCAULTschen Dispositivanalyse ausgehend von der Kategorie Geschlecht formuliert. Die Rekonstruktion einer solchen gesellschaftstheoretisch fundierten Dispositivanalyse kann als methodisch-methodologischer Ausgangspunkt zur Erforschung des (Trans-)Formierungsgeschehens moderner Subjektivierungsweisen dienen. So kann dann auch das eingangs konstatierte Forschungsdefizit bearbeitet werden.