In: Die Geschichte der Lage der Arbeiter unter dem Kapitalismus 12 : T. 1, Die Geschichte der Lage der Arbeiter in Deutschland von 1789 bis zur Gegenwart
In: Die Geschichte der Lage der Arbeiter unter dem Kapitalismus 11 : T. 1, Die Geschichte der Lage der Arbeiter in Deutschland von 1789 bis zur Gegenwart
Venezuela entwickelte sich von einer Peripherie innerhalb des spanischen Kolonialreichs zum unabhängigen "Wirtschaftswunderland" Lateinamerikas. Zugleich blieb die Geschichte des Landes von Widersprüchen geprägt, die die Grundlage für die heutige Situation bilden. (APuZ)
Mit blutigen Konflikten, Terroranschlägen und der Forderung nach einem eigenen Staat erregt eine Minderheit der Sikhs weltweites Aufsehen. Der Freiburger Politikwissenschaftlerin, die wiederholt über den Sikh-Konflikt gearbeitet hat, (u.a. in "Indien. Ein Handbuch", ID 9/96) geht es um die Vermittlung von umfassendem Hintergrundwissen. Anschaulich führt sie, gestützt auf ihre Feldstudien im Panjab und Delhi und auf zahlreiche Interviews mit Terroristen, Politikern, Betroffenen aus der Zivilbevölkerung u.a. in Glauben, Mentalität, Lebensweise, Geschichte und politische Vorstellungen der Sikhs ein und analysiert Ursachen und Verlauf des Sikh-Konfliktes. Nach den überholten Bänden von M. Solka (ID 34/86) und K. Singh (BA 4/88) ein breit zu empfehlendes Informationswerk. (2) (Christa Chatrath)
Da in Gesellschaft und Geschichte keine vollständige Wiederkehr des Gleichen, keine identische Wiederholung von Entwicklungen, Prozessen und Ereignissen stattfindet, stellt sich die Frage nach dem Stellenwert des Singulären und Einzelnen und, mit ihr verschränkt, nach der Existenz überindividueller, allgemeiner Wesenszusammenhänge. Hier ist die Unterscheidung von nomothetischer und ideographischer Analyse von Bedeutung, hinter der sich jeweils verschiedene Weltsichten verbergen. Der Autor personalisiert und expliziert diesen Gegensatz an Dilthey und Marx, von denen der erste für das Individuell-Besondere, der letztere für das Allgemein-Gesetzmäßige in Gesellschaft und Geschichte steht. Der Umstand, daß Menschen nicht bloße Funktionselemente eines übergreifenden Ganzen, sondern gleichsam "Monaden", relativ selbständige, denkende und handelnde Subjekte sind, konstituiert - paradoxerweise - die gesellschaftlich-geschichtliche Existenz des Menschen. Die nicht auflösbare Spannung zwischen dem Allgemeinen und dem Singulären individueller Existenz ist der Motor in den Wechselfällen der menschlichen Geschichte. (pre)
"Zur Geschichte der fast 45jährigen Herrschaft der SED gehört auch die Geschichte der verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Kräfte, die aus unterschiedlichen Motiven, mit divergierenden Zielsetzungen und in verschiedenartigen Formen dagegen opponierten. Das Erscheinungsbild dieser Opposition und Dissidenz war in allen Phasen der DDR-Geschichte von der 'Deutschen Frage' als Problem der geteilten Nation und des 'Sozialismus in einem halben Lande' geprägt und besaß daher ein spezifisch anderes Profil als etwa in Polen oder der Tschechoslowakei. Nach der Niederschlagung des Aufstandes vom 17. Juni 1953 waren es vor allem Intellektuelle, die mit der 'führenden Partei' auf unterschiedlichen Feldern in Konflikt gerieten. Sie waren und blieben stets eine kleine Minderheit gegenüber denen, die sich arrangierten oder aktiv mitmachten. Ihre politischen Vorstellungen orientierten sich in abgestuften Varianten durchgängig an einem eigenständigen Weg eines reformierten Sozialismus in der DDR, bis die von ihnen 1989 ausgelöste Dynamik sie selber überrollte." (Autorenreferat)
"Die Geschichte der Arbeit befindet sich heute in einer interessanten Übergangsphase, die durch die Neu-Konzeptionalisierung der Disziplin gekennzeichnet ist. Die neue Geschichte der Arbeit (formuliert beispielsweise in den Werken von E.P. Thompson) wird durch die globale Geschichte der Arbeit ersetzt, nämlich durch transnationale und sogar transkontinentale Studien über Arbeitsverhältnisse und Arbeiter-Sozialbewegungen im weitesten Sinne des Begriffs. Die globale Geschichte der Arbeit muss aber noch viele Hürden überwinden, von denen unsere traditionellen Theorien und Interpretationen die größte Hürde darstellen. In Acht nehmen müssen wir uns vor allem vor methodischem Nationalismus und Eurozentrismus. Die Notwendigkeit unsere theoretischen und methodologischen Ansätze neu zu überdenken, sollten uns natürlich nicht davon abhalten, empirische Forschungen sofort anzugehen. Vermutlich wird es uns gerade durch das Zusammenspiel von Neu-Konzeptionalisierung und empirischer Forschung möglich sein, eine globale Geschichte der Arbeit zu schreiben. Nach der Meinung des Verfassers muss dafür Folgendes berücksichtigt werden: die Qualität der Datensammlung (die Sammlung von Daten und die Entwicklung solcher Techniken, die den Vergleich der Daten aus unterschiedlichen Kontexten ermöglichen) und eine Geschichtsforschung, die die Interaktionen zwischen den unterschiedlichen Regionen der Welt deutlich macht und somit Fragen beantworten kann, die bis vor kurzem noch nicht einmal gestellt werden konnten." (Autorenreferat)
Claude Debeir, Jean-Paul Deléage, Daniel Hémery: "Prometheus auf der Titanic". Geschichte der Energiesysteme. Aus dem Französischen von Siglinde Summerer und Gerda Kurz. Campus Verlag, Frankfurt, New York 1989. 359 Seiten, geb., 78,- DM