Forschungsstand zur Onlinekommunikation von Interessenorganisationen -- Überblick über den Neoinstitutionalismus in der Kommunikationswissenschaft -- Forschungsprogramm zur Institutionalisierung von Onlinekommunikation in Organisationen -- Methodenteil zur teilnehmenden Beobachtung mit Beobachtungsinstrument
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Der Neoinstitutionalismus stellt Organisationen nicht als autonome Einheiten mit ihren internen Strukturen und Prozessen ins Zentrum der Beobachtung, sondern das Verhältnis von Organisation und Umwelt. Dabei lassen sich drei Organisationsbegriffe unterscheiden: Organisation als Bausatz aus institutionellen Elementen, Organisation als Verkörperung oder Reifikation ihrer institutionellen Umwelt, Organisation als Institution. Kritische Einwände gegen diese Perspektiven erheben sich auf der Basis handlungs- und systemtheoretischer Sichtweisen. (ICE2)
In dem Beitrag wird ein Analyserahmen entwickelt, in den die Ansätze des Neoinstitutionalismus eingeordnet und auf ihre Erklärungskraft überprüft werden. Ausgangspunkt ist die gemeinsame Prämisse der Vertreter des Neoinstitutionalismus, das Primat des Staates. Gefragt wird nach dem Beitrag politischer Institutionen zur Regierbarkeit kapitalistischer Demokratien. Ausgehend von der Prämisse von der Autonomie des Staates, die allein nicht substantiell genug ist, um ein institutionalistisches Theorieprogramm zu koordinieren, wird die weitere pragmatische Arbeit aufgenommen, die sich, so die These, am Konzept staatlicher Souveränität und damit am Begriff des Politischen auszurichten hat. Diese Perspektive wird in mehrere Schritten verdeutlicht. Zunächst wird das Ideal der Souveränität institutionell fixiert. Dann werden solche institutionellen Einrichtungen skizziert, die dafür sorgen (sollen), daß reale Souveränitätsdefekte (herrschafts-)unschädlich gemacht werden. Es wird gezeigt, daß diese institutionellen Vorkehrungen selbst in systematische Blockaden führen, deren Überwindung nach neuen institutionellen Arrangements verlangt. Weil auch diese vorschnell an Grenzen stoßen, entsteht das Motiv, nichtinstitutionelle Methoden staatlicher Souveränitätsbehauptung zu fördern, und damit ein konkurrierendes Paradigma zu entwickeln. Das Ergebnis der Analyse ist also, daß die Funktion politischer Institutionen ambivalent ist. (RW)
Diese Arbeit geht der Frage nach, inwiefern die in der Heilpädagogik unter dem Begriff Deinstitutionalisierung geforderten Reformen wohnbezogener Dienste der sogenannten Behindertenhilfe durch einen Wandel der angesprochenen Organisationen zu realisieren sind. Kern der Arbeit ist eine empirische Studie über die Dezentralisierung und Regionalisierung einer Groß- und Komplexeinrichtung. Zur theoretischen Fundierung der Studie wird der heilpädagogische Fachdiskurs zum Thema Deinstitutionalisierung nachgezeichnet und um eine institutionssoziologische Perspektive des Neoinstitutionalismus ergänzt und weiterentwickelt. Die qualitativ angelegte Studie analysiert in der Folge die strukturellen und inhaltlich-fachlichen Facetten des Wandels der Großund Komplexeinrichtung in ihrer Wechselwirkung. Die Ergebnisse zeigen damit die Komplexität der Veränderungsprozesse auf, insbesondere im Hinblick auf die Alltagsrealität von BewohnerInnen in stationären Settings. Durch die Rückbindung der empirischen Ergebnisse zur Deinstitutionalisierungs- Theorie (Heilpädagogik und Neoinstitutionalismus) werden Schlüsselelemente einer aktiven Strategie des Deinstitutionalisierens abgeleitet. Die Studie versteht sich als systemhinterfragender und aktiver Beitrag zur Weiterentwicklung von Erkenntnissen zur Herstellung von Selbstbestimmung und Teilhabe behinderter Menschen. Dieser Titel ist im Open Access auf dem Dokumentenserver pedocs des DIPF hinterlegt. Im Online-Vertrieb ist er aus organisatorischen Gründen mit einer Service-Gebühr belegt.
Long description: Seit den 1980er-Jahren haben sich Wahrheitskommissionen zu einem wichtigen Instrument entwickelt, um nach politischen Umbrüchen schwere Menschenrechtsverletzungen aufzuarbeiten. Doch wie konnte sich diese Organisationsform, mit politisch motivierten Verbrechen umzugehen, über kulturelle und politische Unterschiede hinweg weltweit verbreiten? Anne K. Krüger schildert die vier Phasen der Entstehung und Verbreitung dieses Standardinstruments der Transitional Justice. Dabei beantwortet sie die Frage, wie sich das kulturelle Modell einer "Versöhnung durch Wahrheit" zum Bestandteil einer gemeinsamen Weltkultur entwickelte.
Neo-Institutionalistisches Denken und Forschen findet ein zunehmendes Interesse in der Erziehungswissenschaft. Der Begriff der Institution steht hierbei für eine gesellschaftliche Umwelt, die relevanten Einfluss auf pädagogisches Handelns in und von Bildungsorganisationen nimmt. Im Zentrum neo-institutionalistischen Interesses stehen Fragen nach der Wechselwirkung von pädagogischen Organisationen und ihrer Umwelt, nach dem Wandel und der Trägheit von Bildungsorganisationen, der lokalen und globalen Verbreitung von pädagogischen Programmen und Organisationsformen sowie nicht zuletzt den Bedingungen der Steuerung und Legitimierung von organisationalen Bildungsprozessen. Der Band legt deutsche Übersetzungen zentraler Grundlagentexte des Neo-Institutionalismus vor, resümiert die theoretische Weiterentwicklung, präsentiert aktuelle empirische Studien zu den Bereichen Schule, Hochschule sowie Weiterbildung und entwirft Konturen zukünftiger Forschungsmöglichkeiten. Der Fokus der Beiträge reicht von einzelnen Bildungsorganisationen über organisationale Felder bis hin zu der globalen Rahmung von Bildungsorganisationen durch eine World Polity. Gemein ist allen Blickwinkeln, dass sie das Verhältnis von Bildungsorganisation und institutioneller Umwelt in den Mittelpunkt stellen.
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Ziel der Forschung im Rahmen dieser Dissertation war es, die Implementierung von Maßnahmen der Konzeption Schulautonomie – im Speziellen jene der Selbstevaluation - in Bezug auf die Schnittstelle Formal- bzw./ Aktivitätsstruktur im Mehrebenensystem Schule hinsichtlich des Implementierungsgrads und des Implementierungsorts hypothesenleitend zu untersuchen. Im ersten Teil der Dissertation werden die wenigen, bereits vorhandenen Ergebnisse aus Studien und Untersuchungen dargelegt, welche erste Erkenntnisse zur Implementierung von Maßnahmen der politischen Rahmenkonzeption Schulautonomie über die jeweilige Schnittstelle Formal-bzw./Aktivitätsstruktur auf den unterschiedlichen Ebenen des Bildungssystems der deutschen Bundesländer liefern. Diese Ergebnisse werden hypothesenleitend hinsichtlich der Forschungsfragestellung anhand des Dreisäulenmodells von SCOTT (2001) (WALGENBACH/MEYER 2008, 57) auf der theoretischen Basis der Neoinstitutionalistischen Organisationstheorie interpretiert. Den zweiten, forschungspraktischen Teil der Dissertation bilden Gruppendiskussionsverfahren (BOHNSACK 2008) mit Lehrkräften, die an drei Grund-, Haupt/Werkrealschulen in Baden-Württemberg durchgeführt wurden. Diese befanden sich in unterschiedlichen Stadien der Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen Fremdevaluation. Die Gruppendiskussionsverfahren wurden anhand der dokumentarischen Methode (BOHNSACK 2008) in Bezug auf die Zielsetzung der vorliegenden Forschungsarbeit hypothesenleitend ausgewertet sowie interpretiert. Diese Ergebnisse werden mit den Annahmen zum Implementierungsgrad und Implementierungsort in die Formal- bzw. Aktivitätsstruktur von Maßnahmen der politischen Rahmenkonstruktion Schulautonomie auf den unterschiedlichen schulischen Organisationsebenen aus dem ersten Teil der Dissertation in Beziehung gesetzt. ; The aim of the research conducted for the purposes of this dissertation was to examine the implementation of measures, specifically with regard to self-evaluation, as part of a concept for school autonomy ...
Der CO2-Handel stellt seit 2005 ein Entscheidungsproblem für viele europäische Unternehmen dar. Lisa Knoll zeigt, wie voraussetzungsvoll ein wirtschaftlich sinnvoller Umgang mit handelbaren Emissionsrechten ist. Anhand von Gruppendiskussionen in zwei kommunalen Energieversorgungsunternehmen belegt sie die Mehrdeutigkeit und Verhandelbarkeit wirtschaftlicher Rationalität und rückt die theoretischen Begriffe Legitimation und Rechtfertigung ins Zentrum. Die empirischen Beobachtungen nutzt die Autorin, um eine Mikrofundierung des soziologischen Neoinstitutionalismus durch die économie des conventions vorzuschlagen.
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Ziel des Beitrags ist es, die Frage nach dem "gemeinsamen Band" der Phänomene zu beantworten, mit denen sich der Neoinstitutionalismus auseinandersetzt. Hierzu wirft die Verfasserin einen Blick zurück auf die Genealogie des Institutionenbegriffs im Rahmen der us-amerikanischen Theorietradition (Funktionalismus, Handlungstheorie). Sie wendet sich dann dem Institutionenmodell von Richard Scott ("Institutions and Organizations") zu, das einen festen Bezugspunkt neoinstitutionalistischer Ansätze darstellt. In kritischer Auseinandersetzung mit diesem Modell wird sodann eine Definition des Institutionenmodells entwickelt, die orientiert an Luhmann Institutionen unter Bezug auf ihre sachliche, soziale und zeitliche Sinndimension definiert. (ICE)
Die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung ist eine Thematik von zentraler und zunehmender Relevanz. Hauptgründe stellen hierbei die Möglichkeiten zur Einsparung von Kosten sowie eine Kombination der Auslandsbehandlung mit einer Urlaubsreise dar. Darüber hinaus möchte man den Reiseaufwand in das Behandlungsland möglichst gering halten. Unter Berücksichtigung dieser Kriterien erfreut sich unter deutschen Patienten vornehmlich Polen einer zunehmenden Beliebtheit - insbesondere nach dessen Beitritt zur Europäischen Union, da eine Abrechnung der dort durchgeführten geplanten Behandlungen bei den eigenen deutschen Kranken- und Rentenversicherern möglich ist. Die in diesem Zusammenhang am häufigsten genutzten Leistungen beziehen sich auf die ambulanten und stationären Präventions- und Rehabilitationsmaßnahmen, die früher unter dem Begriff der "Kur" subsumiert wurden. Infolge der steigenden Nachfrage nach diesen polnischen Gesundheitsleistungen seitens deutscher Patienten begannen die polnischen Kurhäuser, deutsche Institutionen – standardisierte organisationale Strukturen und Prozesse – zu adoptieren, um sich auf die deutsche Klientel einzustellen. Auf der theoretischen Basis des Soziologischen Neoinstitutionalismus werden in der vorliegenden Arbeit die Entwicklung der Inanspruchnahme polnischer Präventions- und Rehabilitationsmaßnahmen durch deutsche Patienten, die daraus resultierende institutionelle Adaptation der polnischen Kurhäuser sowie deren Wahrnehmung durch deutsche Gäste untersucht. ; The last decade has witnessed a rising interest in cross-border health care. In Germany it constitutes a topic of increasing significance as well. The most important reasons for making use of health care offers in a country other than one´s own state of residence mentioned by German respondents are lower costs as well as a combination of treatment and vacation. In addition, people try to avoid long journeys to the place of treatment. Considering these criteria, neighbouring countries with a noticeable price differential became especially attractive. In particular, Poland has enjoyed increasing popularity with German patients since it joined the European Union because their expenses for treatments within the EU can be reimbursed from their health insurance funds. Germans have been travelling to Poland principally in order to make use of in- and out-patient spa and rehabilitation treatments. Consequently, Polish sanatoria and spa hotels have tried to adopt German institutions – defined as standards and standardized patterns of behavior relating to organizational structures and processes – in order to adapt to the increasing number of German patients. On the basis of the theoretical approach of sociological neoinstitutionalism this paper focuses on Germans´ usage of in- and out-patient spa and rehabilitation treatments in Poland and the resulting institutional adaptation of Polish sanatoria and spa hotels. Moreover, it investigates how the institutional adaptations of Polish spa and rehabilitation facilities are perceived by German patients.
Der Beitrag rekapituliert das Verhältnis von sozialer Bewegung und formaler Organisation am Beispiel der Institutionalisierungsdebatten der Bewegungsforschung. Auch wenn sich die teilweise sehr heterogenen Ansätze innerhalb der Bewegungswissenschaften nicht zu einer einheitlichen Beschreibung verdichten lassen, lässt sich doch die Dominanz eines bestimmten Verständnisses des Verhältnisses von sozialer Bewegung und Organisation rekonstruieren. Im Anschluss daran wird mit dem organisationssoziologischen Neoinstitutionalismus eine bisher in der Bewegungswissenschaft kaum beachtete Theorierichtung vorgestellt, die durch ihren differenten Organisations- und Akteurbegriff das Potenzial für ein anderes Verständnis des Verhältnisses von Organisation und sozialer Bewegung besitzt. (ICB2)
Sind Mitarbeiterbefragungen (MAB) in Krankenhäusern nur Fassade oder ein wirksames Instrument des Qualitätsmanagements? Frank Wissing analysiert die Ergebnisse einer Umfrage unter allen Krankenhäusern in Deutschland und versteht MAB - unter besonderer Berücksichtigung der Verbindlichkeit und Partizipation von Beschäftigten - als umfassenden Prozess. Durch diese breite und tiefe Betrachtung wird eine detaillierte Beantwortung der Forschungsfrage vor dem Hintergrund des soziologischen Neoinstitutionalismus möglich.