In: Der Überblick: Zeitschrift für ökumenische Begegnung und internationale Zusammenarbeit ; Quartalsschrift des Kirchlichen Entwicklungsdienstes, Band 25, Heft 1, S. 80-83
In dem Beitrag werden die Strukturmerkmale und Entwicklungstendenzen der Apartheidsgesellschaft analysiert. Ausgehend davon, daß die Republik Südafrika ein Schwellenland ist, steht die Krisenhaftigkeit der Gegenwart im Mittelpunkt. Deshalb wird nach den langfristigen und strukturellen Ursachen der Wirtschaftskrise gefragt. Die These von einer Rückentwicklung Südafrikas vom Schwellenland zur Drittwelt-Gesellschaft wird diskutiert. Die Wirkungen der Wirtschaftskrise auf die Konflikte am Kap werden beschrieben. Dabei wird der Entwicklung der Unterentwicklung nachgegangen. Das wirtschaftspolitische Konfliktmanagement der weißen Minderheitsregierung wird untersucht, um dann zu fragen, welche Entwicklungsbeiträge die schwarze Schattenwirtschaft Südafrikas, der sogenannte informelle Sektor, leisten kann. (ICA)
Kurze Skizzierung der Gründe für den verheerenden wirtschaftlichen Niedergang des Landes seit der Unabhängigkeit: Strukturwandel in der Weltwirtschaft, Verschlechterung der Terms of Trade, ökologische Katastrophen, Destabilisierung durch die Südafrikanische Republik, ein verfehltes Entwicklungskonzept der FRELIMO-Regierung u.a.. Nach dem Beitritt zu IWF und Weltbank im Jahr 1984 und der Etablierung eines Stabilitätsprogramms (ERP, 1987-1990) konnte der wirtschaftliche Niedergang zwar aufgehalten und die Produktivität erhöht werden, die Mehrheit der Bevölkerung hat davon jedoch wenig profitiert. Anhaltende wirtschaftliche Stabilität wird durch die kriegerischen Auseinandersetzungen mit der RENAMO verhindert. Mosambik ist auf internationale Hilfe dringend angewiesen und versucht daher durch die Diversifizierung seiner Außenbeziehungen sein Überleben zu sichern. (DÜI-Fwr)
Untersuchung der Veränderungen in der regionalen politischen Strategie der RSA zwischen Hegemoniekonzept und "burischem Neokolonialismus". Fragen nach der Modernisierung der Apartheid, Erfolgen der Destabilisierungspolitik, Schwächung der Frontstaaten und der Position des ANC; Widersprüche zeigen sich in der relativen Stärkung des SADCC-Zusammenschlusses gegenüber dem gescheiterten, von der RSA favorisierten, CONSAS-Projekt. (DÜI-Wsl)
Mit der Verhängung von Sanktionen versuchte sich der Westen seit 1985 aus der Sackgasse seiner Südafrikapolitik zu befreien: Die Sanktionen sollten die RSA nun endlich zu Abstrichen bei der Apartheidpolitik bewegen, nachdem politischer Druck wirkungslos verpufft war. Allerdings scheint sich die weiße Minderheit immer weiter in ihre "Wagenburg"-Mentalität zurückzuziehen. (DÜI-Spe)
Die Problematik des Rassenkonfliktes in Südafrika, wo sich die Situation seit Verhängung des Ausnahmezustandes im Juli 1985 weiter verschärft hat, wird in diesem Artikel in knapper Form dargestellt: die Ursachen des Konflikts, die Maßnahmen der südafrikanischen Regierung im Jahre 1985, der schwarze Widerstand und die internationale Sanktionspolitik. (DÜI-Gbh)
Verschafft man sich einen Überblick über die Krisenherde der Nachkriegszeit, so ist eine Konfliktverlagerung in die Dritte Welt festzustellen. Nicht mehr der zwischenstaatliche Krieg, der interne Bürgerkrieg erweist sich als Prototyp der Gegenwart. Die Kriege in den Entwicklungsregionen sind überwiegend hausgemacht, entstehen durch einen Teufelskreis von struktureller Ungleichheit, mangelnder politisch-sozialer Konsolidierung und staatlicher Repression. Entwicklungspolitik muß an dieser Wurzel ansetzen, ordnungspolitische Rahmenbedingungen schaffen. Die Vergabe von Entwicklungshilfe ist an der Einhaltung universeller Menschenrechte, persönlicher Integrität, Selbstbestimmung und dem Schutz von Minderheiten zu bemessen. (WEI)
Studie über die Dialektik von technokratischer Modernisierungspolitik im Interesse weißer Herrschaftssicherung und der Entwicklung schwarzen Widerstands in der organisierten Arbeiterschaft. Die 'effiziente Nutzung' und Berechenbarkeit schwarzer Arbeitskraft ist nach Einschätzung der südafrikanischen Regierung ohne die staatliche Anerkennung unabhängiger Gewerkschaften langfristig nicht möglich, mit dieser Legalisierung wird aber ungeplant und ungewollt eine Plattform für politische Organisation gegen eben diese Regierung geschaffen. (DÜI-Hns)