Säkuläre Zeitwendung und "konservative Revolution": zur Politik mit historischem Epochenbewußtsein
In: Neue politische Literatur: Berichte aus Geschichts- und Politikwissenschaft ; (NPL), Band 46, Heft 3, S. 371-388
ISSN: 0028-3320
Der Autor bespricht neuere Literatur zur Politik der Jahrhundertwenden im Hinblick auf die Frage, welche Kategorien für ein handlungsleitendes Epochenbewusstsein bereitgestellt werden. Dabei soll ein exemplarischer Bezug zum Konservatismus sowie zu den Diskussionen um seine "alten", traditionssichernden ideen- und parteipolitischen Rollen und den Übergang zu einer "neuen" und "revolutionären" Ideenbewegung hergestellt werden. Mit Hilfe der vorgestellten Literatur lassen sich zudem geschichtspolitische Leitbegriffe, wie z.B. der Begriff der "konservativen Revolution", prägnanter fassen. Im Mittelpunkt der Reszension stehen folgende Aspekte: Thomas Manns Synthese von Konservatismus und Revolution; die Typisierung historischer Zeitverdichtung; die Selbstentwürfe der Neuzeit - auf die Epochenschwelle von 1900, auf die völkischen Wurzeln der "konservativen Revolution" und auf den Konservatismus zwischen altem und neuem Natonalismus; der Zusammenhang von Avantgarde und Tradition im Konzept der "reaktionären Moderne". (ICI2)