Aufstehen mit oder ohne #aufstehen?
In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen: Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft, Band 32, Heft 1, S. 8-18
ISSN: 2365-9890
Die Ausrufung der linken Sammlungsbewegung #aufstehen mit der Galionsfigur Sahra Wagenknecht hat weit über die Linkspartei hinaus Wellen geschlagen. Inzwischen lässt das mediale Interesse nach. Auch weicht die positive wie negative Erregung innerhalb linker Kreise einer abwartenden Haltung. Der zunächst rasante Zulauf hat sich verlangsamt. Vor diesem Hintergrund zieht der Beitrag eine erste Zwischenbilanz und wagt eine Prognose. Die These: Das Vorhaben einer "sozialen und demokratischen Erneuerungsbewegung", das den Kriterien einer basisnahen und partizipatorischen Bewegung bislang zuwiderläuft, wird es bald mit den "Mühen der Ebenen" zu tun haben und mittelfristig ins Stocken geraten. Dann kann für die InitiatorInnen der "Bewegung" die ohnehin nicht ausgeschlossene Option einer neuen linken Partei attraktiv werden. Das würde ihnen zwar eine eigene Machtbasis verschaffen, aber das Zusammenrücken bereits bestehender linker und halblinker Parteien eher behindern.