Prekarität und Macht: Disziplinierung im System der Auswahlprüfungen
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 64, Heft 8, S. 394-401
ISSN: 0342-300X
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In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 64, Heft 8, S. 394-401
ISSN: 0342-300X
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 38, Heft 150, S. 65-81
ISSN: 0342-8176
Der Beitrag beschäftigt sich mit den Widersprüchen zwischen Unternehmergeist und Prekariat, in denen sich die neuen 'Solo-Selbständigen' bewegen. Er unterscheidet drei Typen von 'Solo-Selbständigen': a) erfolgreiche Selbstmanager, b) diejenigen, die sich in äußerst unsicheren Verhältnissen zurechtfinden müssen und c) diejenigen, die von akuter Armut bedroht und/oder auf staatliche Hilfe angewiesen sind. Die mittlere Gruppe in unsicherer Lage steht im Fokus der Untersuchung. Zunächst wird gefragt, was die 'Solo-Selbständigen' von Lohnarbeitenden in einem 'Normalarbeitsverhältnis', wie es sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durchgesetzt hatte, unterscheidet und wie sich ihre Lage den Bedingungen der Prekarität annähert. Es wird deutlich, dass es zahlreiche Unterschiede zur abhängigen Lohnarbeit gibt, die es rechtfertigen, den Selbständigen einen anderen Status zuzuerkennen. Der Autor vertritt die These, dass es aber unzutreffend ist, sie der Kategorie 'Unternehmer' zuzuordnen, vielmehr gelte es, sie aus dem Diskurs über eine Gesellschaft von Unternehmern heraus zu nehmen und in arbeitsorientierte Forschungen und Politiken zu integrieren. Abschließend werden Vorschläge unterbreitet, wie sich selbständig Arbeitende als Teil eines neu entstehenden Prekariats organisieren können, um ihre Interessen zu formulieren und durchzusetzen. (IAB)
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 53, Heft 4, S. 113-119
ISSN: 0006-4416
In: Armut, soziale Ausgrenzung und Klassenstruktur, S. 163-171
In: Armut, soziale Ausgrenzung und Klassenstruktur, S. 89-110
In: Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung 165
Überlastung, Prekarität, Missachtung und Abstieg – all das birgt ein enormes Konfliktpotenzial in sich. Doch wo manifestieren sich heutzutage soziale Konflikte, in denen es um all das geht? Organisierte Arbeitskonflikte erleben nur in wenigen Berufen eine Renaissance und soziale Proteste drehen sich eher um Bauprojekte, Umweltfragen oder um die Globalisierung. Heiden plädiert in diesem Buch für ein neues Verständnis von Arbeitskonflikten: Sie finden keineswegs nur institutionalisiert und öffentlich in klassischen Arenen statt. Moderne Arbeitskonflikte werden heute vor allem, fast verborgen, in den unzähligen Streits mit Kollegen, Kunden und der Partnerin/dem Partner ausgetragen. Anhand von Fallstudien aus Industrie, Dienstleistung und Bau beleuchtet der Autor die zentralen Konfliktherde, auf die man tagtäglich trifft. Ans Licht kommen dabei auch nicht-organisierte Kollektivkonflikte, in denen Beschäftigte besonders drängende Interessen artikulieren. Man kann solchen alltäglichen Arbeitskonflikten nicht aus dem Weg gehen und gleichzeitig steigt die Intensität der Auseinandersetzungen. Dies belastet nicht nur das Arbeitsklima, sondern gesellschaftliches Zusammenleben insgesamt
In: ZeS-Arbeitspapier 2006,3
In: Soziale Probleme, Band 20, Heft 1/2, S. 160-181
'Nach einem Überblick über den Kontext und die Geschichte des Heroinkonsums in Frankreich sowie einer Präsentation zentraler empirischen Ergebnisse zur Verbreitung des Drogenkonsums konzentriert sich der Beitrag auf die Analyse der Verbindung zwischen Drogenkonsum, Drogenhandel und der Prekarisierung von Stadtteilen in den großen Städten und insbesondere in den Vorstädten. Der Opiatkonsum lässt sich hier mit einer 'epidemischen' Logik beschreiben, nach der die Verbreitung des Konsums über enge soziale Beziehungen und über ein Netz informeller Ökonomie funktioniert. Die sozialen Netzwerke und die Repression tragen zu einer Fixierung auf einen Lebensstil bei, der gleichzeitig eine Funktion der Unterstützung (beim Konsum, als Netzwerke des Drogenhandels und als Schutz) erfüllt und eine Rolle bei der Entwicklung von 'Vulnerabilität' (Entwicklung von Risikoverhalten, Vergiftungen, negative Diskriminierungen, Kriminalisierung) spielt. Die Analyse von Geschlechtsunterschieden und die Entwicklung polytoxikomaner Konsummuster geben einige Ideen über die in diesen Lebensstilen wirkenden Kräfte. Die Drogenpolitik scheint Schwierigkeiten zu haben, diese Aspekte in eine kohärente Politik zu integrieren, die den Betroffenen hilft.' (Autorenreferat)
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 38, Heft 150, S. 65-81
ISSN: 2700-0311
The entrepreneur is the central figure in the neoliberal discourse. The trend towards selfemployment is therefore interpretated as a sign for entrepreneurial thinking becoming the basis for general interest articluation, far beyond particular class interest. But in fact the real situation of most of the self-employed clearly points to a social position as independent workers, entangled in contradictions between self-management and a new sense of freedom on the one and harsh dependencies and self-exploitation on the other side. The article tries to elaborate on specific differences and common elements between workers and self-employed. It becomes clear, that the independent workers are part of the rising precariat and could share common interests with other precarious workers. What is needed is to overcome the very individualistic habits of the self-employed. Far from beeing sufficient, new forms of collective organisation such as the Euromayday or an Italian union for precarious independent workers are pointing into this direction.
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft 33/34, S. 12-18
ISSN: 0479-611X
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 38, Heft 1, S. 65-81
ISSN: 2700-0311
Der Unternehmer ist eine zentrale Figur im neoliberalen Diskurs. Der Trend zur Selbständigkeit wird daher als Zeichen dafür interpretiert, dass unternehmerisches Denken jenseits aller Klasseninteressen die Basis für die allgemeine Interessenartikulation wird. Tatsächlich weist die reale Situation der meisten Selbständigen eher auf die soziale Position eines unabhängigen Arbeiters hin, verstrickt in die Widersprüche zwischen Selbstmanagement und einem neuen Freiheitsgefühl einerseits und strikter Abhängigkeit und Selbstausbeutung andererseits. Der Verfasser arbeitet Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Arbeitnehmern und Selbständigen heraus. Er zeigt, dass die unabhängigen Arbeiter Teil des wachsenden Prekariats sind und gemeinsame Interessen mit anderen prekarisierten Arbeitern haben. Notwendig ist, den individualisierten Habitus der Selbständigen zu überwinden. Ein Schritt in die richtige Richtung sind neue Formen kollektiver Organisation wie der Euromayday einer italienischen Gewerkschaft. (ICEÜbers)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 33, S. 12-18
ISSN: 0479-611X
"Prekäre Lebensverhältnisse gibt es zunehmend auch in der gesellschaftlichen Mitte. Es wird untersucht, was diese 'Mitte' kennzeichnet, bevor der Blick auf Abstiegsprozesse und den Zusammenhang mit subjektiven Verunsicherungen gerichtet wird und Konsequenzen für die Ungleichheitstheorie angeregt werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
In: Prokla: Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Band 150, S. 65-82
ISSN: 0342-8176
In vielen Städten werden neue Wachstumshoffnungen heute an die Kultur- und Kreativwirtschaft geknüpft. Kreative in die Stadt zu ziehen und ihnen Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten gilt vielfach als probates Mittel urbaner Entwicklung. Einig ist man sich dabei, dass ""kreative urbane Milieus"" inspirierende Bedingungen bieten. Aber was kennzeichnet solche Milieus eigentlich? Wie entstehen sie? Welche Ressourcen benötigen die Kreativen, und welche nutzen sie? Das Buch zielt darauf ab, eine präzise qualitative Beschreibung und systematische Analyse zu liefern.
Flexible Wissensarbeit in Form hoch qualifizierter selbständiger Beschäftigung stellt in der Bundesrepublik einen relativ neuen Erwerbstypus dar, der im Dienstleistungssektor auf Expansionskurs ist. Der Beitrag stellt zentrale Ergebnisse einer empirischen Untersuchung im exemplarischen Feld ausgewählter Kulturberufe vor, die als Trendsetter für die neuere selbständige Erwerbsform des Alleindienstleisters gelten können. Gezeigt wird, dass nicht nur deren objektive Erwerbsstrukturen von bekannten Mustern abweichen, da sie - bei vergleichsweise schwacher Geschlechtersegregation - den hoch Qualifizierten nur relativ bescheidene Einkommen unter risikoreichen Erwerbsbedingungen bieten. Besonderheiten zeigen sich auch in den individuellen subjektiven Orientierungen und Handlungsstrategien. Diese subjektiven Faktoren, so das Kernargument dieses Beitrags, ermöglichen erst das Funktionieren des flexiblen Erwerbsmodells. Auf der Basis starker intrinsischer Motivationen und eines dominant wertrationalen Berufsverständnisses entwickeln die individuellen Akteure in reflexiver Weise Handlungsmuster im Umgang mit den marktradikalen Bedingungen, die eine mehr oder minder gelungene Balance zwischen individuellen Freiheitsgraden und marktlichen Restriktionen ermöglichen. Dabei ergeben sich für Männer wie Frauen überwiegend kontinuierliche, wenngleich komplexe Erwerbsbiographien jenseits herkömmlicher Karrierepfade. Diese qualitativ gewonnenen empirischen Befunde werden im Hinblick auf theoretische Konzepte der Arbeits-, Berufs- und Professionssoziologie sowie der sozialen Ungleichheit diskutiert. Abschließend wird aufgezeigt, dass das Erwerbsmuster flexibler Wissensarbeit besonders aufgrund der fragilen individuellen und kollektiven Risikostrategien durchaus institutionellen Handlungsbedarf aufwirft. ; Flexible knowledge-based work of highly-skilled self-employed workers is a comparatively new employment pattern in Germany that is expanding in the services sector. The paper presents the main results of an empirical study in the exemplary field of cultural professions which can be seen as trendsetters for this type of single person self-employment. The findings show that not only the 'objective' employment structures deviate from known patterns as they are - with only weak gender-segregations - characterized by low incomes for highly-skilled professionals and risky market conditions without state-regulation. Also the 'subjective' individual orientations and occupational strategies are of special quality. It is particularly these 'subjective' factors, so the argument of this paper, that make this specific employment model work. On the grounds of strong intrinsic motivations and primarily value rational professional orientations, the individual actors develop action patterns that more or less allow to balance individual freedom and restrictions of the market. These strong individual resources typically lead to continuous though complex work histories beyond traditional career paths. These results of 'qualitative' research are discussed with regard to theoretical concepts of the sociology of work, professions, and social inequality. At the end it is shown that due to the fragile individual and collective risk strategies the pattern of flexible knowledge-based work implies several needs for institutional action.
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