Hermann Nitsch - Leben und Arbeit heißt ein großformatiger Kunstband mit vielen Fotos, der die mittlerweile mehr als 40 Jahre dauernde Karriere des Aktionisten und Malers Hermann Nitsch dokumentiert. Die Biografie, in Form eines von Danielle Spera geführten langen Interviews, stellt die Geschehnisse aus der subjektiven Sicht des Künstlers dar, beginnend mit seiner Kindheit und den ersten Erfahrungen mit der Malerei bis hin zum vorläufigen Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens, dem 6-Tages-Spiel des Orgien-Mysterien-Theaters in Schloss Prinzendorf im August 1998. Der Künstler erzählt aus seiner Sicht die Begebenheiten, die ihn bekannt gemacht haben. So entstand eine unterhaltsame Biografie, die eine Gratwanderung versucht zwischen Unterhaltung - es gibt sehr viele anekdotische Begebenheiten - und dem Anspruch, das künstlerische und theoretische Werk Hermann Nitschs auf einfache Weise nahe zu bringen. Das gelingt gut, denn im Gegensatz zu den theoretischen Schriften von Hermann Nitsch ist dieses Buch auch für Laien leicht lesbar. Allerdings hätten es ein paar Society-Fotos weniger und dafür mehr ganzseitige Abbildungen von Kunstwerken oder Aktionen auch getan. Eine Doppelseite mit Rita und Hermann Nitsch sowie Johannes Gachnang im Swimmingpool ist übertrieben. Danielle Spera stellt als Freundin des Künstlers keine ausgesprochen kritischen Fragen, durch die etwaige Widersprüche ausgelotet hätten werden können. Man hätte sich gewünscht, dass Spera dort, wo Zweifel und Unklarheiten evident wurden, intensiver nachfragt. Aber das ist wohl nie geplant gewesen, denn es handelt sich um eine Aufzeichnung von Leben und Werk Hermann Nitschs, und im Vordergrund stand die Frage: Wer ist der Mensch hinter dem Künstler? Hermann Nitsch ist eine Hauptfigur des Wiener Aktionismus und der Schöpfer des Orgien-Mysterien-Theaters. Seine Schüttbilder, mit Blut und Farbe gemalt, entzweien ebenso wie seine Aktionen, die er seit den frühen 60er Jahren bis heute - teilweise unter Polizeischutz - durchführt. In der breiten Öffentlichkeit wurde Nitsch immer wieder aufgrund der Skandale, die durch seine Kunst hervorgerufen wurden, wahrgenommen: Schüttbilder mit Blut und Farbe, gekreuzigte nackte Menschen in seinen theatralen Aktionen, Akteure, die beim Orgien-Mysterien-Theater in geöffneten Tierkörpern wühlen. Schon die Begriffe Orgien und Mysterien garantieren dem Künstler eine ständige mediale Präsenz. Neben der Schilderung zahlreicher privater Erlebnisse werden vor allem der künstlerische Werdegang von Hermann Nitsch und seine Freundschaften zu zahlreichen anderen prominenten Künstlerkollegen, wie Otto Mühl, Oswald Wiener, Kurt Kren, Günter Brus, Peter Kubelka, Reinhard Priessnitz, Kurt Kalb, ausführlich besprochen. Beinahe droht die Biografie hier in eine Künstler-Seitenblicke-Revue abzugleiten. Aber Danielle Spera versteht es geschickt, auf der schmalen Grenze zwischen Entertainment und Information zu balancieren. Das Buch versucht vor allem, Antworten auf grundlegende Fragen zur Kunst Hermann Nitschs zu geben. Die große Ambivalenz seiner Persönlichkeit tritt in verschiedensten Bereichen zu Tage: Nitsch verwendet Tierblut für seine Schüttbilder und lässt während des 6-Tages-Spiels Stiere "live" töten, während er gleichzeitig immer wieder seine große Tierliebe betont. Genügt als Erklärung der Hinweis darauf, dass in fast allen Religionen religiöse Opferungen stattfanden? Jede/r, die/der bei einer seiner Aktionen, insbesondere beim Orgien-Mysterien-Theater live dabei war, wird bestätigen können, dass die bei seinen Theaterfesten, die früher auch als "Abreaktionsspiele" bezeichnet wurden, erzeugte Atmosphäre nicht im Mindesten mit konventionellen Theateraufführungen zu vergleichen ist. Mit Hilfe von Fotos und Worten kann diese Atmosphäre allerdings schwer transportiert werden. Abbildungen von synästhetischen Aktionen können eben nur den visuellen Teil wiedergeben. Das Fühlen, Riechen, Schmecken, Hören kann so nicht transportiert werden. Integraler Bestandteil des Orgien-Mysterien-Theaters ist die von Hermann Nitsch selbst komponierte Musik. Wort, Malerei und Musik werden zur liturgischen Handlung. Das Theaterspiel als rituelle Feier des Lebens, wie von Nitsch intendiert, ist nur begreifbar durch reales Erleben. Daher kann ein Buch nur bedingt Antworten geben und mittels Fotos die tatsächliche Intensität ahnen lassen. Wie entstehen Nitschs Ideen zu Aktionen und Schüttbildern, die vielfach Gewalt thematisieren? Eine eindeutige Antwort darauf wird man auch in der vorliegenden Publikation nicht finden, aber doch einige Hinweise. Seine Kindheit verbrachte Hermann Nitsch in Wien Floridsdorf, wo er während des Zweiten Weltkriegs die ständigen Bombenangriffe hautnah miterleben musste. "Mich fragen viele Leute, warum ich eine derart explosive und scheinbar grausame Arbeit machen muß. Das kann schon mit meinen Kindheitserinnerungen zu tun haben. . ich habe . wirkliche Todesangst gehabt und begriffen, was es heißt, zu sterben." Im Buch gibt es immer wieder Querverweise zu Künstlerkollegen und Freunden aus aller Welt, mit denen Nitsch in Verbindung stand. Erwähnt Nitsch im Interview einen Künstler, so finden sich die wichtigsten Daten und Stichworte zur Person am Seitenrand. Außerdem gibt es lexikalisch aufbereitete Informationen zu Kunst und Kultur. Damit wird der Informationswert des Buches beträchtlich erhöht, neben Anekdoten wird gleichzeitig Wissenswertes über die zeitgenössische Kunstszene vermittelt. In diesem Sinne ist das Buch ein gelungenes Beispiel für Infotainment. Auch die wichtigsten Ausschnitte aus den theoretischen Schriften von Hermann Nitsch sind in das Buch aufgenommen worden, wodurch ein Eindruck von dessen künstlerischer Entwicklung gegeben wird. Darüber hinaus sind Schriften jener Künstler, wie z. B. Georg Trakl oder Hugo von Hofmannsthal, die Hermann Nitsch beeinflusst haben, abgedruckt. Allerdings fehlen unerklärlicherweise die bibliografischen Angaben zu all diesen Textausschnitten. Ein Manko, das umso unverständlicher ist, als einiger Aufwand für die oben erwähnten lexikalischen Informationen zu Kunst und Kultur aufgewendet wurde. Interessant sind die vielen historischen und teilweise bisher unveröffentlichten Fotos aus Nitschs Privatsammlung sowie aus dem Archiv von Heinz Cibulka. Cibulka war in frühen Jahren ein Modell der Aktionisten und hat von Anbeginn die Arbeit Hermann Nitschs fotografisch begleitet. Cibulka selbst ist ein anerkannter Künstler, dessen Fotografien und "Bildgedichte" in vielen Ausstellungen zu sehen sind. Das Buch beschäftigt sich auch mit Nitschs Kritikern, wobei das Motto "viel Feind, viel Ehr'" wörtlich genommen wurde. Die ungebrochene Faszination und der im Laufe der Jahrzehnte wachsende Erfolg von Hermann Nitschs künstlerischem Werk bei Sammlern und Kunstsachverständigen scheint die Kritiker von einst ihrer Ignoranz zu überführen. Mit Freude werden im Buch Zeitungsartikel und Kritiken präsentiert, die Empörung und moralische Entrüstung seit den ersten Aktionen in den frühen 60er Jahren unterhaltsam dokumentieren. So titelte die Kronenzeitung bereits 1962: "Drei Menschenfresser machten Kellerpartie .". Kristian Sotriffer (Presse) sah Nitsch 1963 als "Opfer unserer wunden, religions- und widerstandslosen, ausgehöhlten westlichen Zivilisation" und charakterisierte ihn als "infantile[n] kaum künstlerisch zu wertende[n], komplexbehaftete[n] . Fall". 1989 bezeichnete Paul Kruntorad in der Frankfurter Rundschau "Hermann Nitsch als armen Irrläufer", und die Kampagnen der Kronenzeitung anlässlich des 6-Tage-Spiels des Orgien-Mysterien-Theaters 1998 in Prinzendorf sind ohnedies noch in Erinnerung. Wie eine Trophäe wirkt auch die Schlagzeile auf dem Titelblatt der Kronenzeitung vom 2. August 1998: "Brigitte Bardot bekämpft den Blutkünstler: Monsieur Nitsch ist ein Barbar!" Eine Spitze auf Hans Dichand, den Herausgeber der Kronenzeitung, konnte sich Spera folglich nicht verkneifen: Laut Hermann Nitsch besitzt Dichand persönlich gleich "mehrere" Nitsch-Kunstwerke. Das Buch lässt keinen Zweifel daran, dass Nitsch auch immer wieder zum Objekt (kultur-)politischer Begierde geworden ist. Ein Foto zeigt den sozialdemokratischen Bundeskanzler Franz Vranitzky neben Hermann Nitsch bei der Eröffnung der ersten großen Aktionismusausstellung in Kassel 1987. Der bürgerliche Bundespräsident Thomas Klestil dagegen sagte den Besuch der Eröffnung der Expo in Sevilla 1992 ab, weil Nitsch als künstlerischer Vertreter Österreichs ausstellte. Die Hintergründe zu diesem Kunst- und Politskandal werden aus Nitschs Sicht erörtert. Aber auch direkte politische Stellungnahmen sind im Buch zu finden. So ist das Vorwort von Nationalratspräsident Heinz Fischer (SPÖ) verfasst. In diesem persönlichen Text verteidigt Fischer vehement die seit 1982 in der Verfassung garantierte Freiheit der Kunst und erinnert angesichts der permanenten politischen Angriffe auf das Werk Hermann Nitschs daran, dass "einer Einschränkung der Freiheit der Kunst immer sehr rasch eine Einschränkung der Freiheit des einzelnen Menschen" folgte. Das Buch ist im Übrigen kurz vor der politischen "Wende" in Österreich erschienen. Öffentliche Wertschätzung und Ablehnung scheinen mit den politischen Stimmungen einherzugehen. Nach dem großen Erfolg der Hérodiade-Inszenierung an der Wiener Staatsoper im Februar 1995 ließen sich Kanzler und weitere Politiker mit Nitsch fotografieren. Beim 6-Tage-Spiel des Orgien-Mysterien-Theaters in Prinzendorf im Sommer 1998 gab es wieder Proteste von kirchlicher und politischer Seite. Teile der Auflage sind als Kunstobjekt gestaltet. 90 nummerierten Exemplaren ist eine signierte und nummerierte Original-Radierung beigegeben, 30 nummerierten Exemplaren je eine Original-Zeichnung und 30 nummerierten Exemplaren ein Original-Relikt von Hermann Nitsch. Ein Anhang enthält in Kurzform die wichtigsten künstlerischen Daten zu Hermann Nitsch: biografische Angaben, eine Auswahl von Einzelausstellungen, Ausstellungsbeteiligungen, Sammlungen mit Werken von Hermann Nitsch, die Aktionen, Wiederaufführungen von Aktionen, Malaktionen sowie eine Bibliografie und eine Diskografie. Durch den Abdruck von diversen Manifesten und Theorien in Kurzform ist das Buch Hermann Nitsch - Leben und Arbeit auf jeden Fall für Nitsch-Einsteiger eine Empfehlung, und auch diejenigen, die das künstlerische Schaffen des Hermann Nitsch schon länger verfolgen, werden an den gesammelten Erinnerungen ihre Freude haben, und sei es nur an den Hochglanzfotos einiger Kunstwerke und Aktionen.
Una de las razones fundamentales para el abordaje de la temática en el presente trabajo de investigación es la polución de programas «telebasura» en las programaciones de los medios de comunicación televisivos de Bolivia y la confluencia inevitable de la audiencia, en especial en edad adolescente, que al parecer se recrea. Sin embargo ¿estará consiente de las implicaciones en su entorno de vida?, ¿impactará en su nivel educativo y rendimiento académico?, ¿incidirá en el aspecto emocional? y/o ¿modificará su comportamiento por la sobreexposición ante los programas telebasura? Ante este panorama de incertidumbre, se plantea el análisis del impacto que provocan los programas nacionales bolivianos de telebasura en la audiencia nacional respecto de los fundamentos de los indicadores y dimensiones de la competencia mediática. En ese sentido, situados en Bolivia, se incursiona en este panorama nada alentador de la televisión nacional, que implica también a la región sur-andina, con una investigación según el entorno sociocultural boliviano. Se trazaron aspectos relativos a los estudios de recepción y la alfabetización mediática. En esta línea se realiza una revisión de las referencias teóricas y científicas de distintos autores sobre la educomunicación mediática, telebasura, audiencias, entre otros, fijando así una base epistemológica de análisis, así como el estado de la cuestión y antecedentes del estudio. Sobre esa base teórica se consignará el análisis empírico, cuyo recorrido metodológico es solventado por el análisis de diseño cuantitativo y cualitativo. Para una mayor validez de la investigación, se precisó del entrecruce de métodos, y se procedió a la triangulación de datos y resultados cuanti-cualitativos, en aras de una mayor validez interna y externa del estudio. De este procedimiento, se confirma la existencia de la tabloidización televisiva boliviana, porque esos contenidos de los noticieros y otros programas de información son manipulados por intereses comerciales y, de manera contundente, por intereses políticos. Resalta en este sentido la manipulación política del medio televisivo estatal Bolivia TV. Asimismo, existen «noticieros infoentretenidos y sensacionalistas» que contienen alarma, fuentes dudosas, noticias falsas (fake news), relatos en burla, e inducción premeditada. Por otra parte, la telebasura resulta perjudicial, provoca e induce a la discriminación y el odio racial, y por supuesto afecta en el desarrollo educativo integral. La desinformación sobre sucesos provoca inseguridad personal y atenta contra la integridad de las mujeres. Transmite rupturas: en la intimidad de las personas, en la equidad de género y en la convivencia pacífica socialfamiliar. Asimismo, provoca la modificación del pensamiento por el consumo constante de contenidos simples y vacíos que idiotizan, perjudican la autoestima, inciden en el comportamiento, la imitación de personajes, e incluso el cambio de personalidad. Frente a este panorama, los adolescentes reconocen la necesidad de criticidad, desarrollo de habilidades en producción audiovisual digital, gestión de emociones, selectividad de contenidos, y acción de interpelación. Por lo mismo, urge la alfabetización mediática y la formación en competencias mediáticas. Se recomienda así la inclusión de la Competencia Mediática en el currículo formal educativo boliviano, no solamente para enfrentar a los contenidos de la telebasura que se difunde en múltiples pantallas, también, para otros medios tradicionales y los multimedios virtuales-digitales de comunicación. ; One of the fundamental reasons for addressing the issue in this research project is the pollution of "trash television" programs in Bolivian television media programming and the inevitable confluence of the audience, especially in the adolescent age group, which seems to be recreated. However, will they be aware of the implications on their living environment, impact on their educational level and academic performance, affect the emotional aspect, and/or modify their behavior due to overexposure to the trash TV programs? In view of this panorama of uncertainty, an analysis of the impact of Bolivian national television programs on the national audience is proposed with regard to the fundamentals of the indicators and dimensions of media competition. In this sense, located in Bolivia, we enter into this not very encouraging panorama of the national television, which also involves the South Andean region, with an investigation according to the Bolivian socio-cultural environment. Aspects relating to reception studies and media literacy were mapped out. In this line, a review of the theoretical and scientific contributions of different authors on media education, tele-broadcasting, audiences, among others, was carried out, thus establishing an epistemological basis for analysis, as well as the state of the art and background of the study. On this theoretical basis, the empirical analysis will be recorded, whose methodological path is solved by the quantitative and qualitative design analysis. For a greater validity of the research, it was necessary to interweave methods, and data and quantitative-qualitative results were triangulated, in order to achieve a greater internal and external validity of the study. This procedure confirms the existence of Bolivian television tabloidization, because the contents of news and other information programs are manipulated by commercial interests and, in a strong way, by political concerns. In this sense, the political manipulation of the state-owned television station Bolivia TV stands out. Likewise, there are infotainment and sensationalist news programs that contain alarm, dubious sources, false news, mockery and premeditated induction. On the other hand, tele-trash is harmful, provokes and induces discrimination and racial hatred, and of course affects comprehensive educational development. Disinformation about events causes personal insecurity and attempts against women's integrity. It transmits ruptures: in people's intimacy, in gender equity and in peaceful social-family coexistence. Likewise, it causes the modification of thought due to the constant consumption of simple and empty contents that idiotize, damage self-esteem, affect behavior, imitate characters, and even change personality. Faced with this scenario, adolescents recognize the need for criticality, development of skills in digital audiovisual production, emotion management, content selectivity, and interpellation action. For this reason, media literacy and training in media skills are urgently needed. It is thus recommended that Media Literacy be included in the formal Bolivian educational curriculum, not only to deal with the contents of tele basic broadcast on multiple screens, but also for other traditional media and virtual-digital multimedia communication.
Over the years, world leaders have continued to troubleshoot approaches to combating hunger. Although the increasing hunger appears to be affecting countries in different continents of the world, African countries and part Asia appear to be most hit. This study examines the nexus between literary journalism and combating the global hunger crisis with specific attention to Nigeria. Specifically, the study examined the extent literary journalism can be deployed to combat hunger, the techniques to deploy in using literary journalism to drive government policies on food sufficiency and encourage public participation in agriculture. Literary journalism, though an emerging field, has the potential of promoting agricultural activities and policies that will lead to eventual food security. Literary journalism presents an opportunity through which agriculture can be developed and food security enhanced. Understanding the approaches and techniques of literary journalism for combating global food crisis is a significant contribution to literature in the following ways: First, it will provide newer insights into the role of literary journalism in agricultural development and food security. In the second place, this study contributes to literature by opening a new vista in the study of literary journalism. The International Food Policy Research Institute in collaboration with the Food and Agriculture Organization in its Global Hunger Index grouped Nigeria among countries with a high level of hunger threat, with an index of 25.5 which was categorized as serious hunger threat. Based on the concept of 'breakable rules' by Mark Kramer, the following characteristics of literary journalism stand out: immersion in the story worlds; developing implicit rules (covenants) on accuracy and sincerity; description mainly about everyday, routine events; development of meaning, based on a consistent reaction of readers. This study raises the following researcher questions: To what extent can literary journalism promote food security? What literary journalism techniques can be used to encourage participation in agriculture? What literary journalism techniques can be used to drive government policies and programs in agriculture? A total of 30 respondents provided narratives on the nexus between literary journalism and food sufficiency. A structured interview guide was used as the instrument for data collection while thematic analysis guide was used to analyze the result of study. The result of the semi-structured interview revealed that literary journalism can aid in combating food crisis globally and in Nigeria in particular to a large extent. It was also found that the techniques to be used for combating food crisis include scene-by scene, infotainment, dialogue, subjectivity and accuracy. During the interview sessions, it was discovered that the respondents reported that literary journalism has not been given its pride of place in Nigeria, unlike other parts of the world like the United States of America where it has been in practice since the 1960s.These results were examined with the framework of ACADA model. The model stands for Assessment, Communication, Analysis Design and Action. The model was developed by the United Nations for International Children Emergency Fund. The implications of these results on food sufficiency and the expansion of literature on literary journalism were also discussed. ; В течение многих лет мировые лидеры продолжают решать вопросы борьбы с голодом. Хотя растущий голод влияет на страны разных континентов мира, африканские страны и часть Азии, кажется, наиболее поражены этой проблемой. Это исследование рассматривает взаимосвязь между литературной публицистикой и борьбой с глобальным продовольственным кризисом, с фокусом на Нигерии. В частности, в исследовании рассмотрены степень развертывания литературной публицистики для борьбы с голодом, техники ее развертывания с целью стимулирования государственной политики для достаточного обеспечения продовольствием и поощрения общественного участия в сельском хозяйстве. Несмотря на то, что литературная публицистика является новым жанром коммуникаций в Нигерии, она имеет потенциал содействия сельскохозяйственной деятельности и государственной политике по обеспечению продовольственной безопасности. Понимание подходов и методов литературной публицистики для борьбы с глобальным продовольственным кризисом, во-первых, предоставляет новейшие представления о роли публицистики в развитии сельского хозяйства и продовольственной безопасности; во-вторых, способствует развитию и самого этого жанра, открывая новые перспективы его изучения. Международный научно-исследовательский институт продовольственной политики в сотрудничестве с Продовольственной и сельскохозяйственной организацией в своем Глобальном индексе голода отнес Нигерию к странам с высоким уровнем угрозы голода, с индексом 25,5 (серьезная угроза голода). Основываясь на концепте «возбуждаемых правил» Марка Крамера, авторы выделяют такие характеристики литературной публицистики: погружение в мир историй; разработка неявных правил (заветов) по точности и искренности; описание главным образом повседневных, рутинных событий; развитие смысла, основанного на последовательной реакции читателей. В этом исследовании возникают следующие эвристические вопросы: насколько литературная публицистика может способствовать продовольственной безопасности? Методы литературной публицистики можно использовать для поощрения участия в сельском хозяйстве? Методы литературной публицистики можно использовать для управления политикой и программами правительства в сельском хозяйстве? Всего 30 респондентов предоставили рассказы (нарративы) о связи между литературной публицистикой и продовольственной достаточностью. В качестве инструмента для сбора данных использовалось структурированное интервью, а для обработки результатов исследования использовался тематический анализ. Результаты полуструктурированного интервью показали, что литературная публицистика может помогать в борьбе с продовольственным кризисом во всем мире и в Нигерии. Также было обнаружено, что методы, которые используются для борьбы с продовольственным кризисом, включают: сцену за сценой, инфотейнмент (комбинация информации и развлечений), диалог, субъективность и точность. Во время интервью было выявлено, что литературная публицистика не получила должного места в Нигерии, в отличие от других стран, например, Соединенных Штатов Америки, где она практикуется с 1960-х годов. Эти результаты исследовались в рамках модели ACADA (оценка, коммуникация, анализ, дизайн, действия). Модель была разработана Организацией Объединенных Наций для Международного фонда чрезвычайных ситуаций для детей. Обсуждались также возможности влияния полученных результатов на достаточное обеспечение продуктами питания и расширение ареала действия литературной публицистики. ; Протягом багатьох років світові лідери продовжують розв'язувати питання боротьби з голодом. Хоча зростаючий голод впливає на країни різних континентів світу, африканські країни і частина Азії, здається, найбільше вражені цією проблемою. Це дослідження розглядає взаємозв'язок між літературною публіцистикою та боротьбою з глобальною продовольчою кризою, з фокусом на Нігерії. Зокрема, в дослідженні розглянуто ступінь розгортання літературної публіцистики для боротьби з голодом, техніки її розгортання з метою стимулювання державної політики щодо достатнього забезпечення продовольством та заохочення громадської участі в сільському господарстві. Попри те, що літературна публіцистика є новим жанром комунікацій в Нігерії, вона має потенціал сприяння сільськогосподарській діяльності та державній політиці із забезпечення продовольчої безпеки. Розуміння підходів і методів літературної публіцистики для боротьби з глобальною продовольчою кризою, по-перше, надає найновіші уявлення про роль публіцистики в розвитку сільського господарства та продовольчої безпеки; по-друге, сприяє розвитку і самого цього жанру, відкриваючи нові перспективи його вивчення. Міжнародний науково-дослідний інститут продовольчої політики у співпраці з Продовольчою та сільськогосподарською організацією у своєму Глобальному індексі голоду відніс Нігерію до країн з високим рівнем загрози голоду, з індексом 25,5 (серйозна загроза голоду). Базуючись на концепті «порушуваних правил» Марка Крамера, автори виділяють такі характеристики літературної публіцистики: занурення в світ історій; розробка неявних правил (завітів) щодо точності та щирості; опис головним чином повсякденних, рутинних подій; розвиток сенсу, заснованого на послідовній реакції читачів. У цьому дослідженні виникають наступні евристичні запитання: наскільки літературна публіцистика може сприяти продовольчій безпеці? Які методи літературної публіцистики можна використовувати для заохочення участі в сільському господарстві? Які методи літературної публіцистики можна використовувати для управління політикою та програмами уряду в сільському господарстві? Загалом 30 респондентів надали розповіді (наративи) про зв'язок між літературною публіцистикою та продовольчою достатністю. Як інструмент для збору даних використовувалось структуроване інтерв'ю, а для опрацювання результатів дослідження використовувався тематичний аналіз. Результат напівструктурованого інтерв'ю показав, що літературна публіцистика може допомагати у боротьбі з продовольчою кризою в усьому світі і в Нігерії. Також було виявлено, що методи, які використовуються для боротьби з продовольчою кризою, включають: сцену за сценою, інфотейнмент (комбінація інформації та розваг), діалог, суб'єктивність і точність. Під час інтерв'ю було виявлено, що літературна публіцистика не отримала належного місця в Нігерії, на відміну від інших країн, наприклад, Сполучених Штатів Америки, де вона практикується з 1960-х років. Ці результати досліджувалися в рамках моделі ACADA (оцінка, комунікація, аналіз, дизайн, дії). Модель була розроблена Організацією Об'єднаних Націй для Міжнародного фонду надзвичайних ситуацій для дітей. Обговорювалися також можливості впливу отриманих результатів на достатнє забезпечення продуктами харчування та розширення ареалу дії літературної публіцистики.
Over the years, world leaders have continued to troubleshoot approaches to combating hunger. Although the increasing hunger appears to be affecting countries in different continents of the world, African countries and part Asia appear to be most hit. This study examines the nexus between literary journalism and combating the global hunger crisis with specific attention to Nigeria. Specifically, the study examined the extent literary journalism can be deployed to combat hunger, the techniques to deploy in using literary journalism to drive government policies on food sufficiency and encourage public participation in agriculture. Literary journalism, though an emerging field, has the potential of promoting agricultural activities and policies that will lead to eventual food security. Literary journalism presents an opportunity through which agriculture can be developed and food security enhanced. Understanding the approaches and techniques of literary journalism for combating global food crisis is a significant contribution to literature in the following ways: First, it will provide newer insights into the role of literary journalism in agricultural development and food security. In the second place, this study contributes to literature by opening a new vista in the study of literary journalism. The International Food Policy Research Institute in collaboration with the Food and Agriculture Organization in its Global Hunger Index grouped Nigeria among countries with a high level of hunger threat, with an index of 25.5 which was categorized as serious hunger threat. Based on the concept of 'breakable rules' by Mark Kramer, the following characteristics of literary journalism stand out: immersion in the story worlds; developing implicit rules (covenants) on accuracy and sincerity; description mainly about everyday, routine events; development of meaning, based on a consistent reaction of readers. This study raises the following researcher questions: To what extent can literary journalism promote food security? What literary journalism techniques can be used to encourage participation in agriculture? What literary journalism techniques can be used to drive government policies and programs in agriculture? A total of 30 respondents provided narratives on the nexus between literary journalism and food sufficiency. A structured interview guide was used as the instrument for data collection while thematic analysis guide was used to analyze the result of study. The result of the semi-structured interview revealed that literary journalism can aid in combating food crisis globally and in Nigeria in particular to a large extent. It was also found that the techniques to be used for combating food crisis include scene-by scene, infotainment, dialogue, subjectivity and accuracy. During the interview sessions, it was discovered that the respondents reported that literary journalism has not been given its pride of place in Nigeria, unlike other parts of the world like the United States of America where it has been in practice since the 1960s.These results were examined with the framework of ACADA model. The model stands for Assessment, Communication, Analysis Design and Action. The model was developed by the United Nations for International Children Emergency Fund. The implications of these results on food sufficiency and the expansion of literature on literary journalism were also discussed. ; В течение многих лет мировые лидеры продолжают решать вопросы борьбы с голодом. Хотя растущий голод влияет на страны разных континентов мира, африканские страны и часть Азии, кажется, наиболее поражены этой проблемой. Это исследование рассматривает взаимосвязь между литературной публицистикой и борьбой с глобальным продовольственным кризисом, с фокусом на Нигерии. В частности, в исследовании рассмотрены степень развертывания литературной публицистики для борьбы с голодом, техники ее развертывания с целью стимулирования государственной политики для достаточного обеспечения продовольствием и поощрения общественного участия в сельском хозяйстве. Несмотря на то, что литературная публицистика является новым жанром коммуникаций в Нигерии, она имеет потенциал содействия сельскохозяйственной деятельности и государственной политике по обеспечению продовольственной безопасности. Понимание подходов и методов литературной публицистики для борьбы с глобальным продовольственным кризисом, во-первых, предоставляет новейшие представления о роли публицистики в развитии сельского хозяйства и продовольственной безопасности; во-вторых, способствует развитию и самого этого жанра, открывая новые перспективы его изучения. Международный научно-исследовательский институт продовольственной политики в сотрудничестве с Продовольственной и сельскохозяйственной организацией в своем Глобальном индексе голода отнес Нигерию к странам с высоким уровнем угрозы голода, с индексом 25,5 (серьезная угроза голода). Основываясь на концепте «возбуждаемых правил» Марка Крамера, авторы выделяют такие характеристики литературной публицистики: погружение в мир историй; разработка неявных правил (заветов) по точности и искренности; описание главным образом повседневных, рутинных событий; развитие смысла, основанного на последовательной реакции читателей. В этом исследовании возникают следующие эвристические вопросы: насколько литературная публицистика может способствовать продовольственной безопасности? Методы литературной публицистики можно использовать для поощрения участия в сельском хозяйстве? Методы литературной публицистики можно использовать для управления политикой и программами правительства в сельском хозяйстве? Всего 30 респондентов предоставили рассказы (нарративы) о связи между литературной публицистикой и продовольственной достаточностью. В качестве инструмента для сбора данных использовалось структурированное интервью, а для обработки результатов исследования использовался тематический анализ. Результаты полуструктурированного интервью показали, что литературная публицистика может помогать в борьбе с продовольственным кризисом во всем мире и в Нигерии. Также было обнаружено, что методы, которые используются для борьбы с продовольственным кризисом, включают: сцену за сценой, инфотейнмент (комбинация информации и развлечений), диалог, субъективность и точность. Во время интервью было выявлено, что литературная публицистика не получила должного места в Нигерии, в отличие от других стран, например, Соединенных Штатов Америки, где она практикуется с 1960-х годов. Эти результаты исследовались в рамках модели ACADA (оценка, коммуникация, анализ, дизайн, действия). Модель была разработана Организацией Объединенных Наций для Международного фонда чрезвычайных ситуаций для детей. Обсуждались также возможности влияния полученных результатов на достаточное обеспечение продуктами питания и расширение ареала действия литературной публицистики. ; Протягом багатьох років світові лідери продовжують розв'язувати питання боротьби з голодом. Хоча зростаючий голод впливає на країни різних континентів світу, африканські країни і частина Азії, здається, найбільше вражені цією проблемою. Це дослідження розглядає взаємозв'язок між літературною публіцистикою та боротьбою з глобальною продовольчою кризою, з фокусом на Нігерії. Зокрема, в дослідженні розглянуто ступінь розгортання літературної публіцистики для боротьби з голодом, техніки її розгортання з метою стимулювання державної політики щодо достатнього забезпечення продовольством та заохочення громадської участі в сільському господарстві. Попри те, що літературна публіцистика є новим жанром комунікацій в Нігерії, вона має потенціал сприяння сільськогосподарській діяльності та державній політиці із забезпечення продовольчої безпеки. Розуміння підходів і методів літературної публіцистики для боротьби з глобальною продовольчою кризою, по-перше, надає найновіші уявлення про роль публіцистики в розвитку сільського господарства та продовольчої безпеки; по-друге, сприяє розвитку і самого цього жанру, відкриваючи нові перспективи його вивчення. Міжнародний науково-дослідний інститут продовольчої політики у співпраці з Продовольчою та сільськогосподарською організацією у своєму Глобальному індексі голоду відніс Нігерію до країн з високим рівнем загрози голоду, з індексом 25,5 (серйозна загроза голоду). Базуючись на концепті «порушуваних правил» Марка Крамера, автори виділяють такі характеристики літературної публіцистики: занурення в світ історій; розробка неявних правил (завітів) щодо точності та щирості; опис головним чином повсякденних, рутинних подій; розвиток сенсу, заснованого на послідовній реакції читачів. У цьому дослідженні виникають наступні евристичні запитання: наскільки літературна публіцистика може сприяти продовольчій безпеці? Які методи літературної публіцистики можна використовувати для заохочення участі в сільському господарстві? Які методи літературної публіцистики можна використовувати для управління політикою та програмами уряду в сільському господарстві? Загалом 30 респондентів надали розповіді (наративи) про зв'язок між літературною публіцистикою та продовольчою достатністю. Як інструмент для збору даних використовувалось структуроване інтерв'ю, а для опрацювання результатів дослідження використовувався тематичний аналіз. Результат напівструктурованого інтерв'ю показав, що літературна публіцистика може допомагати у боротьбі з продовольчою кризою в усьому світі і в Нігерії. Також було виявлено, що методи, які використовуються для боротьби з продовольчою кризою, включають: сцену за сценою, інфотейнмент (комбінація інформації та розваг), діалог, суб'єктивність і точність. Під час інтерв'ю було виявлено, що літературна публіцистика не отримала належного місця в Нігерії, на відміну від інших країн, наприклад, Сполучених Штатів Америки, де вона практикується з 1960-х років. Ці результати досліджувалися в рамках моделі ACADA (оцінка, комунікація, аналіз, дизайн, дії). Модель була розроблена Організацією Об'єднаних Націй для Міжнародного фонду надзвичайних ситуацій для дітей. Обговорювалися також можливості впливу отриманих результатів на достатнє забезпечення продуктами харчування та розширення ареалу дії літературної публіцистики.
Conseguir una economía mundial libre de carbono es de vital importancia para evitar el aumento de las temperaturas del planeta y sus fatales consecuencias para la humanidad. Para lograr ese objetivo se están llevando a cabo grandes avances en el desarrollo tanto de energías renovables como de vehículos más limpios. En el caso de los vehículos esos avances se están centrando principalmente en mejorar la eficiencia de los motores combustión, reducir la emisión tanto de gases de efecto invernadero como de otros perjudiciales para la salud y en el desarrollo de vehículos libres de emisiones directas, como los vehículos eléctricos. Estos avances hacía la obtención de automóviles más limpios está provocando un cambio en la actual flota de vehículos y se espera que en las próximas décadas habrá una renovación total de la misma. La nueva generación de vehículos reducirá en gran parte su dependencia con relación a los combustibles fósiles, sin embargo a cambio demandará una gran cantidad de recursos naturales, tan valiosos e incluso más escasos en ocasiones que el petróleo. Algunos de estos recursos serán: Co, Ni, Mn o Li para fabricar baterías; Ga, Ge, Y para hacer sistemas de iluminación tipo LEDs; Nd, Dy, Pr para construir imanes permanentes de motores eléctricos; Pt, Pd, Zr para hacer catalizadores que reduzcan la contaminación; Au, Ag, Sn, Ta, Yb para fabricar unidades electrónica; Ce, Tb, Se, La para hacer sensores o Nb, Mo, Cr, Ti, V, Sc, W para hacer aleaciones de acero de alta resistencia. Lamentablemente, estos recursos son finitos y algunos de ellos incluso ya son considerados como críticos por la Comisión Europea y otras instituciones internacionales. Una de las soluciones para mejorar la sostenibilidad en la fabricación de vehículos desde el puntode vista de los materiales que se emplean es el reciclaje. Sin embargo hay dos grandes problemas en torno al mismo. Por un lado los ratios de reciclaje no están avanzando tan rápidamente como la demanda de materiales y por otro lado las políticas de reciclaje no incentivan la recuperación de metales escasos. En la actualidad, los objetivos de reciclaje de vehículos se fijan en alcanzar un porcentaje de reciclabilidad sobre la masa total del vehículo. Para conseguir esas cuotas de reciclaje se llevan a cabo convencionalmente procesos mecánicos de separación de materiales. Estos procesos son de baja intensidad energética y a la vez muy eficaces para recuperar los metales que se emplean en mayores cantidades (acero, aluminio o cobre) pero resultan ineficaces para recuperar metales empleados en pequeñas proporciones (metales críticos o escasos). Como consecuencia, los metales críticos terminan subciclados en los procesos de fabricación de aleaciones de acero o aluminio y en el peor de los casos dispersos en un vertedero. Esta tesis se desarrolla con el objetivo principal de mejorar la eficiencia en el uso de los recursos necesarios para la fabricación de automóviles. Para conseguir dicho propósito se presenta una metodología que mide la eficiencia en el uso de los recursos e identifica posibles restricciones de suministro de metales. La metodología desarrollada se basa en la aplicación de la segunda ley termodinámica y el concepto de rareza termodinámica. Este enfoque cuantifica el valor real físico de todos los metales empleados y destaca en especial la aportación de aquellos cuya contribución al peso total del vehículo es pequeña, pero cuya escasez y por tanto su valor para el planeta es elevada. Este método evalúa la calidad de los materiales en función de su abundancia en la naturaleza y la energía útil (exergía) requerida tanto para extraerlos como para procesarlos y ponerlos a disposición de las industrias. Además del enfoque termodinámico, en esta Tesis se analizan las posibles restricciones de metales que puedan surgir en las próximas décadas. Para ello se aplica un modelo que considera la disponibilidad geológica de materiales (reservas y recursos), la capacidad de producción anual de los metales, la demanda anual estimada de cada metal, la demanda acumulada hasta 2050, la evolución de las cuotas de reciclaje y el impacto de la demanda de materiales de otros sectores. Los métodos desarrollados se aplican a diferentes tipos de vehículos (ICEV1, PHEV2 y BEV3) y han permitido alcanzar entre otros los siguientes resultados principales: (1) Desde el punto de vista del valor mineral de los recursos empleados, un vehículo eléctrico demanda 2.2 veces más recursos que un vehículo de combustión; (2) Hay 31componentes críticos en un vehículo convencional desde la perspectiva de los materiales que emplean; (3) Se han definido recomendaciones de ecodiseño para esos componentes basadas en reducir la demanda de metales escasos y mejorar tanto su reciclabilidad como su reusabilidad; (4) En los actuales procesos de reciclaje de vehículos un 27 % del valor mineral de los metales no se recicla funcionalmente; (5) Se han propuesto recomendaciones para la reducción de dichas pérdidas; (6) Se ha definido un ranking de los metales más estratégicos para el sector de la fabricación de vehículos siendo los 10 más estratégicos los siguientes: Ni, Li, Tb, Co, Dy, Sb, Nd, Pt, Au y Ag. Las contribuciones de esta Tesis son de gran valor para mejorar la sostenibilidad del sector de la fabricación de vehículos desde la perspectiva de los materiales que se emplean y están principalmente dirigidas a los siguientes grupos de interés: (1) Los diseñadores de vehículos, porque les ayudará a identificar propuestas de ecodiseño desde la perspectiva de los materiales; (2) Los responsables de desarrollar políticas en torno a la eficiencia en el uso de los recursos, ya que demuestra la debilidad de las políticas actuales basadas en el peso de los materiales y ofrece como alternativa un método que evalúa tanto la cantidad como la calidad de los materiales; (3) Los ejecutivos de las empresas, porque les presenta la dependencia y vulnerabilidad de la tecnología sobre ciertos materiales y les ayudará a planificar con antelación líneas de I+D+i basadas en la eficiencia en el uso de los recursos. ; Decarbonizing world economies is necessary to avoid the continuous increase of global temperature and its negative consequences for humanity. To get this ambitious target new advances in the fields of power generation with renewables and mobility with cleaner vehicles are being made. In the case of vehicles, these advances are being mainly focused on improving the performance of combustion engines, to reduce greenhouse and polluting emissions and the development of free direct emission vehicles like the electric ones. Advances towards cleaner vehicles are encouraging the continuous renovation of vehicle fleet so it is expected that in the following decades a complete renovation will take place. This new generation of vehicles will significantly reduce its fossil dependency. But in contrast, it will demand a huge quantity of other kinds of natural resources being some of them even scarcer than oil. Some of these resources will be necessary to manufacture the following components: batteries (Co, Ni, Mn or Li); LEDs for lighting (Ga, Ge, Y); permanent magnets for motors (Nd, Dy, Pr); catalytic converters (Pt, Pd, Zr); electronic units (Au, Ag, Sn, Ta, Yb), different kinds of sensors (Ce, Tb, Se, La), infotainment screens (In); automotive high performance steel or aluminum alloys (Nb, Mo, Cr, Ti, V, Sc, W) or injectors (Tb). Unfortunately these resources are finite and some of them are very scarce being even considered as critical for the European Commission and other institutions from several perspectives such as vulnerability, economic importance, supply, or ecological risks. One of the solutions to improve resource efficiency in vehicles is to recycle these valuable metals. Nevertheless, there are two main problems around the recycling situation. On one hand, recycling rates are not growing up as faster as metal demand. On the other hand, current recycling policies define targets based on mass weight approaches, and even if they are ambitious, they fail in enhancing the recycling of minor but critical metals. The legislation compliance is achieved by means of applying mechanical separation techniques. These processes are effective to recycle those metals with the highest contribution in the vehicle weight (steel, aluminum and copper) but they are not effective for the recovery of minor metals like those that are scarce and/or critical. Consequently, minor metals end downcycled during steel or aluminum smelting or in the worst case they finish dispersed in landfills. This Thesis is presented with the main aim to improve the resource efficiency in the vehicle manufacturing sector. To accomplish with this aim, a novel method for measuring the resource efficiency and to identify possible shortages in the supply of metals is presented. The resource efficiency is analyzed through the second law of Thermodynamics through the concept of thermodynamic rarity. This method takes into account the quality of mineral commodities as a function of their relative abundance in Nature and the energy intensity required to extract and process them. The application of the thermodynamic approach allows not only to recognize the physical value of materials with a low weight contribution but also to identify those components that use them. As it has been mentioned before this Thesis also assesses possible metal shortages. This activity is made by means of an own method which combines geological data (reserves and resources), annual capacity production, annual expected demand, cumulative expected demand to 2050, recycling rates evolutions and future resource demand of other technologies. The methodology is applied to different types of vehicles (ICEV , PHEV and BEV ) and it has been useful to achieve the following main results: (1) From a thermodynamic point of view an electric vehicle demands 2.2 times more quality resources than a combustion one; (2) 31 critical components were identified in a conventional vehicle from the perspective of the materials used to manufacture them; (3) Eco-design recommendations for these components have been defined. These recommendations are based on: reducing the demand of scarce metals and to increase both the recyclability and the reusability; (4) In current End of Life Vehicle (ELV) processes 27 % of the mineral capital (measured in rarity terms) is not functionally recycled; (5) Recommendations to reduce these losses have been proposed; (6) A strategic metal ranking for the automobile sector has been produced, being the top 10 most strategic metals the following: Ni, Li, Tb, Co, Dy, Sb, Nd, Pt, Au and Ag. The contributions of this Thesis are valuable to improve the sustainability of the vehicle manufacturing sector from the raw materials point of view. These contributions are mainly valuable for the following stakeholders: (1) Designers because it helps them to apply eco-design proposals from a raw materials point of view; (2) Policy makers because it evidences the weakness of mass based approach recycling policies and it proposes an alternative method that takes into considerations not only quantity but also quality; (3) Company's executives because it confronts them with the metal dependency and vulnerability of technology and it helps them to plan with enough time R+D+i lines based on resource efficiency.
Die Inhalte der verlinkten Blogs und Blog Beiträge unterliegen in vielen Fällen keiner redaktionellen Kontrolle.
Warnung zur Verfügbarkeit
Eine dauerhafte Verfügbarkeit ist nicht garantiert und liegt vollumfänglich in den Händen der Blogbetreiber:innen. Bitte erstellen Sie sich selbständig eine Kopie falls Sie einen Blog Beitrag zitieren möchten.
Es waren Antifaschist:innen, die die italienische Verfassung ausgearbeitet haben. Sie trat 1948 in Kraft und sollte sicherstellen, dass niemand jemals wieder die Kontrolle über die Republik übernehmen konnte, ähnlich wie dies der Diktator Benito Mussolini die Jahre zuvor vollbracht hatte. Seitdem hat Italien bereits 67 Regierungen erlebt, doch die aktuelle Regierung, Nummer 68, ist auch für Italien besonders (Siefert, 2023). Sie wurde mehrfach als "gefährlichste Frau Europas" betitelt (Brandl & Ritter, 2022). Die Rede ist von Giorgia Meloni, die am 22. Oktober 2022 als Vorsitzende der nationalistischen, konservativen und postfaschistischen Partei Fratelli d'Italia (FDI) als Ministerpräsidentin vereidigt wurde.Mit dem Wahlsieg der italienischen Postfaschistin ist ein weiterer Schritt in Richtung einer politischen Entwicklung vollzogen worden, die den autoritären Rechtspopulismus als Regierung zu einem sichtbaren Bestandteil der politischen Realität macht. Ihre politische Gruppierung wird weithin als populistisch, postfaschistisch und weit rechts im politischen Spektrum positioniert, was in weiten Teilen der europäischen Öffentlichkeit zur Kenntnis genommen wurde. Die folgende Seminararbeit versucht nach mehr als einem Jahr an der Macht eine Bilanz zu ziehen, die Auswirkungen der Wahl zu analysieren und die Besonderheiten der italienischen Rechten näher zu beleuchten.Melonis Aufstieg in der politischen Landschaft Italiens: Vom Engagement in der Jugendpolitik über die MSI zur Gründung der Fratelli d'Italia Die am 15. Januar 1977 in Rom geborene Meloni ist nicht nur die erste Frau, die das Amt ausübt, sondern auch die erste Regierungschefin, deren politische Karriere in der postfaschistischen Ära Italiens begann. Sie kandidierte bereits in ihren Jugendjahren für politische Ämter in Italien. Im Jahr 2006 wurde sie zur jüngsten Ministerin Italiens ernannt. Heute ist die Vorsitzende der von ihr mitbegründeten rechtsextremen Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens, benannt nach der ersten Zeile der Nationalhymne, mit Wurzeln in der postfaschistischen Bewegung) die erste weibliche Premierministerin.Vor 31 Jahren, im Juli 1992, begann Giorgia Meloni ihr politisches Engagement in Rom mit dem Beitritt zur Jugendorganisation des Movimento Sociale Italiano (MSI, Italienische Soziale Bewegung), einer von Faschist:innen gegründeten Partei (Ventura, 2022, S. 8 ). Die italienische Ministerpräsidentin unterstreicht häufig, dass sie aus bescheidenen Verhältnissen stammt und in einer Familie von Angestellten aufgewachsen ist. Dabei verschweigt sie allerdings gerne die Tatsache, dass ihre Mutter, Anna Paratore, der MSI damals angehörte (Feldbauer, 2023, S. 15).Die am 26. Dezember 1946 gegründete Italienische Soziale Bewegung entstand unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Gründer:innen der Partei waren politisch in der Italienischen Sozialen Republik (Repubblica Sociale Italiana, RSI) aktiv, einem Satellitenstaat, der während der deutschen Besatzung von 1943 bis 1945 von Mussolini regiert wurde. Ideologisch bezog sich die Partei auf den "sozialen Faschismus" der RSI (Ventura, 2022, S. 2). Die MSI zeichnete sich nicht nur durch ihre antikapitalistische und antiliberale Ideologie mit korporatistischer Entscheidungsfindung aus, sondern auch durch ihren ausgeprägten Antikommunismus und ihre scharfe Kritik an den etablierten Parteien. Obwohl es innerhalb der MSI von Anfang an eine konservative und pro-westliche Minderheit gab, blieb die Partei bis Anfang der 1990er Jahre unfähig, sich wesentlich zu reformieren und konnte daher keinen nennenswerten Einfluss auf das politische System Italiens ausüben (ebd.).Im Januar 1995 wurde die Partei kurz nach dem Beitritt Melonis aufgelöst und in die "Alleanza Nazionale" (AN, Nationale Allianz) umgewandelt. Die AN fusionierte 2009 mit der Partei "Forza Italia" (FI, Vorwärts Italien) von Silvio Berlusconi zur Partei "Il Popolo della Libertà (PdL, Das Volk der Freiheit). Der damalige Parteivorsitzende Gianfranco Fini wollte den von der AN eingeleiteten liberal-konservativen Rechtsruck erfolgreich zu Ende führen, was jedoch einigen ehemaligen Aktivist:innen und Führungskräften aus den Reihen der MSI missfiel. Diese Unzufriedenheit machte sich später Meloni zunutze. Im Jahr 2006 wurde Meloni ins Parlament gewählt und zwei Jahre später wurde sie die jüngste Ministerin (Jugend und Sport) in der Geschichte Italiens. Die einzige Regierungserfahrung hat sie auf nationaler Ebene (ebd.).Verhältnis zum (Post)Faschismus Eine Woche vor dem hundertsten Jahrestag von Mussolinis "Marsch auf Rom", der Machtübernahme durch den "Duce", übernahm Meloni ihr Amt. Ihr Kabinett, welches hauptsächlich aus Anhänger:innen Mussolinis besteht, wurde in linken Medien als eine Regierung von "reuelosen Faschisten" beschrieben (Feldbauer, 2023, S. 38f). Meloni war im Jahr 2012 Mitbegründerin der Partei FdI, die in der Tradition des italienischen Faschismus steht, und gehört somit zur dritten Generation des Partito della Fiamma (Livi & Jansen, 2023, S. 173). Das Symbol der faschistischen Flamme, das in der Vergangenheit der MSI vorbehalten war, ist im Parteilogo vertreten (Feldbauer, 2023, S. 16f).Im Jahr 1929 wurde das Wort "Faschismus" zum ersten Mal in den Duden aufgenommen. Dies geschah sieben Jahre, nachdem die italienische Partito Nazionale Fascista (PNF) unter Benito Mussolini 1922 in die Regierung Italiens eingetreten war. 1926 entwickelte sie sich zu einer diktatorischen Staatspartei, bevor sie 1943 aufgelöst wurde. Der Begriff "Faschismus" wurde von der PNF als Selbstbezeichnung verwendet und entstammt dem italienischen Wort "fascio", dessen Bedeutung dem Begriff "Bund" gleichgestellt ist (Schütz, 2022). Im heutigen Sprachgebrauch bezeichnet der Terminus eine nationalistische, antidemokratische und rechtsextreme Ideologie, die nach dem Führerprinzip ausgerichtet ist. Seit den Parlamentswahlen in Italien im vergangenen Jahr sind vermehrt Artikel zum Thema "Postfaschismus" verfügbar. Dies hängt mit dem Sieg bei der Parlamentswahl und der FdI zusammen, welche als "postfaschistisch" bezeichnet wird (ebd.).Gianfranco Fini distanzierte sich 2003 offiziell vom Faschismus und bezeichnete ihn als "absolut böse" (Tagesschau, 2022). Giorgia Meloni hat es jedoch bis heute vermieden, eine so eindeutige Aussage über die Wurzeln ihrer Partei zu tätigen. Meloni erhob sogar Vorwürfe gegen Gianfranco Fini, das Erbe der italienischen Rechten zu zersplittern (Ventura, 2022, S. 6). Im Jahr 2014 wurde Meloni zur Vorsitzenden der FdI gewählt. Sie konnte den harten Kern der Faschist:innen um sich versammeln, indem sie sich auf Mussolini bezog. Aufgrund der möglichen Verluste eines Teils ihrer Wählerschaft an die Lega kann sie die Flamme nicht aus dem Parteilogo entfernen. Sie hob wiederholt hervor, wie stolz sie auf das Wappen mit der italienischen Trikolore sei, bezeichnete Mussolini sogar als einen "guten Politiker" (Feldbauer, 2023, S. 16).Froio (2020) stellt fest, dass die FdI ein "emotionales" Verhältnis zu ihrer faschistischen bzw. postfaschistischen Vergangenheit pflegt, mit der sie sich nie wirklich kritisch auseinandergesetzt hat. Dies wird durch die Statements von Giorgia Meloni sowie durch die Aussagen und Handlungen von Vertreter:innen und Führungskräften der FdI deutlich. So trat Meloni am Tag vor der Wahl 2018 bei einer Wahlkampfveranstaltung in Latina, einer von Mussolini gegründeten Stadt südlich von Rom, in Begleitung seiner Enkelin Rachele Mussolini auf. Dabei kündigte sie die Absicht ihrer Partei an, dem Symbolort den ihm gebührenden Platz in der Geschichte der italienischen Rechten wieder zu verschaffen (Latza Nadeau, 2018). Bei ihrem Versuch, sich in ihrer Ansprache vor der Abgeordnetenkammer am 25. Oktober 2022 trotz ihrer früheren Bekenntnisse zum Faschismus Mussolinis zu distanzieren, stieß Meloni angesichts der genannten Tatsachen auf Widerstand. Mit ihrer Partei verkörpert Meloni nach wie vor die "Kontinuität des Faschismus" (Feldbauer, 2023, S. 16f).Auch Tronconi und Baldini (zit. nach POP, 2023) erkennen die Identitätswurzeln der FdI im Neofaschismus, der in Italien jahrzehntelang durch die MSI verkörpert wurde. Ihrer Meinung nach sei es jedoch falsch, die FdI als neofaschistische Partei zu bezeichnen, da wesentliche Merkmale wie die Akzeptanz von Gewalt als Mittel des politischen Wettbewerbs fehlen würden. In der öffentlichen Debatte und in den offiziellen Dokumenten der Partei würden tatsächlich die für die europäische radikale Rechte typischen Themen wie Islamophobie und eine allgemeine Feindseligkeit gegenüber der Einwanderung betont, die als potenzielle Verwässerung der Identität der italienischen Nation angesehen werden.Der Weg einer "Frau, Mutter, Italienierin und Christin" an die MachtMeloni präsentiert sich gerne als Frau, Mutter, gläubige Christin und als hilfsbereite Vertreterin aller Italiener:innen (Feldbauer, 2023, S.70). Diese Worte passen zum allgemeinen Slogan "Gott, Heimat und Familie" (Dio, patria e famiglia), welcher von Melonis Partei und anderen radikalen Rechtsparteien in der Vergangenheit übernommen wurde (De Giorgi et. al, 2022).Im Jahr 2022 wurden mehr als 70 Prozent der parlamentarischen Parteien in den EU-Mitgliedsstaaten von männlichen Führungskräften geleitet (Openpolis, 2022, zit. nach De Giorgi et. al, 2022). In Italien wurde bis zum Jahr 2013 keine Partei, weder aus dem politischen Establishment noch aus dem rechten Spektrum, von einer Frau geführt (De Giorgi et. al, 2022). Studien, die sich auf das weibliche Führungsverhalten konzentrieren, betonen oft, wie Frauen Führungspositionen erreichen können, wenn sie von einem "Legacy Advantage", also sozusagen von einem Vorteil ihres Erbes profitieren, wie als Ehefrau, Witwe, Tochter oder eine andere enge Verwandte eines Schlüsselakteurs in der Politik (Baker & Palmieri, 2021). Diese Praxis ist auch bei rechtsextremen Parteien üblich. Ein bekanntes Beispiel ist Marine Le Pen, die die Führung des Front National (jetzt Rassemblement National) von ihrem Vater übernommen hat. Auch in Italien gibt es rechtsgerichtete Politikerinnen mit starken familiären Bindungen zu ehemaligen Staatsoberhäuptern und prominenten politischen Persönlichkeiten, wie Alessandra Mussolini, die Enkelin des ehemaligen Diktators, die mehrmals als Abgeordnete für die AN gewählt wurde (De Giorgi et. al, 2022). Giorgia Meloni hebt sich von diesem Weg ab. Ihr politisches Engagement begann 1992, als Meloni der Jugendorganisation der MSI beitrat. Im Unterschied zu anderen Oppositionsführer:innen, welche dazu neigen, ihre politische Außenseiterposition zu betonen, hebt Meloni oft ihren beruflichen Werdegang sowie ihr politisches Know-how hervor und verbindet dies mit der Idee der "Kompetenz". Darüber hinaus gibt es in Italien keine weitere politische Partei, die von einer Frau geführt wird, wodurch Meloni zweifellos eine beachtliche Medienpräsenz in dieser Hinsicht erreicht hat (Feo & Lavizzari, 2021).Angesichts der politischen Geschichte Italiens sei der Erfolg der FdI nicht verwunderlich. Die italienischen Rechten sind mit ihren traditionellen Anliegen seit Jahrzehnten erfolgreich. Der Gesamterfolg der FdI-FI-Lega-Koalition im Jahr 2022 kam daher weder überraschend noch sei er außergewöhnlich (POP, 2023). Der Erfolg kann auf die langjährige Dominanz der wechselnden Mitte-Rechts-Koalitionen um Berlusconi zurückgeführt werden, die in den letzten drei Jahrzehnten die Mehrheit der Wahlen gewinnen konnten. Trotz der langen Präsenz der größten kommunistischen Partei des Westens in Italien seit mehr als 50 Jahren war das Land mit Ausnahme einer kurzen Periode in den 1970er Jahren immer strukturell rechts orientiert (Livi & Jansen, 2023, S. 178f).Die Mehrheit der italienischen Gesellschaft war antikommunistisch, prokapitalistisch, katholisch und von konservativen Vorstellungen über die Familie, Geschlechterrollen und soziale Ordnung geprägt. Die Christlich-Demokratische Partei (DC, Democrazia Cristiana), die in der Ersten Republik dominierte, integrierte eine breite konservative Mittelschicht, die sich als antikommunistisch verstand und einem autoritären traditionellen Katholizismus anhing. Diese Schicht bildete die Grundlage für Berlusconis Aufstieg in den 1990er Jahren. So entstand eine neue konservative Rechte. Berlusconi mobilisierte eine bis dahin politisch unsichtbare konservative Strömung in der Gesellschaft, die im Hintergrund agierte (ebd.).Mit 43 Prozent der Stimmen ist die Koalition nicht weit von ähnlichen Prozentsätzen entfernt, die Mitte-Rechts-Koalitionen in den neunziger Jahren oder bei den Wahlen 2001, 2006 und 2008 erzielt haben. Die konservativen Parteien genießen in Italien mehr Unterstützung als die progressiven, und wenn diese aus allgemeinen Wahlen als Sieger hervorgehen, dann vor allem infolge von Spaltungen innerhalb der rechtsgerichteten Parteien (POP, 2023).Neben ihrer eigenen Partei, die bei den Wahlen 26 Prozent der Stimmen erhielt, gehören zur Regierungskoalition der Premierministerin zum einen die Lega, Matteo Salvinis Partei, die mit fremdenfeindlichen und separatistischen Ansichten bis 2018 als Lega Nord bekannt war. Zum anderen die liberal-populistische Partei von Ex-Premier Silvio Berlusconi, Forza Italia. Die Lega kam auf 8,8 Prozent, gefolgt von der Forza Italia mit 8,1 Prozent (Feldbauer, 2023, S.7). Aufgrund der besonderen Regeln des italienischen Wahlrechts verfügen diese drei Regierungsparteien über breite Mehrheiten in beiden Kammern des Parlaments, der Camera und dem Senato (Livi & Jansen, 2023, S.169). Neben der Berufung ihres Schwagers hat die italienische Ministerpräsidentin auch ihre Schwester in die Führungsebene ihrer Partei geholt. Melonis ältere Schwester, Arianna, ist nun verantwortlich für das politische Sekretariat. Ihr Ehemann, Francesco Lollobrigida, Landwirtschaftsminister und Mitglied der FdI, gilt als enger Vertrauter von Meloni (Ventura, 2022, S. 3).Laut Tronconi und Baldini (zit. nach POP, 2023) liegt der interessante Aspekt darin, dass sich die FdI innerhalb der rechten Parteien durchsetzte. Dies könnte vor allem damit begründet werden, dass die Forza Italia eine schon lange schwindende Partei sei, während die Positionen von FdI und Lega in den wesentlichen Punkten übereinstimmen. Dazu gehören feindselige Haltungen gegenüber Migration, die Verteidigung traditioneller Werte, die Unterstützung der wirtschaftlichen Interessen zahlreicher italienischer Kleinunternehmen, der Schutz der traditionellen Familie vor einer angeblichen "Gender-Theorie", die darauf abziele, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu verwischen oder auszulöschen, und die vertikale Abgrenzung zur EU in Form von Skepsis bzw. offener Feindseligkeit gegenüber dem europäischen Integrationsprojekt. Allerdings habe die Persönlichkeit von Giorgia Meloni im Vergleich zu Matteo Salvinis abnehmender Führungsstärke sowie die Glaubhaftigkeit und Beständigkeit der Partei der FdI 2022 den entscheidenden Vorteil gebracht. Salvini habe sich im Vergleich zu Meloni in der Vergangenheit auf Koalitionen, wie zum Beispiel mit der Fünf-Sterne-Bewegung eingelassen, die nicht besonders gut bei den rechten italienischen Wähler:innen ankamen. Meloni war und ist jedoch innerhalb des Rechts-Bündnisses eine überzeugte Hardlinerin (Feldbauer, 2023).WählerschaftDie Partei von Giorgia Meloni übte vor allem eine Anziehungskraft auf ehemalige Lega-Wähler:innen aus, aber auch Wähler:innen der Forza Italia bekundeten Interesse an der FdI. In soziodemografischer Hinsicht ist festzustellen, dass FdI-Anhänger:innen in der Altersgruppe von 50-64 Jahren überrepräsentiert, in der jüngsten Altersgruppe (18-34 Jahre) unterrepräsentiert waren. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass jüngere Wähler:innen ihre Proteststimme eher der Fünf-Sterne-Bewegung ohne postfaschistische Vergangenheit gaben. Die Partei erhielt Unterstützung von verschiedenen Berufsgruppen wie Handwerker:innen, Händler:innen, Selbstständigen sowie Angestellten und Lehrkräften, also weitgehend der (unteren) Mittelschicht.Die geografische Verteilung der Wählerschaft der FdI zeigt nicht nur - wie anfangs in der Parteigeschichte - eine starke Präsenz im Süden Italiens, sondern auch eine landesweite Verbreitung. Die Wählerschaft weist migrationsfeindliche und europaskeptische Tendenzen auf, insbesondere bei langjährigen Anhänger:innen. Neu gewonnene Wähler:innen zeigen eine populistische und anti-elitäre Haltung, bei der die Ablehnung von Migration eine große Rolle spielt (Ventura, 2022, S. 5).Migrationspolitik als Kernthema Bei den Parlamentswahlen stand die Migrationspolitik im Fokus. Es bestanden Bedenken, die neue Regierung unter der Führung der FdI könne in der Asyl- und Migrationspolitik einen äußerst restriktiven und sogar illegalen Weg einschlagen. So hatte Meloni für ihr Amt mit dem Ziel kandidiert, der "illegalen" Einwanderung nach Italien Einhalt zu gebieten. Es wurde auch über die mögliche Errichtung einer Seeblockade vor Nordafrika sowie die Einrichtung von Hotspots auf afrikanischem Territorium diskutiert (Angeli, 2023, S. 4f). Durch ihre Forderungen in der Opposition konnte sie das Thema Migration für sich gewinnen. Dennoch ist die Verwirklichung politischer Versprechen im Wahlkampf und ihre Umsetzung in konkrete Politik keineswegs als selbstverständlich anzusehen. Im Zuge der sogenannten "Flüchtlingskrise" bestimmten nativistische und souveränistische Motive die Haltung der Partei zur Migration. Die auf dem Parteitag 2017 verabschiedeten programmatischen "Thesen von Triest für die patriotische Bewegung" stellten die Migration als existenzielle Bedrohung für den Fortbestand der europäischen Nationalstaaten dar. In diesem Zusammenhang fand auch die Verschwörungstheorie vom "großen Austausch" Eingang in das Parteiprogramm (Baldini et. al, zit. nach Angeli, 2023, S. 6). Die Partei warf der EU vor, aus demografischen Gründen ein "multikulturelles Prinzip" zu verfolgen, woraus angeblich eine Zustimmung zur unkontrollierten Einreise von Menschen aus anderen Kontinenten abgeleitet wurde (FdI, 2017, zit. nach Angeli, 2023, S. 6). Die Partei befürwortete restriktive Maßnahmen im Zusammenhang mit legaler Zuwanderung. Diese sollten nur für Staatsangehörige möglich sein, die sich problemlos integrieren könnten, ohne Sicherheitsprobleme zu verursachen. Dabei wurde die Bedeutung des Grenzschutzes besonders betont, der mit dem Schutz des "Vaterlandes" gleichgesetzt wurde. Die FdI schlugen drastische Maßnahmen, wie eine internationale "Landmission" vor, die Kontrolle über die Häfen übernehmen sollte, sowie die Möglichkeit einer Seeblockade. Der Schwerpunkt lag dabei auf Nationalitäten, die weniger bereit seien, die Gesetze und die Kultur zu akzeptieren, insbesondere wurden damit Muslim:innen gemeint. Darüber hinaus wurde zum ersten Mal die Einrichtung von Hotspots in Nordafrika zur Prüfung von Asylanträgen vorgeschlagen, verbunden mit der Absicht, das Recht auf "humanitären Schutz" abzuschaffen. Die programmatische Entwicklung der Partei im Bereich der Migrationspolitik war von zwei konträren Tendenzen geprägt. Einerseits stand die Partei unter dem Druck, sich dem Mitte-Rechts-Bündnis anzupassen, was zu einem einheitlichen Programm für die Parlamentswahlen 2018 führte, welches jedoch nicht die radikalsten migrationspolitischen Positionen enthielt. Andererseits sorgte die Konkurrenz innerhalb des Rechtsbündnisses für einen Differenzierungsbedarf insbesondere in der Migrationspolitik. Hier konkurrierten die FdI und die Lega darum, sich als die restriktivere und migrationsfeindlichere Partei zu präsentieren (Angeli, 2023, S. 6f).Die FdI hob zunehmend ihr Alleinstellungsmerkmal durch die kompromisslose Verteidigung der italienischen Interessen hervor, insbesondere durch die häufige Verwendung von "Italians first". Dieser Slogan implizierte einen Wettbewerb zwischen Italiener:innen und Menschen mit Migrationshintergrund und wurde zur Rechtfertigung diskriminierender Maßnahmen verwendet (Ventura, 2022). Im Wahlprogramm für die Europawahl 2019 wurde der Vorrang der italienischen Bevölkerung hervorgehoben und normativ untermauert (ebd.). Das Wahlprogramm für die Parlamentswahlen 2022 markierte eine Abkehr von der Radikalisierung der Partei in der Migrationspolitik, die in den vergangenen Jahren zu beobachten war. Stattdessen kehrte die FdI zu einer sicherheitspolitisch motivierten Migrationsskepsis zurück, ähnlich wie im Wahlmanifest von 2013. Im Gegensatz zu früheren Positionen betonte das Manifest nicht mehr den Grundsatz "Italians first", der das Primat der italienischen Identität und Interessen in der Migrationspolitik hervorhob. Stattdessen verfolgte das Programm einen nüchternen Ansatz zur Migration, ohne aggressive oder aufrührerische Sprache. Dies deutet darauf hin, dass die Partei realistische und machbare Ansätze für eine geregelte Einwanderung und soziale Integration formulieren wollte (Angeli, 2023, S. 6f). In ihrer ersten Regierungserklärung schlug Meloni einen versöhnlichen Ton an, auch in Bezug auf das Thema Migration. Es gab kaum nativistische Elemente. Zwar betonte sie die strategische Rolle Italiens im Mittelmeerraum, doch die Verhinderung irregulärer Einwanderung wurde vor allem mit juristischen oder humanitären Gründen gerechtfertigt, etwa um Schiffbrüche oder Menschenhandel zu verhindern (ebd.).Melonis migrationspolitische Maßnahmen und Entscheidungen in den letzten 12 Monaten könnten auf einen pragmatischen Umschwung hindeuten. Diese Annahme ist jedoch mit Vorbehalten behaftet. Die Entwicklung des migrationspolitischen Programms der FdI zeigte bereits vor den letzten Parlamentswahlen eine Mäßigung bzw. "Entradikalisierung" (Angeli, 2023, S. 9). Das Wahlprogramm 2022 betonte die Förderung der legalen Migration und verstärkte diplomatische Bemühungen mit Herkunfts- und Transitländern irregulärer Migranten. Dennoch hat Meloni wenig getan, um der Kriminalisierung von NGOs entgegenzuwirken, die Rettungsschiffe für Asylsuchende betreiben. Sie argumentiert, diese Schiffe seien ein "Pull-Faktor", der die illegale Migration begünstige. Meloni hat sogar strenge Bedingungen für Rettungsaktionen von NGOs eingeführt, um die Ressentiments ihrer Anti-Migrations-Wählerschaft zu befriedigen. Es bleibt abzuwarten, ob die steigende Zahl von Geflüchteten, die das Mittelmeer überqueren, Meloni dazu veranlassen werden, radikalere Maßnahmen zu ergreifen, um sich die Unterstützung ihrer Anti-Migrations-Wählerschaft zu sichern. Erste Anzeichen für einen Umschwung gab es Mitte September, als Melonis Kabinett unter dem Druck negativer Schlagzeilen eine Verschärfung der Maßnahmen beschloss, darunter die Erhöhung der Höchstdauer der Abschiebehaft und die Einrichtung spezieller Abschiebegefängnisse durch das Militär in dünn besiedelten Regionen des Landes (Angeli, 2023, S. 10).Die politikwissenschaftliche Forschung hat in jüngerer Zeit wiederholt die Diskrepanz zwischen rechtspopulistischen Migrationsdiskursen und der tatsächlichen Migrationspolitik untersucht (Lutz, 2021). Demnach komme es öfters zu Mäßigungen, sobald Rechtspopulisten an der Regierung beteiligt seien. Die Ausprägung dieser Mäßigung kann jedoch stark variieren und von vielen Faktoren beeinflusst werden. Unter anderem sind sie als Regierungspartei institutionellen Zwänge unterworfen, die ihr politisches Agieren limitieren. Aber auch die Notwendigkeit, die bestehenden Verfassungsorgane zu bewahren, veranlasst sie oft dazu, sich von ihren radikalsten Ansätzen im Bereich der Migrationspolitik zu distanzieren. Darüber hinaus stehen rechtspopulistische Parteien vor der Aufgabe, neben ihren eigenen Anhänger:innen auch breitere Gesellschaftsschichten und die Eliten für ihre Ziele zu gewinnen. Aus diesem Grund könnten sie ihre Migrationspolitik entsprechend umgestalten, um weitere wichtige Interessengruppen zu erreichen. Schließlich kann auch internationaler Druck zu einer Kursänderung rechtspopulistischer Parteien führen. Bei der italienischen Regierung betrifft dies vor allem die EU, die finanzielle Hilfe als Druckmittel zur politischen Einflussnahme nutzen kann (Angeli, 2023, S. 4). Das Thema Migration war für die FdI von Anfang an ein zentrales Wahlkampfthema. Allerdings ist diesem Thema nur einer von insgesamt 25 Abschnitten im Wahlprogramm von 2022 gewidmet. Dennoch sollte die Bedeutung dieses Abschnitts keineswegs unterschätzt werden. Die "Gefahr" der irregulären Migration hat der Partei zu politischer Sichtbarkeit verholfen, insbesondere aufgrund des gestiegenen Interesses der italienischen Öffentlichkeit am Thema Migration seit 2013. Der Umgang der Partei mit dem Thema spiegelt somit die Radikalisierungs- und Mäßigungstendenzen wider, welche sie während der letzten zehn Jahre erfahren hat (Angeli, 2023, S. 5f). In einem Artikel mit dem Titel " Das schwarze Jahr " kritisierte die Zeitung "La Repubblica" die Migrationspolitik von Giorgia Meloni als gescheitert. Meloni selbst gab in einem Interview mit der RAI zu, dass die erzielten Ergebnisse nicht den Erwartungen entsprechen. Daraufhin kündigte sie erneut härtere Maßnahmen an, darunter die Verlängerung der möglichen Abschiebehaft auf die EU-Höchstdauer von 18 Monaten und den Bau weiterer Abschiebezentren. Sie forderte die Vereinten Nationen auf, den Menschenhändler:innen einen "globalen Krieg" zu erklären (ZEIT ONLINE, 2023).Wirtschafts- und SozialpolitikBesonders frauenpolitische Themen spielten eine wichtige Rolle in und für Melonis Partei. Es wird davon ausgegangen, dass die Parteivorsitzende Meloni eine wichtige Rolle für die weibliche Wählerschaft spielt. Sie setzt sich für einen Imagewandel der männerdominierten Partei ein und engagiert sich insbesondere für Frauen und Mütter, zumindest im Hinblick auf den Schutz vor potenziellen "Bedrohungen", wie dem Zuwachs an Migration, der Islamisierung und sozialer Unsicherheit, wie von der Kommilitonin Schmidt bereits beschrieben wurden (Feo & Lavizzari, 2021, S. 13). Zusätzlich engagiert sie sich entschlossen in der Verteidigung der Frauenrechte, wobei der Fokus jedoch auf anti-immigrationspolitischen Zielen liegt. In Bezug auf frauenrelevante Themen hat Giorgia Meloni niemals ihre anti-abtreibungsorientierten Überzeugungen verschleiert. Diese basieren auf ihrem katholischen Glauben sowie persönlichen Erfahrungen. In ihrer Biografie wird dargelegt, dass ihre Mutter in Erwägung zog, die Schwangerschaft abzubrechen (Meloni, 2021, zit. nach De Giorgi et. al, 2022). Meloni strebt vor allem eine breite Unterstützung in katholischen Kreisen an, indem sie sich gegen Abtreibung und Leihmutterschaft aussprach. Nachdem sie dort jedoch auf erheblichen Widerstand stieß, versuchte sie ihre Position zu mildern, indem sie betonte, das Recht auf Abtreibung nicht abschaffen zu wollen. Im Unterschied dazu blieb sie gegenüber Homosexuellen und sexuellen Minderheiten unverändert kompromisslos (Feldbauer, 2023, S. 70)."Wir wollen eine Nation, in der es kein Skandal mehr ist, zu sagen, dass – unabhängig von legitimen Entscheidungen und Neigungen jedes einzelnen – wir alle geboren sind durch einen Mann und eine Frau. Eine Nation, in der es kein Tabu mehr gibt. Es heißt, dass es die Mutterschaft nicht zu kaufen gibt, dass die Gebärmutter nicht zu mieten ist, dass Kinder keine Produkte sind, die man aus dem Regal kauft, als wäre man im Supermarkt. Wir wollen neu beginnen beim Respekt der Würde." (Meloni, 2022, zit. nach Seisselberg, 2023)Wie aus dem Zitat hervorgeht, betont die Politikerin ausdrücklich ihre Unterstützung der sogenannten natürlichen Familie, um die traditionellen Werte zu bewahren. Mit der Verteidigung dieser Werte und dem klassischen Vater-Mutter-Kind-Bild erfolgt eine Ablehnung der LGBTQ+-Gemeinschaft, die von Meloni als "LGBT-Lobby" bezeichnet wird (De Giorgi et. al, 2022). Die Ministerpräsidentin zeigt kein Interesse an einer feministischen Agenda, sondern strebt weiterhin ein traditionelles Familienmodell an (POP, 2023). Frauenrechte und Geschlechtergleichheit wurden von Meloni und ihrer Partei mehr für femonationalistische Argumente instrumentalisiert (De Giorgi et. al, 2022).In wirtschaftspolitischer Hinsicht herrscht in Italien eine Unzufriedenheit, da verschiedene Wahlversprechen nicht umgesetzt wurden. Dies ist auf das Schrumpfen der italienischen Wirtschaft im zweiten Quartal sowie der hohen Inflation zurückzuführen. Zudem wurde noch kein Mindestlohn eingeführt. Die Regierung unter Giorgia Meloni wurde auch dafür kritisiert, dass knapp 170.000 Menschen per SMS darüber informiert wurden, dass sie ab sofort keinen Anspruch mehr auf die Sozialleistung reddito di cittadinanza, auch Bürgergeld genannt, haben. Dies wurde von Gewerkschaften als "soziale Bombe" bezeichnet (ZEIT ONLINE, 2023). Es sei jedoch absehbar gewesen, dass die Umstrukturierung des Staatshaushalts wesentlich auf Kosten der ärmeren Bevölkerung erfolgen würde. Dennoch glaubten die meisten Menschen, dass die postfaschistische Regierung in den Augen der Weltöffentlichkeit nicht so weit gehen würde, wie ihre Rhetorik des "Runter vom Sofa" suggerierte, mit der sie ihren Geldgebern in Industrie, Landwirtschaft und Tourismus billige Arbeitskräfte zur Verfügung stellen wollten (Seeßlen, 2023).EU und Außenpolitik Der Zuwachs an Migration wurde von Meloni vor allem dazu genutzt, um das Thema der irregulären Migration auf die europäische Tagesordnung zu setzen. Sie war auch maßgeblich am Zustandekommen des Europäischen Migrationspaktes beteiligt, gegen den Widerstand ihrer einstigen Verbündeten aus Polen und Ungarn. Durch diese diplomatischen Bemühungen wird Meloni nun nicht mehr als internationale Außenseiterin in Bezug auf die europäische Migrationspolitik betrachtet. Im Gegensatz zu einigen früheren Verbündeten, wie Viktor Orbán, steht sie nicht mehr auf der Seite der Visegrád-Staaten (Angeli, 2023, S. 8f). Melonis Wandlung zu einer gemäßigten Politikerin findet nicht nur national, sondern auch im internationalen Kontext innerhalb und außerhalb der EU statt. Trotz ihrer Position als Präsidentin der EU-Parlamentsgruppe der Europäischen Konservativen und Reformer (ECR) hat Meloni ihre frühere euroskeptische Haltung zurückgefahren. Die Entscheidung, von der Leyen in Rom zu empfangen, wird als Versuch der Anbahnung einer Zusammenarbeit zwischen der ECR (unter Melonis Führung) und der Europäischen Volkspartei (EVP) bewertet. Die FdI hat einen moderaten Kurswechsel von radikalen Positionen gegenüber der EU hin zur Mitte vor den Wahlen 2022 vollzogen. Ziel dieses Kurswechsels sei der Aufbau eines guten Rufs im Ausland und die Sicherung vorteilhafter internationaler Abkommen (Griffini, 2023). Giorgia Meloni hat ihre gemäßigte politische Ausrichtung durch das Einhalten ihres Wahlversprechens im Hinblick auf Atlantizismus und Unterstützung für die Ukraine gegenüber dem russischen Eindringling weiter gestärkt. Ihre diplomatischen Beziehungen zur Ukraine und das Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew untermauern dies. Im Gegensatz zu Salvini, der im Bezug auf die russische Invasion in der Ukraine uneindeutige Standpunkte vertrat, zeigte sich Meloni klar positioniert. Der Unterschied in ihrer Haltung zum Krieg in der Ukraine führte zu Spannungen innerhalb der Regierungskoalition und betonte Melonis gemäßigte Position in dieser Angelegenheit (ebd.). Manche sagten für Italien einen heißen Herbst voraus, aber nicht in Hinblick auf die außenpolitische Lage. Meloni verfolgte in diesem Bereich einen äußerst pragmatischen Ansatz. Der schrille Ton des Wahlkampfes, in dem sie die EU für fast alle Probleme verantwortlich gemacht hat, ist vorbei. Das hat auch mit der prekären Finanzlage des Staates zu tun, denn Italien braucht dringend die fast 200 Milliarden Euro, die ihr von der EU zur Bewältigung der Folgen des Coronavirus versprochen wurden (ZEIT ONLINE, 2023).Meloni in den Medien"Melonis Politik, anders als die einiger ihrer Vasallen, besteht auch darin, die innere Faschisierung nicht allzu sehr als ein internationales lesbares Bild zu präsentieren. Die Giorgia Meloni, die erscheint, wo man unter sich ist, und die Giorgia Meloni, die vor internationalen Kameras spricht, unterscheiden sich gewaltig" (Seeßlen, 2023).Durch die Stärkung des Kerns der Partei ist es Meloni gelungen, mit einem breiteren Publikum zu interagieren, wobei ihr geschickter Einsatz von Social-Media-Plattformen eine Schlüsselrolle spielte. Dies führte dazu, dass sie als das neue Gesicht der italienischen Politik wahrgenommen wird. Ihre einzigartige Position als erste weibliche Ministerpräsidentin in Italien hat zweifellos dazu beigetragen. Außerdem hat sie bewiesen, dass sie in der Lage ist, die Herausforderungen zu meistern, mit denen populistische Politiker:innen konfrontiert sind (POP, 2023).Der Erfolg der FdI wäre ohne die entschlossene und konsequente Führungsperson, die dem Volk sehr nahe steht, unvorstellbar. Durch ihre Ansprachen an das Volk im römischen Dialekt kommt sie den Italiener:innen sehr nahe. Schon kurz nach der Gründung und dem Vorsitz der FdI war die charismatische Führerin ein gern gesehener Gast in den wichtigsten Talkshows. Sie zeichnete sich durch Jugend, Attraktivität, Selbstbewusstsein, außergewöhnliche Eloquenz und eine kompromisslose Haltung aus und scheute keine Konfrontation. Man kann behaupten, Meloni brachte frischen Wind ins Fernsehen und erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit in diesem Medium (Ventura, 2022, S.6).Im Laufe der Zeit hat ihre Medienpräsenz stetig zugenommen, insbesondere in den letzten Jahren, als sie eine immer bedeutendere Funktion im Mitte-Rechts-Lager einnahm. Meloni macht ausgiebigen Gebrauch von sozialen Medien wie Facebook, Twitter und Instagram, in denen sie ihre politischen Inhalte darstellt und gleichzeitig ihr öffentliches Image zu pflegen versucht. Unter den italienischen Politiker:innen war sie Vorreiterin bei der Einrichtung eines Instagram-Profils. Darauf veröffentlichte sie in erster Linie Bilder, die Botschaften von Stärke und Entschlossenheit vermitteln und in der Popkultur verwurzelt sind. Parallel dazu zieht sie informative, institutionelle und ereignisbezogene Nachrichten vor (Moroni, 2019).Bis vor wenigen Jahren versuchte Meloni, ihr Privatleben aus der Öffentlichkeit weitestgehend herauszuhalten. Doch in letzter Zeit begann sie damit, ihr Privatleben zu inszenieren und sehr persönliche Einblicke zu gewähren, was auch als "intimate politics" beschrieben werden kann. Vor allem in ihrer 2021 erschienenen Autobiografie präsentiert sie sich als Tochter, Mutter und Partnerin. Diese Inszenierung wird von den Medien in zahlreichen Interviews und im Fernsehen aufgegriffen, wobei vor allem Infotainment- und Unterhaltungssendungen erneut die Aufmerksamkeit auf Melonis Pop- und Privatseite lenken. Dabei geraten viele der eigentlichen politischen Botschaften des Buches in den Hintergrund (Ventura, 2022, S. 6).Auf ihrem Popkanal präsentiert Giorgia Meloni ein attraktives Bild von sich selbst, das ihre kulturellen und politischen Ansichten in den Hintergrund drängt. Diese Ansichten spiegeln u.a. ein ambivalentes Verhältnis zum italienischen Faschismus und Postfaschismus wider. Laut Ventura (2022, S. 6) propagiert sie die Idee einer illiberalen und organisierten Gesellschaft, die auf einer reaktionären Auslegung der individuellen Rechte beruht, wobei das Individuum stets der Familie und der Gemeinschaft verpflichtet ist. Sie vertritt auch einen essentialistischen und ethnozentrischen Nationalismus und relativiert die Werte, die nach dem Sieg über den nationalsozialistischen Totalitarismus entstanden sind. Trotz ihres reaktionären Weltbildes, welches einen stark vereinfachenden Gegensatz zwischen Volk und Elite sowie eine verschwörungstheoretische Interpretation der Realität beinhaltet, kann ihre Kommunikation als erfolgreich bewertet werden (ebd.).Die laufende Legislaturperiode erstreckt sich über weitere vier Jahre, was normalerweise keine typische Amtszeit für italienische Regierungschefs ist. Diese Ausdauer wird der Rechtsnationalistin jedoch zugute gehalten. Berichte über die verschiedenen Angriffe der Regierung auf die Pressefreiheit zeigen auf, dass es Verleumdungsklagen und Versuche gibt, die öffentliche Rundfunkanstalt RAI auf Linie zu bringen, indem sie ihre eigenen Leute in der Leitung beruft und kritische Programme streicht (Braun, 2023). Sie habe den staatlichen Fernsehsender RAI weitgehend unter ihre Kontrolle gebracht. Einige Leute würden bereits über "Tele-Meloni" spotten, allerdings stellen Privatsender keine große Bedrohung dar, da viele von ihnen der Familie von Silvio Berlusconi gehören (ZEIT ONLINE, 2023). Ein weiteres Beispiel dafür ist die Streichung des Programms des prominenten Anti-Mafia-Journalisten und Aktivisten Roberto Saviano (Braun, 2023).Melonis Umgestaltung hat für die Frage nach der Kontinuität, Mäßigung oder Radikalisierung der Partei in der Regierung eine doppelte Bedeutung. Einerseits zeigt Meloni ihre "Nähe zum Volk", was ein typisches Merkmal populistischer Parteien ist. Auf diese Weise betont sie ihre anti-elitäre und volkszentrierte Haltung, die seit der Gründung der FdI besteht. Auf der anderen Seite zeichnet sich ihre Rhetorik durch eine bürgerliche Aura aus, die durch Werte wie den Respekt vor der EU, der Rechtsstaatlichkeit, der nationalen Sicherheit und den Rechten der Frauen unterstrichen wird. Diese Betonung von Gewöhnlichkeit und Bürgersinn verbirgt jedoch radikalere ideologische Aspekte der neuen Regierung unter Meloni. Es handelt sich um eine Strategie, die darauf abzielt, eine bürgerliche Fassade zu schaffen. Diese Strategie ist von radikalen populistischen Rechtsparteien in Europa als Versuch bekannt, Ideologie und Politik zu mäßigen und sich selbst in führende Machtpositionen zu bringen (Griffini, 2023).Deutlicher Rechtsruck?"Es hätte schlimmer kommen können" – so lautete nicht nur der Titel eines Beitrags im Deutschlandfunk Kultur über das erste Jahr von Giorgia Meloni als Regierungschefin in Italien. Dieser Tenor stand im Mittelpunkt vieler Analysen zu ihrem Jahrestag als Ministerpräsidentin. In zahlreichen Medien wurde bezeugt, dass sie sich in ihrem ersten Amtsjahr weitaus gemäßigter verhalten hat als erwartet. "Die gefährlichste Frau Europas" sei sie keinesfalls (Seisselberg & Kolar, 2023, zit. nach Galetti, 20230). Die Grundaussage war, dass die Faschisten nicht so besorgniserregend seien wie befürchtet. Es scheint, als hätte Giorgia Meloni den inneren Frieden in Italien bisher nicht gefährdet und als bleibe das Land eine "stabile" parlamentarische Demokratie mit intakten Institutionen. Insbesondere in grundlegenden Bereichen wie der Außenpolitik und der Wirtschaft wird betont, dass Melonis Regierung nicht als Bedrohung für die Europäische Union gesehen wird. Die bisherige Amtszeit Melonis wird als eher konventionelles Regieren bezeichnet (Reisin, 2023). Sie sei "gekommen, um zu bleiben" und innerhalb weniger Monate zu einer "festen Größe" geworden (ZEIT ONLINE, 2023).Andere Journalist:innen sind jedoch der Meinung, dass die Gefahr in den Details liege. Sie argumentieren, dass Meloni sehr geschickt agiere und es fraglich sei, ob sich ihre politische Haltung überhaupt geändert habe (Reisin, 2023). Seeßlen (2023) warnt davor, Italien als eine Demokratie mit einer rechten Regierung zu betrachten. Stattdessen beschreibt er das Land als einen Ort, an dem die Verbindung von neoliberaler Postdemokratie und funktionalem Postfaschismus exemplarisch erprobt werde. Die Gesamtheit dieser Transformation könnte übersehen werden, da es der Regierung unter Meloni noch gelingt, nicht alle Aspekte ihrer Machtübernahme deutlich erkennbar zu machen. Die Rhetorik von Populisten ist bekanntermaßen darauf ausgerichtet, extreme Positionen vor der allgemeinen Öffentlichkeit zu verbergen. Auch das kommunistische Online-Portal Contropiano (zit. nach Feldbauer, 2023, S. 81) hat vor der Gefahr gewarnt, Meloni zu unterschätzen, da sie ihr reaktionäres Weltbild mit rechtsextremen, nationalistischen, fremdenfeindlichen und homophoben Positionen gegenüber der EU mit der Inszenierung als vernünftige und verantwortungsbewusste Politikerin kaschiere. Die Frage nach einem möglichen Rechtsruck in Italien wird kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite wird der Wahlsieg Melonis als Teil einer allgemeinen europäischen Tendenz hin zum rechten Spektrum gedeutet. Auf der anderen Seite wird betont, dass die Regierung unter Meloni eine gewisse Kontinuität mit den politischen Entwicklungen der letzten 30 Jahre in Italien aufweist und somit nicht als radikaler Neuanfang zu interpretieren ist. Melonis Erfolg wurde vor allem auch durch die Enttäuschung über etablierte politische Figuren begünstigt (Livi & Jansen, 2023).FazitAls Giorgia Meloni mit ihrer postfaschistischen Partei Fratelli d'Italia die Wahlen gewann, stellte sich in ganz Europa die Frage, wie mit ihr umgegangen werden sollte. Ob diese Frage nun vollständig geklärt ist, erscheint ungewiss. Für viele macht Meloni bisher jedoch einen relativ gemäßigten Eindruck. Die Zusammenarbeit mit der EU wirkt jedoch eher zweckorientiert als von tiefer Überzeugung getragen. Obwohl Meloni eine pro-europäische Haltung einnimmt, kann man sie nicht uneingeschränkt als überzeugte Verfechterin der EU bezeichnen. Während sie eine gemäßigte Außenpolitik verfolgt, engt sie im Inneren die Freiheit der Medien ein, limitiert die Rechte von Minderheiten und stellt die Elternschaft gleichgeschlechtlicher Eltern in Frage. Trotz der Befürchtungen über eine mögliche Radikalisierung der FdI deuten die gegenwärtigen Anhaltspunkte in eine andere Richtung. Angesichts dieser Erkenntnisse lässt sich ableiten, dass die FdI zweifellos als populistisch-radikale Rechtspartei agiert, die zur Mäßigung tendiert. Weite Teile zeigen die Kontinuität der Partei mit den Wahlaussagen von 2022, obwohl einige Schwankungen in Richtung Radikalisierung erkennbar sind. Es bleibt abzuwarten, ob sie diesen gemäßigten Ansatz in der Migrationsdebatte langfristig beibehalten wird, oder ob sie angesichts der steigenden Zahlen von Geflüchteten zu einer aggressiveren Rhetorik und Politik zurückkehrt. Obwohl eine Legislatur auf dem Papier fünf Jahre dauert, liegt die durchschnittliche Dauer italienischer Regierungen bei 18 Monaten (Siefert, 2023). Die Prognosen bezüglich Melonis politischer Zukunft sind vorsichtig optimistisch, wobei einige spekulieren, dass sie eine längere Amtszeit haben und sogar zur Galionsfigur der "neuen Rechten" in Europa werden könnte. Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass sich solche Vorhersagen als irreführend erweisen können (ZEIT ONLINE, 2023).Insgesamt scheint es, als fehle es in Italien an Diskursen und Ideen sowie Kraft für Widerstand. Die italienische Gesellschaft, die aus widersprüchlichen Lagern der Linken und der katholischen Gemeinschaft sowie aus den nördlichen, mittleren und südlichen Teilen besteht, ist zersplittert. Von der Opposition kommt wenig Kritik an der aktuellen Regierung und es scheint, als ob ihr die Herausforderungen, vor denen Italien steht, noch weniger zugetraut werden. Bei vielen sozialen Fortschritten der letzten Jahre, einschließlich der Errungenschaften im Kampf gegen die Mafia, der Bekämpfung von Steuerhinterziehung oder auch Maßnahmen gegen Verfall von Bildung und Infrastruktur deutet sich ein Rückschritt an. Der Weg in Richtung einer offenen und toleranten Gesellschaft wird unter Melonis Führung stark gehemmt. Mit der Postfaschistin an der Macht wird in Italien eine rückwärtsgerichtete Umkehr angestrebt, ganz im Sinne eines reaktionären Katholizismus. Literatur Angeli, O. 2023: Giorgia Meloni und die Migrationsfrage. Rückblick auf ein Jahr Regierung, MIDEM-Policy Paper 2023-4, Dresden. Baker, K. & Palmieri, S. (2023). Können weibliche Politiker die gesellschaftlichen Normen der politischen Führung stören? Eine vorgeschlagene Typologie des normativen Wandels. International Political Science Review, 44(1), 122–136. https://doi.org/10.1177/01925121211048298 Brandl, L. & Ritter, A. (2022). Wenn Italien wackelt, schwankt die EU: Darum ist Giorgia Meloni die gefährlichste Frau Europas. https://www.stern.de/politik/ausland/wahlen-in-italien--ist-giorgia-meloni-die-gefaehrlichste-frau-europas--32742572.html De Giorgi, E., Cavalieri, A. & Feo, F. (2023). Vom Oppositionsführer zum Premierminister: Giorgia Meloni und Frauenfragen in der italienischen radikalen Rechten. Politik und Governance, 11(1). https://doi.org/10.17645/pag.v11i1.6042 Feo, F. & Lavizzari, A. (2021): Fallstudie Italien; in: Triumph der Frauen? Das weibliche Antlitz des Rechtspopulismus und -extremismus in ausgewählten Ländern, Heft 06, Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) - Forum Politik und Gesellschaft, online unter: https://www.fes.de/themenportal-gender-jugend-senioren/ gender-matters/artikelseite/fallstudie-italien. Finchelstein, F. (2017). Populismus als Postfaschismus – Essay. BPB.de. https://www.bpb.de /shop/zeitschriften/apuz/257672/populismus-als-postfaschismus-essay/ Griffini, M. (2023). Auf dem Grat zwischen Mäßigung und Radikalisierung: Die ersten 100 Tage der Meloni-Regierung. Quaderni dell Osservatorio elettorale QOE - IJES. https://doi.org/10.36253/qoe-14413 Latza Nadeau, B. (2018): Femme Fascista: Wie Giorgia Meloni zum Star der extremen Rechten Italiens wurde, in: World Policy Journal, 35, 2, 2018. Livi, M. & Jansen, C. (2023). Giorgia Meloni und der Rechtsruck in Italien: Eine Analyse fünf Monate nach der Wahl. Leviathan, 51(2), 169–185. https://doi.org/10.5771 /0340-0425-2023-2-169 Lutz, Philip (2021): Neubewertung der Gap-Hypothese: Hartes Reden und schwaches Handeln in der Migrationspolitik? In: Party Politics, 27(1), S. 174–186. Verfügbar unter: https://doi. org/10.1177/1354068819840776Moroni, C. (2019): La politica si fa immagine: la narrazione visual del Leader politico, in: H-ermes. Zeitschrift für Kommunikation, 15. 2019.Oliviero, A. (2023). Giorgia Meloni und die Migrationsfrage. Rückblick auf ein Jahr Regierung (MIDEM-Policy Paper 2023-4). https://www.stiftung-mercator.de/content/uploads/2023/10 /TUD_MIDEM_PolicyPaper_2023-4_Giorgia-Meloni-und-Migrationsfrage.pdf (POP) Politisches Observatorium für Populismus. (2023). Brüder und Schwestern Italiens: Von den faschistischen Wurzeln zur Normalisierung – ein Doppelinterview. https://populismobserver.com/2023/07/11/brothers-and-sisters-of-italy-a-double-interview/ Reisin, A. (2023). Italien.Medien schreiben sich das erste Amtsjahr von Giorgia Meloni schön. https://uebermedien.de/89003/wie-sich-medien-das-erste-amtsjahr-von-giorgia-meloni-schoenschreiben/ Roio, C. (2020). Prefazione. La grande trasformazione dell'ultradestra, in: C. Mudde: Ultradestra. Rom: Luiss University Press. Schütz, D. (2022). Begriff "Postfaschismus". Italienischer Sonderweg. TAZ.de. https://taz.de/Begriff-Postfaschismus/!5880112/ Seeßlen, G. (2023, 17. August). Giorgia Melonis Kürzung der Sozialhilfe als faschistischer Krieg gegen die Armen Italiens. Gesellschaft als Beute Italien: Ein Lehrstück der Faschisierung in Europa. Jungle.World, Hintergrund (2023/33). Seisselberg, J. (2023). Ein Jahr Meloni in Italien – Neue Schale, rechter Kern (04.10.2023; NDR Info Hintergrund). https://www.ndr.de/nachrichten/info/epg/Ein-Jahr-Meloni-neue-Schale-rechter-Kern,sendung1384714.html Siefert, A. (2023). Italien. Meloni und ihre "Mutter aller Reformen". https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-11/italien-giorgia-meloni-verfassungsreform Tagesschau. (2022). Porträt. Giorgia Meloni. "Zuallererst Italienerin". Tagesschau.de https://www.tagesschau.de/ausland/italien-meloni-107.html ZEIT ONLINE. (2023, 25. September). Gekommen um zu bleiben: Ein Jahr Giorgia Meloni. https://www.zeit.de/news/2023-09/25/gekommen-um-zu-bleiben-ein-jahr-giorgia-meloni