Alle politischen Parteien der Bundesrepublik haben sich angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl zu ihren Plänen für die kommende Legislaturperiode geäußert. Im vorliegenden Artikel werden die Programme der drei wichtigsten Parteien SPD, CDU/CSU und FDP zur Gesundheitspolitik beleuchtet und miteinander verglichen. Es werden insbesondere die gesellschaftlichen Folgen ausgewählter Programmpunkte aus ökonomischer Sicht dargelegt, z.B. die Anreizmechanismen bei den Krankenversicherungssystemen und beim Risikostrukturausgleich. Ferner werden die Präventionsmaßnahmen, die Budgetierung der Gesundheitsausgaben, die Transparenz der Leistungen und der Wettbewerb im Gesundheitssystem kurz erörtert. (ICI)
Der Überblicksaufsatz beschreibt die historische Entwicklung des Systems der sozialen Sicherung in der Bundesrepublik, stellt die gesetzlichen Grundlagen sowie die Gegenstandsbereiche und Akteure dar und reißt einige Probleme des Sozialversicherunsgstaates an. Die sich vor dem Hintergrund eines kosten- und wirtschaftspolitischen Handlungsdrucks abzeichnenden Veränderungen werden in vier Punkten diskutiert: (1) Absenkung und Nivellierung von Sozialversicherungsleistungen angesichts neuer Lebnsformen und diskontinuierlicher Erwerbsverläufe; (2) Rückführung des Aufgabenbereiches der Sozialversicherungen auf die originären Versicherungstatbestände und Finanzierung nicht beitragsfinanzierter Leistungen aus Steuermitteln; (3) Steigende Bedeutung ergänzender Formen der privaten Vorsorge und (4) Übergang vom paternalistischen Sozialstaat zur "aktiven Wohlfahrtsgesellschaft". (pra)
Im Mittelpunkt der empirischen Untersuchung steht die Frage, unter welchen Bedingungen die Krankschreibungen von Arbeitnehmern zum Auslöser von beruflichen 'Abstiegskarrieren' werden können. Auf der anderen Seite wird nach möglichen 'Auffangpositionen' oder Restabilisierungen von Beschäftigten nach 'auffälliger Arbeitsunfähigkeit' gefragt. Die Autoren gehen im folgenden von der allgemeinen 'Überbrückungsthese' aus, wonach die Krankschreibung als 'sozialpolitische Institutionalisierung der Statussicherung' die Arbeitnehmer vor gesundheitlichen Krisen und somit vor unsicheren Erwerbsverläufen schützen soll. Anhand von Versichertendaten der Gesetzlichen Krankenkasse 'GKV Küstenstadt' beleuchten die Autoren das soziale Schicksal von auffällig arbeitsunfähig gewordenen Arbeitnehmern und vergleichen die Ergebnisse mit einer Zufallsauswahl aller versicherungspflichtig Beschäftigten im Jahre 1975. Insgesamt lassen sich nur bivariate Zusammenhänge zwischen auffälliger Arbeitsunfähigkeit und Abstiegskarrieren im Erwerbsverlauf erkennen, welche zudem nur für einige Subpopulationen und bestimmte Krankheitsmerkmale gelten. (ICI)
Am Beispiel der Innungskrankenkasse (IKK) Westfalen-Lippe zeigt der Autor auf, wie schwierig die Umsetzung eines geschriebenen in ein "gelebtes Leitbild" ist. Zudem skizziert er, daß die mit der Leitbildentwicklung verbundenen Veränderungen infolge der Gesundheitsreform unerwartete Aktualität erlangt haben. Zu insgesamt zwölf Themenbereichen seien bisher Leitbilder entwickelt worden. Die Themen betreffen z.B. das Selbstverständnis der IKK, die Zielgruppen, die Darstellung sowie das Personal der IKK: Am Anfang der Entwicklung stand ein sog. "Führungstag" für die beteiligten IKKos, bei dem der Ist-Zustand in Form einer Stärken-Schwächen-Analyse festgestellt wurde. An Beispielen beschreibt er das weitere Vorgehen und die Umsetzung der Vorschläge, die einer verantwortlichen Führungsgruppe vorgelegt wurde, die sich jeweils um einen Konsens bzw. um die Umsetzung der Vorschläge bemüht habe. Um das Ziel der Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, gelte als Folge des Gesundheitsstrukturgesetz der Slogan "Wir versichern sie nicht nur, wir betreuen sie auch". (rk)
Der Autor nimmt zu dem vom Bundesarbeitsministerium vorgelegten Bericht über die Umsetzung des Gesundheits-Reformgesetzes Stellung. Er kritisiert die dort aufgestellten Erfolgsbilanzen als verfrüht und stellt in Frage, ob der Terminus "Kostendämpfung" dem Sachverhalt entspricht. Die Kommentierung einzelner Punkte des Berichts führt zu dem Ergebnis, daß diese Gesetzesänderung unwesentliche Bereiche neu geordnet, die Lasten zuungunsten der armen und ärmsten Bevölkerungsschichten verschoben und viele wesentliche Bereiche aus Gründen der Opportunität ausgelassen hat. (JO)
"Zusammenfassend kann zur Struktur des schwedischen Gesundheitswesens gesagt werden, daß es ein öffentliches, hoch technisiertes, krankenhauszentriertes System ist, das vor allem auf Kuration abzielt. Es wird vorwiegend durch Steuern finanziert und auf der örtlichen Ebene von Regionalverwaltungen geleitet. Die politische Debatte über das Gesundheitswesen bezog sich weitgehend auf quantitative Aspekte und die Finanzierung, nicht jedoch auf Inhalte und Zielrichtungen. Dies hat eine starke Spezialisierung und Technisierung innerhalb der Versorgung begünstigt. Die wirtschaftliche Krise der letzten Jahre hat das öffentliche Interesse auch auf die Gesundheitspolitik gelenkt. Der Kampf zwischen den zwei Hauptrichtungen der Lösungsstrategien (Privatisierungen und Sparmaßnahmen versus ökologische und präventive Orientierung in der Versorgung) wird voraussichtlich von der letzteren entschieden werden. Das ist freilich noch keine Garantie für eine bessere Gesundheitspolitik." (Autorenreferat)
Der Schritt, in ein anderes Land zu gehen, bringt manche Unsicherheiten mit sich. Niemand weiß das besser als Sie selbst. Um Ihnen den Start und das Einleben in Ihrer neuen Umgebung leichter zu machen, wurde dieses Handbuch für Sie gemacht. Wir möchten Sie und Ihre Familie dabei unterstützen, sich schnell im privaten und im öffentlichen Leben in Deutschland zurecht zu finden. Dieses Handbuch wird dazu beitragen, dass Sie Formalitäten einfacher und unkomplizierter erledigen können. Besonders für die ersten Monate Ihres neuen Alltags in Deutschland finden Sie hier viele wichtige Informationen. Aber auch - ebenso wissenswerte wie interessante - Stichworte und Erläuterungen zu gesellschaftlichen und politischen Ereignissen von denen Sie in Zeitungen, Radio und Fernsehen oder bei Gesprächen am Arbeitsplatz möglicherweise lesen und hören werden. Was ist ein "Einwohnermeldeamt" und was bedeutet das "Ausländergesetz" für Sie, wie ist das mit der "Krankenversicherung" und wie erfahren Sie, welche "Steuerklasse" die richtige für Sie ist? Wie ist das mit dem "Kindergarten" für Ihre Kinder, was ist der "TÜV" und was bedeutet die Abkürzung "GEZ"? Wie kommen die Elektrizität, der Telefonanschluss und das Internet in Ihre neue Wohnung, wer sind der "Deutsche Michel", "Max und Moritz", die "Tigerente" und "Willy Brandt". Und nicht zuletzt: welche Möglichkeiten der demokratischen Beteiligung haben Sie? Welche Bedeutung hat die "Zweitstimme" und was ist das "kommunale Ausländerwahlrecht"? Sie werden sehen: Vieles ist weniger kompliziert, als es sich anhört. Der Kabarettist Karl Valentin hat es in einem Wortspiel formuliert: "Fremd ist der Fremde nur in der Fremde". Diese Broschüre soll Ihnen bei einem möglichst schnellen Einleben in Deutschland helfen. Damit das Wörtchen "fremd" für Sie möglichst schnell zum Fremdwort wird. - The decision to go to another country is full of uncertainty. Nobody knows that better than you. This handbook has been put together to make it easier for you to get to terms with your new environment. We want to help you and your family to quickly find your feet in both private and public life in Germany. This handbook will provide assistance and help you complete formalities more easily and with fewer complications. You will find much important information here to help you, especially in your first few months in Germany. But you will also find keywords and comments on events in German society and politics that you may come across in newspapers, on the radio or television, or you may hear discussed at your workplace, that are just as useful and important to know. What is the "Einwohnermeldeamt" (Registration Office) and what does the "Ausländergesetz" (Aliens Act) mean for you? What about your "Krankenversicherung" (health insurance)? And how do you find out which "Steuerklasse" (tax class) you are in? What about the Kindergarten for your children? And what about the "TÜV"? What does the "GEZ" stand for? How do you get electricity, a telephone line or an Internet connection in your new apartment? Who are the "Deutsche Michel", "Max and Moritz" the "Tigerente" and "Willy Brandt"? And last but not least, what rights do you have to participate in German democracy? What does the "Zweitstimme" (second vote) mean and what are "kommunale Ausländerrecht" (Communal Foreigner Voting Rights)? You will soon see that it is not as complicated as is seems. The cabaret star Karl Valentin used a clever pun "Foreigners only feel foreign in a foreign environment". This brochure is designed to help you integrate in Germany as quickly as possible. We hope the word foreigner will become a foreign word for you as soon as possible and wish you the best of luck.