Technikfolgenabschätzung als wissenschaftlicher Beitrag zu gesellschaftlichen Lernprozessen über Technik
In: Umwelt und Technik im Gleichklang. Technikfolgenforschung und Systemanalyse in Deutschland., S. 3-17
Technikfolgenabschätzung (technology assessment, TA) stellt ein wissenschaftliches Instrument dar, um Zukunftsbezüge der Technik zu erforschen, sie explizit zu machen und sie in die gesellschaftlichen Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozesse einzubringen. Mit dieser Konzeption wird das traditionelle Selbstverständnis der Wissenschaft, wertfrei zu sein und objektives Wissen bereitzustellen, in Frage stellt. Diese allgemeinen Beobachtungen werden im vorliegenden Beitrag anhand aktueller Entwicklungen und methodischer Probleme der Technikfolgenabschätzung erläutert und präzisiert. Dabei wird Technikfolgenabschätzung als eine Kombination von problemorientierter Forschung und konditional-normativer Bewertung aufgefasst. Beide Teile gleichermaßen geben Anhaltspunkte dafür, auf welche Weise durch Technikfolgenabschätzung gesellschaftliche Lernvorgänge im Umgang mit Technik und Technikfolgen angestoßen und gefördert werden können. Abschließend wird die institutionelle Situation der TA in der Helmholtz-Gemeinschaft thematisiert. (ICA2).