In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 105-107
In: Soziologische Analysen: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der ad-hoc-Gruppen beim 19. Deutschen Soziologentag (Berlin, 17.-20. April 1979), S. 791-792
In: Materialien aus der soziologischen Forschung: Verhandlungen des 18. Deutschen Soziologentages vom 28. September bis 1. Oktober 1976 in Bielefeld, S. 196-204
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 3677-3685
"Veränderungen der Selbstdefinitionen von Gesellschaften und Organisationen, wie sie im Bezug auf die 'Dienstleistungsgesellschaft' und '-organisation' zum Ausdruck kommen, verweisen auf ein verändertes Verständnis von 'Leistung' und von 'produktiver' und 'unproduktiver' Arbeit. Darin kommen Umstellungen zum Ausdruck, die der Abschied vom fordistischen Paradigma in der Arbeits- und Industriesoziologie generell erfordert. Nicht mehr allein die produktionsökonomische Effizienzorientierung kann im Mittelpunkt stehen, sondern weitere zentrale Referenzen sind der Marktbezug, die Beziehung zum Kunden, der (dienstleistungs-)kulturelle Kontext und die (quasi-)professionelle Orientierung. Spezifisch für die Dienstleistungsarbeit im unmittelbaren Kundenkontakt ist die unmittelbare Bezugnahme auf und die Einbeziehung des Kunden. Auf diese Weise werden die Dienstleistungs- und Konsumkultur und die Strukturen sozialer Ungleichheit unmittelbar relevant für die Organisation und den Arbeitsprozess und durch sie zugleich reproduziert. Weil die verschiedenen Handlungsorientierungen und Organisationslogiken zueinander in einem konflikthaften Verhältnis stehen, resultieren dilemmatische Arbeitsanforderungen, deren Lösung oft den Beschäftigten an der Grenzstelle überlassen wird. Für die Analyse ist ein komplexes mehrdimensionales Modell von Organisationslogiken und Handlungsorientierungen erforderlich. Die Organisation der Dienstleistung ist stets (zumindest) als Triade zu beschreiben: Organisation - Beschäftigte - Kunden stehen einander gegenüber; sie können unterschiedliche Bündnisse eingehen und einen je verschiedenen Stellenwert besitzen. In vielen Dienstleistungen allerdings spaltet sich die Triade in der unmittelbaren Dienstleistungsinteraktion in verschiedene Dyaden, für die die jeweilige Beziehung zum Dritten als Hinterbühne fungiert. Hieraus resultieren sowohl Entlastungen als spezifische Unsicherheitszonen und Machtressourcen der Akteure an der Grenzstelle, es ergeben sich aber auch Anforderungen und Risiken. Zugleich fungiert der Kunde oft als Co-Produzent, woraus sich eine Modifikation der Grenzen der Organisation und eine Vermischung von Produzenten- und Konsumentenrolle ergibt. Vor allem aber sind die Kontroll-, Macht- und Herrschaftsbeziehungen der Dienstleistung innerhalb der Organisation und zwischen Beschäftigten und Kunden unmittelbar miteinander verknüpft. Die Beschäftigten müssen daraufhin kontrolliert werden, ob sie die Kunden kontrollieren. Die Kunden müssen im Arbeitsprozess selbst in den Dienstleistungsablauf integriert werden, was Macht der Beschäftigten und der Organisation verlangt. Der Kunde kann Organisation und Beschäftigte gegeneinander ausspielen. Und schließlich fungiert 'der Kunde' als normative Instanz, mit der die Kontrolle der Beschäftigten legitimiert wird." (Autorenreferat)
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 1169-1181
Die vier Hartz-Gesetze stehen für mehr als nur eine Reform der Arbeitsmarktpolitik, sie sind zugleich Symbol für die Reformfähigkeit des deutschen Arbeitsmarkt- und Sozialsystems schlechthin. Der Beitrag informiert zunächst über die wichtigsten Elemente der Hartz-Gesetze. Anschließend wird diskutiert, wie die auf vermehrte Eigenverantwortung setzende Strategie des Förderns und Forderns zu bewerten ist, wie die teils modifizierten, teils neu konstruierten Formen flexibler und atypischer Beschäftigung die Arbeitsmarktentwicklung beeinflussen und welche Wirkungen sie auf die Struktur der Arbeitslosigkeit haben. Der Beitrag zeigt, dass die mit den Hartz-Gesetzen vollzogenen Arbeitsmarktreformen die anhaltende Misere am Arbeitsmarkt nicht grundlegend werden verändern können. Solange sie nicht in eine Beschäftigung fördernde Makropolitik eingebettet sind, werden die sich abzeichnenden Beschäftigungseffekte primär auf Substitutionswirkungen beruhen. Die Hartz-Gesetze erweitern die Flexibilität am Arbeitsmarkt, ohne die dadurch geminderte soziale Sicherung zu kompensieren. (ICE2)
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 336-341
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 5252-5266
"Der Beitrag basiert auf den Arbeiten eines laufenden Forschungsprojektes innerhalb des Konstanzer SFB 485 'Norm und Symbol'. Es wird der Frage nachgegangen, inwiefern eine kommunikative Grenze zwischen Generationen etabliert bzw. wie sie analysiert werden kann. Empirische Grundlage des Referates sind narrative Interviews, die mit Angehörigen der Generation der 68er, ihren Eltern und Kindern geführt wurden. Einleitend wird dem Zusammenhang von Generation und Narration nachgegangen. Es folgt die Darstellung einiger empirischer Fallbeispiele. Die Auswertung führt zur These, dass die strukturellen Brüche zwischen den Generationen sich weniger in Form von manifesten Generationskonflikten, als vielmehr in Form von divergierenden Erzählmustern der Generationen zeigen. Thematisch im Zentrum steht die jeweilige Haltung der Interviewten zum 'Werk' ihrer eigenen und vor allem der Generation der 68er. Hierbei lassen sich zwei Dimensionen unterscheiden: zum einen der 'Familientext', der sich über die Generationsgrenzen hinweg verfolgen lässt, zum anderen die Brechung dieses Textes an den Generationsgrenzen, die sich in der Variation seiner narrativen Struktur ausdrückt. Die Änderung der Plotstruktur einer Erzählung jedoch verändert grundsätzlich auch die Wertung ihrer Protagonisten und deren Werke. Es zeigen sich die Grenzen zwischen den Generationen als Grenzen ihres Erzählens. Der Referent entwirft abschließend den Versuch einer Typologie dieser teilweise versteckten, unvereinbaren Weisen des Erzählens." (Autorenreferat)
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 153-157
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 577-578
Der vorliegende Beitrag basiert auf den Ergebnissen einer Untersuchung über die sozialen und politischen Funktionen der neuen Privatunternehmerschaft in China und Vietnam. Im Rahmen dieses von der DFG geförderten Projektes wurden 1996/97 in drei chinesischen und drei vietnamesischen Provinzen mehrere hundert Unternehmer quantitativ und qualitativ befragt. Eine der zentralen Fragen dieser Untersuchung ist die nach der politischen und gesellschaftlichen Verortung der Unternehmerschaft und den entsprechenden theoretischen Implikationen, die sich daraus ergeben. Es werden drei Kategorien angeboten, in die sich Unternehmer gruppenmäßig einordnen lassen: die der Klasse, die der "Mittelschicht/Mittelklasse" und die der "Strategischen Gruppe". Im weiteren Verlauf der Untersuchung werden die Unternehmer als soziale Gruppe untersucht. Es deutet einiges darauf hin, dass die Privatunternehmer bereits begonnen haben, sich zu einer eigenen sozialen Gruppe mit ausgeprägtem Selbst- und Gruppenbewusstsein zu formieren, wobei solche, die ein großes Unternehmen leiten, ein stärkeres Gruppenbewusstsein als kleinere Unternehmer aufweisen. Danach wird das theoretische Konzept der "strategischen Gruppe" vorgestellt und auf die Situation chinesischer und vietnamesischer Unternehmer übertragen. Kapitel fünf untersucht das transformatorische und strategische Potential der Unternehmer. Es wird deutlich, dass Unternehmer sich primär um die Ausweitung und Absicherung ihrer wirtschaftlichen Rechte bemühen sowie um die Stabilisierung ihrer Geschäftstätigkeit. Abschließend beleuchtet der Verfasser die Rolle der Unternehmer als strategische Gruppe bei der politischen Transformation. (ICD)