Intersektionale Sozialforschung
In: Sozialtheorie
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In: Sozialtheorie
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 6, Heft 2
ISSN: 1438-5627
Jo REICHERTZ bietet mit seinem Buch "Die Abduktion in der qualitativen Sozialforschung" einen umfangreichen Einblick in das Phänomen der Abduktion und geht dabei zum Teil über die der Publikationsreihe zugedachten Stellung als Grundlagenwerk hinaus. Er arbeitet den Begriff aus den Überlegungen Charles Sanders PEIRCE' heraus und unterzieht ihn einer ausgiebigen Prüfung. Schließlich leitet er daraus konkrete Implikationen für die Praxis qualitativer Sozialforschung ab. REICHERTZ bringt dabei zahlreiche Mythen und Hoffnungen ins Wanken, die nicht selten mit abduktivem Vorgehen hineingelegt worden sind. Dadurch ist das Buch ebenso aufschlussreich wie ernüchternd. Aus eben diesen Gründen ist die Lektüre zwar sehr empfehlenswert für alle, die an methodologisch gut untermauerter empirischer Forschung interessiert sind, denn es werden Anknüpfungspunkte für methodische Laien, wie auch für sehr fortgeschrittene Lesende geboten. Den Spielraum für abduktive Vorgehensweisen schränkt es allerdings in berechtigter Weise ein. Das Buch ist ein gelungenes Beispiel dafür, das die Auseinandersetzung mit oftmals knochentrockenen aufbereiteten methodologischen Themen auch auf eine heitere und Interesse weckende Art geschehen kann.
In: Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung, Band 6, Heft 2, S. 191-210
'Der Kontext der Frage nach der Qualität qualitativer Forschung wird kurz umrissen. Hier werden insbesondere Diversifizierungen qualitativer Forschung (sprachraumbezogen, schulenspezifisch, unterschiedliche Anwendungsfelder und Disziplinen) behandelt, bevor drei Ansätze der Auseinandersetzung mit der Frage der Qualität qualitativer Forschung an Beispielen aus der Diskussion behandelt werden: Die Formulierung von Standards, Kriterien und Strategien. Für diese Ansätze werden als Probleme die Anwendbarkeit auf qualitative Forschung insgesamt oder auf bestimmte Bereiche diskutiert. Die Frage der Festlegung von Grenzwerten als ein Teil der Formulierung von Kriterien und Standards wird ebenso behandelt wie die Akzeptanz von Guidelines und Checklists. Als Alternative wird die Verfolgung von Strategien der Geltungsbegründung (analytische Induktion, Triangulation, Qualitätsmanagement) diskutiert und vorgeschlagen, empirische Methodenforschung zur Entwicklung von Antworten auf die Qualitätsfrage voranzutreiben, die sowohl die Forschungspraxis als auch die Perspektive der Abnehmer von Forschungsergebnissen berücksichtigt.' (Autorenreferat)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 69, Heft S1, S. 243-284
ISSN: 1861-891X
In: Zukunftsorientierte Planung und Forschung für die 80er Jahre: deutsche und amerikanische Erfahrungen im Bereich der Erziehungs-, Wohnungs-, Beschäftigungs-, Gesundheits-, Energie- und Umweltpolitik, S. 225-238
Der Beitrag wird eingeleitet durch eine Schilderung der in den Gesellschaftswissenschaften in den letzten 65 Jahren erzielten Fortschritte. Gleichwohl, so die Argumentation, liegt es im Wesen der gelösten Schlüsselprobleme, daß diese zu weiteren, ganz neuen Schlüsselproblemen führen. Anhand etlicher Beispiele wird dieses hier veranschaulicht. So gibt es zum Beispiel bislang kein brauchbares System zur Ermittlung von externen Kosten und externer Gewinne wirtschaftlicher Entscheidungen, das auch Aussagen über die sozialen Rückkoppelungskreise ermöglicht und Entscheidungshilfe bietet hinsichtlich einer etwaigen Intensivierung oder Verringerung der Aktivität in bestimmten Wirtschafts- und Gesellschaftsbereichen oder im Hinblick auf technologische Veränderungen. Weitere Ausführungen betreffen das Problem der Ermittlung der Entscheidungskosten sowie Fragen der quantitativ erforderlichen Genauigkeit. Abschließend werden wissenschaftsgeschichtlich die Veränderungen des Wissenschaftsvertrauens beschrieben und einige gesellschaftspolitische Fragestellungen aufgeworfen, zu deren Bewältigung die Lösung von Schlüsselproblemen durch die Sozialwissenschaft erforderlich wäre. Für die Zukunft wird in diesem Zusammenhang angenommen, daß, wenn sowohl die sozialen Fragestellungen als auch die auf sie anwendbare Mathematik erarbeitet sind, die Wissenschaft die möglichen Optionen verdeutlichen kann. (NG)
Worin besteht die Relevanz von Sozialforschung? Wie ist das Verhältnis von Wissenschaft und Praxis? Seit einigen Jahren werden diese Fragen im englischsprachigen Raum unter dem Stichwort Public Sociology diskutiert. Der vorliegende Band greift diese Debatte auf und verbindet sie mit den in Deutschland etablierten Diskussionen über Anwendungsorientierung und Verwendung. Er stellt theoretisch-programmatische Ansätze vor, die die Rolle von Sozialforschung für gesellschaftliche Innovationen, nachhaltige Entwicklung und ihre Verantwortung für die Praxis betonen. Er präsentiert ferner Forschungsergebnisse zum Verhältnis von Wissenschaft und Praxis, die die Interaktionsprozesse in den Blick nehmen und die Bedingungen und Grenzen von Verständigung thematisieren. Nicht zuletzt werden Perspektiven von 'Grenzgängern' eingeholt, die die Rolle von Sozialforschung in praktischen Handlungskontexten aufzeigen; hier kommt auch das Thema Begleitforschung und Evaluation in den Blick. Insgesamt versammelt der Band verschiedene Ansätze zum Wissenschaft-Praxisverhältnis von Sozialforschung und bietet einen Überblick über aktuelle Positionen und Problemlagen.
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 17, S. 1
ISSN: 0023-2653
In: Öffentliche Sozialforschung und Verantwortung für die Praxis, S. 7-15
In: Ordnungssysteme 14
Main description: Für die Etablierung der Sozialwissenschaften an den westdeutschen Hochschulen spielten neue, "amerikanische" Forschungstechniken und das mit ihnen erneuerte Paradigma einer empirisch orientierten Soziologie eine wichtige Rolle. Der "Gründungsphase" folgte in den 60er und 70er Jahren die "große Zeit" der Sozialforschung, in der die Soziologie und empirisch fundiertes Wissen zu einem Angelpunkt gesellschaftlicher Modernisierungshoffnungen wurden. In den 80er und 90er Jahren wurden die Grenzen dieser Entwicklung erkennbar. Christoph Weischer macht die Akteure und Institutionen, die zur jüngeren Entwicklung der empirischen Sozialforschung beitragen, sichtbar, aber auch die Diskurse und Leitbilder, die sich bei den Produzenten und Verwendern empirisch fundierten Wissens finden.
In: Soziologie und moderne Gesellschaft: Verhandlungen des 14. Deutschen Soziologentages vom 20. bis 24. Mai 1959 in Berlin, S. 191-206