Der Nord-Süd-Konflikt nach der Auflösung des Ost-West-Konflikts
In: Die Südpolitik der EG: Europas entwicklungspolitische Verantwortung in der veränderten Weltordnung, S. 43-57
Der Autor geht in seinem Beitrag davon aus, daß seit dem Zusammenbruch des Ostblocks und dem zweiten Golfkrieg sich eine neue globale Machtkonstellation etabliert hat: Westen und Osten bilden eine Sicherheitspartnerschaft und Interessengemeinschaft gegenüber dem Süden. Andererseits birgt die Beendigung der Ost-West-Rivalität auch eine Chance: Eine sich zu Gunsten der Dritten Welt ergebende Vergrößerung eines nicht mehr von geo-strategischen oder bündnispolitischen Interessen eingeengten Handlungsspielraums. Der Autor gelangt jedoch zu dem Schluß, daß zu Beginn der neunziger Jahre die Anzeichen für eine kohärente Südpolitik schlecht stehen. Er begründet dies mit der sich abzeichnenden Ost-West-Annäherung auf Kosten des Südens, den zurückgehenden staatlichen Entwicklungshilfen, dem Rückzug der Privatinvestoren aus der Dritten Welt sowie der immer weiter ins politische Abseits rückenden Entwicklungspolitik und Solidaritätsbewegungen. (ICC)