In dem Beitrag werden Anmerkungen zur Ausländerfeindlichkeit von ostdeutschen Jugendlichen und jungen Erwachsenen nach der Wende gemacht. Die Auswirkungen der unmittelbaren Wendezeit werden im Zusammenhang betrachtet mit Rassismus und Nationalismus. Vorurteile und fremdenfeindliche Gefühle werden auf den Verlust der persönlichen und sozialen Identität zurückgeführt sowie auf die Infragestellung der bis zur Wende erprobten Lebensstile, Lebensweisen und Lebensziele. (ICA)
Milos Vec fühlt sich von der Studie zugleich abgestoßen und gefesselt und vermutet darin gerade den Reiz dieses "großartigen Buches". Vecs Lob für die Dissertation des Soziologen Sutterlütys liest sich überaus überschwänglich: der empirische Zugang sei "wohlbegründet und ergiebig", das Werk besteche durch die Verknüpfung von "mikroskopischen Situationsanalysen mit scharfsinnigen Erklärungsmustern", mit seinen Interviews gelinge dem Autor wahre "hermeneutische Meisterstücke". Am Ende der Lektüre gelinge es vor allem durch die behutsame Analyse, dass der Beobachter nicht nur Verständnis für die jugendlichen Täter findet, sondern auch ihre Brutalität erschreckender wahrnehme, so der Rezensent. Das Werk wendet sich gegen pauschalisierende soziologische Theorien, die Gewalt bei Jugendlichen als "Nebenfolge von gesellschaftlichen Modernisierungsprozessen" betrachten oder behaupten , Gewalt werde "medial über gewalttätige Leitbilder" übertragen. Bei Sutterlütys Analyse trete deutlich "die Innenansicht" der Menschen hervor, "die so von Gewalt geprägt sind, dass sie in bestimmten Situationen zu brutalem Handeln neigen". Dabei gelinge dem Autor das Kunststück, ein "intimes Verständnis" für die Täter zu erreichen, ohne jedoch die "Opfer zu marginalisieren", resümiert ein begeisterter Milos Vec.
"Delinquenz und Fehlanpassungen gelten als typische Symptome der Jugendphase. Der erste Beitrag untersucht familiale Einflussfaktoren auf jugendliche Delinquenz. Der zweite benennt Herausforderungen im Hinblick auf deren politische Steuerung." (Autorenreferat)
Aussiedler aus den ehemaligen Sowjetstaaten stellen die zweitgrößte Migrantengruppe in Deutschland, von denen insbesondere Kinder und Jugendliche von Mehrfachbenachteiligungen, Negativetikettierungen und sozialen Ausgrenzungserfahrungen geprägt sind. Immer mehr Aussiedlerkinder reisen rein russischsprachig in Deutschland ein.
Wertvorstellungen, Erfahrungen, Interessen und politische Einstellungen von Erwachsenen in der Bundesrepublik.
Themen: Der Inhalt dieser Erhebung ist, bis auf sinnvolle Änderungen in der Frageformulierung, identisch mit dem der Jugendlichenbefragung.
Folgende Fragen wurden zusätzlich gestellt: Erfahrene Änderungen durch den Einfluß der Kinder; allgemeine Einschätzung des Umgangs mit Kindern; Rückerinnerung an wichtigste Ereignisse der 50er Jahre; eigene Probleme als Jugendlicher in dieser Zeit; damalige Zugehörigkeit zu Jugendgruppen wie z.B. Halbstarke, Rock'n Roll Anhänger; schwierigere Lebenssituation für die Jugendlichen früher oder heute.
Demographie: Geburtsmonat; Geburtsjahr; Geschlecht; Familienstand; Kinderzahl; Alter der Kinder (klassiert); Konfession; Religiosität; Kirchgangshäufigkeit; Schulbildung; Berufsausbildung; berufliche Position; Berufstätigkeit; Mitgliedschaften; Haushaltseinkommen; Einkommensquellen; Ortsgröße; Urbanisierungsgrad; Politikinteresse; Parteineigung; Parteiidentifikation; Bundesland; Industriedichte der Wohngegend; Schuldbildung des Vaters bzw. der Mutter; finanzielle Situation; erlebte Ereignisse während bzw. nach dem Krieg.
Zusätzlich verkodet wurde Intervieweridentifikation.
In Kolumbien rekrutieren bewaffnete Gruppen immer häufiger Kinder und Jugendliche. Humanitäre Organisationen kämpfen seit Jahren für die Rechte der Jüngsten, organisieren Schutzprogramme und versuchen Weichen für einen Ausweg aus der Gewalt zu stellen. (Lat.am Nachr/GIGA)
Eine soziologische Untersuchung über jugendliche Tötungsdelinquenten hat sowohl wissenschaftliche wie zeitgeschichtliche Aspekte. Insbesondere, wenn sie sich auf sämtliche strafrechtlich verfolgte Taten aus dem nördlichen Bundesland Brandenburg in den zehn Jahren nach der Wiedervereinigung stützt, dürfte sie das Interesse nicht nur von Publizisten, Historikern, Soziologen und Politikern wecken, sondern auch für die breite Öffentlichkeit etwas bereit halten. Die Studie verknüpft theoretische soziologische Ansätze sowohl mit einem statistischen Überblick zum Gegenstand als auch mit der ausführlichen Darstellung, Erläuterung und Rekonstruktion von Einzelfällen. Die sozialpsychologische Erklärung von Gewalteskalation wird ebenso betrachtet wie die Einflüsse sozialer Milieus oder situativer Gruppendynamik auf das Zustandekommen von Tötungsakten. Und nicht zuletzt erfordert das Thema eine intensive und nachhaltige Auseinandersetzung mit der Frage nach rechtsextremistischen politischen Haltungen als Ursachen von Gewalttaten in Ostdeutschland, welche im Zusammenhang mit den vorgelegten Forschungsergebnissen auf eine eigene und nachdenkliche Weise beantwortet wird
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Welche Rolle kann die Psychoanalyse aktuell in totalen Institutionen spielen? Dieses Buch nimmt im Kontext des Jugendstrafvollzugs dazu Stellung. In der psychoanalytischen Einzel- und Gruppenarbeit mit jugendlichen Straftätern führt die Auseinandersetzung mit den juristischen Gesetzen stets auf das grundsätzliche Prinzip zurück, das die Psyche und ihr Begehren strukturiert - diese Hypothese untersucht das Buch nicht zuletzt vor dem Hintergrund der bei Jugendlichen virulenten Pubertätsproblematik. Anders als die in Mode gekommenen kognitiven und konfrontativen Trainingsprogramme für Straftäter sieht es die Psychoanalyse als ihre Aufgabe, ein Sprechen zu ermöglichen, das den Zusammenhang von Gesetz und eigenem Begehren zur Sprache kommen lässt, indem immer weiter geredet wird, und dadurch das Ausagieren von Konflikten mindert.
Einleitung -- Perspektiven auf Geschlecht in der sozialwissenschaftlichen Forschung -- Theoretische Einbettung: poststrukturalistische Perspektiven auf Geschlecht und Subjektwerdung -- Methodologische Rahmung und methodisches Vorgehen -- Analytische Darstellung der Ergebnisse -- Diskussion der Ergebnisse: Vergeschlechtlichte Subjektivierung als geschlechtliche Selbstregulierung.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
This empirical study shows how teenagers shape the relationship space in their first romantic relationships and how violence can occur within this social interaction. The emergence and dynamics of such relationships are described from the perspective of the teenager and the resulting preventive measures, such as e.g. B. the development and implementation of teaching units for students in grades 7 to 10. As part of a socio-psychological qualitative analysis of expert interviews from various areas of youth welfare and the police as well as school social work, cornerstones of sustainable prevention work are formulated. - In dieser empirischen Studie wird aufgezeigt, wie Teenager in ihren ersten Liebesbeziehungen den Beziehungsraum gestalten und wie es innerhalb dieser sozialen Interaktion zu Gewaltwiderfahrnissen kommen kann. Die Entstehung und Dynamik solcher Beziehungen werden aus der Perspektive der Teenager beschrieben und daraus resultierend Präventionsmaßnahmen, wie z. B. die Entwicklung und Durchführung von Unterrichtseinheiten für Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 10, dargestellt. Im Rahmen einer sozialpsychologischen qualitativen Analyse von Expertinnen- und Experteninterviews aus verschiedenen Bereichen der Jugendhilfe und der Polizei sowie der Schulsozialarbeit werden Eckpunkte einer nachhaltigen Präventionsarbeit formuliert.
Lernende in geschlechtsuntypischen Berufsausbildungen werden häufig mit diskriminierenden Reaktionen konfrontiert. Der Autor arbeitet heraus, dass die Bewältigung dieser Erfahrungen entscheidend für den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung ist. Er zeigt auf, dass starkes Interesse an der beruflichen Tätigkeit, hohe Selbstkompetenzen und unterstützende Personen für Lernende in Minderheitenpositionen wichtig für den Aufbau eines beruflichen Habitus sind.