Inhalt: Wem wird genommen und wer gibt: der Bürger oder der Staat? Egoismus, Altruismus, Neid und gesellschaftlicher Wohlstand Gerechtigkeit und Wohlstand Demokratie: Kann die arme Mehrheit noch Ärmer werden und sind die Reichen wehrlos? Vom Nehmen bei der Kapitaleinkommensbesteuerung
In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri, Band 91, Heft 46, S. 1848-1848
In dem vorliegenden Aufsatz wird das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts über den Antrag der Zeugen Jehovas auf Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts dargelegt. Der Antrag war mit Urteil vom 26. Juni 1997 abgelehnt worden. Mit dieser Statusfrage ist die rechtliche, gesellschaftliche, politische und normative Frage nach der "Loyalität" von Religionsgemeinschaften gegenüber dem demokratisch verfaßten Staat angesprochen. In einem Kommentar geht der Autor vor allem auf die grundsätzliche Frage von Religion und Staat ein und damit auf die historische Dimension des Verhältnisses der großen christlichen Kirchen zum Staat. (prb)
Dieses Kapitel diskutiert anhand des Beispiels politischen Protests die Ursachen und Folgen staatlicher Gewalt und Gewalt gegen den Staat. Zunächst zeigen wir mithilfe quantitativer Protestereignisdaten, dass Gewalt auf beiden Seiten eher die Ausnahme als die Regel ist. Demonstrationen sind überwiegend ein friedlicher Ausdruck politischen Engagements. Dennoch kommt es regelmäßig zu gewaltsamen Ausschreitungen. Basierend auf Erkenntnissen der international vergleichenden Protestforschung diskutieren wir mögliche Erklärungsfaktoren von Gewalt, darunter Opportunitätsstrukturen, strategische und normative Überlegungen sowie Eskalationsdynamiken. Anschließend zeigen wir mögliche Konsequenzen von Gewalt auf. Beispielsweise kann Gewalt zu weniger Akzeptanz sowohl einer sozialen Bewegung als auch staatlicher Institutionen führen. Sie kann einen direkten Effekt auf Protestdynamiken haben und einen indirekten Einfluss auf Wahlergebnisse nehmen. Den Medien kommt eine Schlüsselrolle bei der Rahmung und Beschreibung von Gewalt zu. Ein besseres Verständnis dieser Dynamiken kann helfen, Konflikte auf und abseits der Straße konstruktiver zu lösen.