Strategisch-relationales Handeln im erweiterten internationalisierten Staat: zivilgesellschaftliche Akteure und die Konvention über biologische Vielfalt
In: Globale Umweltpolitik und Internationalisierung des Staates: Biodiversitätspolitik aus strategisch-relationaler Perspektive, S. 145-187
Die Autoren gehen auf zivilgesellschaftliche Akteure wie Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und private Unternehmen und ihre Verbände ein, die von Anfang an eine wichtige Rolle in der internationalen Biodiversitätspolitik spielten. In Anlehnung an Antonio Gramscis Begriffe von Hegemonie und Zivilgesellschaft entwickeln sie einen kritischen Staatsbegriff und verbinden ihn mit der These von der Internationalisierung des Staates. In ihrer empirischen Analyse konzentrieren sich die Autoren auf NGOs, die zunächst zu Akteurgruppen typisiert werden (entwicklungspolitische, kritische, indigene und Naturschutz-NGOs sowie Unternehmensverbände), um unterschiedliche Positionen zum Konfliktfeld Zugang und Vorteilsausgleich herausarbeiten zu können. Anschließend werden verschiedene Strategien von NGOs in der internationalen Biodiversitätspolitik und die damit verbundenen Probleme untersucht. Dabei wird deutlich, dass NGOs durchaus die Beschaffenheit von Terrains wie der "Convention on Biological Diversity" (CBD) und die Strategien dominanter Akteure, insbesondere von Regierungen, bei ihren eigenen Strategien reflektieren. Sie bleiben jedoch gleichzeitig in strukturelle Bedingungen wie asymmetrische Machtressourcen, Anerkennungsprobleme bei kritischen Positionen oder beispielsweise auch beim selektiven Zugang zu Foren innerhalb der CBD eingebettet. (ICI2)