Afrikanisierung der Wirtschaft ist eine der zentralen Forderungen und politischen Zielsetzungen im nachkolonialen Afrika. Auch die neue südafrikanische Regierung hat sich dieses Ziels angenommen und damit heftige Debatten ausgelöst. In den drei Artikeln zum Thema "indigenisation" werden Probleme und mögliche Ansatzpunkte, die der Autor in einer Landreform sieht, diskutiert. Das Kleinunternehmertum, vorgestellt an einer Gartenbauunternehmerin aus Simbabwe, gilt als Basis für eine heranwachsende schwarze Unternehmerschaft. Am Beispiel Südafrikas werden die Hindernisse, die Schwarze während des Apartheidregimes von unternehmerischen Tätigkeiten ausschlossen, aufgezeigt. Der letzte Beitrag stellt auch einige Personen der neuen Wirtschaftselite in Südafrika vor. (DÜI-Spl)
Es geht um die Reformmaßnahmen der Bundesregierung für den Bereich der Local Governments (LG), hier konzentriert auf ländlichen Gebiete in Nordnigeria. Diese Maßnahmen sollten - so die von der Bundesregierung geäußerte Absicht und auch die Annahme des Verfassers - die Rückkehr zur Zivilregierung unterstützen, entsprechend mobilisierend wirken sowie Lokalpolitiker und örtliche Verwaltung zusammenführen. Die Maßnahmen zielen schwerpunktmäßig auf: Finanzen, materielle Ressourcen, personelle Voraussetzungen sowie politische Beziehungen. Überlegt wird, wie LGs ihre Machtmittel und Ressourcen positiv für die Entwicklung auf dem Land einsetzen können. Fragen des Managements und der verbesserten Ausbildung werden behandelt. (APAF-Glz)
Vorgelegt wird die Fallstudie der Entwicklung des Moskauer Unternehmens Rezina im ersten Quartal 1991. Die Verfasser stellen zunächst die Probleme dar, die sich für Rezina aus der Beschaffungssituation und der wirtschaftlichen Unsicherheit ergeben. Im folgenden werden Strategien des Managements untersucht, die auf eine Nutzung der neuen Eigentums- und Organisationsformen zielen. Es wird gezeigt, wie der Zusammenbruch des alten Regimes und die Entstehung eines neuen es den verschiedenen Fraktionen im Management ermöglichen, offen für ihre jeweiligen Strategien zu mobilisieren. Politische Auseinandersetzungen entwickelten sich schließlich in der Eigentumsfrage um eine Affiliierung an die Russische Föderation oder den Erhalt Rezinas als Allunionsunternehmen. (BIOst-Wpt)
Die unter dem Terminus "Alternative Ökonomie" zusammengefaßten zeitgenössischen Formen der Bewegungsökonomie werden in der politischen und wissenschaftlichen Diskussion auch als "alternative Projekte", "selbstverwaltete oder selbstorganisierte Betriebe", "lokale oder örtliche Beschäftigungsinitiativen" bezeichnet. In dieser Darstellung werden die Funktionen bewegungsnaher ökonomischer Organisationen dargestellt und ein theoretischer Ansatz zur Erklärung des problematischen Stellenwertes der Ökonomie in den neuen sozialen Bewegungen gegeben. Es werden empirische Studien zur Alternativökonomie charakterisiert und die Ergebnisse resümiert. Ziel des Beitrages ist es vor allem, in die Thematik des Heftes einzuführen und Anregungen für die Weiterentwicklung der Theorie neuer sozialer Bewegungen zu geben. (psz)
"Der Beitrag stellt die Struktur des Berliner ABM-Jugend-Programms kritisch dar und konfrontiert die Zielvorstellungen dieses Programms mit Befragunsgergebnissen Betroffener. Die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für Jugendliche und junge Erwachsene in Berlin (West) sind in ihrer überwiegenden Mehrheit 'reine' Arbeitsmaßnahmen. Die verrichteten Tätigkeiten bieten allenfalls Gelegenheiten zur Einübung allgemeiner Arbeitstugenden, qualifizieren jedoch nicht spezifisch. Die Programmstruktur ist ihrem Ziel, die berufliche und soziale Integration arbeitsloser Jugendlicher zu fördern, kaum dienlich. Das Programm ist jedoch verwaltungsökonomisch effizient und entlastet die Arbeitslosenstatistik, dient also vor allem als politisches Alibi." (Autorenreferat)
Das Wissenschaftsverständnis und die Methoden der Wissenschaftsteuerung in der DDR werden dargestellt. Die Formel von der "Wissenschaft als Produktivkraft" war in der DDR theoretisch weiter gesteckt als praktisch genutzt. Die Prioritäten betrafen vor allem die "Schlüsseltechnologien" wie Mikroelektronik, Kommunikationstechnik oder Energieforschung. Auch für die Sozialwissenschaften standen politische und wirtschaftliche Ziele und Kriterien im Vordergrund: Sie sollten Beiträge zur Legitimation und Sozialisation leisten, vor allem aber Leistungsmotivationen aufbauen und Fragen der Technikakzeptanz bewältigen helfen. Der Autor berichtet über Diskussionen in der DDR, die sich mit Fragen wie Ökologie, Wissenschaftsethik, Mitbestimmung und gleichberechtigten Erkenntnisweisen befaßten und eine gewisse Pluralität - wenn auch noch keinen Pluralismus - erkennen ließen. (psz)
Die Gründung des Golfrates 1981 war eine Reaktion auf den Ausbruch des Golfkrieges und die hegemonialen Ziele der beiden Kriegsgegner. In dem Verhalten der Golfstaaten gegenüber dem Krieg lassen sich drei Phasen unterscheiden: In der ersten von 1980-1982 wird dem Irak Finanzhilfe gewährt; die zweite ab 1982 ist durch politische Treue gegenüber dem Irak und durch Aufnahme guter Beziehungen mit dem Iran gekennzeichnet; die dritte Phase ist durch die anhaltende Unterstützung für den Irak und auch durch Sorge über das militärische Vordringen des Iran charakterisiert. Das weitere Verhalten wird von den Machtverhältnissen zwischen den beiden Kriegsgegnern abhängen. (DÜI-Ott)
In seinem Beitrag untersucht der Verfasser die Theorien Bauers und Gramscis hinsichtlich deren Konzept einer revolutionären Theorie für den Westen. Lebenslauf, politische Aktivitäten und internationale Kontakte beider Theoretiker werden ebenso zur Erklärung herangezogen wie deren philosophischer Hintergrund. Zentral steht in dem Aufsatz die Klärung wesentlicher (staats-)theoretischer Begriffe bezüglich der Strategie und Taktik der Arbeiterbewegung; der Autor postuliert schließlich die Verbindung des Konzepts eines 'integralen Marxismus' von Bauer mit den Gedanken der 'Philosophie der Praxis' von Gramsci mit dem Ziel der Herausbildung eines 'neuen historischen Blocks'. (KS)
In: Sowjetwissenschaft: Zeitschrift der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft. Gesellschaftswissenschaftliche Beiträge, Band 38, Heft 2, S. 162-169
Die Politik im Sozialismus gewinnt erhöhte Bedeutung. Sie hat ihre Spezifik, ihre eigenen Prinzipien und Gesetze, die allerdings im Zusammenwirken mit anderen objektiven Gesetzmäßigkeiten zu sehen sind. Das Wirken der politischen Gesetze äußert sich als Tendenz, so daß ihre Durchsetzung stark vom subjektiven Faktor und der Durchsetzung von Interessen, dem Hauptbeweggrund des gesellschaftlichen Fortschritts, abhängt. Bedürfnis, Interesse, Ziel, Wille und organisatorische Verwirklichung sind die Schlüsselmomente optimaler gesellschaftlicher Leitungstätigkeit. Als grundlegende Gesetzmäßigkeit der Politik im Sozialismus ist die allseitige Entfaltung der sozialistischen Demokratie zu sehen. Auf diesem Weg ist vor dem kommunistischen Ideal zunächst das sozialistische Ideal zu verwirklichen. (IGW)
Frontmatter 1Inhalt 5Verbraucher und Unternehmen als Bürger in der globalen Mediengesellschaft. Bürgerschaft als politische Dimension des Marktes 7Verbraucheröffentlichkeit und Bürgerschaft 29Die Autonomie des Verbrauchers und ihre politischen Formen. Bausteine einer Kulturtheorie des Consumer Citizen 53Konsumenten als Netizens. Das Internet als ambivalentes Medium für ein Empowerment von Verbrauchern 81Wandel und Kontinuität von Protestkulturen seit den 1960er Jahren: Eine Analyse ausgewählter Anti-Corporate Campaigns 109Protestnetzwerke im Internet -- Kollektive Identitätskonstruktion in konzernkritischen Kampagnen? 137Politischer Konsum und Kampagnenpolitik als nationalstaatliche Steuerungsinstrumente? Das Beispiel der Kampagne Echt gerecht. Clever kaufen 155Unternehmen als kollektive Weltbürger 181Menschenrechtliche Verantwortung von Unternehmen 207Legitimationsfaktor Bürgerschaft. Die kommunikative Vermittlung von Corporate Citizenship 223Netzaktivismus. Herausforderung für die Unternehmenskommunikation 245Unternehmenskommunikation als Stakeholder-Dialog 269Ethische Reputation als Börsenwert 297Bürgerschaft und Unternehmensführung. Die praktische Philosophie des Corporate Citizenship am Beispiel Bildung 317Fairtrade als subpolitisches Konzept. Ziele, Strukturen, Herausforderungen und Strategien 335Geheimwaffe CSR -- wozu braucht's noch Kampagnen? 353Arm sein ist geil -- Schnäppchenjäger und Smart Shopper in der Kampfzone 367Autoren 389Backmatter 392
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Ziel des internationalen Terrorismus ist die Destabilisierung demokratischer Gesellschaften. Terrorismus ist keine Ideologie, sondern eine Strategie. Er entzieht sich bisher aufgrund unterschiedlicher Erscheinungsformen einer klaren Definition. Hinzu kommt seit den 80er Jahren das Phänomen des Staatsterrorismus als Instrument von Diktatoren, die über ihre eigentliche Machtbasis hinausreichen wollen. Die historische Erfahrung beweist nicht, daß gegen extremistische Aktivitäten keine Abwehr möglich ist. Denn die Staatsmacht übersteigt immer terroristische Macht. Appeasement, Konzessionen, wie sie von westlichen Regierungen erbracht wurden, lösen das Problem nicht. In die Bekämpfung des Staatsterrorismus muß die Sowjetunion eingebunden werden. (SWP-Hld)
Der in der Bundesrepublik Deutschland zu Beginn der 70er Jahre neu entstandene Pressetyp der Alternativpresse ist in Themen, Zielen und Organisationsformen vielfältig und in seiner Entwicklung unübersichtlich. Einige bestehende Definitionsversuche werden vorgestellt. Die spezifischen Merkmale der Alternativpresse werden als publizistische Aktivität einer Gegenöffentlichkeit bestimmt. Das Spektrum der Alternativpresse wird typologisiert. Vor dem Hintergrund des allgemeinen politischen Klimas werden die Entwicklungsgeschichte der Alternativpresse 1973-1983, ihre Entstehung, Blütezeit, Krisen und Neuorientierung nachvollzogen. Dabei erweisen sich die Stadtmagazine als am wandlungsfähigsten. Als Sonderfall wird die "Tageszeitung" ("taz") betrachtet. Insgesamt zeigt sich, dass sich die Alternativpresse durch die neuen elektronischen Kommunikationsmedien Mitte der 90er Jahre endgültig überlebt hat. (BB)
"Ausgehend von der historischen Bedeutung des INF-Abkommens wird festgestellt, daß eine Etappe der Konfrontation in den Beziehungen USA-UdSSR zu Ende geht, verbunden mit der weiteren Erwärmung des politischen Klimas in Europa. Der Beitrag verbindet dies mit der Herausarbeitung der Notwendigkeit eines komplexen Herangehens an Sicherheit und Zusammenarbeit, vor allem in Europa. Als hauptsächliche Faktoren, die ein neues sicherheitspolitisches Denken und Handeln erfordern, werden die militärische und ökologische Bedrohung des Überlebens der Menschheit, die Dringlichkeit der Beseitigung der Unterentwicklung und die Beherrschung der wissenschaftlich-technischen Revolution begründet. Dies mündet in die Aussage, daß die zunehmende Abhängigkeit weitgehende Schlußfolgerungen für den Inhalt von Sicherheit und das sicherheitspolitische Verhalten von Staaten erfordert. In acht Punkten werden diese Schlußfolgerungen zusammengefaßt, die darauf hinauslaufen, von konfrontativer Sicherheit - vor allem im Ost-West-Verhältnis - zu kooperativer Sicherheit überzugehen, bei der politische und ökologische Beziehungen den militärischen Faktor schrittweise in den Hintergrund drängen. Vom Verständnis neuen Denkens und Handelns als Methodologie der Gestaltung internationaler Angelegenheiten ausgehend, werden grundlegende Gedanken eines umfassenden Systems internationaler Sicherheit dargelegt, das von sozialistischen Staaten, den objektiv neuen Bedingungen entsprechend, als Angebot friedlicher Koexistenzbeziehungen im nuklear-kosmischen Zeitalter unterbreitet wird. Wesen und Komponenten eines solchen Systems (politisch, militärisch, ökonomisch-ökologisch, humanitär) werden aufgezeigt und als Ziel die Herstellung und Wahrung von Sicherheit für alle Staaten und Völker im Sinne von gesicherten gesellschaftlichen und natürlichen Existenzbedingungen für die gesamte Menschheit begründet." (Autorenreferat)
Dieses Buch behandelt in 20 Kapiteln ausgewählte Strukturen, Prozesse und Akteure der Weltpolitik. Ziel der Darstellung ist es, neben dem inhaltlichen Überblick dem Leser auch die spezifische Problematik des jeweiligen Konflikts zu vermitteln. Die Lehren, die man aus diesen Ereignissen für zukünftiges politisches Handeln ziehen kann, werden am Ende jedes Kapitels herausgearbeitet. Der Inhalt Weltpolitik kurzgefasst • Westfälischer Frieden • Französische Revolution • Wiener Kongress • Europäische Revolutionen 1848/49 • Erster Weltkrieg • Russische Revolution • Völkerbund • Versailler Vertrag • Zweiter Weltkrieg • Truman-Doktrin und Marshallplan • Ost-West-Konflikt • Entkolonialisierung • Vereinte Nationen • Europäischer Integrationsprozess • Vietnamkrieg • Nahostkonflikt • Zerfall des Sozialismus • Fall der Berliner Mauer • Irakkriege • Massaker von Srebenica. Die Zielgruppen Studierende und Dozierende der Politik-, Geschichts- und Sozialwissenschaft sowie alle am Thema Interessierten. Der Autor Prof. em. Dr. Dr. h.c. Wichard Woyke ist Politikwissenschaftler an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster
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Observation und Analyse krimineller Vereinigungen sind eine Grundlage, um Gruppenkonstellationen und Verhalten des einzelnen Gruppenmitglieds zu beeinflussen. Ziel ist die Prävention terroristischer Handlungen und die Resozialisierung. Vier Kategorien von Informationen sind von Bedeutung: Der Führungsstil innerhalb der Gruppierung, das Verbindlichkeitsbewußtsein der einzelnen Gruppenangehörigen, der Zusammenhalt innerhalb der Gruppierung und die Bedürfnisstruktur. Sind drei dieser Merkmale bekannt, läßt sich die vierte Dimension durch Extrapolation feststellen. Der Führungsstil kann straffer oder lockerer sein. Von entscheidender Bedeutung ist das Verbindlichkeitsbewußtsein, das mit Hilfe der Tiefenpsychologie transparent wird. Menschen mit ausgeprägten Verbindlichkeitsnormen handeln nach straff formulierten, meist transdezenten Prinzipien im Rahmen langfristiger Ziele. Diese Einstellung kann zum Fanatismus, zum politischen Radikalismus und zum rücksichtslosen Kampf für eine Utopie führen. Erziehung zum Haß ist ein häufiges Mittel. Bei dieser Persönlichkeitsstruktur liegt großenteils eine in der Kindheit entstandene starke Isolationsangst zugrunde, die eine ausgeprägte Hörigkeit und Abkapselung zur Folge hat. Die Umwelt wird als feindlich verstanden, die eigene Wahrheit als die allein richtige angesehen. Die Bedürfnisstruktur ist von sozial-psychologischen Faktoren abhängig. Primär- und Sekundärbedürfnisse stehen bei exstremistischen Gruppen in engem Zusammenhang mit der Art der Führung und dem Zusammenhalt in der Gruppe. Mit Hilfe der aufgeführten Informationskategorien können Stärken und Schwächen einer Gruppe festgestellt und das taktische Vorgehen der Sicherheitsorgane ausgearbeitet werden. (Redaktionsreferat)