Zur Geschichte der Menschenrechte: Eine Lerngeschichte mit Hindernissen.
In: Menschenrechte und Bildung., S. 47-59
Zunächst zeigt der Autor den widersprüchlichen Zustand der Menschenrechte auf: einerseits geben Berichte über weltweite Menschenrechtsverletzungen Anlass dazu, an der Wirksamkeit des Menschenrechtsschutzes zu zweifeln, andererseits vermitteln die inhaltlichen Ausweitungen, die institutionellen Verankerungen und die Präsenz der Menschenrechte in nationalen und internationalen Debatten den Eindruck eines machtvollen Zivilisationsprojektes. Im Aufsatz wird ein Überblick über die Geschichte der Menschenrechte vermittelt, um das Bewusstsein von der Vergangenheit in einen Zusammenhang mit der Deutung von Gegenwartserfahrungen stellen zu können. Es wird von drei Annahmen ausgegangen: (1) Die Geschichte der Menschenrechte lässt sich als ein "zivilisatorischer Lernprozess" oder eine "Lerngeschichte" rekonstruieren. (2) Sie lässt sich als eine Konfliktgeschichte rekonstruieren. (3) Sie verläuft Länder und Regionen spezifisch ungleichmäßig. Zum Schluss beschäftigt sich der Aufsatz mit der Geschichte der Menschenrechtsbildung, die als kritische Schaltstelle gesehen wird zwischen Bewusststeinsbildung der Einzelnen und Förderung einer Menschenrechtskultur der Gesellschaft. (ICB).