Die Rolle der Xenofinanzmärkte in der internationalen Finanzkrise
In: Marxistische Studien: Jahrbuch d. IMSF ; Polit. Ökonomie d. BRD ; Profitratendiskussion ; Soziale Lage d. Arbeiterklasse ; Krise, Arbeitskämpfe, Klassenbewußtsein, Band 6, S. 259-284
ISSN: 0171-3698
"In den internationalen Kreditbeziehungen droht eine Stockung einzutreten, die zum kumulativen Zusammenbruch des gesamten internationalen Kreditgebäudes führen kann. Gefährdet sind die Eurokredite der internationalen Banken an einige Schwellenländer, die angesichts der Zinssteigerungen in den letzten Jahren und angesichts der Weltwirtschaftskrise in akute Zahlungsnöte geraten sind. Im Hintergrund dieser bedrohlichen Situation steht die gewaltige Expansion der Xenofinanzmärkte, die weitgehend nationalstaatlichen Regulierungen entzogen gewesen sind. Die Analyse der Entwicklung dieser Finanzmärkte zeigt, daß ihre Regulierung im Einklang mit expansiven Kapitalstrategien stand, die von den kapitalistischen Staaten unterstützt worden sind. Die Finanzierung der wachsenden Zahlungsbilanzungleichgewichte durch die Xenofinanzmärkte hat den Ausbruch einer internationalen Krise zwar verzögert, jedoch zugleich zu einer Kumulation der Ungleichgewichte geführt. Der heutigen Krise kann mit einem geschickten internationalen Schuldenmanagement kaum begegnet werden, es sind vielmehr grundlegende Veränderungen in den internationalen Handels-, Währungs- und Kreditbeziehungen vonnöten." (Autorenreferat)