Ökonomische und nicht-ökonomische Gefahren für Demokratien
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 52, Heft 2, S. 226-245
ISSN: 0023-2653
"Muller (1995a) behauptete, dass in den sechziger und siebziger Jahren dieses Jahrhunderts die Einkommensungleichheit dafür verantwortlich sei, dass vor allem Länder mit mittlerem Wohlstandsniveau einen Verfall ihrer demokratischer Staatsordnung hinnehmen mussten. Die vorliegende Untersuchung vergleicht anhand neuerer Daten zwei ökonomische (Einkommensungleichheit, Inflation) und zwei nicht-ökonomische Variablen (Anteil der islamischen Bevölkerung, peripherer Welt-Status) in ihrem Einfluss auf das Demokratieniveau von Staaten für diesen Zeitraum. Dabei zeigt sich, dass sowohl die Einkommensungleichheit als auch der periphere Welt-Status ohne jeden signifikanten Erklärungsbeitrag sind und allein die Inflation eine relativ robuste Erklärungsgrundlage liefert. Die Aussagekraft der Resultate wird allerdings durch Stichprobenprobleme beeinträchtigt. Insbesondere stellt sich die Datenqualität der Variablenwerte aus kommunistischen Ländern als fragwürdig heraus." (Autorenreferat)