Österreich: Die Freiheitliche Partei Österreichs
In: Rechtsextreme Parteien - eine mögliche Heimat für Frauen?, S. 251-405
Der Beitrag enthält eine detaillierte Analyse der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Ausgehend von einer Beschreibung der Geschichte der FPÖ und ihrer gegenwärtigen Positionierung in der politischen Landschaft Österreichs wird zunächst ein Vergleich der Parteiprogramme von 1985 und 1998 vorgenommen. Hier wird deutlich, dass mit dem neuen Parteiprogramm ein weiterer Rechtsruck stattgefunden hat: Neoliberale Werte werden teilweise mit xenophoben, rassistischen Elementen verbunden und autoritäre Ideologeme gewinnen an Bedeutung. Die Autorinnen untersuchen anschließend die Frauen- und Familienpolitik der FPÖ, wie sie in freiheitlichen Medien dargestellt werden. Sie werteten hierzu die "Neue Freie Zeitung" (NFZ) die "Freien Argumente" (FA), einige Reden des Bundesparteiobmannes Dr. Jörg Haider zu ordentlichen und außerordentlichen Bundesparteitagen sowie dessen 1993 und 1997 erschienenen Bücher aus. Die Medienanalyse umfasst ferner aktuelle Bestrebungen in den Bereichen Frauen- und Familienpolitik, wie sie von der ÖVP-FPÖ-Führung entweder bereits umgesetzt wurden oder im Regierungsprogramm festgehalten sind. Im Ergebnis wird ein sehr traditionelles Frauenbild der FPÖ festgestellt, und der Vergleich der Parteiprogramme lässt erkennen, dass das Rollenverständnis der FPÖ deutlich konservativer geworden ist. Die Autorinnen untersuchen darüber hinaus das politische Engagement von FPÖ-Funktionärinnen, die Repräsentanz von Frauen im politischen System Österreichs sowie allgemeine politische Einstellungen und das Wahlverhalten. (ICI2)