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Industrialisierung als Prozess des regionalen Strukturwandels, d.h. als sektoraler Strukturwandel im wirtschaftlichen Wachstum einer durch gleichartige ökonomische Strukturmerkmale geprägten Region, nämlich Oberschlesien.
´Für die Untersuchung der regionalen Industrialisierung scheint mir die Betrachtung der Produktionsbedingungen, d.h. der regionalen Hauptoutputgrößen in ihrer Inputfaktoren besonders angemessen, weil darin die Hauptbestandteile der Produktion und ihre Entwicklung im Zeitablauf am deutlichsten sichtbar werden. Dies soll im Folgenden den Hauptbestandteil der Darstellung ausmachen´ (Pierenkemper, T., 2002: Die Industrialisierung Oberschlesiens im 19. Jahrhundert. In: Die Industrialisierung der europäischen Montanregionen im 19. Jahrhundert. Stuttgart: Franz Steiner Verlag, S. 151f).
Dabei sind drei Hauptprobleme des regionalen Ansatzes auch für die Industriegeschichte Oberschlesiens zu lösen:
Die angemessene Abgrenzung der Region, die Generierung eines empirischen Datensatzes zur Beschreibung des sektoralen Strukturwandels und des regionalen Wachstums sowie die umfassende Analyse dieses regionalen Entwicklungsprozesses. Die Untersuchung von Toni Pierenkemper skizziert im ersten Schritt Lösungsmöglichkeiten und stellt erste Ergebnisse zur Diskussion.
Themen
Verzeichnis der Tabellen (ZA-Datenbank HISTAT):
01. Die Produktion der wichtigsten Montanerzeugnisse in Oberschlesien (1809-1913)
02. Steinkohlenförderung und Roheisenproduktion in Preußen (1817-1900)
03. Steinkohlenförderung und Roheisenproduktion in den deutschen Hauptrevieren in t (1792-1850)
GESIS
Das 19. Jahrhundert war nicht nur das Jahrhundert der Industrialisierung, Urbanisierung, Motorisierung und Beschleunigung aller geschäftlichen Abläufe, es war auch (schulpolitisch) das Jahrhundert der Konfrontation von Neuhumanismus und Realismus. Bei der Suche nach einem allgemein anerkannten Bildungsweg neben dem Gymnasium ging es, trotz fortschreitender Technisierung, immer noch um das Abwägen zwischen "Bildung" oder "Brauchbarkeit" und eine Koexistenz zweier eigener Bildungswege war lange Zeit nicht in Sicht. Ein bedeutender Teil des um Anerkennung ringenden realistischen Schulwesens waren die kaufmännischen Vollzeitschulen. In deren Entstehung und Entwicklung geben die 22 Biographien von Männern Einblick, die die Herausforderungen ihrer Zeit früher als andere erkannten und eine auf (theoretischem) Wissen basierte Berufsausbildung von Kaufleuten und Fabrikanten gegen vielfältige Widerstände fast ausschließlich in privaten Einrichtungen vorangetrieben haben. Sie waren wichtige Schrittmacher bei der Verbürgerlichung der Gesellschaft, Männer, die mit ihrem Fortschrittsdenken den Weg in die Moderne zu ebnen halfen. Denn während Teile der Kaufmannschaft teils aus Profitstreben, teils aber auch zur Wahrung der alten Gesellschaftsordnung noch strikt an der überkommenen (ausschließlich "betriebsgebundenen") Ausbildungsform fest halten wollten, hatten die Betreiber von kaufmännischen Vollzeitschulen bereits begriffen, dass sich die Prozeduren der Erwerbsqualifikation ändern mussten, wenn die Kaufleute auf den sich formierenden globalen Märkten bestehen wollten. Es sind sehr komplexe Ereignisse und Entwicklungen des 19. Jahrhunderts, die in diesem Buch nachgezeichnet und teilweise auch bewertet worden sind. Dennoch: Dieses Buch bietet längst noch keine abschließende Darstellung, sondern nimmt lediglich den Status einer "arbeitssparenden Vorarbeit" in Anspruch, die hier und da der Berichtigung, aber auf jeden Fall der Ergänzung und des Ausbaus bedarf. Zahlreiche Angaben vor allem von älterer Literatur sollen helfen, eine breite und vielfältige Quellenbasis zu erschließen und Spuren zu sichern. Und die Auflistung der zahlreichen Neugründungen kaufmännischer Vollzeitschulen, die vielfach "Schulversuchen" gleich kamen, soll einen Einblick in die Breite der Reform-Bewegung geben. Beiträge über: Abraham Adler (1850 - 1922) Eduard Gottlieb Amthor (1820-1884) Ernst Wilhelm Arnoldi (1778-1841) Friedrich Gottlieb Becker (1792-1865) Albert Benser (1833 - 1898) Leopold Carl Bleibtreu (1796 - 1865) Heinrich Brentano (1810 - 1887) Heinrich Brutzer (1795 - 1872) Adolph Gutbier (1800 - 1875) Friedrich Heldmann (1776 - 1838) Leonhard Keil jun. (1788 - 1821) Arnold Lindwurm (1833 - 1911) Carl Gustav Odermann (1815 - 1904) Franz Anton Passaquay (1750 - 1828) (Johann) Georg Prottengeier (1830 - 1885) Matthias Reischle (1813 - 1897) Wilhelm Röhrich (1820 - 1908) August Schiebe (1779 - 1851) Johann Stahlmann (1842 - 1910) Friedrich Süpke (1796 - 1862) Carl Wolfrum (1825 - 1907) Bruno Zieger (1860 - 1908)
Claudia Huerkamp untersucht in ihrer Arbeit die Anfänge des Professionalisierungsprozesses der Ärzteschaft in Deutschland. Sie sieht die Weichenstellung für diesen Prozess eindeutig im 19. und frühen 20. Jahrhundert, da in dieser Zeit der Arztberuf tiefgreifende Funktionswandlungen erfuhr. Diese und ihre Auswirkungen auf die Position und das Verhalten der Berufsangehörigen sind Thema der vorliegenden Untersuchung. Die Arbeit orientiert sich an einer Konzeption sozialgeschichtlicher Forschung, die zwar soziologische Theorien als Strukturierungselemente der thematisierten sozialen Prozesse einbezieht, aber gleichzeitig darauf besteht, dass diese Prozesse in ihren jeweiligen konkreten historischen Entstehungs- und Wirkungszusammenhängen untersucht werden müssen.
"Die Arbeit versteht unter Professionalisierung einen Vorgang, der sich in allen industrialisierenden Ländern während des 19. Jahrhunderts feststellen lässt. Auf einer hohen Abstraktionsebene weist der Prozess der Professionalisierung folgende Merkmale auf: (1) Die Erweiterung des Marktes für professionelle Dienstleistungen, und zwar sowohl durch Ausweitung der Nachfrage als auch Verdrängung anderer Anbieter vom Markt. (2) Die Entwicklung standardisierter wissenschaftlicher Ausbildung und dadurch klare Außenabgrenzung und soziale Distanzierung der "professionals". (3) Die Maximierung beruflicher Autonomie, hauptsächlich durch Berufung auf spezialisiertes Expertenwissen. Damit ist auch die Durchsetzung größtmöglicher Freiheit von Fremdkontrolle durch Laien (seitens des Staates oder seitens der Abnehmer der Leistungen, der Klienten)" (Huerkamp, C., a. a. O., S. 17f). Der in dieser Untersuchung zugrunde gelegte Ansatz mit seinen drei Dimensionen erlaubt nicht nur die Darstellung des grundlegenden Wandels vom vormodernen Bildungsberuf zur modernen "profession", sondern lässt auch die besonderen Bedingungen dieses Wandels im konkreten historischen Prozess hervortreten (Einführung der gesetzlichen Krankenversicherung 1883, die zentrale Funktion des Staates in der Ausbildung der Ärzte, das Weiterwirken ständischer Traditionen). "Insgesamt geht es bei der Analyse der Triebkräfte des ärztlichen Professionalisierungsprozesses in Preußen – Deutschland vor allem um folgende drei Faktoren: (1) die spezifischen Interessen und Aktivitäten des Staates, die diesen Prozess vorantrieben und ihm eine besondere Ausprägung gaben; (2) die Strategien und Ressourcen der sich professionalisierenden Berufsgruppe, die nicht nur Subjekt des Professionalisierungsprozesses war, sondern in vielerlei Hinsicht auch Objekt, von übergeordneten gesellschaftlichen Entwicklungen und staatlichem Handeln profitierend; (3) die Funktion der wissenschaftlichen Entwicklung, speziell des medizinischen Fortschritts" (Huerkamp, C., a. a. O., S. 20f).
In der Arbeit werden einzelne Felder der Geschichte der Ärzte im 19. Jahrhundert analysiert. Zunächst werden soziale Herkunft und Ausbildung untersucht, wobei der Wandel der Ausbildung im Hinblick auf Verwissenschaftlichung und Standardisierung im Mittelpunkt steht. Es folgt ein Kapitel über das ärztliche Berufsleben. Das fünfte Kapitel zeigt Differenzierungen (und auch Interessenkonflikte) zwischen verschiedenen Ärztegruppen auf (Medizinalbeamte, niedergelassene praktische Ärzte, Spezialärzte, Allgemeinpraktiker). Das sechste Kapitel beschäftigt sich mit einer weiteren wesentlichen Differenzierung der Ärzteschaft. Das Krankenversicherungsgesetz von 1883 brachte die Unterscheidung von Kassenärzte und Nicht-Kassenärzte. Den Abschluss bildet die Untersuchung der ärztlichen Berufsorganisationen, die wesentlichen Anteil an der Durchsetzung der professionellen Ziele der Ärzte hatten.
Die Daten beziehen sich unter anderem auf die Zahl der Medizinstudenten an deutschen Universitäten, ihre soziale Herkunft, die Ärztedichte in Deutschland und Preußen und auf den Organisationsgrad der Ärzte.
Datentabellen in HISTAT:
Deutschland; Preußen (1828 – 1912).
Tab.01 Zahl der Ärzte und Wundärzte in Preußen (1828-1846)
Tab.02 Die medizinischen Staatsprüfungen in Preußen (1832-1841)
Tab.03 Medizinstudenten an deutschen Universitäten (1830-1911)
Tab.04 Die soziale Herkunft der Göttinger Medizinstudenten (1852-1891)
Tab.05a Soziale Herkunft der Studenten in Berlin (1850-1878)
Tab.05b Soziale Herkunft der Studenten in Leipzig (1850-1878)
Tab.06 Soziale Herkunft der reichsangehörigen Studierenden an preußischen Universitäten nach ausgewählten Väterberufe (1887-1912)
Tab.07 Das Studienverhalten der Arztsöhne (1887-1912)
Tab.08 Entwicklung der Ärztedichte in Preußen (alte Provinzen) (1828-1887)
Tab.09 Ärztedichte nach Gemeindegrößenklassen im Deutschen Reich (1876-1909)
Tab.10 Die Ausdehnung der gesetzlichen Krankenversicherung (1885-1914)
Tab.11 Einkommensverteilung der Ärzte im Bezirk der Ärztekammer Brandenburg/Berlin (1900-1906)
Tab.12 Organisationsgrad der deutschen Ärzteschaft (1874-1911)
Tab.13 Die Tätigkeit der ärztlichen Ehrengerichte in Preußen (1904-1909)
Tab.14 Die Mitgliederentwicklung im Leipziger Verband (1901-1911)
GESIS
In: Zeitschrift für Kultur-Austausch, Band 39, Heft 3, S. 292-301
ISSN: 0044-2976
Die Verfasser geben zunächst einen Überblick über die Entwicklung gesetzlicher Regelungen der Auswanderung aus Deutschland vom Reichstagsabschied des Jahres 1555 bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, das die Aufnahme der Auswanderungsfreiheit als Grundrecht in die meisten Landesverfassungen brachte. Sie behandeln dann Ansatzpunkte staatlicher Auswandererfürsorge in den Beschlüssen der Frankfurter Nationalversammlung und den von Bremen und Hamburg ergriffenen Schutzmaßnahmen. Die erste gesamtstaatliche Maßnahme des Auswandererschutzes stellt das 1869 gegründete Reichskommissariat für das Auswanderungswesen dar. Im Jahr 1897 wurde das Reichsgesetz über das Auswanderungswesen verabschiedet, das im wesentlichen Regelungen zum Schutz der Auswanderer gegen Übervorteilung, zur ordnungsgemäßen Unterbringung und Verpflegung und zum Schutz alleinreisender Frauen enthielt. Darüberhinaus zielte das Gesetz auf eine Lenkung des Auswandererstromes durch das "Spezialisierungsprinzip". Vernachlässigt wurde die Beratung von Ausreisewilligen. (WZ)
In: Der Staat. Beiheft 1
Die deutsche Verfassungsgeschichtsschreibung der letzten Jahrzehnte war stets geneigt, im Konstitutionalismus den speziellen deutschen Beitrag zur europäischen Verfassungsentwicklung des 19. Jahrhunderts zu sehen. Das ist in gewissem Sinne auf jeden Fall richtig, aber nur dann, wenn man sich dessen bewußt bleibt, daß auch diese deutsche Entwicklung im Gesamtzusammenhang der europäischen Verfassungsgeschichte gestanden hat, allerdings jedoch mit ihrer starken Betonung des monarchischen Prinzips eine besondere Note in die Partitur dieses europäischen Konzerts hineingebracht hat. -- – aus der Einleitung »Über Probleme verfassungsgeschichtlicher Forschung in unserer Zeit« von Richard Dietrich, Beiheft zu »Der Staat«, Bd. 1 (1975)
In: Studien zur Theologie und Geistesgeschichte des neunzehnten Jahrhunderts 19
In: Studien zur Geschichte des Völkerrechts 26
Im Jahre 1776 prägt der Darmstädter Publizist Johann Heinrich Merck ein neues Wort: "Weltwirtschaft". Noch vor den erst später auftauchenden Komposita wie Weltverkehr, Weltmarkt, Weltöffentlichkeit, Weltpolitik sowie Weltliteratur indiziert dieser Neologismus eine Wahrnehmungsverschiebung: Die Ökonomie hat einen weiteren, höheren Verflechtungsgrad erreicht. Sie überschreitet nationale Grenzen, und es bedarf eines neuen Ausdrucks, um diese Ebene zu beschreiben. Der Band "Völkerrecht und Weltwirtschaft im 19. Jahrhundert", entstanden aus einer gleichnamigen Tagung im Rahmen des Exzellenzcluster "Formation of Normative Orders", geht dieser Internationalisierung der Ökonomie aus völkerrechts- und wirtschaftsgeschichtlicher Perspektive nach. Er enthält Beiträge von Ökonomen, Juristen, Soziologen, Historikern und Politikwissenschaftlern. Sie widmen sich der Globalisierung der Ökonomie zwischen Spätaufklärung und Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Gefragt wird nach den rechtlichen Rahmenbedingungen der wirtschaftlichen Globalisierung durch zwischenstaatliche Handelsregulierungen, nach Handelsverträgen und Freihandel, nach ungleichen Verträgen und Meistbegünstigungsklauseln, die sämtlich auf Grundlage der Lehren des europäischen Völkerrechts verabredet wurden. Die Beiträge widmen sich ferner den Handelsverträgen und ihren Wirkungen in außereuropäischen Regionen. Den Abschluss des Bandes bilden drei Aufsätze zu Wirtschaftsbeziehungen und internationalen Konflikten
In: Studien zur Geschichte des Völkerrechts 26
Im Jahre 1776 prägt der Darmstädter Publizist Johann Heinrich Merck ein neues Wort: "Weltwirtschaft". Noch vor den erst später auftauchenden Komposita wie Weltverkehr, Weltmarkt, Weltöffentlichkeit, Weltpolitik sowie Weltliteratur indiziert dieser Neologismus eine Wahrnehmungsverschiebung: Die Ökonomie hat einen weiteren, höheren Verflechtungsgrad erreicht. Sie überschreitet nationale Grenzen, und es bedarf eines neuen Ausdrucks, um diese Ebene zu beschreiben. Der Band "Völkerrecht und Weltwirtschaft im 19. Jahrhundert", entstanden aus einer gleichnamigen Tagung im Rahmen des Exzellenzcluster "Formation of Normative Orders", geht dieser Internationalisierung der Ökonomie aus völkerrechts- und wirtschaftsgeschichtlicher Perspektive nach. Er enthält Beiträge von Ökonomen, Juristen, Soziologen, Historikern und Politikwissenschaftlern. Sie widmen sich der Globalisierung der Ökonomie zwischen Spätaufklärung und Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Gefragt wird nach den rechtlichen Rahmenbedingungen der wirtschaftlichen Globalisierung durch zwischenstaatliche Handelsregulierungen, nach Handelsverträgen und Freihandel, nach ungleichen Verträgen und Meistbegünstigungsklauseln, die sämtlich auf Grundlage der Lehren des europäischen Völkerrechts verabredet wurden. Die Beiträge widmen sich ferner den Handelsverträgen und ihren Wirkungen in außereuropäischen Regionen. Den Abschluss des Bandes bilden drei Aufsätze zu Wirtschaftsbeziehungen und internationalen Konflikten
Diese Studie bietet Einkommensschätzungen auf regionaler Basis seit 1816 und setzt sich auf dieser Grundlage mit dem Thema der ´Führungsregionen´ (analog zu: ´Führungssektoren´) und weiterhin mit konkurrierenden Erklärungen für die regionale Einkommensdifferenzierung in Preußen auseinander. Sie ist ein erster Versuch, mit Hilfe eines interregionalen Vergleichs der Entwicklungen der preußischen Provinzen Ostpreußen und Rheinland die Hypothesen eines Agrarzyklus sui generis zu überprüfen (regionale Entwicklungsunterschiede im Industrialisierungsprozess Preußens).
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß für die Entwicklung der preußischen Regionen während des 19. Jahrhunderts ein bereits 1816 gegebenes einkommens- und beschäftigungsstrukturelles Gefälle sich im Laufe des Jahrhunderts noch verstärkte. Der Befund stützt sowohl eine im Ansatz gemischte Sektor-Export-Basis-These (Borchardt) als auch die MyrdalThese.
Es scheint, daß Bevölkerungsdruck, dem durch Ausbau der innerregionalen Landwirtschaft begegnet wurde, zunächst zu steigendem Pro-Kopf-Einkommen führte, während eine extensive Kapazitätenerweiterung der Protoindustrie die Pro-Kopf-Einkommen allenfalls konstant hielt. Dies führte aber schon zu einer wachsenden Divergenz der regionalen (Pro-Kopf-) Einkommen in der vorindustriellen Phase, deren Ursachenkomplex landwirtschaftliche Grundbedingungen und Bevölkerungswachstum waren. Später bewirkten vor allem technischer Fortschritt und die Entdeckung neuer Rohstoffe eine universelle Umstrukturierung der Standorte. Besonders begünstigt wurden durch diese Entwicklung Regionen mit protoindustrieller Erfahrung und Bevölkerungspotential, weil damit Elemente einer absatzstrategischen Infrastruktur sowie auch Nachfragepotential gegeben waren; benachteiligt wurden jetzt agrarische Monostrukturen, die in der Lage waren, sich gegen die demoökonomischen Veränderungsimpulse zu behaupten 42 obwohl sie landwirtschaftliche Exportbasen hervorbrachten. Da die Entwicklung in den ersteren aufgrund der steigenden Arbeitsproduktivität steigende Pro-Kopf-Einkommen zeitigte, mußten die Einkommensdifferenzen wiederum wachsen. Abgeschwächt wurde diese Tendenz durch die Tatsache, daß die gewachsene und wachsende Bevölkerung Produktivitätsfortschritte auch in den landwirtschaftlichen Regionen erzwang, verstärkt wurde sie durch die sinkende Nachfrage nach protoindustriellen Erzeugnissen, die durch die Konkurrenz der Industrie aus dem Markte gedrängt wurden.
Sachliche Untergliederung der Datentabellen in HISTAT:
A.1 Die Entwicklungstrends der Einkommens in den preußischen Provinzen in Mark (1820-1883)
A.2 Die Pro-Kopf-Einkommen der preußischen Provinzen (konstante Gewichte) in Mark (1821-1884)
A.2 Die Pro-Kopf-Einkommen der preußischen Provinzen (variable Gewichte) in Mark (1820-1883)
A.3 Schätzergebnisse des Pro-Kopf-Einkommens in den preußischen Regierungsbezirken (unkorrigiert, 1816-1883)
A.4 Die regionale Entwicklung der Pro-Kopf-Einkommen in den preußischen Provinzen im Vergleich zu Gesamtpreußen (1816-1913)
B. Die Entwicklung des Gesamtpreisindex in den preußischen Provinzen (1820-1883)
C. Schätzergebnisse des landwirtschaftlich beschäftigten Bevölkerungsanteils in den preußischen Regierungsbezirken, unkorrigiert (1816-1883)
GESIS
Der Autor versucht die Industrialisierung, definiert als Ausbreitung der gewerblichen Massenproduktion, in Darmstadt nachzuzeichnen. Damit eng verbunden sieht er den zur Verfügung stehenden Aktionsradius einer Stadt, also die Verbindung des Wirtschaftsraumes Darmstadt mit der Umgebung über Verkehrswege sowie eine wechselseitige Eingliederung zentraler Märkte und Städte. Dabei ist zu berücksichtigen, das Darmstadt im 19. Jahrhundert eine Hof-, Beamten- und Militärstadt mit agrarischer Prägung ist.
Hierbei geht er im wesentlichen auf folgende Themen ein:
- die Bevölkerungsbewegung
- Betriebe und Beschäftigte nach Gewerbe- und Produktionszweigen in Darmstadt
- Städtische Infrastruktur: Wasserversorung, Kanalisation, Stromversorgung, Straßenbahn
- Entwicklung des Eisenbahnwesens
- Entwicklung des Bankwesens
Dabei unterscheidet er drei unterschiedliche Zeiträume der Entwicklung Darmstadts von einer Verwaltungsstadt hin zu einer Industriestadt:
- Grundlagen der Industrialisierung bis 1850
- Die Epoche 1850 – 1870 als Zeitalter der Gründung der Darmstädter Industrie
- Ausbau der Darmstädter Industrie (ca. 1870 bis 1900)
Themen:
Datentabellen in HISTAT:
A. Bevölkerung
A.1 Bevölkerung und Bevölkerungsbewegung in Darmstadt, 1800 - 1900
B. Ausgaben und Verbrauch der Stadt
B.1 Kohleneinfuhr, 1865 - 1900
B.2 Städtische Ausgaben, 1869 - 1900
C. Verkehr, Kommunikation und Infrastruktur
C.1 Betriebsausstattung der Bahngesellschaften, 1846 - 1900
C.2 Beförderungsleistung und Einnahmen der Main-Neckar-Eisenbahnlinie, 1847 - 1870
C.3 Bahnstation Darmstadt und die Verkehrsentwicklung der Hessischen Ludwigsbahn, 1846 - 1900
C.4 Bahnstation Darmstadt und die Verkehrsentwicklung der Main-Neckar-Bahn, 1850 - 1900
C.5 Entwicklung der Straßenbahn, 1898/99 - 1909/10
C.6 Postverkehr bei den Postämtern Darmstadts, 1871-1900
C.7 Infrastruktur: Trinkwasserversorgung, 1880-1909
C.8 Infrastruktur: Kanalisation, 1880-1910
C.9 Infrastruktur: Stromversorgung, 1893-1910
D. Banken
D.1 Banken: Entwicklung der Spartätigkeit an der städtischen Sparkasse, 1837-1861/70
D.2 Banken: Bank für Handel und Industrie in Darmstadt, Aktiva und Passivaposten, 1853-1870
D.3 Banken: Bank für Handel und Industrie in Darmstadt, Aktiva und Passivaposten, 1875-1900
D.4 Banken: Bank für Süddeutschland in Darmstadt, 1856-1870
D.5 Banken: Bank für Süddeutschland in Darmstadt, Aktiva und Passivaposten, 1875-1900
E. Gewerbetreibende und Berufsguppen
( keine Zeitreihen, daher nicht in HISTAT.
Bestellung über:
http://www.gesis.org/dienstleistungen/daten/daten-historische-sozialf/querschnittsdaten )
E.1 Gewerbetreibende in ausgewählten Produktionszweigen (1819, 1850, 1870)
E.2 Rückgang einzelner Gewerbe zwischen 1819 und 1850
E.3 Beschäftigte nach Gewerbegruppen auf 1000 Einwohner (Schema der dt. Reichsstatistik), 1882, 1895
E.4 Beschäftigte nach Berufsgruppen in Darmstadt und für das Deutsche Reich auf 1000 Einwohner, 1882 und 1895
E.5 Betriebe und Beschäftigte in den Betrieben nach einzelnen Industriezweigen in Darmstadt, 1882 und 1895
GESIS
In: historegio Bd. 7