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In: GIGA Focus Afrika, Band 8
"Anfang August der Militärputsch in Mauretanien, die anhaltende Krise in Simbabwe und das Verhalten des Baschir-Regimes im sudanesischen Darfur - nur einige Beispiele, die nahe zu legen scheinen, dass autoritäre Regime in Afrika wieder an Boden gewinnen. Ist auf dem Kontinent eine Renaissance autoritärer Herrschaft zu erwarten - möglicherweise unterstützt durch China? Mit der 'dritten Welle' der Demokratisierung war bis Ende der 1990er Jahre ein deutlicher Rückgang autoritärer Regime zu verzeichnen, der allerdings seither keine Fortsetzung findet. Die Form der autoritären Herrschaft hat sich stark verändert: Herrschten bis Anfang der 1990er Jahre Militärdiktaturen und Einparteiregime vor, so ist heute in Afrika der Typ des 'elektoralen Autoritarismus' dominant, in dem beschränkte Wahlen zugelassen sind. Allgemein können - neben den üblichen Repressionsinstrumenten - grob drei Stützen dieser Regime identifiziert werden: Ressourcenreichtum, 'Neopatrimonialismus' und eingeschränkter Mehrparteienwettbewerb. Die neue Strategie des eingeschränkten Parteienwettbewerbs trägt möglicherweise den Keim für Instabilität und weitere Demokratisierungsprozesse in sich - falls der wirtschaftliche Erfolg autoritärer Systeme ausbleibt. Chinas gewachsene Präsenz auf dem Kontinent wird voraussichtlich weniger Einfluss auf die politische Herrschaft in Afrika haben als vielfach erwartet: China sucht nicht den Export seines 'Modells', während die liberalen afrikanischen Demokratien ihren Einfluss geltend machen." (Autorenreferat)
In: GIGA Focus Afrika, Band 2
"Auf der Weltklimakonferenz vom 3. bis 14. Dezember 2007 in Bali wurde eine neue Etappe der internationalen Klimaverhandlungen eingeläutet. Die afrikanischen Länder werden von allen Verpflichtungen zur Reduzierung ausgeschlossen bleiben. Von den weiteren Verhandlungen erhoffen sie massive internationale Finanztransfers, um sich an die gravierenden Folgen des Klimawandels besser anpassen zu können. Wissenschaftler des UN-Weltklimarats (Intergovernmental Panel on Climate Change - IPCC) sind sich einig: Kein Kontinent wird so stark vom Klimawandel betroffen sein wie Afrika - und sie fügen hinzu, 'dass der Kontinent besonders verletzlich (...) sein wird, weil die weit verbreitete Armut die Kapazitäten, sich an den Klimawandel anzupassen, erheblich einschränkt'(Hulme et al. 2001). Afrikas Interessen waren bei den globalen Klimaverhandlungen im Dezember 2007 in Bali kaum zu vernehmen. Die klimawissenschaftlichen Erkenntnisse für Afrika finden erst allmählich die Aufmerksamkeit der politischen Entscheidungsträger und der Zivilgesellschaft. Jüngst räumten auch afrikanische Regierungschefs ein, dass die Folgen des Klimawandels verstärkt auf die nationale wie internationale Tagesordnung gehören - und auf Bali forderten sie einen hohen Anteil am Fonds zur Anpassung an den Klimawandel. Ein klimabezogener African Peer Review Mechanism ('Klima-APRM') könnte das Koordinationsinstrument für eine effektive, konsistente und länderübergreifende Klimaschutzpolitik sein." (Autorenreferat)
In: GIGA Focus Afrika, Band 9
Die letzte der fünfzehn Präsidentschaftwahlen des Jahres 2011 des subsaharischen Afrika fand am 28. November in der Demokratischen Republik Kongo statt; Amtsinhaber Joseph Kabila gewann mit zweifelhaften Mitteln. Nachdem im März in Niger und im September in Sambia jeweils neue Staatschefs einen Wahlsieg erringen konnten, hofft man hier auf Beispiele für besseres Regieren aus zwei der mächtigen Präsidentenpaläste Afrikas. Afrika gilt als Kontinent der notorisch übermächtigen Staatspräsidenten. Die präsidentiellen Regierungssysteme südlich der Sahara werden oft als Hemmschuh für Demokratisierung und Entwicklung gesehen. Allerdings ist der formale Präsidentialismus nicht das zentrale Problem. Es mangelt insbesondere an wirksamen politischen Gegengewichten, an handlungsfähigen Parlamenten und einer starken Justiz. Es gibt keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen der formalen Macht des Präsidenten und der Herrschaftsform. Oft ist der Präsidentialismus nicht Ursache fehlender Demokratie, sondern Folge von autoritärer Herrschaft. "Ewige" Präsidenten stützen ihre autoritäre Herrschaft zumeist auf andere Machtmittel als das Regierungssystem. Formal haben sie in vielen Fällen weniger Kompetenzen als einige demokratisch gewählte Kollegen. Große Reformen zu einem parlamentarischen Regierungssystem, in dem es keinen direkt gewählten Präsidenten gibt, sind schwer durchsetzbar und kein Garant für mehr Demokratie. Vielversprechender ist eine Stärkung des Parlaments und der Verfassungsjustiz innerhalb des Präsidentialismus. Oft ist dazu gar keine Verfassungsreform nötig, da viele afrikanische Parlamente ihre vorhandenen Machtbefugnisse nicht effektiv nutzen. Eine institutionelle Ordnung kann Demokratie nur dann unterstützen, wenn der politische Kontext stimmt. Endemische Korruption, geringe Akzeptanz formaler Verfahren oder autoritäre Einschüchterung unterlaufen auch parlamentarische Regierungssysteme.
In: Schweizerische Ärztezeitung: SÄZ ; offizielles Organ der FMH und der FMH Services = Bulletin des médecins suisses : BMS = Bollettino dei medici svizzeri, Band 81, Heft 15, S. 791-791
ISSN: 1424-4004
In: Staat und Regime im Orient und in Afrika, S. 263-432
In: Aktuelle Analysen 89
Die EU und Afrika möchten ihre Zusammenarbeit auf neue Füße stellen. So schlug die EU-Kommission für die künftigen Beziehungen im März 2020 eine enge Kooperation vor, die fünf Partnerschaften umfasst: 1) für die grüne Wende und den Zugang zu Energie, 2) für den digitalen Wandel, 3) für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung, 4) für Frieden und gute Regierungsführung und 5) im Bereich Migration und Mobilität. Beide Seiten können die Strategie hoffentlich auf dem nächsten EU-Afrika-Gipfel besprechen und annehmen. Die vorliegende Studie beschäftigt sich gerade mit dem dritten Aspekt, also mit dem Wirtschaftswachstum und der Beschäftigung. Die Aktuelle Analyse beleuchtet, wie die EU und Afrika diese Partnerschaft zu beiderseitigem Nutzen konkret ausgestalten können.
In: GIGA Focus Afrika, Band 8
Afrikanische Staaten werden im Allgemeinen nicht mit demokratischen Herrschaftsformen assoziiert. Vorherrschend sind Bilder gescheiterter Demokratien und "apokalyptischer" Entwicklungen. In der medialen Berichterstattung, aber auch in den Sozialwissenschaften wird Afrika als Kontinent autokratischer Despoten, hybrider Regime und defekter Demokratien dargestellt. Zwangsläufig stellt sich die Frage, ob es in Afrika überhaupt konsolidierte demokratische Regime gibt. Der Prozess erfolgreicher Konsolidierung der Demokratie in den afrikanischen Transitionsstaaten seit Beginn des letzten großen Demokratisierungsschubes vor über zwanzig Jahren ist nicht ausreichend zum Gegenstand politikwissenschaftlicher Forschung gemacht worden. Gegenwärtig gibt es keine den Anforderungen der Konsolidierungsforschung gerecht werdende Untersuchung zu demokratischen Regimen in Afrika südlich der Sahara. Dieses Forschungsdefizit führt auch dazu, dass es an einer verbindlichen Basis für empirische Untersuchungen fehlt. Acht Staaten im subsaharischen Afrika können als Demokratien bezeichnet werden: Zumindest Botswana, Ghana, Mauritius und die Kapverden sind konsolidierte Demokratien; Namibia, Benin, Südafrika und São Tomé und Príncipe befinden sich in einem Grenzbereich zwischen einer leicht defekten und einer sich konsolidierenden Demokratie. Nur ein ganzheitlicher, multifaktorieller Ansatz, der alle Einflussfaktoren auf demokratische Konsolidierungsprozesse berücksichtigt, besitzt eine ausreichende Erklärungskraft für demokratische Konsolidierungen (nicht nur) in Afrika.
In: Springer eBook Collection
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In: Springer eBook Collection
Afrika 1992 — Das Jahr im Überblick -- Afrika 1992 — Das Jahr im Überblick -- Deutsch-afrikanische Beziehungen 1992 -- Deutsch-afrikanische Beziehungen 1992 -- Aktuelle Einzelanalysen -- Staatszerfall und staatliche Neugliederung: Perspektiven der zukünftigen Staatenstruktur in Afrika -- Bewaffnete Humanität oder Interessenpolitik? Militärinterventionen in Liberia und Somalia -- Das externe wirtschaftliche Umfeld der afrikanischen Demokratisierungsbemühungen Zwischen Schuldenfalle, Rohstoffpreisverfall, nachlassender Entwicklungshilfe, zerstörerischer Nahrungsmittelhilfe und ungebrochenem Protektionismus des Nordens -- Die Rolle der Medien für Demokratie und Entwicklung in Afrika -- "Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann" ? Afrikanische Flüchtlinge in Europa — Spielball der Politiker -- Entwicklungen in Ländern und Regionen -- Westafrika -- Benin -- Burkina Faso -- Côte d'Ivoire -- Gambia -- Ghana -- Guinea -- Guinea-Bissau -- Kap Verde -- Liberia -- Mali -- Mauretanien -- Niger -- Nigeria -- Senegal -- Sierra Leone -- Togo -- Zentralafrika -- Äquatorial-Guinea -- Gabun -- Kamerun -- Kongo -- São Tomé und Príncipe -- Tschad -- Zaire -- Zentralafrikanische Republik -- Östliches Afrika -- Äthiopien -- Burundi -- Djibouti -- Kenya -- Komoren -- Madagaskar -- Mauritius -- Réunion -- Rwanda -- Seychellen -- Somalia -- Sudan -- Tanzania -- Uganda -- Südliches Afrika -- Angola -- Botswana -- Lesotho -- Malawi -- Mosambik -- Namibia -- Südafrika -- Swaziland -- Zambia -- Zimbabwe -- Neuerscheinungen deutschsprachiger Bücher über Afrika -- Angaben zu den Autoren.