Schon Ende der 80er Jahre stellten vorsichtige Prognosen fest, dass 30 bis 40 Millionen Menschen vom Land in die Stadt ziehen müssen, wenn China in den nächsten zwei Jahrzehnten gute wirtschaftliche Leistungen erbringen will. Dieser notwendige Wanderungsprozess wurde als "Große Migration" bezeichnet. Der Autor rekonstruiert die Entwicklung seitdem und kommt zu dem Schluss, dass der Staat den Weg zu einer Regulierung der Migration durch den Markt freigeben sollte. Erst dann könne das Land seine ganze wirtschaftliche Kraft entfalten.Der Höhepunkt für diese "Große Migration" ist gegenwärtig erreicht. Die Migration ländlicher Arbeitskräfte ist in eine neue Phase eingetreten. Es ist damit zu rechnen, dass bis zu 50 Prozent der ländlichen Bevölkerung in die Städte wandern werden. Allerdings erweist sich die wachsende Arbeitslosigkeit als drängendes soziales Problem. Wenn die Gesamtzahl der auf dem Lande überflüssig werdenden Landarbeiter in den nächsten 10 Jahren auf - wie erwartet wird - 250 bis 270 Millionen steigt, wird die Arbeitsmigration das Land vor völlig neue Probleme stellen. (ICA2)
Malaysia hat lange Zeit Arbeitskräfte sowohl importiert als auch exportiert. Heute gibt es über zwei Millionen Arbeitsmigranten in Malaysia, die Hälfte davon ohne Papiere, hauptsächlich aus dem benachbarten Indonesien. Der Zustrom einer solch großen Zahl illegaler Arbeitsmigranten in das Land wird seit langem von der Regierung als schwerwiegendes Problem eingestuft und es wurden politische Maßnahmen ergriffen, illegale Einwanderer im ganzen Land aufzuspüren und auszuweisen. Seit Beginn der 1990er Jahre führte die Regierung verschiedene Operationen durch, die in der Massenausweisung illegaler Einwanderer 2002 kulminierten. Der vorliegende Beitrag stellt diese Regierungsoperationen in den weiteren Kontext von Malaysias exportorientierter Industrialisierung und vertritt die These, dass die illegale Einwanderung genauso einen Teil des malaysischen Arbeitsmarktes bildet wie der legale Zustrom von Arbeitsmigranten. Die oft widersprüchlichen Maßnahmen zur Bewältigung des Problems illegaler Migration können auf die unterschiedlichen wirtschaftlichen Interessen zurückgeführt werden, die dieses Politikfeld prägen. (ICEÜbers)
Die demographische Krise hat auch die Ukraine erreicht: die Bevölkerung schrumpft und altert schneller als in anderen europäischen Staaten. Aufgrund der Transformationskrise und anhaltender sozio-ökonomischer Probleme befinden sich zudem viele Ukrainerinnen und Ukrainer zeitweise zu Arbeitsaufenthalten im Ausland, um das Überleben ihrer Familien zu sichern. Beide Entwicklungen werden im öffentlichen Diskurs der Eliten miteinander verknüpft und politisch instrumentalisiert. Konservative Kräfte fordern eine Rückkehr zu traditioneller Familienpolitik, um das "Überleben der ukrainischen Nation" zu sichern. Gesteuerte Zuwanderung zur Eindämmung der demographischen Krise ist bislang kein Thema der Politik.
Die demographische Krise hat auch die Ukraine erreicht: die Bevölkerung schrumpft und altert schneller als in anderen europäischen Staaten. Aufgrund der Transformationskrise und anhaltender sozio-ökonomischer Probleme befinden sich zudem viele Ukrainerinnen und Ukrainer zeitweise zu Arbeitsaufenthalten im Ausland, um das Überleben ihrer Familien zu sichern. Beide Entwicklungen werden im öffentlichen Diskurs der Eliten miteinander verknüpft und politisch instrumentalisiert. Konservative Kräfte fordern eine Rückkehr zu traditioneller Familienpolitik, um das "Überleben der ukrainischen Nation" zu sichern. Gesteuerte Zuwanderung zur Eindämmung der demographischen Krise ist bislang kein Thema der Politik.
"Im Beitrag wird die Entwicklung der unselbstständigen Beschäftigung und der Ausländerbeschäftigung in Österreich in den letzten 25 Jahren dargestellt. Dabei zeigt sich ein Trend eines kontinuierlichen Wachsens beider Aggregate, sprunghafte Anstiege der Ausländerbeschäftigung waren in den Jahren 1990 und 1991 zu verzeichnen. Mittlerweile liegen Studien vor, in denen die arbeitsmarktbezogenen Konsequenzen dieses Anstieges untersucht werden. Die wesentlichen Ergebnisse dieser Analysen werden dargestellt, insbesondere wird der Frage der Entwicklung der Arbeitslosigkeit, der Reallöhne und der Lohnquote nachgegangen. Im Zusammenhang mit der Erweiterung der Europäischen Union im Jahr 2004 hat Österreich - vor dem Hintergrund der Erfahrungen der Jahre 1990 und 1991 - beschlossen, die in den EU-Beitrittsverhandlungen vereinbarten Übergangsfristen für die Einführung der Freizügigkeit am Arbeitsmarkt in Anspruch zu nehmen. Diese Inanspruchnahme stand von vornherein in einem starken Spannungsfeld von unterschiedlichen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerinteressen. Erste Entwicklungen am Arbeitsmarkt nach der Anwendung dieser Übergangsfristen zeigen, dass deren Inanspruchnahme keinesfalls zu einer völligen Abschottung des österreichischen Arbeitsmarktes für Staatsbürgerinnen der neuen Mitgliedsstaaten geführt hat. Im vorletzten Abschnitt wird anhand der Anfang 2007 in Österreich wieder massiv aufgeflammten öffentlichen Debatte um einen 'Facharbeitermangel' gezeigt, wie unterschiedliche Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern hinsichtlich der Arbeitsmigration aufeinanderprallen. Das dauerhafte öffentliche Beklagen eines generellen 'Facharbeitermangels' seitens der großen Arbeitgeberorganisationen zielt auf eine Auflockerung oder Aufhebung der Übergangsregelungen ab. Aus Arbeitgebersicht ist diese Zielsetzung verständlich, geht es doch darum, durch anhaltende Arbeitsmigration nach Österreich eine dauerhafte 'Arbeitskräftereserve' zur Verfügung zu haben und damit etwaige, durch Arbeitskräfteknappheit am Markt erzwungene Lohnerhöhungen zu vermeiden. Arbeitnehmerinteressenvertretungen lehnen eine Aufhebung der Übergangsregelungen ab, da dies in Verbindung mit der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit zum Stagnieren bzw. für einige Beschäftigungsgruppen sogar Sinken der Reallöhne führte. Der Beitrag endet mit dem Hinweis, dass die Übergangsfristen als Instrument zur Regulierung von Arbeitsmigration bei unterschiedlichen Interessenlagen gesehen werden können." (Autorenreferat, IAB-Doku)
"Im Beitrag wird die Entwicklung der unselbstständigen Beschäftigung und der Ausländerbeschäftigung in Österreich in den letzten 25 Jahren dargestellt. Dabei zeigt sich ein Trend eines kontinuierlichen Wachsens beider Aggregate, sprunghafte Anstiege der Ausländerbeschäftigung waren in den Jahren 1990 und 1991 zu verzeichnen. Mittlerweile liegen Studien vor, in denen die arbeitsmarktbezogenen Konsequenzen dieses Anstieges untersucht werden. Die wesentlichen Ergebnisse dieser Analysen werden dargestellt, insbesondere wird der Frage der Entwicklung der Arbeitslosigkeit, der Reallöhne und der Lohnquote nachgegangen. Im Zusammenhang mit der Erweiterung der Europäischen Union im Jahr 2004 hat Österreich - vor dem Hintergrund der Erfahrungen der Jahre 1990 und 1991 - beschlossen, die in den EU-Beitrittsverhandlungen vereinbarten Übergangsfristen für die Einführung der Freizügigkeit am Arbeitsmarkt in Anspruch zu nehmen. Diese Inanspruchnahme stand von vornherein in einem starken Spannungsfeld von unterschiedlichen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerinteressen. Erste Entwicklungen am Arbeitsmarkt nach der Anwendung dieser Übergangsfristen zeigen, dass deren Inanspruchnahme keinesfalls zu einer völligen Abschottung des österreichischen Arbeitsmarktes für StaatsbürgerInnen der neuen Mitgliedsstaaten geführt hat. Im vorletzten Abschnitt wird anhand der Anfang 2007 in Österreich wieder massiv aufgeflammten öffentlichen Debatte um einen 'Facharbeitermangel' gezeigt, wie unterschiedliche Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern hinsichtlich der Arbeitsmigration aufeinanderprallen. Das dauerhafte öffentliche Beklagen eines generellen 'Facharbeitermangels' seitens der großen Arbeitgeberorganisationen zielt auf eine Auflockerung oder Aufhebung der Übergangsregelungen ab. Aus Arbeitgebersicht ist diese Zielsetzung verständlich, geht es doch darum, durch anhaltende Arbeitsmigration nach Österreich eine dauerhafte 'Arbeitskräftereserve' zur Verfügung zu haben und damit etwaige, durch Arbeitskräfteknappheit am Markt erzwungene Lohnerhöhungen zu vermeiden. Arbeitnehmerinteressenvertretungen lehnen eine Aufhebung der Übergangsregelungen ab, da dies in Verbindung mit der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit zum Stagnieren bzw. für einige Beschäftigungsgruppen sogar Sinken der Reallöhne führte. Der Beitrag endet mit dem Hinweis, dass die Übergangsfristen als Instrument zur Regulierung von Arbeitsmigration bei unterschiedlichen Interessenlagen gesehen werden können." (Autorenreferat)
"Die grenzüberschreitender Mobilität von Fachkräften aus den Bereichen Gesundheit und Pflege in Europa wächst: Die Motive, Muster und Folgen dieser Wanderungsbewegungen indizieren eine Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung der Situation." (Autorenreferat)