Der Buddhismus – (k)ein Atheismus. Eine Dekonstruktion
In: Religion in der globalen Moderne, S. 283-308
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In: Religion in der globalen Moderne, S. 283-308
In: Die Macht der Kirchen brechen, S. 115-168
In: Religion in der globalen Moderne, S. 123-146
In: Konflikte um Ordnung und Freiheit: sozialwissenschaftliche Beiträge ; Franz Neumann zum 60. Geburtstag, S. 139-147
Der Autor erinnert mit seinem Beitrag an einen am 5. Februar 1846 in Augsburg geborenen und heute völlig vergessenen Vertreter der deutschen, europäischen und amerikanischen Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts. Neben einer Skizze von Mosts politischer Biographie wird insbesondere sein Kampf gegen Religion und Kirche sowie sein Verhältnis zu Marx und Engels näher erörtert. Mosts politische Ansichten, so das Fazit, unterlagen häufigem Wandel: vom republikanischen Liberalismus über Sozialismus und Kommunismus zu Terrorismus und Anarcho-Syndikalismus. Als Konstanten sind vor allem der Atheismus, der Anti-Kapitalismus sowie die Ablehnung staatlicher und persönlicher Autorität zu nennen. Exil und Gefängnis prägten sein Leben. "Seine Heimat war nicht Deutschland, schon gar nicht Amerika, seine Heimat war seine Überzeugung." (ICD)
In: Religionskritik und Religionspolitik bei Marx, Lenin, Mao, S. 11-57
Marx' Einstellung zur Religion wird als Ausdruck seines materialistischen Geschichtsverständnisses dargestellt. Anders als bei Feuerbach und Bauer bedeutete Religionskritik bei ihm zugleich Kritik der wirklichen Lebensverhältnisse, die die Grundlagen der religiösen Erscheinungen sind. Eine Religionskritik, die mit einer Abstraktion beginnt und durch Analyse den irdischen Kern der religiösen Erscheinungen finden will, lehnte Marx als ideologisch ab. Die Aufhebung der Religion kann in seinen Augen erst durch die Beseitigung der weltlichen Gegensätze erreicht werden. Der Verfasser betont den Umstand, daß Marx in der Religion auch einen Protest der Menschen gegen das wirkliche Elend sah, und bescheinigt dem Marxschen Atheismus einen humanistischen Kern. (ES)
In: Soziale Reform im Kaiserreich: Protestantismus, Katholizismus und Sozialpolitik, S. 174-183
Die historische Wohlfahrtsforschung hat lange Zeit den konfessionellen Trägern wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Gerade in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts fielen dort jedoch wichtige Grundsatzentscheidungen, die bis heute nachwirken. Dies wird im vorliegenden Beitrag am Beispiel der Gründung des Deutschen Caritasverbandes 1897 dargestellt. In dem Bemühen, einerseits die katholische Inferiorität zu überwinden, andererseits das religiös-soziale Doppelanliegen nicht preiszugeben, orientierte sich die katholische Caritas am Vorbild der Inneren Mission. Nicht mehr vehementer Antiprotestantismus, sondern der Kampf gegen befürchtete sozialdemokratische Umsturzgefahren, proletarischen Atheismus und liberal laizistische Kirchenkritik motivierte die katholischen Wohlfahrtsorganisatoren. (SH2)
In: 27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie - Gesellschaften im Umbruch: Sektionen und Arbeitsgruppen, S. 665-669
"Das Gebiet der ehemaligen DDR ist eine der am meisten säkularisierten Regionen Europas. Der bekannte Kirchensoziologe E. Neubert spricht drastisch von einem 'religiösen Super-GAU'. Eine weitverbreitete These lautet, die großräumige Entkirchlichung und religiöse Desozialisation sei eine unmittelbare Auswirkung der SED-Diktatur. Dieser Annahme zufolge müßte die Entkirchlichung nicht als gleitender Prozeß der langen Dauer, sondern als ein kurzfristiger religiös-kultureller Blackout begriffen werden. Die große Selbstverständlichkeit dieser Annahme fordert zu ihrer Überprüfung auf. Aus historischer Perspektive ist nach den Traditionen des Atheismus in Mitteldeutschland zu fragen. Atheistische Kulturinseln konnten vor und nach 1918 in eine weithin noch kirchlich dominierte Landschaft eingebettet sein. Die Ziffern der Kirchenstatistik liefern nur unzureichende Indikatoren für religiöse Verhältnisse und weltanschauliche Orientierungen. Der Blick auf die zwanziger Jahre und die Zeit des Dritten Reiches kann helfen, den Entkirchlichungsprozeß in der ehemaligen DDR differenzierter zu erfassen." (Autorenreferat)
In: Postmoderne - Anbruch einer neuen Epoche?: eine interdisziplinäre Erörterung, S. 73-99
"Die Moderne ist ein Name, der in vielfältiger Weise von Zeitabschnitten ausgesagt wird. Moderne bedeutet eine Epoche, in der die moderne Geisteshaltung und Einstellung zur Zeit beherrschend geworden ist." Der Autor unterscheidet einen dreifachen Sinn des Begriffs "Die Moderne". Zunächst dient der Begriff "Moderne" zur Bezeichnung des Saeculums des Christentums. Modernität und Christentum sind Synonyme. In der christlichen Sicht der Geschichte als Heilsgeschichte wird eine Begründung für die moderne Sicht der Welt als Historie gesehen. Weitere Bedeutungen sind: Moderne als Neuzeit sowie Moderne als Ideologie. In den verschiedenen Ausprägungen des Hegelianismus wird die Moderne als Programm bzw. als Projekt (Habermas) gesellschaftlichen Fortschritts verstanden. Die Kritik der Postmoderne richtet sich gegen den Monismus der Moderne und gegen die Eliminierung von Differenz. Der Zerfall der modernen Metatheorien führt zu einer postmodernen Remythologisierung der Welt. Im mythologischen Bewußtsein werden die modernen Gattungen des Wissens und die ausdifferenzierten Wahrheitsansprüche von Theorien und Erzählungen relativiert. Der Marxismus wird diesbezüglich als gnostische Erzählung verstanden. In der Postmoderne sieht der Autor eine "Flucht aus dem stählernen Gehäuse der Moderne". Die Gründe werden in der enttäuschten utopischen Naherwartung der Moderne gesehen. Verschiedene Formen des Gnostizismus bis hin zu einer atheistischen Mystik dienen der Kompensation. (ICD)
In: Die Feste der Arbeiterbewegung: 100 Jahre Jugendweihe, S. 113-133
Der Aufsatz, verfaßt von einem DDR-Historiker, schildert die Gründung des Zentralen Ausschusses für Jugendweihe in der DDR und die Entwicklung der Jugendweihe als gesellschaftlicher Institution und gibt einen Überblick über die Funktionen von Jugendstunden, Geschenkbuch, Feier und Gelöbnis sowie die gesellschaftlichen Partner der Jugendweihe. Abschließend wird der gesellschaftliche Rang der Jugendweihe in der DDR analysiert. Ungedruckte und gedruckte Quellen sowie Sekundärliteratur wurden ausgewertet. (STR)
In: Kommunitarismus und Religion., S. 231-241
In seinem Buch "A Secular Age" unterscheidet der katholische kanadische Philosoph Charles Taylor acht Bedeutungen des Begriffs "Säkularisierung". Sein spezifisches Interesse richtet sich auf die Veränderung der Bedingungen für alle, auch die Gläubigen, durch die Entstehung der Möglichkeit des Unglaubens bzw. Atheismus, dessen also, was er "die säkulare Option" nennt. Methodisch geht der Autor von der These aus, dass Säkularisierung sich weder geistesgeschichtlich noch aus unterschiedlichen Niveaus der wirtschaftlichen Entwicklung erklären lässt, sondern nur, wenn die institutionellen Arrangements zwischen Staat, Wirtschaft und Religionsgemeinschaften ins Zentrum gerückt werden. Entscheidend ist dabei die jeweilige Stellung von Religionsgemeinschaften und Kirchen zur nationalen Frage, zur sozialen Frage, zur Demokratie, zu den individuellen Freiheitsrechten und zum religiösen Pluralismus selbst. Alle wirtschaftlichen Gegebenheiten, alle wissenschaftlichen und kulturellen Entwicklungen werden in diesen Spannungsfeldern erfahren und interpretiert und wirken sich so pro oder contra Säkularisierung aus. Gezeigt wird dann, dass die Säkularisierung keinen einheitlichen, linearen, kontinuierlichen Prozess darstellt, der - etwa seit dem 18. Jahrhundert - bis heute anhält. Es lassen sich vielmehr drei historische Schübe identifizieren, in denen sich dieser Prozess der Säkularisierung im Wesentlichen abgespielt hat. Dabei sind vor allem der erste und der dritte dieser Schübe in relativ wenige Jahre zusammengedrängt. Der erste Schub hat sich vor allem in Frankreich, aber nicht nur dort in den Jahren 1791-1803 abspielt; der dritte Schub 1969-73 in Westeuropa (in Osteuropa dagegen in den späten 1950er Jahren). Den zweiten, zeitlich weniger gedrängten Schub sieht der Autor in Deutschland in der Zeit zwischen 1848 und 1880. (ICA2).
In: Internationale Gerechtigkeit und Interpretation, S. 45-56
Das Zeitalter der Globalisierung ist das Zeitalter des Pluralismus der Religions- und Kulturwelten. Religion lebt heute nicht mehr in einem geschlossenen Universum; sie ist der Konkurrenz mit anderen Religionen und deren Geltungsansprüchen ausgesetzt. So ist Toleranz, Dialog oder Diskurs angesagt. Der vorliegende Beitrag fragt darüber hinaus nach der Kompatibilität der kulturellen Traditionen und Kontexte der Religions- und Kulturwelten. Geprüft werden die Möglichkeiten einer "religionsfreundlichen Gottlosigkeit" in einer Zeit des "atmosphärischen Nietzsche", die "weiche Lösung" einer Religion ohne Gott. Der Vorschlag des Autors zielt demgegenüber auf eine "harte" Lösung: auf das Gottesgedächtnis der biblischen Überlieferungen, soweit es sich als Leidensgedächtnis der Menschen buchstabiert. Darauf basiert die Idee des Christentums in Zeiten der Globalisierung. Das monotheistische Prinzip der biblischen Traditionen ist nämlich ein universalistisches Prinzip. Gott ist entweder ein Menschheitsthema oder überhaupt kein Thema. Götter sind pluralisierbar und regionalisierbar, nicht aberGott. (ICA2)
In: Kirche und Revolution: das Christentum in Ostmitteleuropa vor und nach 1989, S. 111-115
In der tschechischen Gesellschaft spielten und spielen die Kirchen - z. B. im Vergleich zu Polen - eine relativ geringe Rolle. Die Tatsache, dass sie dennoch während der Revolution im Jahre 1989 eine wichtige moralisch legitimierende Rolle hatten, wird im vorliegenden Aufsatz kurz dargestellt. Es wird der Frage nachgegangen, wie es dazu kam, dass der Kirche in einem zum großen Teil atheistischen Land eine solche Bedeutung während des Umbruchs zufiel. Es wird außerdem beschrieben, dass die Kirchen und vor allem die katholische Kirche nach den Umbrüchen vom November 1989 eine Reihe von Fehlern machten. Denn es überwog die Tendenz, aus der Vergangenheit stammende kirchliche Strukturen und Strategien zu restaurieren, die jedoch nicht mehr der Situation und den Bedürfnissen der Gesellschaft an der Schwelle zum dritten Jahrtausend entsprachen. Sie schafften es nicht, dem Einfluss der Medien standzuhalten, die sich vorwiegend auf die Probleme mit der Restitution des Kirchenbesitzes konzentrierten, und in der öffentlichen Meinung die Vorstellung stärkten, das Hauptinteresse der Kirche gelte der Wiedererlangung des Eigentums. Die Kirchen waren außer Stande, eine therapeutische Rolle bei der Vergangenheitsbewältigung zu spielen und an Stelle eines Prozesses der Vergebung und Versöhnung trat eher eine Bagatellisierung ein und das Verschweigen von Schuld. (ICI2)
In: Die Feste der Arbeiterbewegung: 100 Jahre Jugendweihe, S. 11-38
Die proletarische Jugendweihe avancierte neben den Maifeiern zur zweiten Säule der Arbeiterfestkultur vor 1933. Der Autor schildert die Anfänge der proletarischen Jugendweihe in Deutschland und verfolgt deren Entwicklung im Kaiserreich, in der Weimarer Republik und in der Bundesrepublik sowie in der DDR, wobei er die institutionellen Träger der Jugendweihebewegung, ihre weltanschaulich-politischen Ziele und ihre kulturellen Ausformungen skizziert. Zeitungen, Schrifttum zur Fest- und Feiergestaltung, Jugendweihebücher und Sekundärliteratur wurden ausgewertet. (STR)
In: Agenda DDR-Forschung: Ergebnisse, Probleme, Kontroversen, S. 310-328
Der Autor geht der Frage nach, welche Motive die SED veranlassten, in den Zielkatalog ihrer Kirchen- und Religionspolitik die Institutionalisierung sozialistischer Rituale aufzunehmen, Rituale, die als Gegen- oder Ersatzsymbole zu den entsprechenden christlichen Ritualen konzipiert wurden und diese mehr oder weniger rasch ablösen sollten. Sozialistische Rituale sollten nach dem Entwicklungskonzept der SED eine die einzelnen Lebensabschnitte des Menschen in der sozialistischen Gesellschaft prägende Bedeutung haben bzw. gewinnen. Im Zusammenhang mit der Frage, ob Partei, Staatsapparat und gesellschaftliche Institutionen ihr Ziel, "sozialistische Rituale" in der gesellschaftlichen Wirklichkeit durchzusetzen, erreicht haben bzw. ihm nahe gekommen sind, werden auch Formen zu ihrer Realisierung erörtert. Die Frage, ob diese Riten entscheidend den weiteren Entkirchlichungsprozess in der DDR beeinflusst haben, kann sie, so der Autor, aufgrund des bis jetzt nur lückenhaften Materials für die nachfolgenden Jahre und Jahrzehnte nicht abschließend beantwortet werden. Die vorhandenen Forschungsergebnisse, die ein nicht geringes Interesse in der Bevölkerung an diesen Riten erkennen lassen, können keinen Anspruch auf Repräsentativität erheben. Generell ließe sich sagen, dass alle sozialistischen Riten - von der Namensweihe über die Jugendweihe und die sozialistische Eheschließung bis zur weltlichen Bestattung mit sozialistischer Feier - den Entkirchlichungsprozess mehr oder weniger intensiv beeinflusst haben. (ICG)
In: Religiöser und kirchlicher Wandel in Ostdeutschland 1989-1999, S. 206-235
Eine nähere Betrachtung der Konfessionslosigkeit im wiedervereinigten Deutschland und die empirische Überprüfung der These von einer 'privaten Religiosität' bei Konfessionslosen muss von zwei unterschiedlichen Entwicklungen ausgehen: erstens von einer jahrzehntelang ungebrochenen 'Zugehörigkeitskultur zur Kirche' in Westdeutschland, zweitens von einer 'Kultur der Konfessionslosigkeit' in Ostdeutschland, welche nicht zuletzt durch die politische Repression des Staatssozialismus entstanden ist. Die Verteilung und Entwicklung von Kirchenmitgliedschaft und Konfessionslosigkeit sowie die möglichen Bedingungsfaktoren dieses gesellschaftlichen Phänomens werden anhand der Ergebnisse verschiedener quantitativer Studien beleuchtet. Eine Beantwortung der Frage nach dem Ausmaß individualisierter Religiosität ausserhalb der Kirche kann aufgrund der Datenlage nicht ausreichend beantwortet werden, jedoch stimmen bei den Gründen für Konfessionslosigkeit Ost- und Westdeutsche weitgehend darin überein, dass Religion und christlicher Glaube für sie als nicht mehr zeitgemäß gelten. (ICI)