Die Habilitationsschrift von Gerhard Bondi (Halle, 1958) zählt zu den wichtigsten (und vielfach zitierten) Studien zum Außenhandel Deutschlands für die Periode 1815 bis 1870. Eine umfassende Statistik des deutschen Außenhandels, die alle in das deutsche Zollgebiet eingeführten und aus ihm ausgeführten Waren verzeichnet, existiert erst seit dem Jahre 1880. Selbst nach 1871 ist die deutsche Außenhandelsstatistik nur mit zahlreichen und manchmal bedeutsamen Einschränkungen verwendbar. Die Vorbehalte, die man für die Zeit des Deutschen Zollvereins machen muss, sind noch zahlreicher und ungleich gewichtiger. "Ein Versuch, die Entwicklung des deutschen Außenhandels vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Reichsgründung darzustellen, ist bisher unterblieben. Die Unzuverlässigkeit und Lückenhaftigkeit des statistischen und sonstigen Tatsachenmaterials, die durch die deutschen politischen Zustände bedingte Uneinheitlichkeit und Widersprüchlichkeit der Entwicklung in den einzelnen deutschen Gebieten mussten bei jedem Anlauf, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, entmutigend wirken. So stieß nach 1945 die sich auf das 19. Jahrhundert konzentrierende, wirtschaftshistorische Forschung auf eine Lücke, die umso spürbarer wurde, als die Entfaltung der Außenhandelsbeziehungen eine erhebliche Aussagekraft über Eigentümlichkeiten und Tempo der Entwicklung des deutschen Kapitalismus und über seine Stellung im System der kapitalistischen Weltwirtschaft hat" (Bondi, a. a. O., Vorbemerkung). Die Untersuchung ist in vier Kapitel gegliedert: I Allgemeine Grundlagen für die Entwicklung des Deutschen Außenhandels im 19, Jahrhundert bis zur Reichsgründung. II. Der auswärtige Handel Deutschlands in der ersten Etappe der Bildung eines nationalen Marktes (1815 – 1833). III: Deutschlands Außenhandel in den ersten zwanzig Jahren nach der Gründung des Deutschen Zollvereins (1834 – 1854). IV: die Stellung des deutschen Kapitalismus am Weltmarkt in der letzten Phase des industriellen Frühkapitalismus (1854 – 1870). "Ziel der Untersuchung ist es, die charakteristischen Veränderungen, die der deutsche Außenhandel in dieser Zeit von mehr als einem halben Jahrhundert durchmachte, herauszuarbeiten. Es stellte sich auch schließlich bei der sorgfältigen Überprüfung der von der deutschen Statistik gelieferten Zahlen anhand einzelner bekannter Faktoren und ausländischer Statistiken heraus, dass sie die entscheidenden, auch heute noch interessanten größenmäßigen und strukturellen Entwicklungen richtig widerspiegeln, wie unbrauchbar sie auch für detaillierte Untersuchungen sein mögen" (Bondi, a. a. O., S. 147f).
In seiner Studie zum deutschen Außenhandel von 1836 bis 1856 hat Bodo Fritz Rudolf von Borries eingehender Kritik an der von Gerhard Bondi verwendeten Datenbasis geübt (siehe die Studie von Borries, Bodo Fritz R. von, 1970: Deutschlands Außenhandel 1836 bis 1856. Stuttgart; Archiv-Nummer: ZA8365, in HISTAT).
Datentabellen in HISTAT: T. Tabellen aus dem Textteil T.01 Entwicklung des Außenhandels des Deutschen Zollvereins (1834-1853) T.02 Ein- und Ausfuhr des Zollvereins nach Anteilsätzen oder einzelnen Warenklassen (1828-1869) T.03 Ein- und Ausfuhr von Rohbaumwolle und Baumwollgarn des Zollvereins (1828-1840) T.04 Ein- und Ausfuhr von Flachs und Leinengarn (1828-1850) T.05 Importe von Roh- und Stabeisen (1837-1853) T.06 Verbrauch des Zollvereins an Roheisen für den inneren Bedarf (1834-1850) T.07 Ein- und Ausfuhr des Zollvereins (1854-1871) A. Tabellen aus dem Anhang A.01 Deutscher Außenhandel (1800-1872)
Die folgende Datensammlung zum Außenhandel Deutschlands ist auf der Grundlage der Statistischen Jahrbücher für das Deutsche Reich (Jg. 1924/25 bis Jg. 1941/42) und aus dem Konjunkturstatistischen Handbuch (hrsg. von Ernst Wagemann, Ausgabe 1933 und Ausgabe 1936) zusammengestellt. In den Tabellen wird der Spezialhandel dargestellt. Der Spezialhandel umfasst die Einfuhr in den freien Verkehr aus dem Ausland, von Zollausschlüssen, von Freibezirken, Niederlagen, Konten usw., die Einfuhr zur Veredelung (einschl. der Be- oder Verarbeitung im Freihafen Hamburg) für inländische Rechnung, ferner die Einfuhr in die Zollausschlüsse zum Verbrauch, die Verbringung von Schiffsbedarf an ausländische Waren auf ausgehende deutsche Schiffe. Der Spezialhandel umfasst die Ausfuhr aus dem freien Verkehr nach dem Ausland einschl. der unter amtlicher Überwachung ausgehenden, einer Verbrauchs- oder Stempelabgabe unterliegenden inländischen Waren (Bier, Branntwein, Essigsäure, Leuchtmittel, Salz, Spielkarten, Tabak, Wein, Zucker, Zündwaren, usw.), die Ausfuhr nach Veredelung für inländische Rechnung, ferner die Ausfuhr der im Freihafen Hamburg für inländische Rechnung hergestellten Waren. Grundsätzlich wird nur der reine Handelsverkehr gegeben. Die Bezeichnung der Waren (und Warengruppen) erfolgt bis zum Berichtsjahr 1935 in Anlehnung an das "Internationale Waren-Verzeichnis" (Brüsseler Übereinkunft vom 31. Dez. 1913). Die Bezeichnung und Gruppierung der Waren erfolgt ab dem Berichtsjahr 1936 nur noch nach der neuen Gliederung: nach "Gruppen und Untergruppen der Ernährungswirtschaft und der Gewerblichen Wirtschaft" (nach Gruppen tabelliert mit zurückgerechneten Ergebnissen bis zum Jahr 1925 und dem Stichjahr 1913). Die Ergebnisse der deutschen Außenhandelsstatistik für die Jahre 1923 und 1924 sind infolge der Verwaltungsverhältnisse im besetzten Gebiet unvollständig. Der unmittelbare Verkehr des besetzten Gebiet mit dem Ausland fehlt zum größten Teil sowohl in der Einfuhr wie in der Ausfuhr. Die Zahlenübersichten im ersten Teil der Datensammlung (A – Tabellen) umfassen den Außenhandel insgesamt in Form von Monatsdaten und Jahresdurchschnitten (Gesamtumsätze nach Hauptgruppen und Handelsbilanz; Tatsächliche Werte von Ein- und Ausfuhr nach Hauptgruppen). Der zweite, detailliertere Teil der Datensammlung (B – Tabellen) umfasst die Ein- und Ausfuhr von Einzelerzeugnissen, gegliedert nach Gütergruppen bzw. Wirtschaftszweigen (Landwirtschaft, Eisen- und Metallwirtschaft, Kraftfahrzeugindustrie, Chemische Industrie, Bauwirtschaft, Holzwirtschaft , Papierwirtschaft, Textilwirtschaft, Lederwirtschaft, Hausratindustrien, Musikinstrumente und Spielwarenindustrie). Die Werte sind zum einen Mengenangaben (Gewichtsangaben in dz, t oder als Stückzahl), zum anderen Wertangaben (in Reichsmark); wiedergegeben sind jeweils die Jahressummen für die Ein- bzw. Ausfuhr. Die Bezeichnung und Gruppierung der Waren erfolgt hier lediglich in Anlehnung nach dem bis zum Berichtsjahr 1935 gültigen "Internationalen Warenverzeichnis". Die Tabellierung der Werte in den B - Tabellen folgt in dieser Kompilation dem Konjunkturstatistischen Handbuch (1933, 1936; hrsg. von Ernst Wagemann). In dem dritten Teil der Datensammlung (C – Tabellen) wird der Spezialhandel nach Erdteilen und wichtigen Einfuhr- und Ausfuhrländern absolut in im Verhältnis zum Gesamthandel dargestellt.
Datentabellen in HISTAT: A. Übersichten zum Außenhandel, Handelsbilanz (1924 – 1940) A.01a Gesamtumsätze: Hauptgruppen des deutschen Außenhandels, Gegenwartswerte in alter Gliederung A.01b Gesamtumsätze: Hauptgruppen des deutschen Außenhandels, Gegenwartswerte in neuer Gliederung A.01c Gesamtumsätze: Hauptgruppen des deutschen Außenhandels, Volumenwerte (1928) in neuer Gliederung A.02a Deutsche Handelsbilanz: Einfuhr- bzw. Ausfuhr-Überschuss nach Hauptgruppen A.02b Deutsche Handelsbilanz: Einfuhr- bzw. Ausfuhr-Überschuss nach Hauptgruppen in neuer Gliederung A.03 Einfuhr- bzw. Ausfuhr-Überschuss insgesamt, Monatsangaben A.04a Einfuhr: Tatsächliche Werte in Mill. Reichsmark, Monatsangaben A.04b Einfuhr: Auf der Grundlage der Durchschnittswerte von 1928, in Mill. Reichsmark, Monatsangaben A.05a Ausfuhr: Tatsächliche Werte in Mill. Reichsmark, Monatsangaben A.05b Ausfuhr: Auf der Grundlage der Durchschnittswerte von 1928, in Mill. Reichsmark, Monatsangaben A.06 Ein- und Ausfuhr (Spezialhandel) insgesamt, Reiner Warenverkehr B. Der Außenhandel nach Einzelerzeugnissen (1924 – 1934) C. Ein- und Ausfuhr nach Erdteilen und Ländern, Gegenwartswerte absolut und im Verhältnis zum Gesamthandel (1913 – 1940) C.01a Spezialhandel nach Erdteilen und wichtigen Ländern: Einfuhr, in Mill RM und im Verhältnis zum Gesamthandel C.01b Spezialhandel nach Erdteilen und wichtigen Ländern: Ausfuhr, in Mill RM und im Verhältnis zum Gesamthandel
Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist die Analyse der Änderungen der Waren- und Regionalstruktur des deutschen Außenhandels in der Zeit von 1912 bis 1942. Dabei wird versucht, anhand der Analyse einzelner Stich¬jahre (1912, 1929, 1934, 1937, 1942) die wirtschaftlichen und politischen Ursachen für Änderungen beim Import und Export der ausgewählten wichtigsten Waren / Staaten zu eruieren. Mittelpunkt der Analyse sind die vier Hauptgruppen NAHRUNGS- und GENUSSMITTEL, ROHSTOFFE, HALB- und FERTIGWAREN (1. Ebene). "In der Literatur finden sich tiefgreifende Analysen dieser ersten Ebene, respektive die Veränderung des Anteils der vier Hauptgruppen am deutschen Export. Dabei fehlen oft eine weiterführende Aufschlüsselung der einzelnen Hauptgruppen und deren Wandlungen auf Produktebene. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist eine Synthese der auswertbaren Literatur und Außenhandelsstatistik in Form von Einzeldarstellungen auf der 2. Ebene zu bilden. Dabei soll der Anteil der Waren und dessen Veränderung innerhalb der Hauptgruppen im Vordergrund der Betrachtung stehen. Welche Bedeutung erlangte der Zuckerexport innerhalb des Nachkriegsexports, und worauf ist dessen Rückgang zurückzuführen, wird z.B. als eine in diesem Zusammenhang zu klärende Frage beantwortet werde. Mit der Aufschlüsselung der einzelnen Hauptgruppen anhand der Jahre 1912, 1929, 1934 und 1937 soll versucht werden, eine Analysebasis für Strukturänderungen des gesamten Zeitraumes zu erhalten. Weiterhin soll eine Anbindung an den deutschen Außenhandel während des Zweiten Weltkrieges erreicht werden. Zu diesem Zweck wird die Untersuchung der Warenstruktur auf das Kriegsjahr 1942 ausgedehnt. Der erste Teil der folgenden Untersuchung beschäftigt sich mit den statistischen Grundlagen der Untersuchung. Hier steht die Datenbasis, deren historische Entwicklung und die für den Vergleich notwendigen Umgruppierungen im Vordergrund. Daran schließt sich die eingehende Darstellung der Methodik der Analyse an. Die Selektion der zu untersuchenden Waren / Staaten und die Auswahl der einzelnen Analysejahre können hier als die wichtigsten Schwerpunkte genannt werden. Da die einleitenden Abschnitte zugunsten der Hauptanalysen so knapp wie möglich gehalten sind, beschränkt sich die nachfolgende Darstellung der allgemeinen Rahmenbedingungen hier auf die konjunkturelle, handels- und zollpolitische Lage in den jeweiligen Analysejahren. So beschäftigt sich dann der erste Teil der Hauptuntersuchung mit der Import- und Exportstruktur der vier Hauptgruppen. Aus welchen Waren setzen sich diese hauptsächlich zusammen, welche Veränderungen erfolgten dabei und wie gestaltete sich der jeweilige Handel mit den betreffenden Gütern im Laufe des Untersuchungszeitraumes sind hierbei die wesentlichsten Fragestellungen.
Im zweiten Hauptteil, der Regionalstruktur, folgen nach einem kurzen Überblick über den Anteil der jeweiligen Kontinente am deutschen Außenhandel die Einzelanalysen der untersuchten Staaten. Statistische Grundlagen in Form der Außenhandelsstatistik bilden den Anfang der Darstellung. Die wichtigsten Aspekte der Handelspolitik und Handelsbilanz schließen sich daran an, gefolgt von der Analyse der produktspezifischen Zusammensetzung der Ein- und Ausfuhr des jeweiligen Landes im Handel mit Deutschland" (Höpfner, B., a. a. O., S. 1ff).
Datentabellen in HISTAT:
A. Änderungen in der Warenstruktur
A.1.a Die Struktur der Nahrungsmittelimporte A.1.b Die Struktur der Nahrungsmittelexporte A.2.a Die Struktur der Rohstoffimporte A.2.b Die Struktur der Rohstoffexporte A.3.a Die Struktur der Halbwarenimporte A.3.b Die Struktur der Halbwarenexporte A.4.a Die Struktur der Fertigwarenimporte A.4.b Die Struktur der Fertigwarenexporte
B. Änderungen in der Regionalstruktur: Handelsbilanz/Handelspolitik
Die vorliegende Datensammlung fasst die wichtigsten Zeitreihen zum Außenhandel aus verschiedenen Primär- und Sekundärquellenquellen zusammen. "Die Außenhandelsstatistik stellt den grenzüberschreitenden Warenverkehr mit dem Ausland dar. Ihren Ergebnissen liegen im Allgemeinen die angaben der Importeure und Exporteure zugrunde. Diese Angaben werden von den Dienststellen der Zollverwaltung (Anmeldestellen) erhoben. Die Außenhandelsstatistik begann mit der Gründung des Deutschen Zollvereins 1833/34. Ein Teil der vorliegenden Darstellung fängt jedoch erst mit Außenhandelsergebnissen für das Jahr 1890 an, in dem das deutsche Zollgebiet seinen damals endgültigen Stand erreichte. Bis zum Ersten Weltkrieg umfasste das deutsche Zollgebiet auch Luxemburg. Die Ergebnisse beziehen sich auf zum einen auf die Einfuhr- und Ausfuhrposten der Handels- und Zahlungsbilanz, und zwar auf den Spezialhandel nach der amtlichen Außenhandelstatistik. Der Spezialhandel umfasst die Einfuhr in den bzw. die Ausfuhr aus dem freien Verkehr, seit 1906 den Eigenveredelungsverkehr und seit 1939 den aktiven und passiven Lohnveredelungsverkehr (1872 – 1913 und 1936-1942 einschl. sämtlicher Edelmetallaus- und einfuhren, 1924 – 1943 nur einschl. gewerblicher Edelmetalltransaktionen mit dem Ausland, aber einschl. sonstiger Ergänzungen zum Warenverkehr; ab 1949: Ausfuhr fob, Einfuhr cif). Der Spezialhandel enthält bei der Einfuhr im Wesentlichen nur die Waren, die zum Gebrauch, Verbrauch oder zur Bearbeitung in das Erhebungsgebiet eingehen, und bei der Ausfuhr die Waren, die aus der Erzeugung, Bearbeitung oder Verarbeitung des Erhebungsgebietes stammen. Die Gruppierung der Waren erfolgt seit 1936 nach Warengruppen der Ernährungswirtschaft und der Gewerblichen Wirtschaft, für die vom Statistischen Reichsamt Ergebnisse bis 1913 zurückgerechnet wurden. Die Werte beziehen sich grundsätzlich auf den Grenzübergangswert, d.h. auf den Wert frei Grenze des Erhebungsgebietes (bei der Einfuhr ohne die Eingangsabgaben) in der jeweils gültigen Währung. Das Volumen wird monatlich durch Multiplikation der jeweiligen Mengen je Warennummer mit den entsprechenden Durchschnittswerten (Preise) des Basisjahres errechnet. Das Volumen ist mithin der Wert, der sich ergeben hätte, wenn die Durchschnittswerte (Preise) des Basisjahres je Warennummer für alle Berichtszeiten gleich geblieben wären. Für das Reichsgebiet wurde das Volumen ursprünglich mit den Durchschnittswerten von 1928 errechnet. Der Index des Volumens für die das Deutsche Reich beruht auf Umbasierung der Originalbasis 1928 auf 1936 = 100" Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.), 1972: Bevölkerung und Wirtschaft 1872 – 1972. Stuttgart/Mainz: Kohlhammer, S. 190). Maßzahl für das reale Austauschverhältnis im Außenhandel sind die "Terms of Trade". Die Terms of Trade ergeben sich, wenn der Index der Einkaufspreise für Auslandsgüter (Importpreisindex) zum Index der Verkaufspreise für Ausfuhrgüter (Exportpreisindex) ins Verhältnis gesetzt wird. Die Terms of Trade geben an, wie sich die Kaufkraft einer Exporteinheit, gemessen in Importeinheiten, im Vergleich zum Basisjahr verändert hat. Diese Maßzahl gibt somit eine Antwort auf die Frage, wie viele Einheiten eines Ausfuhrgutes aufgebracht werden müssen, um eine Einheit eines bestimmten Gutes einführen zu können. Als Bezugs- und Absatzgebiete werden ausgewählte Herstellungs- bzw. Verbrauchsländer nachgewiesen. Die zahlreichen Änderungen der Grenzen oder Bezeichnungen einzelner Gebiete werden nicht besonders kenntlich gemacht. Die Bezeichnungen entsprechen dem derzeitigen Stand. Sie schließen in keiner Weise eine Bestätigung oder Anerkennung des politischen Status eines Landes oder der Grenzen seines Gebietes ein.
Themen
Datentabellen in HISTAT (Thema: Aussenhandel)
A. Außenhandelsergebnisse für das deutsche Zollgebiet, für das Deutsche Reich (1830 bis 1855, 1872 -1943) A.01 Die Struktur des Außenhandels, in laufenden Preisen und 1000 Talern (1830-1876) A.02 Das Volumen des Außenhandels, in Preisen von 1837-1841 (1837-1855) A.03 Die Struktur des Außenhandelsvolumens, jeweiliger Gesamthandel = 100,0 (1837-1855) A.04 Außenhandel (Spezialhandel) nach Warengruppen, in Mio. M/RM (1872-1943)
B. Der Außenhandel im Deutschen Reich (1913 – 1943) B.01a Einfuhr (Spezialhandel) nach Gruppen der Ernährungswirtschaft und der gewerblichen Wirtschaft - tatsächliche Werte in Millionen RM (1913-1943) B.01.b Einfuhr (Spezialhandel) nach Gruppen der Ernährungswirtschaft und der gewerblichen Wirtschaft - v.H. der Gesamteinfuhr (1913-1943) B.01.c Einfuhr (Spezialhandel) nach Gruppen der Ernährungswirtschaft und der gewerblichen Wirtschaft - Volumen in Millionen RM (1913-1943) B.01.d Einfuhr (Spezialhandel) nach Gruppen der Ernährungswirtschaft und der gewerblichen Wirtschaft - Index des Volumens (1913-1943) B.02.a Ausfuhr (Spezialhandel) nach Gruppen der Ernährungswirtschaft und der gewerblichen Wirtschaft - tatsächliche Werte in Millionen RM (1913-1943) B.02.b Ausfuhr (Spezialhandel) nach Gruppen der Ernährungswirtschaft und der gewerblichen Wirtschaft - v.H. der Gesamtausfuhr (1913-1943) B.02.c Ausfuhr (Spezialhandel) nach Gruppen der Ernährungswirtschaft und der gewerblichen Wirtschaft - Volumen in Millionen RM (1913-1943) B.02.d Ausfuhr (Spezialhandel) nach Gruppen der Ernährungswirtschaft und der gewerblichen Wirtschaft - Index des Volumens (1913-1943)
C. Außenhandel: Deutsches Reich, Bundesrepublik Deutschland (1890 – 2000) C.01 Ein- und Ausfuhr: Tatsächliche Werte, Index des Volumens, Terms of Trade (1890-2000) C.02.a Einfuhr nach Warengruppen - tatsächliche Werte (1913-2000) C.02.b Einfuhr nach Warengruppen - Anteil der Warengruppen in Prozent (1913-2000) C.02.c Einfuhr nach Warengruppen - Index des Volumens (1913-2000) C.03.a Ausfuhr nach Warengruppen - tatsächliche Werte (1913-2000) C.03.b Ausfuhr nach Warengruppen - Anteil der Warengruppen in Prozent (1913-2000) C.03.c Ausfuhr nach Warengruppen - Index des Volumens (1913-2000) C.04.a Einfuhr nach Erdteilen und ausgewählten Ländern - tatsächliche Werte (1890-1971) C.04.b Einfuhr nach Erdteilen und ausgewählten Ländern - Anteil der Länder in Prozent (1890-1971) C.05.a Ausfuhr nach Erdteilen und ausgewählten Ländern - tatsächliche Werte (1890-1971) C.05.b Ausfuhr nach Erdteilen - Anteil der Länder in Prozent (1890-1971) C.6 Deutscher Außenhandel: Einfuhr und Ausfuhr in laufenden Preisen (1876-2000) C.7 Außenhandel Deutschlands (nach Wert) mit seinen Haupthandelspartnern (1880-1997)
D. Außenhandel nach W . G. Hoffmann: Deutsches Reich, Bundesrepublik Deutschland (1880 1960) D.01 Die Exporte in laufenden Preisen, nach W. G. Hoffmann (1880-1960) D.02 Die Importe in laufenden Preisen nach W. G. Hoffmann (1880-1960) D.03 Die Terms of Trade nach Waren, nach W. G. Hoffmann - a (1880-1960)
Gegenstand der Studie sind die Veränderungen der regionalen Struktur des deutschen Außenhandels und deren Ursachen in der Zeit von 1880 bis 1938. Dabei wird die regionale Entwicklung der Ein- und Ausfuhr nach Erdteilen, Regionen und Ländern für die wichtigsten deutschen Handelspartner dargestellt. Anschließen wird die regionale Entwicklung und der Verlauf der Warenströme aller wichtigen Ein- und Ausfuhrerzeugnisse untersucht. Der deutsche Außenhandel wird somit zum einen warenspezifisch und zum anderen bezogen auf die Länder betrachtet. Für seine Analyse hat der Autor die Daten aller wichtigen Warengruppen detailliert ermittelt und deren Inhalt für den Untersuchungszeitraum einheitlich definiert und somit vergleichbar gemacht.
Zur Methodik
a) Definition und Aufgabenstellung: Als Strukturwandlungen werden folgende Prozesse betrachtet: - Grundlegende Verschiebungen in der Zusammensetzung der Außenhandelspartner, sowie - bedeutsame und nachhaltige Richtungs- oder Volumenveränderungen wichtiger Waren und Warengruppen, die den Handel mit Ländern oder Regionen beeinflussen. Der Begriff Region bezeichnet hierbei Großräume bzw. Kontinente. Einzelne Länder werden als politische Einheiten betrachtet.
b) Zeitliche Abgrenzung: Untersuchungszeitraum ist 1880 bis 1938. Die statistischen Angaben für die Kriegsjahre 1914-1918 und 1939 sowie für die Nachkriegsjahre 1919-1924 sind nicht in die Analyse einbezogen worden, da die Werte entweder nicht erfasst wurden oder durch die Zeitumstände sowie der Inflation sehr unvollständig oder unzuverlässig sind.
c) Gebietsveränderungen: Die Zahlen der deutschen Handelsstatistik beziehen sich von 1880 bis Februar 1906 auf das deutsche Zollgebiet, welches ab 1872 das Gebiet des Deutschen Zollvereins umfaßte, bestehend aus den 26 Bundesstaaten, dem Großherzogtum Luxemburg und den österreichischen Gemeinden Jungholz und Mittelberg. Nicht dazu gehörten die Freihafengebiete von Hamburg, Bremerhaven und Geestermünde, Helgoland, Teile der hamburgischen Gemeinde, Cuxhaven und einige badische Landgemeinden. Ab 1. März 1906 umfaßte die deutsche Handelsstatistik den auswärtigen Warenverkehr des gesamten deutschen Wirtschaftsgebietes. Dieses bestand bis zum Versailler Vertrag aus dem deutschen Reichsgebiet einschließlich des Großherzogtums Luxemburg und den beiden österreichischen Gemeinden Jungholz und Mittelberg. Nicht dazu gehörten Helgoland und die badischen Zollausschlüsse. Ab 1920 weist die amtliche Handelsstatistik die Werte des auswärtigen Handels für das Deutsche Reich in seinen neuen Grenzen aus. Das heißt, die Gebiete Elsaß-Lothringen, die Freie Stadt Danzig, Teile der preußischen Provinzen Ostpreußen, Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien, Posen, Schleswig-Holstein, die Rheinprovinz, das Gebiet des Großherzogtums Luxemburg sowie für die Jahre 1919 bis 1935 das Saarland gehören nicht mehr zum deutschen Wirtschaftsgebiet. Die Erweiterung des deutschen Reichsgebietes durch die in den Jahren 1938 und 1939 erfolgten Annektion Österreichs, des Sudetenlandes, der Gebiete Böhmen und Mähren sowie des Memellandes bleiben unberücksichtigt, weil daraus abzuleitende Einflüsse auf den auswärtigen Handel über den untersuchten Zeitraum der Studie hinausgehen.
Im Rahmen der Analyse werden die in den Veröffentlichungen des Statistischen Reichsamtes diesen verschieden großen Gebieten zugeordneten Ein- und Ausfuhrwerte miteinander verglichen. Bei dem Gegenüberstellen der Werte vor 1914 und der Werte nach dem ersten Weltkrieg muß berücksichtigt werden, das insbesondere der Verlust der großen Agrargebiete Ostdeutschlands den direkten Vergleich in seinem Aussagewert einschränkt. Andererseits machen gerade solche Veränderungen den Wandel der Außenhandelsstruktur deutlich. So wird offensichtlich, wie die Abtrennung großer landwirtschaflich genutzer Flächen die Einfuhrabhängigkeit Deutschlands z.B. auf dem Nahrungssektor erhöhte und andererseits die vorhandenen Ausfuhrchancen bei Agrarprodukten stark beschnitten wurden.
Der Autor hat die in der offiziellen Statistik des Deutschen Reichs für den auswärtigen Warenverkehr ausgewisenen Zahlen verwendet. Die Gebietsveränderungen des Deutschen Reichs im Verlauf des Untersuchungszeitraumes für die Analyse im wesentlichen unberücksichtigt bleiben. Die territorialen veränderungen bei deutschen Handelspartnern bleiben insoweit unberücksichtigt, als für diese Länder ebenfalls die offiziellen Zahlen verwendet wurden.
d) Systematik der Warengruppen, statistische Grundlagen: Die in den Veröffentlichungen der Statistik des Deutschen Reiches publizierten Werte des deutschen Handels haben den Nachteil, daß sie hinsichtlich des Inhalts nicht definiert sind. Soweit es sich um Werteangaben nur für eine Ware (z.B. Roggen, Kupfer, etc.) handelt, stellt dies kein Problem dar. Sobald die Werte Warengruppen, wie z.B. Nahrungsmittel, Textilien, Eisenwaren, etc. beschreiben, ist die Verwendung für die Langzeitbetrachtung nicht ohne Weiteres möglich, da sich die Systematik der Erfassung einzelner Waren zu einer Warengruppe über die Zeit sechsmal verändert hat. Die Gliederung der Warenpositionen nach Anzahl, Inhalt und Zusammenfassung sowie das Länderverzeichnis in der deutschen Außenhandelsstatistik hat sich in diesem Zeitraum von rund 60 Jahren ebenfalls verändert. Damit die Werte des Außenhandels überhaupt über die Zeit analyisiert werden konnten, musste der Autor Warengruppen sowie die Gliederung der Außenhandelsstatistik für seine Analysezwecke überarbeiten und vergleichbar machen.
Weitere auf die Genauigkeit der Analyse Einfluß nehmende Gegebenheiten
Nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871 wurden die Grundlagen der Statistik und damit auch der Handelsstatistik einer amtlichen Ordnung unterstellt. Es wurde die Statistik des Warenverkehrs erstmals durch ein Statistischen Warenverzeichnis geordnet, indem die einzelnen Warenpositionen der Ein- und Ausfuhr vervollständigt, systematisch aufgeführt und numeriert wurden. In den darauffolgenden Jahren erführ das Warenverzeichnis mehrfach eine Erweiterung, seine Warenpositionen wurden zu unterschiedlichen Gruppen und Untergruppen zusammengefaßt. Allein die Anzahl der Warenpositionen änderte sich wie folgt: 1872 bis 1879: 398 Warenpositionen (d.h. einzelne Waren) 1880 bis 1885: 608 Warenpositionen 1886 bis 1887: 913 Warenpositionen 1888 bis 1895: 933 Warenpositionen 1896 bis Feb. 1906: 925 Warenpositionen März 1906 bis 1936: 946 Warenpositionen 1937 bis 1939: 964 Warenpositionen
Vor allem die erfassten Werte der offiziellen Statistik für die Zeit bis 1879 sind besonders unsicher: Für die Ein- und Ausfuhr wurde nur nach Warengattungen veröffentlicht; Angaben über den Handel mit anderen Ländern gibt es nicht; es bestand keine Deklarationspflicht, so daß vor allem die Ausfuhrzahlen unvollständig sind. Mit der Einführung des 'Reichsgesetzes über Statistik des Warenverkehres des deutschen Zollgebietes mit dem Ausland' (also noch nicht für das Gebiet des Deutschen Reiches) 1880 wurde der auswärtige Handel nach Mengen und Werten der Warengattungen ausgewiesen und auch für den Verkehr mit den einzelnen Ländern, nach Herkunft und Bestimmung unterschieden. Es wurde eine allgemeine Deklarationspflicht für alle Waren eingeführt, die über die Grenzen des deutschen Zollgebietes ein-, aus- oder durchgeführt wurden. Allerdings lag in der Werteermittlung noch ein großer Unsicherheitsfaktor, da die Werte der ein- und ausgeführten Waren auf der jährlichen Schätzung von Durchschnittspreisen beruhten, die von einer Sachverständigenkommission auf der Basis von Jahresdurchschnittspreisen für die einzelnen Warengattungen durchgeführt wurden.
1889 erfolgte der Beitritt der Hansestädte Hamburg und Bremen zum Zollverein, so daß das deutsche Zollgebiet mit dem Gebiet des Deutschen Reiches weitestgehend indetisch ist. Vor 1889 wurde die Aufteilung des deutschen Außenhandels auf die einzelnen Handelspartner durch die Absonderung der Hansestädte in der Statistik verzerrt dargestellt: es wurde ein Großteil der Ausfuhren des deutschen Zollgebietes in die beiden Hansestädte nicht dort verbraucht, sondern von dort aus weiter verkauft. Dadurch ergab sich eine Unterschätzung der deutschen Ausfuhren.
Weitere Ungenauigkeiten der statistischen Erfassung des Warenverkehrs des deutschen Zollgebietes mit dem Ausland in den 1880er Jahren ergab sich aus dem Ablauf des Speditionsbetriebs. Sehr häufig wurden Länder als Herkunfts- bzw. Bestimmungsländer genannt, in denen die Waren lediglich umspeditiert wurden. Das betrifft vor allem englische, niederländische und belgische Häfen. Diese fehlerhafte Deklaration hat sich bei den englischen Häfen vor allem verzerrend auf die Ausfuhrzahlen, bei den niederländischen und belgischen Häfen vor allem verzerrend auf die Einfuhrzahlen ausgewirkt.
Eine weitere Fehlerquelle ergab sich für die Jahre 1880 bis 1899 aus der zum Teil unterschiedlichen bzw. fehlerhaften statistischen Angabe der Ein- und Ausfuhr bei einigen Ländern. Die daraus resultierenden Fehler bewegen sich nach Schätzungen des Verfassers in Einzelfällen zwischhen 0,3% und 0,9% der jeweiligen Gesamtein- bzw. –ausfuhr der betroffenen Länder. Die Ursache solcher Fehler liegt in Zuordnungs- und Additionsfehler der amtlichen Statistik in den Anfangsjahren der Einführung der offiziellen Länderstatistik. Diese Fehler wurden dann jeweils nur bei den Endzahlen der Ein- oder Ausfuhr berichtigt, ohne dabei die notwendigen Einzelangaben der betroffenen Länder zu berichtigen. Im Verlauf des untersuchten Zeitraums veränderte sich mehrfach die Gliederung der Länder bzw. der Ländergruppen nach Zahl und Inhalt. Mit der Ausdehnung der Handelsvolumina wurde auch die Ländergliederung verfeinert bzw. die Anzahl der ausgewiesenen Länder mehrfach erweitert. Sie wuchs von anfänglich 40 in 1880 bis auf 108 ab 1936 an und änderte sich während dieses Zeitraums in der offiziellen Statistik sieben mal. Der Verfasser der Studie hat daher ein eigenes Schema für die Zuordnung der Länder zu Ländergruppen oder Regionen entwickeln müssen:
Für Amerika: Kanada, Vereinigte Staaten von Amerika = Nordamerika Mexiko, Costarica, Duba, Domin. Rebpublik, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Haiti, El Salvador = Zentralamerika Agrentinien, Braisilien, Chile = Südamerika
Ägypten, übriges Afrika = Afrika China, Japan, übriges Asien == Asien
Australien und Ozeanien
Weitere Veränderungen in der amtlichen Statistik
1906 wurde das Reichsgesetz über die Statistik des Warenverkehrs mit dem Ausland erlassen und mit ihm die deutsche Außenhandelsstatistik grundsätzlich reorganisiert. Diese lehnte sich eng an den gültigen Zolltarif an, wurde auf 946 Warenpositionen erweitert und wies diese nach Gattung, Menge, Wert sowie Herkunfts- und Bestimmungsländern aus. Es wurden vermehrt die Angaben der Exporteure in die Statistik aufgenommen, was den Umfang der geschätzten Werte in der Statistik verringerte. Der Gültigkeitsbereich der Statistik wurde vom deutschen Zollgebiet auf das deutsche Wirtschaftsgebiet umgestellt. Bis 1906 war hinsichtlich der ausgewiesenen Länder maßgebend, welche Länder Einkaufs- und welche Länder Verkaufsländer waren. Ab März 1906 wurden die Herkunfts- und Bestimmungsländer der ein- und ausgeführten Waren erfasst, d.h. die Herstellungs- und die Verbrauchsländer. Ab 1911 wurde gesetzlich verankert, dass die Exporteure für sämtliche Waren Wertangaben anzugeben haben. 1928 wurdenn mit Gesetz über die Statistik des Warenverkehrs auch die Importuere verpflichtet, Wertangaben aller Importe vorzunehmen. In 1936 schließlich erfolgte durch das Statistischhe Reichsamt eine geänderte form der Zusammmenfassung der Warenpositionen zu Warengruppen und –untergruppen.
Für die Darstellung der regionalen Verteilung der Warenströme sind zunächst alle in der jeweiligen Fassungen der Länderstatistik des Deutschen Reiches aufgeführten Länder den fünf Kontinenten zugeordnet worden und so die Anteile an der deutschen Gesamtein- und ausfuhr über den gesamten Untersuchungszeitraum ermittelt worden. Für die Analyse der regionalen Veränderungen der Warenströme der Ein- und Ausfuhr sind für jedes Land ebenfalls die Anteile an den Gesamtgrößen errechnet worden und die Länder – soweit sie nicht allein wichtige deutsch Handelspartner waren – zu Ländergruppen bzw. Regionen zusammengefaßt worden. (siehe Schema der Länderzuordnung) Die für jedes Land und jede Region errechneten Anteile am jeweiligen Gesamthandel haben sowohl die Veränderungen der Länder und Regionen sichtbar gemacht, als auch deren Bedeutung im Rahmen des Gesamthandels erkennen lassen. Dieser Bedeutung entsprechend sind im Ergebnis einzelne Länder oder auch zu Regionen zusammengefaßte Ländergruppen als die wichtigsten - und die Regionalstruktur jeweils bestimmenden - Handelspartner identifiziert worden. Diese Länder oder Regionen werden zunächst in einem ersten Überblick als die 'wichtigsten Einfuhrländer' und die 'wichtigsten Ausfuhrländer' hinsichtlich der Entwicklung ihrer Anteile und ihres Stellenwerts im Rahmen des Gesamthandels betrachtet und erste Aussagen über Wandlungen der Regionalstruktur gemacht. (S. 13)
Für die Analyse der Warenströme kommen der Warengliederung und der Zuordnung der Warenpositionen der unterschiedlichen statistischen Verzeichnisse eine besondere Bedeutung zu. Als wichtige Waren wurden solche definiert, deren Anteil an der Ein- und Ausfuhr mindestens 3% betrug. Im Einzelfall wurden auch Waren mit einem geringeren Anteil berücksichtigt, wenn ihnen eine besondere Bedeutung für den deutschen Handel zukam, wie z.B. der Kautschuk. Insgesamt hat der Autor die Regionalanalyse für die folgenden 19 Positionen der Einfuhr und 11 Positionen der Ausfuhr druchgeführt:
Einfuhr: Weizen, Roggen und Gerste, Obst und Südfrüchte, Kaffee, Fleisch und Fleischwaren, Milch – Butter – Käse, Eier, Fett, Textilrohstoffe, Wolle, Baumwolle, Häute und Felle, Holz, Ölfrüchte und Ölsaaten, Kautschuk und Gutta Percha, Mineralöle, Erze, Metalle, Kupfer.
Ausfuhr: Zucker, Kohlen, Textilien, Leder und Lederwaren, Papier und Papierwaren, Chemische und pharmazeutische Produkte, Glas und Glaswaren, Eisenwaren, Maschinen, elektronische Erzeugnisse, Fahrzeuge.
Grundlage für die Ermittlung der Werte zu diesen Warenpositionen waren die statistischen Warenverzeichnisse der Statistik des Deutschen Reiches in weitgehender Anlehnung an das 'Brüssler Warenverzeichnis' von 1913. Dieses Warenverzeichnis wurde während des Untersuchungszeitraumes mehrfach geändert, was zur Konsequenz hatte, das die Einzelpositionen zu den für die Untersuchung gewählten und in den Statistiken späterer Jahre verwendeten Oberbegriffen zugeordnet werden mussten, um eine über den Untersuchungszeitraum einheitliche und vergleichbare Systematik zu erhalten.
Für eine Reihe von Waren wurden die Zahlenreihen der regionalen Verteilung nicht für die Oberbegriffe (z.B. Nahrungsmittel, Textilrohstoffe) errechnet, sondern für die unter diesen Oberbegriffen ausgewiesenen einzelnen Warengruppen bzw. Produkte (für Nahrungsmittel: Milch, Obst, Fleisch, etc., für Textilrohstoffe: Wolle, Baumwolle). Dadurch sollten pauschale oder falsche Schlussfolgerungen vermieden werden. Regionale Veränderungen z.B. von Nahrungsmitteln können erst dann festgestellt werden, wenn analysiert worden ist, welchen regionalen Wandlungen die einzelnen Produkte ausgesetzt waren, die alle aus unterschiedlichen Bezugsländern gekommen sind.
Ausgewählte Ergebnisse der Analyse
Der Autor stellt im Rahmen seiner Analysen fest, dass im Handel mit Nordeuropa ein Aufwärtstrend deutlich wird, der sich in der Zwischenkriegszeit fortsetzte und in den 1930er Jahren nochmals eine deutliche Steigerung erfährt. Dabei wuchsen die Importanteile stärker als die Ausfuhrquoten. Diese Entwicklung erklärt der Autor mit der positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die getragen wurde von produktinnovativen Maßnahmen im Agrar- und Rohstoffbereich, mit steigendem Wohlstand, und dem Ausbau der Transprotinfrastrukturen Nordeuropas sowie der positiven Entwicklung des Welthandels. Deutschland war die geographische Nähe eines wichtigen Partners für die Lieferung von Agrarprodukten und Rohstoffen ebenso wichtig wie die zunehmende Aufnahmefähigkeit des skandinavischen Makrtes für deutsche Exporte. Skandinaviens Nachfrage richtete sich vor allem auf die deutschen Fertigwaren, deren Absatz durch den steigenden Wohlstand anstieg und die besonders den Aufbau der in Skandinavien entstehenden Spezialindustrien der tierischen Veredelungsproduktion, der Stahl-, Holz- und Papierindustrien und des Schiffbaues unterstützten.
Zwischen Deutschland und Großbritannien bestand, was den skandinavischen Markt anbetrifft, eine Konkurrenzsituation, die sich zu einer Rivalität entwickelte. Während die Veränderungen im Handel mit Nordeuropa in der Vorkriegszeit noch als Folgen ökonomischer und technologischer Entwicklungen gedeutet werden können und das auch – eingeschränkt – für die Bewegungen bis zur Weltwirtschaftskrise gilt, müssen die Wandlungen der Regionalstruktur in den weiteren 1930er Jahren eindeutig als das Ergebnis zunächst noch wirtschaftspolitischer, später dann zusätzlich auch politischer und insbesondere wehrpolitischer Entscheidungen gesehen werden. Ausgeprägte Veränderungen vollzogen sich im Handel mit Großbritannien. Die Einfuhr britischer Produkte nach Deutschland gingen drastisch zurück. Ein Grund hierfür liegt in den strukturellen Schwächen der britischen Wirtschaft der damaligen Zeit. Eine Wandlung der regionalen Struktur der Importländer kann hieraus insoweit abgeleitet werden, als die Anteile Großbritanniens – auf den gesamten Untersuchungszeitraum bezogen – deutlich fielen während die Anteile anderer Länder anstiegen. Trotz der rückläufigen Entwicklung blieb Großbritannien auch weiterhin bedeutender Importeur für Deutschland. Ähnliches gilt auch für die deutschen Exporte nach Großbritannien, die zwar noch stärker sanken als die Einfuhren, aber auch hier blieb die Position Großbritanniens als eines der wichtigsten Abnahmeländer deutscher Waren bis zum Ende der 1930er Jahre erhalten.
Die westeuropäischen Länder: Frankreich, Niederlande, Belgeien und Schweiz, waren während des gesamten Untersuchungszeitraumes die wichtigsten Partner Deutschlands für den Export. Bei den Importen hingegen konnten sie ihre anfänglich führende Position nicht halten. Bemerkenswert ist hierbei die Parallelität sowohl bei der rückläufigen Entwicklung ihrer Importanteile als auch bei dem konstanten Verlauf der Exportanteile. Was die Entwicklung der deutschen Importe anbetrifft, so hat sich der starke Anstieg der US-amerikanischen Importe, der südamerikanischen, asiatischen und nordeuropäischen Importe auf den Importanteil Frankreichs, den Niederlande, Belgiens und der Schweiz ausgewirkt.
Der Einbruch des Welthandels in und nach der Weltwirtschaftskrise hatte Auswirkungen auf die Regionalstruktur des deutschen Außenhandels durch die Maßnahmen der Reichsregierung ab 1933. Diese Zeit wird durch Abschottung der Märkte der führenden Welthandelsnationen gekennzeichnet. Die gesunkene Kaufkraft der Rohstoffländer, die verstärkte Konzentration des britischen Handels auf das Empire, die bestehende Negativhaltung der USA hinsichtlich der Importe in die USA, die sich verbreitende protektionistische Haltung der Handelsländer und der zunehmende Devisenmangel kennzeichnen den dramatisch gesunkenen Welthandel. Deutschland konzentrierte seine Importe ab 1933 auf die Regionen Nordeuropa, Südosteuropa und Südamerika.
Im Rahmen der Studie konnte bestätigt werden, dass seit Beginn der industriellen Revolution primär die ökonomischen Faktoren die Strukturen des internationalen Handels entstehen ließen. Diese wurden in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg von politischen Faktoren überlagert, wobei vom Autor darauf hingewiesen wird, dass die politischen Einflußnahmen auf den Außenhandel vor allem und mit direkt wirksam werdenden Strukturveränderungen von Deutschland ausgingen. Nur in der Sowjetunion wurde ähnlich diktatorisch verfahren.
Im Vergleich zu anderen Ländern weist der Außenhandel Deutschlands ein größeres Volumen auf. Die westlichen europäischen Handelspartner waren während der gesamten Untersuchungsperiode Deutschlands wichtigste Handelspartner. Die Verflechtungen mit Rußland bzw. mit der Sowjetunion waren ständig eng, erst in den 1930er Jahren schrumpften die Handelsbeziehungen bis zur Bedeutungslosigkeit.
Zu folgenden Themen sind Zeitreihentabellen zusammengetragen worden:
A. Überblick über die Warenstruktur des Außenhandels B. Deutschlands Außenhandelsstatistik nach Ländern und Regionen C. Internationale Handelsstatistik nach Waren und Warengruppen und nach Ländern und Regionen
Themen
Datentabellen im Recherche- und Downloadsystem HISTAT ((Historische Statistik), www.histat.gesis.org) (Thema: Außenhandel)
A. Überblick über die Warenstruktur des deutschen Außenhandels
A.1 Anzahl der in der Statistik des Deutschen Reiches aufgeführten Länder (1880-1939) A.2 Die Anteile einzelner Waren am gesamten deutschen Import in laufenden Preisen, in Prozent (1880-1939) A.3 Die Anteile einzelner Exportwaren am gesamten deutschen Export in laufenden Preisen (1880-1939)
B. Außenhandelsstatistik nach Ländern und Regionen
B.01.01 Deutschlands Einfuhr aus Europa (1880-1938) B.01.02 Deutschlands Einfuhr aus Amerika (1880-1938) B.01.03 Deutschlands Einfuhr Afrika und Asien (1880-1938) B.02.01 Deutschlands Ausfuhr nach Europa (1880-1938) B.02.02 Deutschlands Ausfuhr nach Amerika (1880-1938) B.02.03 Deutschlands Ausfuhr Afrika und Asien (1880-1938)
C. Regionalstatistik nach Waren, Warengruppen und Ländern bzw. Regionen
C.01.01 Deutschlands Einfuhr von Weizen (1880-1938) C.01.02 Deutschlands Einfuhr von Roggen und Gerste (1880-1938) C.01.03 Deutschlands Einfuhr von Obst und Südfrüchten (1880-1938) C.01.04 Deutschlands Einfuhr von Kaffee (1880-1938) C.01.05 Deutschlands Einfuhr von Fleisch und Fleischwaren (1913-1938) C.01.06 Deutschlands Einfuhr von Milch, Butter und Käse (1880-1938) C.01.07 Deutschlands Einfuhr von Eiern (1880-1938) C.01.08 Deutschlands Einfuhr von Fett (1880-1938) C.01.09 Deutschlands Einfuhr von Textilrohstoffen (1880-1938) C.01.10 Deutschlands Einfuhr von Wolle (1880-1938) C.01.11 Deutschlands Einfuhr von Baumwolle (1880-1938) C.01.12 Deutschlands Einfuhr von Häuten und Fellen (1880-1938) C.01.13 Deutschlands Einfuhr von Holz (1880-1938) C.01.14 Deutschlands Einfuhr von Ölfrüchten und Ölsaaten (1880-1938) C.01.15 Deutschlands Einfuhr von Kautschuk und Guttapercha (1880-1938) C.01.16 Deutschlands Einfuhr von Mineralölen (1880-1938) C.01.17 Deutschlands Einfuhr von Erzen (1880-1938) C.01.18 Deutschlands Einfuhr von Metallen (1880-1938) C.01.19 Deutschlands Einfuhr von Kupfer (1880-1938) C.02.01 Deutschlands Ausfuhr von Zucker (1880-1938) C.02.02 Deutschlands Ausfuhr von Kohle (1880-1938) C.02.03 Deutschlands Ausfuhr von Textilien (1880-1938) C.02.04 Deutschlands Ausfuhr von Leder und Lederwaren (1880-1938) C.02.05 Deutschlands Ausfuhr von Papier und Papierwaren (1910-1938) C.02.06 Deutschlands Ausfuhr von chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen (1896-1938) C.02.07 Deutschlands Ausfuhr von Glas und Glaswaren (1910-1938) C.02.08 Deutschlands Ausfuhr von Eisenwaren (1880-1938) C.02.09 Deutschlands Ausfuhr von Maschinen (1880-1938) C.02.10 Deutschlands Ausfuhr von elektrotechnischen Erzeugnissen (1908-1938) C.02.11 Deutschlands Ausfuhr von Fahrzeugen (1880-1938)
[Außenhandel, Warenströme, Warengruppen, Import, Export, Warenstruktur, Handelsbeziehungen, deutsche Handelsstatistik, Außenhandelsstatistik, Deutscher Zollverein, deutsches Zollgebiet, Deutsches Reich, deutsches Wirtschaftsgebiet, Weltwirtschaftskrise ]
Die vorliegende Untersuchung will lediglich in groben Zügen die Zusammenhänge zwischen Konjunktur und Außenhandel herausarbeiten, wie sie sich für die letzten Jahrzehnter vor dem Ersten Weltkrieg aus der Anwendung statistischer Methodik ergeben. Datengrundlage bildet dabei die Statistik des Außenhandels. "Die Entwicklung des Außenhandels in den letzten Jahrzehnten vor dem I. Weltkrieg lässt sich in den Ländern, die eine Handelsstatistik geführt haben, zunächst durch die beiden Zahlenreihen der Gesamteinfuhr- und -ausfuhrwerte darstellen. Diese Werte sich aber nicht nur von der Mengenbewegung, sondern auch von der Preisbewegung abhängig. Würde man sich auf die Betrachtung dieser Wertereihen beschränken, so bliebe daher die wichtigste Frage offen, inwieweit nämlich die Ergebnisse auf einer Veränderung des Handelsvolumens beruhen und nicht lediglich ein Spiegel der Preisbewegung sind. Die Isolierung der Mengenbewegung ist als das wichtigste Ziel zu betrachten" (Soltau, F., 1916, a. a. O., S. 15f). Mit den vorliegenden Reihen der Handelswerte, der Handelsvolumina und der Preisindizes des Außenhandels wurden zur Scheidung der Entwicklungsbewegung von der Konjunkturbewegung die Trendlinien in Form von Parabeln dritten Grades gelegt (parabolischer Trend). Die Konjunkturschwankungen stellen sich dann als die prozentualen Abweichungen der tatsächlichen Werte ("unausgeglichene Werte") von den Trendwerten ("ausgeglichene Werte") dar. Die Konjunkturwerte sind für die Handelswerte, die Handelsvolumina und die Preise angegeben. "Es ist bedauerlich, dass die Entwicklung des Außenhandels in den 70er Jahren für Deutschland nicht in den Bereich der Betrachtung gezogen werden kann. Da aber erst nach der Reform des Jahres 1879 die Ausfuhr lückenlos erfasst wurde und ferner, teilweise auch als Folge eines neuen Zolltarifs, der Durchfuhr- und der Niederlageverkehr eine ganz andere Bedeutung erhielt, sind weder bei der Einfuhr noch bei der Ausfuhr die Mengen- und Wertziffern vor dem Jahre 1880 mit den späteren vergleichbar" (Soltau, F., 1916, a. a. O., S. 20). Die gleiche Untersuchung wie für Deutschland ist für den Welthandel versucht worden. Dabei musste allerdings zunächst von den Handelswerten selbst ausgegangen werden, in denen die Preisbewegung enthalten ist. 33 Länder wurden in die Betrachtung einbezogen und in zwei Gruppen eingeteilt: das industrielle Mitteleuropa, (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Belgien, Schweiz, Niederlande) und die übrigen Länder, in denen sowohl die Agrarländer Europas als auch die großen Rohstoffgebiete Amerikas, Asiens und Afrikas enthalten sind. Besondere Berechnungen wurden dann noch für England, Frankreich und die Vereinigten Staaten vorgenommen.
Datentabellen in HISTAT: A. Deutschland A.01 Bewegung des Volumens und der Preise des deutschen Außenhandels (1881-1913) A.02 Der Preisindex des Deutschen Außenhandels (1881-1913) A.03 Konjunkturschwankungen des Deutschen Außenhandels (1881-1913) B. Welthandel B01 Einfuhr fremder Länder (1881-1913) B.02 Ausfuhr fremder Länder (1881-1913) C. Deutschland nach dem I. Weltkrieg C.01 Außenhandel Deutschlands und Zahl der Vollbeschäftigten, Monatsdaten (1923-1926)
Gegenstand der Studie ist die wirtschaftliche Beurteilung des Zollvereins sowie die statistische Erfassung der wirtschaftlichen Schlüssengrößen.
Nach einer Darlegung der Stärken und Schwächen der Handelsstatistik folgt eine kritische Zusammenstellung älterer Bewertungsversuche der Handelsstatistik, dem eine Berechnung eines Handelsvolumens zu festen Preisen und die Aufstellung eines Preisindexes für den Außenhandel folgen.
Untersuchungszeitraum: Erst ab dem Jahr 1836 kann auf eine zuverlässige Quellenlage zurückgegriffen werden. Da für die Analyse des strukturellen Wandels mindestens ein Zeitraum von 20 Jahren benötigt wird, bietet sich das Jahr 1856 als Schlussjahr an.
Untersuchungsgebiet In die Untersuchung werden neben dem Zollverein auch die Nordseeküste bzw. der Anteil der norddeutschen Zollgebiete am deutschen Handel mit einbezogen. Auf diese Weise erreicht der Autor eine Vergleichbarkeit der Zahlenreihen mit dem späteren Deutschen Reich. Unter Gesamtdeutschland versteht der Autor das Territorium des Deutschen Reiches von 1870 ohne Elsaß-Lothringen und mit Luxemburg ab 1842. Zum Zollverein treten vor allem die drei Hansestädte Hamburg, Bremen und Lübeck. Von den norddeutschen Flächenstaaten werden Hannover, Oldenburg und Schaumburg-Lippe, die bis 1853 den Steuerverein bilden, hinzugezählt. Die sechs wichtigen Zollgebiete Norddeutschlands werden jeweils für sich hinsichtlich des Handelswachstums, des Saldos, der strukturellen Zusammensetzung sowie Herkunft und Bestimmung des Handels analysiert. Um den gesamtdeutschen Außenhandel zu erhalten, wird der direkte Auslandshandel der Einzelstaaten addiert, der binnendeutsche Handel wird ausgelassen. Das Ergebnis wird anschließend mit den ausländischen Handelsstatistiken verglichen. Anschließend wird die Entwicklung des Aussenhandels im weiteren wirtschaftlichen Zusammenhang eingeordnet, um Wechselwirkungen zwischen Aussenhandel und Industrialisierung zu erkennen. Einbezogene Aspekte sind die Produktion, das Nettosozialprodukt sowie die konjunkturelle Entwicklung.
Der Autor verweist auf die Tatsache, dass die Arbeiten von Walter G. Hoffmann zum Außenhandel (1967: Strukturwandlungen im Außenhandel der deutschen Volkswirtschaft seit Mitte des 19. Jh; 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit Mitte des 19. Jh.) eine andere Fragestellung betrachten als der Autor in seiner Analyse verfolgt. Hoffmann untersucht ausschließlich die Strukturwandlungen des Handelsvolumens während einer sehr langen Zeitreihe von 1836 bis 1955 ohne Rücksicht auf den Wert. Deshalb beschränkt er sich ganz auf das Handelsvolumen des Zollvereins nach Preisen von 1913. Im Unterschied dazu analysiert Borries im Rahmen der Studie die ersten 20 Jahre, womit die Betrachtung des Volumens auf der Basis von 1913 ausgeschlossen ist (Borries 1970, S. 6).
Die Quellen, auf die sich der Autor hauptsächlich stützt, sind in erster Linie die veröffentlichten amtlichen Statistiken der deutschen Zollgebiete. Weiterhin werden wissenschaftliche Arbeiten mit einbezogen.
Handels- und Zollstatistik Die zeitgenössischen Statistiken erfassen den Handel nach Mengen und Werten. Bei der Wertangabe wechseln die Münzeinheiten, hinsichtlich der Mengenangaben kommen unterschiedliche Gewichts-, Hohl- und Stückmaße zur Anwendung. Um die Handelsstatistiken zu verwenden, wurde vom Autor festgelegt, nach welchen einheitlichen Mengen- und Wertangaben die unterschiedlichen Statistiken umgerechnet werden sollen. Weiterhin muß die Erfassungsmethodik der Handelsstatistik des jeweiligen Staates geklärt werden. Zwei Arten des Vollzugs (der Verzollung) sind von den Ländern umgesetzt worden und sind damit in der Handelsstatistiken zu unterscheiden: der Mengenzoll und die damit einhergehende Mengenstatistik und der Wertzoll sowie die damit zusammenhängende Wertstatistik. - Mengenzoll und –statistik Die Zolllisten des Mengenzolls erfassen die zu verzollende Ware unter einem bestimmten Posten des Zolltarifs nach Zentner oder nach Stück. Dabei wird die Warengattung, das Gewicht und bei zollpflichtigen Waren der Zollbetrag eingetragen. Aus diesen Zolllisten ist es möglich, eine reine Mengenstatistik zu erstellen, die jedoch keinerlei Auskunft über den Wert des Handels gibt. Ein weiteres Problem der Mengenstatistik ist die unterschiedlich angewendete Gliederung: je weniger Warensorten der Zolltarif unterscheidet, desto mehr verschiedene Waren müssen unter einer Position zusammengefasst werden. - Wertzoll und –statistik ('reine Wertstatistik') Der Wertzoll ist die andere Methode der Zollerhebung. Für jede Ware ist ein bestimmter Prozentsatz ihres Wertes als Zoll zu zahlen. Da der zu zahlende Anteil bei verschiedenen Waren unterschiedlich sein kann, wird auch hier ein Warenverzeichnis geführt. Die Zuverlässigkeit der Wertlisten hängt von der Zollhöhe, des jeweiligen Strafmaßes und der Ausbildung der Händler und Zöllner ab. Die Wertstatistik sellt jedoch gegenüber der Mengenstatistik einen erheblichen Fortschritt dar, da hier die Kontrollen und die Genauigkeit höher sind. - geschätzte Wertstatistik ('uneigentliche Wertstatistik') Eine zu dieser Zeit häufige Methode der Werteerhebung war die Schätzung. Hierbei geht man von der Mengenstatistik aus und multipliziert für jede Position die Menge mit einem geschätzten Druchschnittswert. Die statistischen Büros ließen die Preise meist durch Sachverständige schätzen, die sich an den Großhandels- und Börsenpreisen anlehnten, wobei entweder für einen langen Zeitraum (= permanente Werte) oder für jedes Jahr neu (laufende Werte) geschätzt wurde. Die Bildung von Jahresdurchschnittswerten ist problematisch, weil die Preise und Mengen vieler Waren im Verlauf des Jahres stark schwanken. Weiterhin ist für die Preisschätzung der Ort (Absendeort, Grenzort, Bestimmungsort) von besonderer Bedeutung, damit Fracht, Versicherung, Gewinn und Zoll einheitlich behandelt werden. Hierbei wurden überwiegend die Preise am Grenzort ohne Zoll (Einfuhr = cif Preise; Ausfuhr = fob Preise) für die Schätzung herangezogen. Das hat zur Folge, dass sich die Preise für eine Ware bei zwei Partnerländern ohne gemeinsame Grenze unterscheiden (z.B. durch die Seefracht) (Borries 1970, S. 8). Das Problem einer durch Schätzung aus der Mengenstatistik erstellten sogenannten Wertstatistik ist, dass die Exaktheit dieser Statistik von der Untergliederung der Warenliste und von der Sorgfalt der Preiserhebung abhängt. In der Praxis wurden Fertigwaren häufig überschätzt und Frankreich setzte seine Ausfuhr ca. um 20% zu hoch an.
Weitere statistische Besonderheiten
Partnerland Überwiegend sind die Wert- und/oder Mengenangaben der Statistiken nach den Partnerländern gegliedert. Hierbei muß der Begriff von 'Partnerland', sowie die Untergliederung der Länder in der jeweiligen Statistik genau beachtet werden. - eine mögliche Gliederung ist die Auflistung nach den Ländern des Grenzübertritts. Der Zollverein hat diese Auflistung nach Grenzländern erst 1845 begonnen, während der Steuerverein diese Art der Auflistung nicht angewendet hat. - die Auflistung des Herkunfts- oder Bestimmungslandes der Waren ist ein komplizierteres Vorhaben, das Herkunfts- und Bestimmungsland nicht immer identisch ist mit Einkaufs- und Verkaufsland. Die Güte einer solchen Erfassung hängt von der Genauigkeit der jeweiligen Deklaration in den Ländern ab. - weiterhin ist eine Auflistung nach Herstellungs- oder Verbrauchsland von Interesse.
Warengruppen Es können folgende Systeme der Wareneinteilung in Gruppen unterschieden werden. Alle diese Schemata geben auf verschiedene Fragen eine Antwort und richten sich entweder nach den Kategorien der volkswirtschaftlichen Aufbringungs- und Verwendungsrechnung oder orientieren sich an dem Grad der Veredelung der Handelsgüter. - Einteilung der Waren nach dem Produktionssektor in solche der Landwirtschaft und in solche des Gewerbes. Hier bildet die Einordnung der Waren des Bergbaus ein Problem. - Eine weitere Möglichkeit ist die Einteilung der Waren nach ihrer Bestimmung: Waren zum Verzehr sowie sonstigen privaten Verbrauch auf der einen Seite und Waren des öffentlichen Verbrauchs (z.B. Waffen) auf der anderen Seite. - Einteilung der Investitionsgüter in denen der Lagerhaltung und der weiteren Verarbeitung, von denen die Gruppe der eigentlichen Investitionen in Produktionsmitteln (z.B. Maschinen, Dünger) getrennt wird. - Gliederung in Waren, die für das Ausland bzw. für das Inland ein Monopol besitzten und solche, die im Inland und Ausland produziert werden. Während für die Nahrungsmittel diese Einteilung gebräuchlich ist, wird sie in den Statistiken nicht auf die Rohstoffe angewendet. - Einteilung der Waren nach der Art der Verarbeitung (Rohprodukte und Fertigwaren), üblich für Waren, die nicht für die Nahrung dienen. In der Praxis überschneiden sich oft die Einteilungskriterien.
Handelsbegriffe Spezialhandel umfaßt die zwischen dem freien Verkehr eines Landes und dem Ausland wirklich ausgetauschten Waren. Generalhandel bezeichnet den Gesamteingang und Gesamtausgang einschließlich der Durchfuhr (in der heutigen Statistik wird die Durchfuhr nicht mit hinzugezählt). Durchfuhrhandel Durchfuhr bezeichnet den Warentransport aus fremden Gebieten durch das analysierte Wirtschaftsgebiet des Zollvereins, ohne dass die Ware im Wirtschaftsgebiet des Zollvereins in den freien Warenverkehr gebracht wird. Neben der direkten Durchfuhr sowie der unverzollten Wiederausfuhr existiert noch ein unkontrollierbarer Teil der Durchfuhr, z.B. wenn bei zollfreien Gütern die Durchgangsabgabe gespart werden soll. "Dazu kommt noch ein umfangreicher Zwischenhandel. Zwischenhandel und Durchfuhr lassen sich aus dem Spezialhandel nicht ausgliedern. In den Hansestädten ist fast aller Handel Durchfuhr oder Zwischenhandel, da die eigene Produktion und der eigene Verbrauch gegenüber dem Gesamtumsatz kaum eine Rolle spielen. Die nicht in der Stadt umgesetzten Waren, die man als 'Transit' bezeichnet, sind wirtschaftlich den übrigen Waren gleichzuachten" (Borries 1970, S. 11).
Der Autor geht folgendermassen vor: "In den folgenden Untersuchungen wird die Durchfuhr getrennt gehalten, allerdings mit Ausnahme der Hansestädte. Wenn man aus dem Handel der einzelnen Zollgebiete den gesamtdeutschen Handel zusammensetzen will, muß man die Durchfuhr zu Einfuhr und Ausfuhr addieren. Oft ist die Durchfuhr eines deutschen Zollgebietes in einem anderen Spezialhandel, das gilt vor allem für die Hansestädte. Für Gesamtdeutschland lassen sich nur für den Generalhandel einigermaßen exakte Angaben machen. Erst von diesem läßt sich auf den Spezialhandel zurückschließen. (Borries 1970, S. 11)"
Für die statistische Darstellung des deutschen Aussenhandels greift der Autor nur in eingeschränktem Ausmaß auch auf ausländischen Quellen zurück. Auch von den deutschen Quellen hat der Autor nur die gedruckten Quellen für seine Datenerhebung herangezogen (also keine handschriftlichen Quellen in den Archiven). Handschriftliche Quellen enthalten keine Informationen über den gesamten Handel, sondern eher über einzelne Bereiche und Wirtschaftszweige.
Die wichtigste Frage der Studie ist die nach dem Wert des Handels. Daher müssen alle Angaben der Handelsstatistik in Werte umgerechnet werden, was jedoch auf Grund der Angaben in den Quellen nur eingeschränkt durchführbar ist.
Ein weiteres Problem stellt die Zusammensetzung des gesamtdeutschen Außenhandels aus dem Außenhandel der einzelnen Zollgebiete dar. "Solange Deutschland noch kein einheitliches Zollgebiet war, war die Freiheit des inneren Marktes nicht ganz hergestellt. Der deutsche Binnenhandel konnte, soweit er eine Zollgrenze überschritt, noch als Außenhandel aufgefaßt werden. Die Handelsstatistiken spiegeln diesen Zustand wider. Die Tatsache der Trennung durch Zollgrenzen hat den Handel sicher beeinflußt, der Binnenhandel blieb kleiner, der Außenhandel wurde größer, als dies bei einem einheitlichen Zollgebiet der Fall gewesen wäre. Die Handelsverbindungen waren durch die faktischen Zustände der Zeit bestimmt, solche Verzerrungen gegenüber dem Modell eines geschlossenen Handelsgebietes lassenn sich nachhträglich nicht korrigieren. Die Gesamtbilanz trägt also einen gewissermaßen fiktiven Charakter, da sie von den besonderen Bedingungen des Binnenhandels, den verschiedenen Zöllen in einzelnen Teilgebieten usw. abstrahiert. Insofern (…) läßt sie sich vor allem nur bedingt mit späteren Angaben für das Deutsche Reich vergleichen. Sie ist aber berechtigt, weil Deutschland gegenüber dem Ausland doch schon eine relative wirtschaftliche Einheit bildete (…). Die faktischen Einzelbilanzen sind neben der Gesamtbilanz nötig, um diese überhaupt zu errechnen, darüber hinaus geben sie auf einzelne Fragen viel genauere Antworten." (Borries 1970, S. 13). Somit stellen die Einzelbilanzen einen gewissen Schutz gegen falsche Schlüsse aus der Gesamtbilanz dar.
Vor diesem Hintergrund weist der Autor ausdrücklich darauf hin, dass die Zuverlässigkeit des Zahlenmaterials nicht überschätzt werden darf. "Für die Abschätzung der Fehlerquellen muß man systematische und zufällige Fehler unterscheiden. Bei systematischen Fehlern ergibt sich eine Fehlerneigung, so läßt der Schmuggel den Handel zu gering, die Einrechnung des Zolles die Einfuhr zu hoch, die Auslassung der Durchfuhrfracht die Generalausfuhr zu niedrig erscheinen. Zufällige Fehler heben sich im statistischen Mittel heraus, das gilt etwa für das Auf- und Abrunden oder für Berechnungs- und Druckfehler. Als zufällig können auch die Fehler angesehen werden, die durch Auslassung der Lagerbewegung usw. entstehen. Systematische Fehler setzen keineswegs immer die Zuverlässigkeit herunter. Das gilt besonders beim Vergleich mehrerer Größen mit gleichem systematischem Fehler. Zeitreihen, die auf gleicher Berechnungsmethode beruhen, sind das beste Beispiel. Selbst wenn sie mit einem erheblichen Fehler belastet sind, ist ihr Index sehr zuverlässig. Zufällige Fehler können umgekehrt im ungünstigsten Falle schwer ins Gewicht fallen (…)." Auf das Saldo können sich systematische Fehler empfindlich auswirken. Der Saldo stellt die Differenz der Aktiva und Passiva dar. "Wenn sich in Einfuhr und Ausfuhr geringe systematische Fehler eingeschlichen haben, (…), kann der Saldo schon völlig verfälscht sein. Die Entwicklung der Saldi im Vergleich mehererer Jahre ist dagegen weit zuverlässiger, falls die Preisannahmen der Jahre auf gleichartigen Quellen beruhen. Systematische Fehler können trotz aller Sorgfalt nicht sicher ausgeschlossen werden und senken die mutmaßliche Zuverlässigkeit der Ergebnisse. Man kann den Verfälschungen jedoch durch den Vergleich möglichst vielseitigen Materials und mehrerer unabhängiger Methoden entgegenwirken." (…) Aus diesem Grund ist besondere Aufmerksamkeit auf den Anmerkungsteil in den Tabellen und in der Studienbeschreibung zu geben, in denen die Werte der Tabellen erläutert werden.
Borries' Ergebnisse im Vergleich zu anderen Studien (vrgl. Borries, S. 240 f.): Die älteren Schätzungen versuchen anhand der reinen Mengenstatistik des Zollvereins, den Wert des Handels anzugeben. Da sie mit unterschiedlichen Methoden arbeiten, können sie vom Autor für seine Studie nicht herangezogen werden. Borries berechnet das Handelsvolumen neu. Seine Ergebnisse weichen von denen Hoffmanns und Junghanns' erheblich ab. Der parallele Gesamtverlauf in allen drei Berechnungen bestätigt jedoch die relative Zuverlässigkeit der Werte. Über einen Preisindex wird aus dem Volumen der laufende Wert für den Durchschnitt von je drei Jahren errechnet. Die Ergebnisse des Autors weichen stark von den Ergebnissen Bondis ab. Der Autor stellt fest, dass Gerhard Bondi vor allem die Gesamtentwicklung ganz anders darstellt, weil seine Werte in den ersten Jahren über den Werten des Autors liegen, und in den letzten Jahren die Werte des Autors unterschreiten. Für die Analyse der Warenstruktur bildet Borries sieben unterschiedliche Warengruppen. Die Nahrungsmittel werden nach ihrer Herkunft in koloniale und europäische eingeteilt, die Halbwaren von den eigentlichen Rohstoffen abgetrennt. Aus den Fertigwaren kann man die Textilien im egneren Sinne ausgliedern. Dazu kommt noch ein Restposten (Sonstiges), der als untypisch nicht naher betrachtet wird. Die Quellenlage erlaubt nicht die tiefergehende Analyse nach einelnen Handelspartnern, ermöglicht aber die Einbeziehung der Durchfuhr Hoffmann hat in seinem Werk 'Das Wachstum der deutschen Wirtschaft …" die Durchfuhr nicht berücksichtigt. Ebenso hat Bondi in "Deuschlands Aussenhandel 1815-1870" die Durchfuhr ausgelassen.
Die Quellenlage der Hansestädte ist im Vergleich zum Zollgebiet Norddeutschlands weit günstiger. Die Hansestädte beginnen erst während des Untersuchungszeitraums, eine umfassende Handelsstatistik zu führen, verfügen aber schon für die Zeit davor über detaillierte Aufzeichnungen.
Zu folgenden Themen sind Zeitreihendaten und zeitreihenfähige Daten zusammengetragen worden:
A. Der Zollverein: Volumen, Werte und Indizes nach Warengruppen und nach Einfuhr, Ausfuhr und Durchfuhr
B. Norddeutschland: Aussenhandel Hamburgs, Bremens und Schleswig-Holsteins; Volumen, Werte, Indizes nach Warengruppen und Handelspartnern
C. Gesamtdeutschland: Ein- und Ausfuhr; Generalhandel, Zwischenhandel, Spezialhandel, Handelswerte
Themen
Datentabellen im Recherche- und Downloadsystem HISTAT (Historische Statistik) (Thema: Außenhandel)
A. Der Zollverein
A1 Zollverein: Bruttozolleinnahmen und Bevölkerung (nach Hübner und Hoffmann) (1834-1856) A2 Zollverein: Zeitgenössische Schätzungen des Handels für die Einfuhr, die Ausfuhr und die Durchfuhr in Talern nach Junghanns und Hübner (1834-1861) A3 Zollverein: Volumen nach Hoffmann und Junghanns, laufende Handelswerte nach Hübner und Bondi (in 1000 Talern) (1836-1856) A4 Zollverein: Korrigiertes Volumen nach v.Borries (1836-1856) A5 Zollverein: Index des Volumens zur Basis 1836 (1836-1856)
A6 Zollverein: Preisindizes A.6.1. Preisindex nach Jacobs-Richter (1834-1856) A.6.2. Zollverein: Preisindex der Warengruppen zur Basis 1836/38; Gewichte und Indizes nach Einfuhr, Ausfuhr und Durchfuhr (1836-1856) A.6.3. Zollverein: Preisindex und Volumen der Warengruppen zur Basis 1836/41 nach v.Borries, Werte des Handels nach Einfuhr, Ausfuhr und Durchfuhr (1836-1856)
A7 Zollverein: Handelswerte A.7.1. Zollverein: Werte in Dreijahresdurchschnitten (in 1000 Talern); Vergleich v. Borries und Bondi (1936-1856) A.7.2. Zollverein: Wert des Handels pro Kopf in Dreijahresdurchschnitten nach Einfuhr, Ausfuhr und Durchfuhr (in Talern) (1836-1856)
A.8 Zollverein: Indizes der Volumina und Werte nach Einfuhr, Ausfuhr und Durchfuhr nach v. Borries (1836/38=100) (1836-1856)
B. Norddeutschland
B1 Hamburg B1.1 Hamburg: Wert des Handels (in MkBco) auf Basis von 1848/50 nach Soetbeer B1.2 Hamburg: Einfuhr und Ausfuhr nach deutschen und ausländischen Handelspartnern nach Soetbeer (in MkBco, exkl. Contanten) B1.3 Hamburg: direkter Seehandel nach Partnerländern nach Soetbeer (in MkBco, exkl. Contanten und Altona) B1.4 Hamburg: direkter Seehandel nach Warengruppen nach Soetbeer (in MkBco, Exkl. Contanten) B1.5 Hamburg: Edelmetallverkehr (in MkBco) nach Soetbeer
B2 Bremen B2.1 Bremen: Wert des Handels (in Talern Gold) auf Basis von 1848/50 nach Rauers (Index: 1848/50 = 100) B2.2 Bremen: Ein- und Ausfuhr nach Deutschland und in das Ausland, Saldi und Wiederausfuhr nach Deutschland in Talern Gold nach Soetbeer B2.3 Bremen: Seehandel nach Partnerländern in Talern Gold nach Soetbeer
B3 Lübeck und Schleswig-Holstein B3.1 Lübeck: Wert des Handels (in MkCrt, exkl. Contanten) B3.2 Schleswig-Holstein: Offizielle Werte des Handels 1834-1856 in Rbtalern nach den Jahresbänden des Statistischen Tabellenwerkes
C. Gesamtdeutschland
C1 Gesamtdeutschland: Einfuhr und Ausfuhr der Zollgebiete (in Mio Talern) nach Berechnungen von v. Borries. C2 Gesamtdeutschland: Direkter Aussenhandel der Zollgebiete (in Mio Talern) nach v. Borries C3 Gesamtdeutschland: Generalhandel, Zwischenhandel, Spezialhandel ohne Zwischenhandel (in Mio Talern); Schätzungen von v. Borries C4 Gesamtdeutschland: Handelsumsatz im Vergleich der Handelsnationen in Mio. Talern C5 Zollverein und Deutsches Reich: Werte des Handels in Mio Talern C6 Zollverein und Deutsches Reich: Anteile der Warengruppen am Handel C7 Preußen: Ausprägung der Münsstätten (Nennwert in Talern)
Schlagwörter [Außenhandel, Warenströme, Warengruppen, Einfuhr, Ausfuhr, Import, Export, Warenstruktur, Handelsbeziehungen, deutsche Handelsstatistik, Außenhandelsstatistik, Deutscher Zollverein, deutsches Zollgebiet, Norddeutschland, Hamburg, Bremen, Deutsches Reich, deutsches Wirtschaftsgebiet, Frühindustrialisierung, Zeitreihendaten, historische Statistik ]
Gegenstand der Studie ist eine Analyse der Entwicklungstrends und der Strukturwandlungen des deutschen Aussenhandels, die in konsistenter Form die Nachkriegsentwicklung als Teil der langfristigen Wachstumsvorgänge sieht sowie der Versuch, die Bedeutung des Aussenhandels für das Wachstum empirisch zu untersuchen. Dabei beschränkt sich der Autor auf die Warenströme des Aussenhandels.
Die Arbeit gliedert sich in drei Teile: Zunächst wird die Aussenhandelsquote als Indikator der Weltmarktverflechtung behandelt. Ländervergleiche sollen die Ergebnisse für Deutschland in einem allgemeineren Zusammenhang stellen. Anschließend wird sich mit der Veränderung der Wachstumsraten und Struktur der Warenexporte und –importe in Laufe des Industrialisierungsprozesses auseinandergesetzt. Dabei werden zunächst die aggregierten Exporte und Importe untersucht und zur Veranschaulichung auf die Entwicklung des Sozialproduktes bezogen. Anschließend wird die Warenstruktur des Welthandels genauer betrachtet, so daß Veränderungen der Struktur sichtbar werden. Abschließend wird die Beziehung zwischen Außenhandel und gesamtwirtschaftlichem Wachstum behandelt. Aufgrund der Lückenhaftigkeit der Quellen in diesem Bereich hat sich der Autor auf die Zeit nach 1950 bis 1965 beschränkt.
Themen Zeitreihendaten im Recherche- und Downloadsystem HISTAT (Thema: Aussenhandel)
Zu folgenden Themen sind Zeitreihentabellen zusammengetragen worden:
A. Entwicklung des internationalen Außenhandels B. Wachstumstrends von Exporten, Importen und Sozialprodukt C. Veränderungen der Warenstruktur im Welthandel D. Verschiebung der deutschen Exporte von Primärerzeugnissen zu Industriewaren E. Aussenhandelsnachfrage und Wachstumstrends
In die Epoche von der französischen Revolution bis zur Gründung des Zollvereins fallen neben vielen politischen Umwälzungen auch die Kontinentalsperre, die ersten greifbaren wirtschaftlichen Folgen der Industrialisierung, die Auflösung des spanischen Kolonialreiches, die Einbeziehung der Vereinigten Staaten in das Welthandelssystem sowie die wirtschaftsräumlichen Umgestaltungen Deutschlands, die ihren ersten Höhepunkt in der Gründung des Zollvereins finden. Die Einwirkung dieser Ereignisse auf die Entwicklung des deutschen Außenhandels soll im Rahmen der vorliegenden Studie analysiert werden.
Die vorliegende Quellenlage war für eine differenzierte Betrachtung des Einflusses der Frühindustrialisierung Deutschlands auf den deutschen Außenhandel leider unzureichend, was auf der Zersplitterung Deutschlands in viele autonome Teilgebiete zurückzuführen ist. Die Systematiken der handelsstatistischen Angaben der autonomen Handelsgebiete Deutschlands sind untereinander nicht verlgeichbar, was eine übergreifende Darstellung erschwert oder sogar ausschließt. Daher war eine Rekonstruktion der deutschen Außenhandelsstatistik unter Verwendung der Statistik der ausländischen Handelspartner erforderlich. Das heißt: die fehlenden statistischen Jahrbücher für den deutschen Außenhandel der fraglichen Zeit mußten durch Neuberechnungen nachträglich vom Autor erarbeitet werden. Aus diesem Sachverhalt leitet sich das Gliederungsprinzip der Darstellung nach den einzelnen Handelspartnern ab.
Der Autor verfolgt mit seiner Studie im wesentlichen zwei Ziele. Zum einen soll die Studie als 'statistisches Handbuch' zum deutschen Außenhandel dienen, zum anderen soll die außenwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands zu skizzieren werden.
"Grundlage aller weiteren Arbeit mußte eine schlüssige Darstellung der Probleme und Methoden zur Berechnung der Statistik sein. Sie sollte jeden einzelnen Schritt der Rekonstruktion nachprüfbar und damit der Kritik zugänglich machen. (…) Die breite Darstellung der preisgeschichtlichen Ansätze, der Güterwertproblematik der alten Statistiken und der Quellenkritik hat hierin ihren Grund." (Kutz 1974, S. 4)
Der Begriff 'Deutschland' bezieht sich hauptsächlich auf das Gebiet des Deutschen Reiches von 1871 mit Luxemburg, aber ohne die österreichischen Erblande (also ohne das Gebiet von Nieder- und Oberösterreich), soweit es die ausländischen Statistiken zulassen. Die Habsburgermonarchie wird, da sie nicht dem Deutschen Zollverein beitrat, als Handelspartner Deutschlands behandelt.
Bei der Rekonstruktion der Statistik des deutschen Außenhandels aus den Statistiken ausländischer Handelspartner entsteht das Problem der Abgrenzung, inwieweit der als 'deutsch' ausgewiesene Handel wirklich deutscher Außenhandel ist, da nicht immer sicher identifiziert werden kann, daß Waren, die laut Statistik von Deutschland kamen oder dorthin versandt wurden, wirklich richtig registriert wurden. Damit im Zusammenhang steht die Frage nach der Trennung von General- und Spezialhandel sowie Transit- und Kommisionshandel. Daher hat der Autor die Werte des Generalhandels Deutschlands als Grundlage für die Analyse herangezogen, was jedoch bedeutet, dass hier auch der Transit mit einbezogen wurde.
Themen:
Datentabellen im Recherche- und Downloadsystem HISTAT (Thema: Aussenhandel):
A. Deutsch-Britischer Außenhandel nach britischen Quellen
A.01 Preise nach Jacobs-Richter (1827-1833) A.02 Durchschnittspreise für Getreide und Hülsenfrüchte in England nach Marshall (1800-1826) A.03 Preise nach Marshall per Mengeneinheit (1827-1833) A.04 Preise nach Tooke (1827-1833) A.05 Schätzpreise nach Schlote (1827-1833) A.06 Holzpreise für deutsche Holzpreise nach Großbritannien (1799-1819) A.07 Großbritanniens Reexporte nach Deutschland an Textilien (1827-1833) A.08 Deutschlands Textil- und Lederhandschuhexporte nach Großbritannien (1827-1833) A.09 Prozent-Anteil der verschiedenen Warengruppen am deutschen Export nach Großbritannien, gegliedert nach der Herkunft der Preise für die Werteermittlung (1827-1833) A.10 Prozent-Anteil der nach der Herkunft der Preise gegliederten Warengruppen am britischen Export nach Deutschland über die deutschen Nord- und Ostseehäfen (1827-1833) A.11 Deutschlands Import an britischen und nichtbritischen Waren aus England nach offiziellen Werten über die deutschen Nord- und Ostseehäfen (1789-1800) A.12 Deutschlands Export nach offiziellen Werten im Vergleich zu den neu berechneten Werten eines Teils der Exporte über die deutschen Nord- und Ostseehäfen nach England (1787-1813) A.13 Deutschlands Getreideexporte (und Hülsenfrüchte) nach Großbritannien (neu berechnete Werte) (1800-1833) A.14 Deutschlands Wollexport nach Großbritannien (1800-1833) A.15 Preußens Holzexport über die Ostseehäfen nach Weber (1820-1827) A.16 Deutschlands Holzexport über preußische Häfen nach Großbritannien (1799-1819) A.17 Deutschlands Holzexporte nach Großbritannien (1827-1833) A.18 Deutschlands Export von Flachs, Hanf und Leinengarn nach Großbritannien (nach Oddy) (1789-1799) A.19 Deutschlands Import nach offiziellen Werten im Vergleich zu den neu berechneten Werten eines Teils der Exporte (über die deutschen Nord- und Ostseehäfen) aus Großbritannien (1787-1812) A.20 Deklarierter Wert der britischen Exporte britischer Waren nach Deutschland über die Nord- und Ostseehäfen (1814-1826) A.21 Deutschlands Export wichtiger Güter über die deutschen Nord- und Ostseehäfen nach Großbritannien (1799-1826) A.22 Deutschlands Import über deutsche Nord- und Ostseehäfen an britische Waren nach deklarierten Werten (1827-1833) A.23 Deutschlands Importe über deutsche Nord- oder Ostseehäfen an britischen Reexporten (1827-1833) A.24 Export Gesamtdeutschlands nach Großbritannien (1827-1833) A.25 Prozent-Anteile der Warengruppen am Gesamtexport Deutschlands nach Großbritannien (1827-1833) A.26 Deutschlands Handelsbilanz im Handel mit Großbritannien (1827-1833) A.27a Subsidienzahlungen der britischen Regierung an deutsche Fürsten (1793-1814) A.27b Preußische (deutsche) Auslandsanleihen in London (1818-1830)
B. Deutsch-Französischer Außenhandel nach französischen Quellen
B.01 Deutschlands Import aus Frankreich (offiziell) (1787-1820) B.02 Deutschlands Import aus Frankreich (1787-1820) B.03 Deutschlands Export nach Frankreich (1787-1820) B.04 Deutschlands Export nach Frankreich - nach französischen Quellen (1787-1820) B.05 Deutschlands Import und Export an Bargeld und Edelmetallen aus und nach Frankreich (1787-1833) B.06 Handelsbilanz Deutschlands im Handel mit Frankreich (1787-1820) B.07 Deutschlands Import (regionale Gliederung) aus Frankreich (1821-1833) B.08 Import der Hansestädte aus Frankreich (1821-1833) B.09 Prozent-Anteil der Warengruppen am Import der Hansestädte aus Frankreich (1821-1833) B.10 Import der außerpreußischen deutschen Einzelstaaten aus Frankreich (1821-1833) B.11 Prozent-Anteil der Warengruppen am Import der außerpreußischen deutschen Einzelstaaten aus Frankreich (1821-1833) B.12 Import Preußens aus Frankreich (1821-1833) B.13 Prozent-Anteil der Warengruppen am Import Preußens aus Frankreich (1821-1833) B.14 Deutschlands Export (regionale Gliederung) nach Frankreich (1821-1833) B.15 Exporte der Hansestädte nach Frankreich (1821-1833) B.16 Prozent-Anteil der Warengruppen am Export der Hansestädte nach Frankreich (1821-1833) B.17 Export der außerpreußischen deutschen Einzelstaaten nach Frankreich (1821-1833) B.18 Prozent-Anteil der Warengruppen am Export der außerpreußischen deutschen Einzelstaaten nach Frankreich (1821-1833) B.19 Export Preußens nach Frankreich (1821-1833) B.20 Prozent-Anteil der Warengruppen am Export Preußens nach Frankreich (1821-1833) B.21 Deutschlands Import aus Frankreich (1821-1833) B.22 Import Deutschlands aus Frankreich nach Warengruppen (1821-1833) B.23 Prozent-Anteil der Warengruppen vom deutschen Gesamtimport aus Frankreich (1821-1833) B.24 Deutschlands Export nach Frankreich (1821-1833) B.25 Export Deutschlands nach Frankreich nach Warengruppen (1821-1833) B.26 Prozent-Anteil der Warengruppen vom deutschen Gesamtexport nach Frankreich (1821-1833) B.27 Saldo der deutsch-französischen Handelsbilanz mit Korrekturen (1821-1833)
C. Deutsch-Niederländischer Aussenhandel nach niederländischen Quellen
C.01 Gewicht der Waren aus den Niederlanden, die in Köln angekommen sind (1823-1826) C.02 Rheinhandel - Einfuhr aus Holland nach Köln (1819-1826)
D. Deutsch-Österreichischer Aussenhandel nach österreichischen Quellen
D.01 Deutschlands Import aus Österreich (1819-1833) D.02 Deutschlands Export nach Österreich (1819-1833) D.03 Deutschlands Handel mit Österreich, Gesamtwerte (1819-1833)
E. Deutsch-Russischer Außenhandel nach russischer Quellen
E.01 Deutschlands Handel mit Rußland (1827-1833) E.02 Anteil wichtiger Waren am deutschen Import aus Rußland (1827-1833) E.03 Deutschlands Import aus Rußland (1827-1833) E.04 Anteil wichtiger Waren am deutschen Export nach Rußland (1827-1833) E.05 Deutschlands Export nach Rußland (1827-1833) E.06 Deutsch-russischer Schiffsverkehr (1827-1833)
F. Deutschlands Außenhandel mit Polen und Schweden nach jeweiligen Quellen F.01 Polens Handel über die preußische Grenze (1820-1833) F.02 Schwedens Import aus und Export nach Deutschland (1829-1831)
G. Deutsch-amerikanischer Außenhandel nach Quellen der USA
G.01 Deutschlands Import und Export von und nach den USA (1790-1820) G.02 Deutschlands Export nach den USA der Rechnungsjahre (1821-1833) G.03 Anteile der einzelnen Waren und Warengruppen am Gesamtexport Deutschlands nach den USA (1821-1833) G.04 Deutschlands Import aus den USA nach der Herkunft der Waren aus den Staaten selbst und aus Reexporten getrennt (1821-1833) G.05 Anteile der einzelnen Waren und Warengruppen am Gesamtimport Deutschlands aus den USA (1821-1833) G.06 Deutschlands Handel mit den USA (1821-1833) G.07 Schiffsverkehr zwischen Deutschland und den USA, nach Nationen (1821-1833) G.08 Schiffsverkehr zwischen Deutschland und den USA in Prozent der jeweiligen Gesamttonnage (1821-1833) G.09 Verkehrsaufkommen und Handelsvolumen amerikanischer deutscher Beteiligung (1821-1833)
Die folgende Außenhandelsstatistik der wichtigsten Montanerzeugnisse im Deutschen Reich ist ein Datenauszug aus der umfassenden Studie "Montanstatistik des Deutschen Reiches" von Kurt Flegel, Berlin 1915 (vollendet von M. Tornow; vgl. die Archiv - Studie ZA8248). Die Übersichtstabellen zum Außenhandel umfassen die Bergwerkserzeugnisse (A. Mineralkohlen und Bitumen, B. Mineralsalze und C. die Erze), die Salze und Lösungen, die Hüttenerzeugnisse (A. Eisenhochofenerzeugnisse, B. Metallhüttenerzeugnisse) und verarbeitetes Eisen. Die ausführliche Statistik der deutschen Bergbauproduktion von Kurt Flegel und M. Tornow ("Montanstatistik des Deutschen Reiches", Berlin 1915) soll die Entwicklungsgeschichte der deutschen Montanindustrie widerspiegeln. Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung der Montanindustrie wurden im Deutschen Reich in den größeren Bundesstaaten jährliche Montanstatistiken herausgegeben, während die Reichsstatistik auf nur wenigen Seiten in den Vierteljahresheften zur Statistik des Deutschen Reiches die Montanindustrie behandelt. Die "Montanstatistik des Deutschen Reiches" behandelt den Zeitraum 1860 - 1912, die Außenhandelsstatistik den Zeitraum 1880 - 1912. In der "Montanstatistik des Deutschen Reiches" wird unter Montanindustrie zusammengefasst: die bergbaulichen Betriebe, die Hüttenbetriebe und die mit diesen verbundenen, die Rohstoffe des Bergbaus weiterverarbeitenden Betriebe, z.B. die Kokereien, Steinkohlenteerdestillationen, Braunkohlenschwelereien, Salinen, Chlorkaliumfabriken. Die Gliederung der Statistiken ist der amtlichen Statistik angepasst. Eine besondere Schwierigkeit für die vorliegende Darstellung liegt darin, dass das statistische Zahlenmaterial sich nicht einheitlich zurückverfolgen lässt. In der Produktionsstatistik ist im Jahr 1912, in der Außenhandelsstatistik am 1. März 1905, eine derartig tief eingreifende Änderung erfolgt, dass sich die Zahlen mit denen der Vorjahre nicht unmittelbar vergleichen lassen. Die Datentabellen zur Ein- und Ausfuhr der Montanerzeugnisse umfassen daher hier lediglich den Zeitraum von 1880 bis 1905.
Datentabellen in HISTAT A.1 Gewinnung der wichtigsten Bergwerks-, Salinen- und Hüttenerzeugnisse im Deutschen Reich und in Luxemburg (1860-1912) A.2 Außenhandel der wichtigsten Montanerzeugnisse: Gesamtübersicht nach dem Wert, in Millionen Mark (1880-1912) B. Einfuhr: Montanerzeugnisse nach Menge und Wert (1880 – 1905) B.01a Einfuhr, Bergwerkserzeugnisse: Mineralkohlen und Bitumen (1880-1905) B.01b Einfuhr, Bergwerkserzeugnisse: Mineralsalze (1880-1905) B.01c Einfuhr, Bergwerkserzeugnisse: Erze (1880 – 1905) B.02 Einfuhr: Salze und Lösungen (1880-1905) B.03a Einfuhr, Hüttenerzeugnisse: Eisenhochoffenerzeugnisse (1880-1905) B.03b Einfuhr, Hüttenerzeugnisse: Metallhüttenerzeugnisse (1880-1905) B.04 Einfuhr: Verarbeitetes Eisen (1880-1905)
C. Ausfuhr: Montanerzeugnisse nach Menge und Wert (1880 – 1905) C.01a Ausfuhr, Bergwerkserzeugnisse: Mineralkohlen und Bitumen (1880-1905) C.01b Ausfuhr, Bergwerkserzeugnisse: Mineralsalze (1880-1905) C.01c Ausfuhr, Bergwerkserzeugnisse: Erze (1880 – 1905) C.02 Ausfuhr: Salze und Lösungen (1880-1905) C.03a Ausfuhr, Hüttenerzeugnisse: Eisenhochoffenerzeugnisse (1880-1905) C.03b Ausfuhr, Hüttenerzeugnisse: Metallhüttenerzeugnisse (1880-1905) C.04 Ausfuhr: Verarbeitetes Eisen (1880-1905)
Die vorliegende Datenauswahl ist ein thematischer Ausschnitt aus der umfangreichen Studie "Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts" (1965) von Walter G. Hoffmann. Das Hauptanliegen der Untersuchung von Hoffmann ist, statistisches Zahlenmaterial über die langfristige Entwicklung der deutschen Gesamtwirtschaft wie der einzelnen Bereiche zu liefern. Die Zeitreihen sollen damit der Verifikation wachstumstheoretischer Hypothesen dienen. Dieses Ziel lässt sich nur dann erreichen, wenn über einen möglichst langen Zeitraum statistisch-methodisch und inhaltlich vergleichbare Zeitreihen vorgelegt werden. Es werden auf über 800 Seiten in 250 Tabellen fast alle für die wirtschaftliche Entwicklung interessanten Zeitreihen zwischen 1850 und 1960 aufgeführt und teilweise durch Schätzverfahren ergänzt. Durch die Analyse der langfristigen Tendenzen soll zugleich ein Bezugssystem geschaffen werden für die zahlreichen kurzfristigen Veränderungen, die sich im Laufe eines Jahrhunderts in einer Volkswirtschaft vollziehen. Kernstück von Hoffmanns Arbeit bilden die Darstellungen des gewonnenen statistischen Materials zur Aufbringungsrechnung, zur Verteilungsrechnung und zur Verwendungsrechnung des Volkseinkommens. Die Aufbringungsrechnung geht von den beiden Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital aus und endet in der Darstellung der Produktion. Die Verteilungsrechnung behandelt sowohl die funktionelle Einkommensverteilung (Arbeitseinkommen und Kapitaleinkommen) wie die personelle Einkommensverteilung. Die Verwendungsrechnung teilt sich auf in die Sektoren privater und öffentlicher Verbrauch, Investitionen sowie die Leistungsbilanz.
Themen
Zeitreihendaten im Recherche- und Downloadsystem HISTAT
Datenausschnitt: Der Außenhandel, die Zahlungsbilanz (aus der Verwendungsrechnung): Berücksichtigt werden: - Die Exporte in laufenden Preisen (1880-1960). - Die Exporte an einzelnen Waren und Warengruppen in laufenden Preisen (1880-1960). - Die Importe in laufenden Preisen (1880-1960). - Die Importe an einzelnen Waren und Warengruppen in laufenden Preisen (1880-1960). - Die Indizes der Exportvolumen (1836-1960). - Die Indizes der Exportvolumen für einzelne Waren (1836-1960). - Die Indizes der Importvolumen (1836-1960). - Die Indizes der Importvolumen für einzelne Waren (1836-1960). - Die Zahlungsbilanz in laufenden Preisen (1880-1913). - Die Zahlungsbilanz in laufenden Preisen (1925-1935). - Die Leistungsbilanz in Preisen von 1913 (1880-1913). - Die Zahlungsbilanz in Preisen von 1913 (1925-1935). - Die Terms of Trade (1880-1960). - Die Terms of Trade (1880-1960).
Im Rahmen einer Studie zur Textil- und Bekleidungsindustrie in der ehemaligen DDR 1945 – 1989 untersucht der Autor in einem gesonderten Abschnitt den Außenhandel der DDR im System der Zentralverwaltungswirtschaft. Dabei wird die Währungspolitik im Rahmen der Außenhandelspolitik der DDR als eigenständige Ursache des Niedergangs der DDR – Wirtschaft herausgestellt. Neben einer Übersicht zu den Umrechnungsverhältnissen der Mark der DDR für die innerstaatliche Planung und Abrechnung und für die wirtschaftliche Rechnungsführung (Exporterlöse in Mark) werden Übersichten für "Veröffentlichungen" und für "nichtkommerzielle Zahlungen" gegenübergestellt. Schließlich wird ein "vorläufiger" Statistik – Koeffizient angegeben. In einer zusammenfassenden Datentabelle werden die wichtigsten Außenhandelskennziffern für den Zeitraum 1950 bis 1988 angegeben: Offizielle und Interne Wechselkurse, Richtungskoeffizienten sowie Exporterlöse. In einer weiteren Datenübersicht wird die Entwicklung des Exportaufwands und der Importerlöse für 1 transferablen Rubel und 1 Valutamark sowie der kommerziellen Kurse für den Zeitraum 1965 bis 1988 angegeben.
Themen
Datentabellen in HISTAT (Thema: Außenhandel) :
A.2-3 Außenhandelskennziffern: Offizielle und Interne Wechselkurse, Richtungskoeffizienten, Exporterlöse (1950-1989)
A.4 Entwicklung des Exportaufwands und der Importerlöse für 1 transferablen Rubel und 1 Valutamark sowie der kommerziellen Kurse (1975-1988)
In der vorliegenden Arbeit wird die Entwicklung der Preise für das Hauptnahrungsmittel seit dem 17. Jahrhundert, das Getreide, in Deutschland seit dem Ausgang des 18. Jahrhunderts dargestellt. Die Arbeit ist im Zusammenhang mit einer allgemeinen historischen Untersuchung der deutschen Großhandelspreise entstanden, die gemeinsam vom Statistischen Reichsamt und dem Institut für Konjunkturforschung durchgeführt worden ist. Da die Aufzeichnungen der Preise für die Getreidesorten Roggen, Weizen, Gerste und Hafer aus den Primärquellen nicht für den gesamten Zeitraum in vergleichbarer Form vorliegen, sind die zu einem Vergleich erforderlichen Umrechnungen vorgenommen worden (in Mark bzw. Reichsmark je 1000kg). Ferner wurden Indexziffern der Getreidepreise in Deutschland berechnet, die den kontinuierlichen Verlauf der Entwicklung zeigen (Basisjahr: 1913 = 100). Neben der Getreideernte und den Getreideverbrauch in Deutschland seit 1878/79 berücksichtigt die Arbeit auch den Außenhandel für die Getreidesorten Roggen, Weizen, Gerste und Hafer.
Themen:
Verzeichnis der Daten-Tabellen in dem Recherche- und Downloadsystem HISTAT:
A. Getreideernte, Außenhandel und Verbrauch in Deutschland: Roggen, Weizen, Gerste und Hafer (1836 – 1934). B. Indexziffern der Getreidepreise in Deutschland, 1913=100 (1792 – 1934). C. Preise für Getreidesorten: Deutschland, Ausland bzw. Weltmarkt (Roggen, Weizen, Gerste und Hafer, 1000 kg in Mark u. Reichmark (1836 – 1934).
Zur ständigen Untersuchung der über den Außenhandel laufenden Geschäftsoperationen in ihrer Größe und Entwicklung zählt auch die Beobachtung der Preisentwicklung für die Ein- und Ausfuhr von Waren. Mit Hilfe der Außenhandelpreisstatistik (als Teil der Amtlichen Statistik) wird die Preisentwicklung laufend verfolgt. Hierzu werden spezielle Außenhandelpreisindizes berechnet. Die Indizes der Außenhandelspreise (Index der Ausfuhrpreise, Index der Einfuhrpreise) messen die Entwicklung der Preise aller Waren, die zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Ausland gehandelt werden. Die Bezugsgröße der Gesamtindizes der Ein- bzw. Ausfuhrpreise ist die Summe der Ein- und Ausfuhrwerte im Basisjahr, wie sie durch die Außenhandelsstatistik nachgewiesen werden. Im Hinblick auf die wesentlichen Berechnungsvorgänge können die Indizes als der gewogene Durchschnitt aus den einzelnen Preisveränderungszahlen bezeichnet werden, die für eine repräsentative Auswahl von Import- und Exportwaren (die sog. Preisrepäsentanten) gebildet werden. Als Wägungszahlen (Wägungsschema dienen die Einfuhr und Ausfuhrwerte derjenigen Ergebnisse im Basisjahr, für die eine Einzelpreisreihe als repräsentativ angesehen wird. Der Index wird nach der sog. Laspeyres - Formel berechnet. Das bedeutet, dass die aus dem jeweils geltenden Basisjahr stammenden Wägungszahlen bis zur Umstellung des Index auf ein neueres Basisjahr unverändert bleiben. Für längerfristige Vergleiche können durchlaufende Reihen durch Verkettung der gegenwärtigen Berechnungsergebnisse (aktuelle Basis) mit den früheren Indexzahlen (auf der jeweils gültigen Basis) gebildet werden. Zur Erhebung der Ein- und Ausfuhrpreise finden Befragungen importierender bzw. exportierender Unternehmen statt. Im Rahmen dieser Erhebungen werden die Preise für etwa 6.500 ausgewählte Waren ermittelt. Die Erhebung erfolgt monatlich. Es sind Durchschnittspreise aller Vertragsabschlüsse im Berichtsmonat zu melden. Den berichtenden Unternehmen wird aufgegeben, auf die Konstanz der Güterqualität und der übrigen den Preis bestimmenden Merkmale zu achten der Verkaufsakte zu achten. Die Preise sind tatsächlich in Rechnung gestellte Preise (keine Listenpreise), die sich auf die Wertstellung "frei deutsche Grenze" beziehen ('cif' bei Einfuhrpreise, 'fob' bei Ausfuhrpreisen). Öffentliche Abgaben (Zölle, Abschöpfungen, Währungsausgleichsbeträge, Einfuhrumsatzsteuer bzw. - bei der Ausfuhr – Mehrwertsteuer, Verbrauchssteuer sowie Exporthilfen, sind in diesen Preisen nicht enthalten. die in fremder Währung gemeldet werden, werden über den geltenden Devisenkurs umgerechnet. Aus ca. 2.9800 Berichtsstellen gehen rund 13.100 Einzelpreisreihen ein. Die Indizes der Außenhandelspreise Die Indizes der Außenhandelspreise werden nicht nur als Gesamtreihe, d..h. für die Gesamtheit der Ein- und Ausfuhrwaren, sondern auch für eine große Zahl von Warengruppen verschiedener Aggregationsstufen berechnet und veröffentlicht. Die Außenhandelspreisindizes werden vor allem nach folgenden Warensystematiken veröffentlicht: (a) nach "Warengruppen der Ernährungswirtschaft und der gewerblichen Wirtschaft", einer groben Warengliederung, die auch in der Außenhandelsstatistik verwendet wird; (b) nach der vorwiegenden Verwendung der Güter, einer Gliederung, die in erster Linie zur Unterscheidung von Investitions- und Verbrauchsgütern dient; (c) nach ein- und zweistelligen Positionen des internationalen Warenverzeichnisses für den Außenhandel sowie (d) nach ausgewählten Positionen des systematischen Güterverzeichnisses für Produktionsstatistiken. Berücksichtigt werden in dieser Datensammlung (a) und (d).
Datentabellen in HISTAT: A. Übersichten A.01 Übersicht: Index der Ausfuhrpreise (1954-2005) A.02 Übersicht: Index der Einfuhrpreise (1950-2005) A.03 Terms of Trade (1954-2005)
B. Nach Warengruppen des Außenhandels B.01 Warengruppen: Index der Ausfuhrpreise (1954 -2005) B.02 Warengruppen: Index der Einfuhrpreise (1950-2005)
C. Nach dem produktionswirtschaftlichen Zusammenhang C.01a Produktionswirtschaftlicher Zusammenhang: Index der Ausfuhrpreise ausgewählter Gütergruppen, bis Basisjahr 1991=100 (1954-1998) C.01b Produktionswirtschaftlicher Zusammenhang: Index der Ausfuhrpreise ausgewählter Gütergruppen, veränderte Systematik, Basisjahre 1995/2000=100 (1994-2005) C.02a Produktionswirtschaftlicher Zusammenhang: Index der Einfuhrpreise ausgewählter Gütergruppen, bis Basisjahr 1991=100 (1950-1998) C.02b Produktionswirtschaftlicher Zusammenhang: Index der Einfuhrpreise ausgewählter Gütergruppen, veränderte Systematik, Basisjahre 1995/2000=100 (1994-2005)
Deutschland blieb bei der Einführung des Automobils trotz seiner führenden Stellung in der Entwicklung des Verbrennungsmotors und der Automobiltechnik im Vergleich zu den USA lange zurück. Der Autor wendet einen Erklärungsansatz an, der konsequent marktbezogen ist und Unterschiede in der Nachfrage auf unterschiedliche Kosten und Nutzung der Automobilhaltung zurückführt. Als Determinanten der Automobilnachfrage werden z.B. die Siedlungsstruktur, die Einkommensverhältnisse oder die Kraftverkehrspolitik behandelt. Im zweiten Teil wird die Entwicklung der Personenkraftwagenindustrie in Deutschland bis 1933 dargestellt. Hauptthemen sind die Entwicklung von Produktion und Absatz, die "Amerikanische Gefahr", die Handelspolitik, die Rationalisierung und Konzentration der deutschen Automobilindustrie und die Bedeutung dieser Branche für die Rüstungswirtschaft.
Variablenliste: - Investitionsverhalten der Industrie - Produktion und Export der Industrie - Wechselkurse - Struktur der Volkswirtschaften
Vergleichsangaben zum Kraftfahrzeugbestand und zur Kraftfahrzeugdichte für Frankreich, Großbritannien, Übersee und europäische Staaten.
Verzeichnis der Tabellen in der ZA-Datenbank HISTAT: - Außenhandel der USA mit Tourenwagen mit europäischen Staaten (1908-1918) - Durchschnittliche Belastung eines Mittelklasse-Personenkraftwagens mit Kraftstoffsteuern und Kraftfahrzeugsteuer pro Jahr - Monatliche Einfuhr von Personenkraftwagen aus den USA nach Deutschland (1920-1939) - Haltungskosten von Kleinwagen (1906-1936) - Bevölkerung und Kraftfahrzeugbestand in Frankreich (1895-1939) - Bevölkerung und Kraftfahrzeugbestand in Großbritannien (1900-1939) - Bevölkerung und Kraftfahrzeugbestand in Kanada (1900-1939) - Bevölkerung und Kraftfahrzeugbestand in den USA (1895-1939) - Zahl der Betriebe und der Beschäftigten in der deutschen Kraftfahrzeugindustrie (1901-1939) - Kraftfahrzeugproduktion in Deutschland, nach Gattungen (1901-1939) - Globale Kraftwagenproduktion und Kraftwagenproduktion bedeutender Industriestaaten (1898-1939) - Kraftfahrzeugsteuer-Aufkommen, Monatsdaten (1924-1938) - Aufkommen aus der Kraftfahrzeugsteuer pro Haushaltsjahr (1907/08-1937/38) - Kraftfahrzeugsteuertarif für Personenkraftfahrzeuge (1906-1928) - Kraftfahrzeugbestand in Deutschland nach Gattungen (1902-1939) - Kraftraddichte in den USA und europäischen Staaten (1920-1939) - Kraftwagendichte in Übersee und in europäischen Staaten (1900-1939) - Lastkraftwagenbestand in Deutschland nach Größenklassen (1902-1939) - Monatliche Ausfuhr von Personenkraftwagen aus Deutschland (1920-1939) - Monatliche Einfuhr von Personenkraftwagen nach Deutschland (1920-1939) - Jährlicher Außenhandel Deutschlands mit Personenkraftwagen (1901-1938) - Personenkraftwagenbestand in Deutschland nach Größenklassen (1902-1939)