Wehrmachts- und Besatzungskinder
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 65, Heft 16/17, S. 34-40
ISSN: 0479-611X
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In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 65, Heft 16/17, S. 34-40
ISSN: 0479-611X
In: Campus digitale Bibliothek
In: Geschichte 2015
Im ersten Jahrzehnt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zeugten alliierte Soldaten mit deutschen Frauen 400 000 Besatzungskinder. Zeit ihres Lebens trugen diese ein doppeltes Stigma: Sie waren unehelich geboren und entstammten einer Beziehung mit dem »Feind«. Ihr soziales Umfeld grenzte sie aus, verhöhnte sie als »Russenbälger«, »Amikinder« oder als »Negerbrut«, misshandelte sie psychisch und physisch. »Bankerte!« zeichnet die lange tabuisierte, bewegende Geschichte dieser Menschen nach. Anhand vieler schriftlicher und mündlicher Quellen werden, gleichsam in einer kollektiven Biografie, die wichtigen Stationen ihres Lebens beleuchtet: Geburt, Einschulung, Berufsausbildung, Partnerwahl. So entsteht durch die Rekonstruktion der Probleme und Chancen dieser »Fremden« ein facettenreiches Panorama der beiden deutschen Nachkriegsgesellschaften. Dabei zeigt sich, dass die Besatzungskinder nicht nur drangsalierte und diskriminierte Opfer blieben – sie wurden den nationalsozialistisch geprägten Deutschen auch zu wesentlichen Vermittlern neuer, weltläufiger und liberaler Wertewelten.
2015 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 70. Mal. Trotz anhaltender Aufarbeitung erfährt ein wichtiges Kapitel der Nachkriegsgeschichte noch immer zu wenig Aufmerksamkeit: das Schicksal der rund 450.000 Besatzungskinder, die nach Kriegsende aus Liebesbeziehungen oder Versorgungspartnerschaften zwischen deutschen Frauen und Besatzungssoldaten oder auch als Folge von Vergewaltigungen geboren wurden. Sonya Winterberg legt nun die erste allumfassende Publikation zu diesem Thema vor. Basierend auf Gesprächen mit Zeitzeugen und intensiven Recherchen erläutert sie, wie die Kinder der »Feinde« oftmals ihre Herkunft verschweigen mussten, wie sie diskriminiert, ausgegrenzt und nicht selten misshandelt wurden. Prominente Beispiele wie Fußballtrainer Felix Magath oder Sängerin Marianne Faithfull werden vorgestellt, und auch die Situation der rund 200.000 »Soldatenkinder«, die nach dem Krieg in Österreich geboren wurden, wird durchleuchtet. So entsteht das vielschichtige und detaillierte Porträt einer Generation, deren Schicksal beispielhaft ist für die Nachkriegszeit und den Umgang mit der Vergangenheit. Platz 8-9 der SZ/NDR-Sachbücher im Dezember 2014
In der Kriegskinderforschung wird die Abwesenheit des biologischen Vaters und das Aufwachsen nur bei der biologischen Mutter als problematisch für die psychische Entwicklung von Kindern postuliert. Der abwesende biologische Vater rückt ins Zentrum, mit ihm steht und fällt die psychische Gesundheit des Kindes. Rafaela Schmid etabliert eine neue Reflexionsebene im Fachdiskurs um (kriegsbedingte) ›Vaterlosigkeit‹. Sie nähert sich der Problematik exemplarisch mittels einer hermeneutischen Lektüre und Interpretation der Fachliteratur über sogenannte ›Besatzungskinder‹. Darin enthaltene Verkürzungen psychoanalytischer Konzepte werden durch eine Auseinandersetzung mit der Stellung des Vaters in der Theorie Freuds sichtbar, was in der Folge eine Dezentrierung des biologischen Vaters möglich macht. So kann das gängige eindimensionale und von patriarchalen Strukturen bestimmte Narrativ der ›Vaterlosigkeit‹ als Mangelzustand herausgefordert werden.
In: Besatzungskinder. Die Nachkommen alliierter Soldaten in Österreich und Deutschland.
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 65, Heft 16/17, S. 34-40
ISSN: 2194-3621
"Kinder, die von deutschen Soldaten im besetzten Ausland gezeugt wurden, waren lange Zeit ebenso ein Tabuthema wie die Kinder alliierter Soldaten und deutscher Frauen. Lässt sich aus ihren Erfahrungen etwas für die heutige Zeit lernen?" (Autorenreferat)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 65, Heft 16-17, S. 34-40
ISSN: 2194-3621
Kinder, die von deutschen Soldaten im besetzten Ausland gezeugt wurden, waren lange Zeit ebenso ein Tabuthema wie die Kinder alliierter Soldaten und deutscher Frauen. Lässt sich aus ihren Erfahrungen etwas für die heutige Zeit lernen? (Autorenreferat)
In: Kriegsfolgen-Forschung Band 7
Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen in Österreich und Deutschland Hunderttausende Besatzungskinder auf die Welt: als Folge von Liebesbeziehungen, kurzen Affären, "Überlebensprostitution", aber auch nach Vergewaltigungen. Sie galten als "Kinder des Feindes", obwohl ihre Väter offiziell keine Feinde mehr waren. Häufig waren sie – gemeinsam mit ihren Müttern – Diskriminierung und Stigmatisierung ausgesetzt. Das Buch gibt erstmals einen Überblick über die Situation dieser besonderen Gruppe der Kriegskinder, über ihre Sozialisations- und Lebensbedingungen sowie über die lebenslange Suche nach dem Vater. In autobiografischen Texten kommen Besatzungskinder auch selbst zur Sprache. Damit soll dieses vielfach bis heute tabuisierte Thema der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und eine Lücke in der Zeitgeschichteforschung geschlossen werden
Rezension: Bericht mit zahlreichen Abbildungen und "Dokumentationsanhang" eines Spiegel-Reporters der ersten Stunde über zeitgeschichtliche Ereignisse rund um die "Geburt" des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", 1946 in dem damals völlig zerstörten Hannover. Die Gründung erfolgte wechselseitig zwischen dem jugendlichen britischen Presseoffizier Chaloner, der die Idee eines Nachrichtenmagazins (neben zahlreichen Lizenzvergaben an Tageszeitungen) aus England mitbrachte und dem gleichaltrigen Leutnant Augstein, der die Idee in ein "Kritik-Forum" (damals insbesondere an den Alliierten) umsetzte. Alle jungen Redakteure waren als ehemalige "Hitlerjungen" aus englischer Sicht "unbelastet". Reibungslos vollzog sich der Übergang zur Alleinverantwortung Augsteins. Bemerkenswert die freundschaftliche Intervention Chaloners beim Willkürakt von F.J. Strauss an Augstein und dem Spiegel 1962. - Breiter Einsatz. (2)
In: Reihe Dokumente, Texte, Materialien 43
In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte: das zentrale Forum der Zeitgeschichtsforschung, Band 65, Heft 1, S. 26-51
ISSN: 2196-7121
Vorspann
Die Problematik der Kindheiten im Zweiten Weltkrieg hat in den letzten Jahren in Öffentlichkeit und Forschung wachsendes Interesse gefunden. Dabei herrscht allerdings eine Fokussierung auf deutsche Erfahrungen vor. Maren Röger erweitert hier die Perspektive. Sie nimmt die Situation der sogenannten Besatzungskinder in Polen in den Blick, die es aufgrund der rassistischen Umgangsverbote eigentlich gar nicht hätte geben dürfen. Die widersinnige Rassenlogik des NS-Regimes führte dabei zu teilweise paradoxen Umständen. Für die Kinder blieb ihre Herkunft auch im Nachkriegspolen oft eine Belastung.
In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Band 65, Heft 1, S. 25-50
ISSN: 0042-5702
World Affairs Online
In: Besatzungskinder. Die Nachkommen alliierter Soldaten in Österreich und Deutschland.