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Die vorliegende Publikation ist ein Leitfaden für die Umsetzung von mehr Chancengleichheit für Menschen mit Migrationshintergrund. Durch die (Inter-)Cultural Mainstreaming-Strategie sollen Migrantenorganisationen Schritt für Schritt in lokale (kommunale, regionale) Netzwerke eingebunden werden, um die Bildungsintegration zu fördern. Für die praktische Umsetzung liefert das bundesweite Begleitprojekt "Mit MigrantInnen für MigrantInnen"- Interkulturelle Kooperation zur Verbesserung der Bildungsintegration" der MOZAIK gGmbH Handlungsempfehlungen, praktische Arbeitshilfen und Good Practice-Beispiele aus den acht verschieden Projektstandorten
In: Staatlichkeit im Wandel
Die Frage nach den Voraussetzungen für die erfolgreiche Integration von Zuwanderern steht in vielen Industriestaaten im Mittelpunkt politischer und sozialwissenschaftlicher Debatten. Janna Teltemann zeigt am Beispiel der Schulleistungen junger Zuwanderer, wie unterschiedliche Rahmenbedingungen der Aufnahmegesellschaften mit den individuellen Voraussetzungen zur Eingliederung zusammenwirken. Der Vergleich der PISA-Studienergebnisse zeigt, dass Bildungssysteme, Sozialpolitik und Integrationsmaßnahmen den Bildungserfolg, insbesondere von Migranten der ersten und zweiten Generation, sehr unterschiedlich beeinflussen
In: Arbeitspapier 248
In: Bildung und Qualifizierung
Die rein quantitative Steigerung der Anteile von Studierenden mit Migrationshintergrund in den vergangenen Jahren lässt sich vor allem über den steigenden Anteil von Bevölkerungsteilen mit Migrationshintergrund erklären. Eine erfolgreiche Bildungsintegration kann dadurch noch nicht belegt werden. Für Hochschulen und Begabtenförderung ergeben sich vielfältige Anknüpfungspunkte, um durch gezielte Förderung die Studienaufnahme, den Einstieg und den nachhaltigen Studienerfolg und die erfolgreiche Berufseinmündung von Studierenden mit Migrationshintergrund sicherzustellen. Dabei ist die Diversität der Zielgruppe entscheidend für den Erfolg von Fördermaßnahmen: Der unterschiedliche soziale Hintergrund und die Verschiedenheit der Migrationserfahrungen erfordern differenzierte Angebote und Unterstützungsleistungen.
In: Staatlichkeit im Wandel 26
In: Campus digitale Bibliothek
In: Sozialwissenschaften 2015
Die Frage nach den Voraussetzungen für die erfolgreiche Integration von Zuwanderern steht in vielen Industriestaaten im Mittelpunkt politischer und sozialwissenschaftlicher Debatten. Janna Teltemann zeigt am Beispiel der Schulleistungen junger Zuwanderer, wie unterschiedliche Rahmenbedingungen der Aufnahmegesellschaften mit den individuellen Voraussetzungen zur Eingliederung zusammenwirken. Der Vergleich der PISA-Studienergebnisse zeigt, dass Bildungssysteme, Sozialpolitik und Integrationsmaßnahmen den Bildungserfolg, insbesondere von Migranten der ersten und zweiten Generation, sehr unterschiedlich beeinflussen
In: Migration, Inklusion und Integration. Soziologische Beobachtungen des Sports., S. 169-185
Sportlehrkräfte mit Migrationshintergrund genauer in den Blick zu nehmen, kann in mehrerlei Hinsicht gewinnbringend sein. Entgegen der gängigen Perspektive, sich mit dem Scheitern der Bildungsintegration und den bildungsrelevanten Hürden zu befassen, würden hier genau jene in den Blick genommen, die zunächst einmal bildungsintegriert erscheinen. Es würde also darum gehen, Gelingensfaktoren für Bildungsintegrationsprozesse zu fokussieren. Konkret stellen sich die Fragen, wie es gelingen konnte, das deutsche Bildungssystem erfolgreich zu absolvieren und welche Rolle der Sport dabei gespielt hat. Wie bereits oben beschrieben, wird der biographischen Einbettung des Sports, aber auch dem Vorhandensein eines Migrationshintergrundes in Biographien eine besondere Relevanz für die Förderung von Bildungsintegrationsprozessen zugeschrieben. Im Folgenden werden daher die verschiedenen Wirkungserwartungen und Zuschreibungsebenen in Bezug auf die hier als biographische Dimensionen interpretierten Aspekte Migrationshintergrund und Sport betrachtet. (geändert). (Autor).
Frühe BildungsabbrecherInnen, also Jugendliche mit maximal Pflichtschulabschluss, wurden in der vorliegenden Studie aus zwei unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Zum einen wurden auf der gesamtgesellschaftlichen Makroebene das Ausmaß und die Entwicklung von Inklusion und Exklusion von Personen mit formal geringen Qualifikationen auf Basis einer Reihe an sekundärstatistischen Daten untersucht. Dabei können desintegrative Wirkungen eines frühen Bildungsabbruchs in Hinblick auf die (spätere) Fortsetzung einer Ausbildung und in Hinblick auf Erwerbstätigkeit aufgezeigt werden. Auch in weiteren Bereichen wie Gesundheit und politische Partizipation erfahren geringqualifizierte Personen im Vergleich zu Höherqualifizierten substanzielle Nachteile. Ein früher Bildungsabbruch zieht also Ausgrenzungsrisiken im späteren Lebens- und Berufsverlauf nach sich. Anhand der Analysen wird auch die Relevanz von Strukturen eines selektiven Bildungssystems sichtbar, in deren Rahmen soziale Ungleichheit aufrechterhalten wird. Die Schlussfolgerung daraus darf allerdings nicht sein, gering qualifizierte Jugendliche als homogen in Hinblick auf ihre (Schul-)Biografien und Lebensumstände zu betrachten. Aus der zweiten, biografischen, Perspektive auf die Thematik zeigt sich auf der Mikroebene, dass sich frühe Bildungsabbrüche in sehr unterschiedlichen biografischen Konstellationen ergeben, dass Jugendliche unterschiedliche biografische Handlungsmuster entwickeln und der Einstieg in den Arbeitsmarkt als unqualifiziert Beschäftigte vor diesem Hintergrund mehr oder wenig gut gelingen kann und Arbeit unterschiedliche Bedeutungen in den Lebensgeschichten der Jugendlichen aufweist. Im Zuge von Biografie-Analysen wurden die drei Typen "Derzeit kein Raum für Arbeit", "Arbeit als notwendige Absicherung" und "Spaß am Widerstand?" unterschieden. Die Kombination von unterschiedlichen Forschungszugängen zu frühem Bildungsabbruch ermöglicht es, ein vollständigeres Bild einer komplexen Thematik zu zeichnen.
BASE
In: Waxmann-E-Books
In: Erwachsenenbildung
Die jüngsten Migrations- und Wanderungsbewegungen stellen Deutschland vor große Herausforderungen, zu denen auch die erfolgreiche Integration von Personen mit Migrationshintergrund und Flüchtlingen in das Bildungssystem gehört. Die unterschiedlichen Motive für die Zuwanderung sind dabei ebenso von Bedeutung wie die damit verbundenen Rechtsansprüche auf Integration. In diesem Gutachten geht der Aktionsrat Bildung auf die historischen, juristischen und ökonomischen Rahmenbedingungen von Zuwanderung ein und legt statistische Daten vor, die aufgrund der hohen Dynamik im Migrationsgeschehen den gegenwärtigen Stand abbilden. Ebenso wird die psychologische Situation der Zugewanderten analysiert. Von der frühen Kindheit bis zur Weiterbildung werden bildungsphasenspezifische Daten und Fakten über Personen mit Migrationshintergrund dargelegt und die Erfahrungen auf das Flüchtlingsgeschehen übertragen. Vor diesem Hintergrund empfiehlt der Aktionsrat Bildung dringend die Entwicklung und Umsetzung eines Masterplans Bildungsintegration als Teil eines Masterplans Migration. Die Empfehlungen sind an die verschiedenen Typen von Akteuren adressiert, die hinsichtlich der großen Herausforderungen Verantwortung tragen.
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 76, Heft 1, S. 57-88
ISSN: 1861-891X
ZusammenfassungDer Beitrag untersucht 1) den Zusammenhang zwischen der sozioökonomischen und ethno-lingualen Schulklassenkomposition und den Kompetenzen in Mathematik und den Naturwissenschaften von zugewanderten Jugendlichen und 2), ob Unterschiede in der sozialen Zusammensetzung der Schulklassen von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Fluchtbiografie zu deren ungleichen Kompetenzständen beitragen. Mehrebenenanalysen mit Daten des IQB-Bildungstrends 2018 des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) für Jugendliche in der 9. Klasse (N Geflüchtete = 1406; N andere Zugewanderte = 1372) bestätigen zunächst, dass die sozioökonomische Schulklassenzusammensetzung beider Migrantengruppen positiv mit ihren Kompetenzen in Mathematik, Biologie, Chemie und Physik assoziiert ist. Dieser Zusammenhang wird partiell durch die mittleren kognitiven Grundfähigkeiten vermittelt. Die ethno-linguale Schulklassenkomposition liefert in keinem der untersuchten Kompetenzbereiche signifikante Ergebnisse. Individuelle deutschsprachliche Fähigkeiten vermitteln den Zusammenhang zwischen ethno-lingualer Komposition und den mathematisch-naturwissenschaftlichen Kompetenzen, was die Rolle deutschsprachlicher Fähigkeiten für den mathematisch-naturwissenschaftlichen Kompetenzerwerb unterstreicht. Wir finden des Weiteren eine erhebliche Ungleichheit in den betrachteten Kompetenzen zuungunsten der Geflüchteten. Trotz unterschiedlicher Rahmenbedingungen unterscheidet sich die durchschnittliche sozioökonomische Zusammensetzung der Schulklassen beider Gruppen kaum, sodass die Kompositionsmerkmale keinen Erklärungsbeitrag für die Disparitäten in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Kompetenzen liefern. Die Ergebnisse heben mögliche Folgen schulischer Sortierungslogiken nach dem familialen sozioökonomischen Status und die Bedeutung von intensiver Sprachförderung in Deutsch für geflüchtete Jugendliche bei deren Bildungsintegration hervor.
In: Schule - Wissenschaft - Politik 5
Der Sammelband stellt den Umbruch in der Sowjetunion, der Tschechoslowakei, in Polen, Ungarn, Bulgarien und Jugoslawien seit 1989 im Bereich der Bildungs- und Wissenschaftspolitik dar, der im Westen bisher wenig beachtet wurde. Das realsozialistische Bildungssystem, das durch eine bürokratisierte, ideologisch ausgerichtete, vereinheitlichte Schule und Hochschule gekennzeichnet war, wird durch ein dezentralisiertes, pluralistisches und differenziertes Modell ersetzt. Gleichzeitig beginnen jedoch ökonomische und politische Zwänge, die neuen Freiheiten wieder einzuschränken. Die Publikation ist aus einer internationalen Tagung hervorgegangen. Die Beiträge wurden im Jahr 1991 überarbeitet und aktualisiert. Inhalt: Bachmeier, Peter: Vom bürokratischen Zentralismus zur Ökonomisierung - gegenwärtige Tendenzen in der Bildungs- und Wissenschaftspolitik der osteuropäischen Länder. - Anweiler, Oskar: Politischer Umbruch und Pädagogik im östlichen Europa. - Strech, Karl-Heinz: "Bildungsstrategie" für das Jahr 2000 und Wissenschaftsentwicklung. - Setenyi, Janos: Die Bildungsintegration der osteuropäischen Länder - Analyse eines gescheiterten Versuchs. - SOWJETUNION (u. a. Savelev, Aleksandr Ja.: Die Hochschul- und Wissenschaftspolitik in der UdSSR). - TSCHECHOSLOWAKEI (u. a. Straka, Jaroslav: Die Hochschul- und Wissenschaftspolitik in der Slowakei). - POLEN (u. a. Scharff, Roland: Zum Verhältnis von Hochschulforschung und Wirtschaft in osteuropäischen Staaten - Aspekte der Reformdiskussion vor dem Hintergrund westlicher Erfahrungen). - UNGARN (Bessenyei, Istvan: Modernisierung, Hochschul- und Wissenschaftspolitik in Ungarn. - Pribersky, Andreas: Hochschulpolitik und politische Kultur - Thesen zur Rolle von Hochschulpolitik und Intelligenz in der politischen Entwicklung Ungarns nach 1945). - BULGARIEN (u. a. Bachmeier, Peter: Hauptetappen in der Entwicklung des bulgarischen Bildungswesens 1944-1989). - JUGOSLAWIEN (u. a. Soljan, Niksa Nikola: Hochschulpolitik in Jugoslawien - Entwicklung, Veränderungen, Tendenzen). - INTERNATIONALE ASPEKTE DES BILDUNGSWESENS AUS ÖSTERREICHISCHER SICHT (Kutalek, Norbert: Egalitäres oder elitäres Bildungssystem?. - Olechowski, Richard: Punktuelle Schullaufbahnentscheidungen und Zulassungsbeschränkungen an den Universitäten) (PHF/übern.)
In: cews.publik, Band 12
'Angesichts der aktuellen Debatte zur Bildungsintegration von MigrantInnen sowie des parallel geführten Diskurses zum Erhalt der Innovations- und Konkurrenzfähigkeit des Wissenschaftsstandortes Deutschlands und der noch immer geringen Teilhabe von Wissenschaftlerinnen an hohen Positionen scheint dringend geboten, die Integration von Migrantinnen in wissenschaftliche Laufbahnen zu thematisieren. Der vorliegende Band greift diese Lücke auf verbunden mit der Hoffnung, innerhalb des Themenfeldes Gleichstellungspolitik an Hochschulen das Bewusstsein für die Problematik der Mehrfachdiskriminierung von Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund zu schärfen. Das Ziel dieser Studie ist es, die Situation von Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund im Kontext der wachsenden Internationalisierung deutscher Hochschulen und der Einführung des AGG zu präsentieren und damit eine Diskussion darüber zu beginnen, in welchem Maße diese Frauen innerhalb der Karriere- und Gleichstellungsstrukturen des Hochschulsystems eingebunden sind. Der vorliegende Band umfasst sowohl die Ergebnisse zur Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund als auch zusätzliche Beiträge zu dem Thema. In dem ersten Abschnitt 'Migrationshintergrund und Chancengleichheit an Hochschulen: Statistische Analyse' wird zum einen dargelegt, welche statistischen Daten zum Migrationshintergrund vorhanden sind. Zum anderen werden die vorhandenen Daten geschlechterspezifisch ausgewertet. In dem Beitrag 'Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund aus der Sicht der Gleichstellungspolitik' werden Ergebnisse einer Online-Befragung sowie mehrerer Telefoninterviews mit Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten vorgestellt. Dabei wurden Kenntnisse über die Situation von Studentinnen und Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund, konkrete Erfahrungen als auch die generelle Einschätzung der Problematik abgefragt. Die Erfahrungen und Sichtweisen der Wissenschaftlerinnen selbst kommen in dem Kapitel 'Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund und ihre Erfahrungen an deutschen Universitäten' zur Sprache. Dieser Teil der Studie basiert auf sieben biographischen Interviews. Um einen vertieften Einblick in die Situation von Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund zu geben, wurden zwei Interviews als fortlaufende Erzählung zusammengefasst. Mit der besonderen Problematik von Studierenden mit Migrationshintergrund, insbesondere mit dem erhöhten Studienabbruch beschäftigt sich der Gastbeitrag von Ulrich Heublein, Mitarbeiter beim HIS, der für eine geschlechterspezifische Auswertung einer übergreifenden Studie gewonnen werden konnte. Schließlich präsentieren zwei Akteurinnen der Gleichstellungspolitik - Marianne Kriszio von der Humboldt-Universität Berlin und Anneliese Niehoff von der Universität Bremen - ihren Standpunkt zu der Verschränkung von Geschlechter-Gleichstellungspolitik und Anti-Diskriminierung. Abschließend werden Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der Studie gezogen.' (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Parminder Bakshi-Hamm, Inken Lind: Migrationshintergrund und Chancen an Hochschulen: gesetzliche Grundlagen und aktuelle Statistiken (11-24); Parminder Bakshi-Hamm, Inken Lind, Andrea Löther: Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund aus der Sicht der Gleichstellungspolitik (25-60); Parminder Bakshi-Hamm: Wissenschaftlerinnen mit Migrationshintergrund und ihre Erfahrungen an deutschen Universitäten (61-74); Lars Leszczcensky, Ulrich Heublein: Akademische und soziale Integration ausländischer Studentinnen an deutschen Hochschulen (75-90); 'Ausländerin zu sein hieß immer, mit Migration irgendetwas machen zu müssen. Ich wollte nicht in diese Schublade gesteckt werden.' (Interview mit Frau A.) (91-96); 'Dadurch, dass ich hier arbeite, hat die weiße deutsche Akademie ein anderes Gesicht bekommen.' (Interview mit Frau B.) (97-104); Marianne Kriszio: Gleichstellungsarbeit mit umfassender Zuständigkeit für alle Diskriminierungstatbestände - keine attraktive Perspektive für Frauenbeauftragte (105-106); Anneliese Niehoff: Anti-Diskriminierung und Gleichstellungspolitik (107-108); Parminder Bakshi-Hamm, Inken Lind, Andrea Löther: Schlussfolgerungen (109-112).
In: IHS Working Paper, Band 3
Frühe BildungsabbrecherInnen, also Jugendliche mit maximal Pflichtschulabschluss, wurden in der vorliegenden Studie aus zwei unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Zum einen wurden auf der gesamtgesellschaftlichen Makroebene das Ausmaß und die Entwicklung von Inklusion und Exklusion von Personen mit formal geringen Qualifikationen auf Basis einer Reihe an sekundärstatistischen Daten untersucht. Dabei können desintegrative Wirkungen eines frühen Bildungsabbruchs in Hinblick auf die (spätere) Fortsetzung einer Ausbildung und in Hinblick auf Erwerbstätigkeit aufgezeigt werden. Auch in weiteren Bereichen wie Gesundheit und politische Partizipation erfahren geringqualifizierte Personen im Vergleich zu Höherqualifizierten substanzielle Nachteile. Ein früher Bildungsabbruch zieht also Ausgrenzungsrisiken im späteren Lebens- und Berufsverlauf nach sich. Anhand der Analysen wird auch die Relevanz von Strukturen eines selektiven Bildungssystems sichtbar, in deren Rahmen soziale Ungleichheit aufrechterhalten wird. Die Schlussfolgerung daraus darf allerdings nicht sein, gering qualifizierte Jugendliche als homogen in Hinblick auf ihre (Schul-)Biografien und Lebensumstände zu betrachten. Aus der zweiten, biografischen, Perspektive auf die Thematik zeigt sich auf der Mikroebene, dass sich frühe Bildungsabbrüche in sehr unterschiedlichen biografischen Konstellationen ergeben, dass Jugendliche unterschiedliche biografische Handlungsmuster entwickeln und der Einstieg in den Arbeitsmarkt als unqualifiziert Beschäftigte vor diesem Hintergrund mehr oder wenig gut gelingen kann und Arbeit unterschiedliche Bedeutungen in den Lebensgeschichten der Jugendlichen aufweist. Im Zuge von Biografie-Analysen wurden die drei Typen "Derzeit kein Raum für Arbeit", "Arbeit als notwendige Absicherung" und "Spaß am Widerstand?" unterschieden. Die Kombination von unterschiedlichen Forschungszugängen zu frühem Bildungsabbruch ermöglicht es, ein vollständigeres Bild einer komplexen Thematik zu zeichnen.
Das vorliegende Projekt befasst sich mit institutionellen Strukturen und zivilgesellschaftlichen Angeboten zur Unterstützung der Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine sowie mit den Erfahrungen und Perspektiven der Geflüchteten, wobei Mütter von Kindern vor der Einschulung und Jugendliche im Mittelpunkt stehen. Dies trägt der demographischen Struktur der Geflüchteten Rechnung, denn anders als bei der Fluchtbewegung 2015/2016 sind insbesondere Mütter mit Kindern aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet. In insgesamt drei Modulen des abteilungsübergreifenden, multiperspektivisch und multimethodisch arbeitenden Projekts wurden qualitative und quantitativ-standardisierte Erhebungen durchgeführt. (1) Mittels qualitativer Interviews wurden 25 Leitungen und Mitarbeitende kommunaler Verwaltungen sowie elf Vertretungen zivilgesellschaftlicher Organisationen zu Herausforderungen und Gelingensbedingungen bei der Bildungsintegration geflüchteter Kinder befragt. Zusätzlich geben Daten einer standardisierten Jugendamtsbefragung einen Eindruck zu den Herausforderungen, vor denen die Jugendämter stehen. (2) Mit Blick auf die Situation von Familien mit jungen Kindern und deren Kita-Integration wurden zwei standardisierte Befragungen durchgeführt, die erste mit 777 Müttern, die mit mindestens einem Kind im Alter zwischen 0 und 6 Jahren aus der Ukraine geflüchtet sind, und die zweite mit 621 Kita-Leitungskräften. (3) Die Perspektive junger Geflüchteter wurde in 25 qualitativen Interviews mit geflüchteten Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren exploriert, die zu ihrer Bildungsteilhabe, ihren sozialen Beziehungen und ihrem Wohlergehen befragt wurden. Die Befunde zeigen, dass kommunale Akteure von tragfähigen Kooperationsbeziehungen mit vielfältigen Partnern profitieren, um Kindern, Jugendlichen und Familien die benötigten Angebote unterbreiten zu können. Mehrheitlich konnten die Kommunen auf Erfahrungen und etablierte Strukturen aus der Zeit von 2015/2016 zurückgreifen. Zivilgesellschaftliche Organisationen bieten mit nonformalen und informellen Bildungsmöglichkeiten wichtige Ergänzungen zu den Regelangeboten des Bildungssystems. Insbesondere sportliche und kulturell-kreative Angebote werden sowohl seitens der Kommunen als auch von den Jugendlichen als bereichernd und integrationsförderlich hervorgehoben, da hierbei die Sprachbarrieren weniger zum Tragen kommen und niedrigschwellige Kontakte aufgebaut werden können. Der frühzeitigen Integration in Kita oder Schule wird sowohl seitens der kommunalen Akteure als auch - mit Blick auf die eigene schulische Bildung - seitens der Jugendlichen hohe Relevanz beigemessen. Entsprechende Bemühungen sind jedoch mit dem Fach- und Lehrkräftemangel konfrontiert, der das Platzangebot begrenzt und die ohnehin angespannte Versorgungslage verschärft. 45 Prozent der Jugendämter (N = 141) sehen in der Kindertagesbetreuung die größte Herausforderung aufgrund des Kriegs in der Ukraine. 69 Prozent der befragten Leitungskräfte von Kindertageseinrichtungen sehen den Bedarf an pädagogischem Personal nicht oder nur unzureichend gedeckt. Auch fehlt es Kindertageseinrichtungen unter anderem an Dolmetschern und Dolmetscherinnen, an psychologischer Unterstützung für die Kinder sowie an spezifischen Fortbildungen für die Fachkräfte. Zudem kommt bei der Einschulung der Gesundheitsuntersuchung durch die Gesundheitsämter eine Nadelöhrfunktion zu, wobei Großstädte im Vorteil sind. In den untersuchten Kommunen haben die Gesundheitsämter eine klar definierte Schnittstellenarbeit mit dem Schulamt bzw. der Bildungskoordination sowie mit Migrationsämtern intensiviert, um die für die Schul-einmündung formal erforderlichen Schritte zu beschleunigen. Die Aufgabe der Bildungskoordination besteht zudem vor allem in der Vernetzung für eine bedarfsgerechte Gestaltung von Bildungsangeboten. Die schulische Situation wird seitens der Jugendlichen differenziert bewertet. Positiv berichten viele von dem unterstützenden Engagement der Lehrkräfte. Als anspruchsvoll erleben diejenigen ihr schulisches Lernen, die neben dem Unterricht in Deutschland auch am online-Unterricht in der Ukraine teilnehmen. Kritische Stimmen finden sich zur Beschulung in Brückenklassen, die vor allem dem Erwerb von Deutschkompetenzen dienen, aufgrund ihrer altersheterogenen Zusammensetzung jedoch nicht allen Jugendlichen die angestrebten Bildungsfortschritte ermöglichen. Als ungünstig wird auch die wechselnde Zuordnung zu unterschiedlichen Regelklassen erlebt, da dies den Aufbau von Beziehungen zu Gleichaltrigen erschwert. Demgegenüber können in Brückenklassen leichter Beziehungen zu Gleichaltrigen aufgebaut werden, die angesichts ähnlicher Erfahrungen eine wichtige Unterstützungsfunktion übernehmen. Obwohl eine Reihe der befragten Jugendlichen von psychischen Belastungen durch die Kriegserfahrungen, die Trennung von Freundinnen und Freunden und von in der Heimat gebliebenen Familienangehörigen berichten, nehmen nur sehr wenige psychotherapeutische Unterstützung in Anspruch. Viele haben eigene Bewältigungsstrategien - insbesondere durch Ablenkung von negativen Gedanken - entwickelt. Sie profitieren jedoch von niedrigschwelligen Gesprächsangeboten, etwa durch Lehrpersonen aus der Ukraine. Das psychische Wohlbefinden der 777 befragten geflüchteten Mütter aus der Ukraine ist eher schlecht. Viele Mütter berichten von häufiger Erschöpfung. Zwei Drittel der Mütter fühlen sich vom Kriegsgeschehen stark oder sehr stark belastet. Große Sorgen um Angehörige in der Ukraine und um verschiedene Aspekte ihrer Zukunft und die Zukunft ihres Kindes betreffend werden von teils mehr als der Hälfte der Mütter genannt. Auch das Wohlbefinden ihres Kindes schätzen 42% der Mütter nur als mittel und weitere 15% sogar als eher schlecht oder schlecht ein, wobei die Einschätzung positiver ausfiel, wenn sich die Mutter in der Erziehung kompetent fühlte. 57 Prozent der Mütter gaben an, mit der deutschen Sprache gar nicht oder eher schlecht zurechtzukommen. Knapp die Hälfte (49 Prozent) der Mütter geben für ihr Zielkind (dies ist bei mehreren Kindern im Haushalt der Mutter dasjenige Kind, das als nächstes Geburtstag hat) an, dass es in einer Kita betreut wird. Obwohl vier Fünftel von ihnen einen Hochschulabschluss besitzen, waren zum Befragungszeitpunkt nur 11 Prozent der Mütter erwerbstätig. Die Erwerbswünsche sind hoch, aber der Alltag in Deutschland und die Hauptverantwortung für die Kinder verlangen den Müttern einiges ab. Die Befunde legen einen nennenswerten Unterstützungsbedarf der Mütter nahe. Allerdings wird ein Gutteil der Angebote von den Müttern aus Unkenntnis nicht genutzt. Hilfe bei Behördengängen und psychologische Hilfe sind der Hälfte der Mütter, die diese Angebote nicht nutzen, unbekannt. Angesichts der hohen Bedeutung der Sprachkenntnisse stimmt bedenklich, dass zwei Drittel der Mütter, die keine Hilfe beim Deutschlernen in Anspruch nehmen, als Grund dafür angeben, dass das Angebot für sie unpassend ist, etwa, weil keine geeignete Kinderbetreuung vorhanden ist. Mütter, die die Unterstützungsangebote nutzen, fühlen sich häufiger in Deutschland willkommen, haben im Durchschnitt mehr Kontakte zu Einheimischen und ein besseres Wohlbefinden. Denkbar ist, dass Mütter mit mehr materiellen, sozialen und psychischen Ressourcen leichter Zugang zu den Angeboten finden. Umgekehrt können auch die Angebote selbst zu (noch) mehr Kontakten sowie einem (noch) besseren Wohlbefinden und Willkommensgefühl führen. Diese sich wechselseitig verstärkenden Effekte können Polarisierungen herbeiführen, die die soziale Ungleichheit in der Fluchtbevölkerung sowie zwischen Flucht- und autochthoner Bevölkerung vertiefen. Die Kitaleitungsbefragung zeigte Herausforderungen auf, mit denen die befragten Einrichtungen angesichts der aktuellen Situation konfrontiert sind. Etwa die Hälfte der 621 befragten Kitaleitungen berichtete davon, seit Februar 2022 Flüchtlingskinder aus der Ukraine in ihrer Einrichtung aufgenommen zu haben. Die Nichtaufnahme wurde in wiederum der Hälfte der Fälle durch einen Mangel an freien Plätzen begründet. Als größte Herausforderung des Kitapersonals in der Arbeit mit den Kindern und den Familien aus der Ukraine wird die Sprache genannt - einerseits im Hinblick auf Sprachbarrieren im Umgang mit den Eltern, andererseits bezüglich des Spracherwerbs der Kinder. Aus den Befunden ergeben sich folgende Handlungsbedarfe von Politik und Fachpraxis: Sprache ist der Schlüssel: Es muss weiterhin ganz oben auf der Agenda stehen, die Sprachförderung für Kinder, Jugendliche und Familien in Kitas, Schulen und außerschulischen Kursangeboten auszuweiten und Nutzungsbarrieren insbesondere für Menschen mit Sorgeaufgaben abzubauen. Da die Sprachförderung der Kinder in der Kita beginnt, muss der Kitaausbau auf qualitativ hohem Niveau und flächendeckend weiter vorangetrieben werden, bis der Bedarf vollständig gedeckt ist. Dabei muss auch auf eine angemessene Betreuung der Kinder mit Kriegserfahrungen geachtet werden. Die Schulen würden den Bedürfnissen der Kinder besser entgegenkommen, wenn Sprachförderung parallel bzw. ergänzend zum Regelunterricht stattfindet und die Kinder festen Regelklassen zugeordnet werden. Idealerweise ist zumindest teilweise eine zweite Fach- bzw. Lehrkraft im Unterricht, die bei Verständnisproblemen unterstützt. Informationskampagnen und verbesserte Zugänge zu Unterstützungsangeboten: Informationen zu den umfangreichen psychosozialen Unterstützungsangeboten, Hilfen bei der Wohnungs- und Arbeitssuche, bei Behördengängen, beim Deutschlernen usw., die Geflüchteten offenstehen, müssen diese besser erreichen und von diesen auch genutzt werden können. Am Abbau von Nutzungsbarrieren, seien es Unkenntnis, unzureichende Deutschkenntnisse, fehlende Kinderbetreuung oder andere Hürden, muss mit Beharrlichkeit weitergearbeitet werden. Kultur- und Sportangebote sind Integration Facilitators: Kulturellen und sportlichen Angeboten, besonders der Kinder- und Jugendarbeit, kommt bei der Integration von geflüchteten (und vermutlich auch aus anderen Gründen zugewanderten) Kindern und Jugendlichen wesentliche Bedeutung zu, da sie niedrigschwellige Kontakt- und Austauschmöglichkeiten eröffnen und positive Erfahrungen ermöglichen (vgl. auch Peucker u.a. 2020; Mairhofer u.a. 2022, S. 73 ff.). Diese Angebote gilt es zu erhalten und auszubauen. Erhalt kommunaler Kooperationsstrukturen notwendig: Der Aufbau und Erhalt von breit angelegten Kooperationsstrukturen auf kommunaler Ebene muss fest im Aufgabespektrum der Fachkräfte verankert werden. Spezialisierte Task Forces und Anlaufstellen für Schnittstellenarbeit zur Integration Geflüchteter und anderer Migrant:innen sollten überdauernd erhalten bleiben, um sie bei Bedarf aktivieren zu können.