Fallstudie: Die Kieler U-Boot-Affäre
In: Machtmißbrauch im politischen Diskurs, S. 149-229
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In: Machtmißbrauch im politischen Diskurs, S. 149-229
In: Konflikte um Ordnung und Freiheit: sozialwissenschaftliche Beiträge ; Franz Neumann zum 60. Geburtstag, S. 255-270
Besonders in der politischen Auseinandersetzung um die Veränderung des Asylrechts fand das im Titel zitierte sprachliche Bild häufige Verwendung. Dieses Bild war und ist beliebt und einprägsam, es besitzt eine starke metaphorische Ausstrahlung. Der Autor zeigt, daß die Verwendung dieser Metapher keineswegs harmlos ist, "denn sie enthält ein außerordentliches und ganz exklusives Szenario, das auf die gesellschaftliche Realität in der Bundesrepublik nicht zu übertragen ist." Bei seiner Analyse richtet sich der Autor gegen eine tendenzielle Mystifikation der Gesellschaft im sprachlichen Bild vom Boot, das voll ist bzw. bald voll sein könnte. In moralischer, politischer und soziologischer Dimension wird der Inhalt dieses Bildes näher untersucht. Eine menschliche Politik der Bundesrepublik gegenüber Fremden, so das Fazit, ist auf der Ebene des Szenarios vom Boot, das voll sein könnte, nicht zu entwickeln. Und noch viel weniger ist diese Metapher für den Versuch geeignet, die hiesigen und berechtigten sozialen Ängste und Nöte zum Ausdruck zu bringen, ohne fremdenfeindlich zu sein. (ICD)
In: Images of Women in Peace and War, S. 205-227
In: Amerika und die Deutschen: Bestandsaufnahme einer 300jährigen Geschichte, S. 353-366
Ausgehend von der eher geringen Bedeutung der deutsch-amerikanischen Beziehungen im 18. und 19. Jahrhundert stellt der Verfasser fest, daß es zwischen beiden Staaten vor 1914 weder ernsthafte Differenzen noch starke gemeinsame Interessen gab. Während der Neutralität der USA im Ersten Weltkrieg bis 1917 seien Kontroversen über die Führung des deutschen U-Boot-Krieges, die Frage der Wilsonschen Friedensvermittlung und die deutsche Propaganda in den Vereinigten Staaten zu unüberbrückbaren Streitpunkten geworden; sie hätten zum Kriegseintritt der USA beigetragen. Endgültig war der Bruch 1917 durch die Eröffnung des uneingeschränkten U-Boot-Krieges und die Bündnisangebote an Mexico. Amerikanische Soldaten wurden in Europa eingesetzt und trugen zur Niederlage des Deutschen Reiches bei, die USA nahmen entscheidenden Einfluß auf die Kapitulationsbedingungen. (KS)
In: Gebrochene Identitäten: zur Kontroverse um kollektive Identitäten in Deutschland, Israel, Südafrika, Europa und im Identitätskampf der Kulturen, S. 143-168
Die Problematik ob und wie sich eine kollektive Identität überhaupt erzeugen läßt, wird am Beispiel einer "europäischen Identität" verdeutlicht. Die "Bestandsaufnahme" ist ernüchternd: Von einer operativ wirksamen Wertegemeinschaft kann im europäischen Kontext keine Rede sein. Das Vorherrschen national gefärbter Geschichtsbilder ist ein recht loses Band, das allenfalls in Situationen globaler Bedrohung wirksam werden könnte. Eine europäische Kommunikationsgemeinschaft, die sich gemeinsamer Sprachen und Symbole bedient, ist erst rudimentär vorhanden. Die Schaffung des europäischen Binnenmarktes zielt nach wie vor vorrangig auf eine Wirtschaftsunion, die sich gegenüber der außereuropäischen Konkurrenz abschottet und diesen Protektionismus ("Das Boot ist voll") als europäische Sozialpolitik darstellt. Insgesamt sind viele Widersprüche und Enttäuschungen vorprogrammiert. (pre)
In: Körper, Kultur und Ideologie: Sport und Zeitgeist im 19. und 20. Jahrhundert, S. 169-216
Der im Ausland als "Sportwunder" bezeichnete DDR-Leistungssport war ein Teil des Herrschaftssystems. Entsprechend der Parteidoktrin war er dafür vorgesehen, die Überlegenheit des Sozialismus über den Kapitalismus zu bestätigen und die internationale Anerkennung der DDR mittels eines enormen finanziellen und personellen Aufwandes (35.000 hauptamtliche Trainer, Funktionäre und Mitarbeiter) durchzusetzen. In seiner pädagogischen Funktion diente er als Mittel zur Ausbildung von DDR-Bewußtsein. In seiner Erscheinungsform war er restriktiv, er gab aber auch das Gefühl, "in einem Boot zu sitzen". Berichtet wird über den Aufbau des Leistungssports, die kontrollierende Funktion des ZK der SED, die Gremienstruktur sowie die Leistungsziele ("Wichtigstes Ziel: ein Platz vor Westdeutschland"). Weitere Abschnitte befassen sich mit den Leistungsanreizen sowie der Rolle von Sportwissenschaft und Sportmedizin. Auf der Habenseite wird verbucht, daß der DDR-Sport den Sport weltweit inspirierte. Der langfristige Aufbau von Sportlern und die Nachwuchsförderung wurde auch von anderen Staaten wie den USA oder der Bundesrepublik Deutschland übernommen. (pra)
In: Handbuch Nachhaltige Entwicklung: wie ist nachhaltiges Wirtschaften machbar?, S. 183-194
Die Etablierung von Kooperationen und Netzwerken gilt als ein zentrales Instrumentarium nachhaltiger Regionalentwicklungspolitik. Gerade im Rahmen von Agenda 21-Prozessen versuchen gesellschaftliche Akteure, die Wirtschaft über Informationsverbreitung, Dialoge und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit ins Boot zu nehmen und für den Kurs Richtung Nachhaltigkeit zu motivieren. Der vorliegende Beitrag untersucht in diesem Kontext regionale Netzwerke von Unternehmen im Themenfeld "umweltbezogene Nachhaltigkeit", deren Schwerpunkte auf Erfahrungs- und Informationsaustausch liegen. Neben den Ergebnissen und Wirkungen dieser Kooperationsformen im Hinblick auf eine Annäherung an nachhaltige Wirtschaftsweisen werden ihre Entstehungs- und Funktionsweisen analysiert. Zwischenbetriebliche Informationsnetzwerke, wie die vom Autor untersuchten regionalen umweltinformationsorientierten Unternehmensnetzwerke (RUN), bieten die Möglichkeit, über dezentrale Antennen vielfältige schwache Signale aufzunehmen und somit ein weitaus umfassenderes Bild des Unternehmensumfelds als allein aus dem unternehmensspezifischen Blickwinkel zu erhalten. RUN hat dabei einen unentgeltlichen Informations- und Erfahrungsaustausch zum Inhalt. Ziel der Mitarbeit in diesen Netzwerken ist vor allem der Erfahrungsaustausch und das Lernen der Akteure und damit auch das Lernen der Organisationen. (ICA2)
Assesses the accomplishments of a strike in Appalachian TN as the threatened closing of the Acme Boot Co plant presented an economic crisis for the town residents. The 1993 closing of the Acme plant, the capital flight of a profitable enterprise, devastated the community. The rural workers mobilized with the help of other unions, national leadership, & other labor leaders to fight capital mobility, & although they did not save the plant, they did expose & stop a corporate tax loophole that saved Americans millions of dollars & educated the community regarding globalization, political practice, trade, & tax policy. They also revealed the powerful forces against small union efforts -- the willingness of corporations to spend heavily in combating resistance, & the unwillingness of political leaders to defend workers & the unemployed. The grassroots effort operated from an internationalist, antiracist political subjectivity that helped the coalition to work on issues of economic development policy, free-trade politics, & global poverty. L. A. Hoffman
Assesses the accomplishments of a strike in Appalachian TN as the threatened closing of the Acme Boot Co plant presented an economic crisis for the town residents. The 1993 closing of the Acme plant, the capital flight of a profitable enterprise, devastated the community. The rural workers mobilized with the help of other unions, national leadership, & other labor leaders to fight capital mobility, & although they did not save the plant, they did expose & stop a corporate tax loophole that saved Americans millions of dollars & educated the community regarding globalization, political practice, trade, & tax policy. They also revealed the powerful forces against small union efforts -- the willingness of corporations to spend heavily in combating resistance, & the unwillingness of political leaders to defend workers & the unemployed. The grassroots effort operated from an internationalist, antiracist political subjectivity that helped the coalition to work on issues of economic development policy, free-trade politics, & global poverty. L. A. Hoffman
In: Asymmetrische Kriegführung - ein neues Phänomen der Internationalen Politik?, S. 145-174
Die Begriffe Asymmetric Warfare und Asymmetric Threats werden für jene Art der sicherheitspolitischen Bedrohung verwendet, die sich gegen die politischen, strategischen, militärischen und ökonomischen Strukturen in einer Form richten, die nicht den typischen konventionellen Bedrohungsszenarien entspricht. Asymmetrische Formen des Krieges wurden bereits in der Bibel, von Sun Tsu, Mao Tse Tung und Giap erwähnt, vorgeschlagen oder praktiziert, und unterscheiden sich im Charakter kaum von jenen, denen sich die USA in ihrer jüngeren Geschichte gegenüberstanden. Asymmetrie existiert immer dann, wenn sich eine der Konfliktparteien unerwartet anders verhält, etwa durch eine neue Form der Taktik, mit einem unerwarteten Einsatz neuer bzw. einem anderen Einsatz vorhandener Waffen, oder durch Angriffe gegen "andere Ziele". Der Einsatz von U-Booten gegen zivile Schiffe im Ersten Weltkrieg zwecks Abschneidens eines Staates von der Versorgung über See, der Einsatz von A-Bomben gegen Japan 1945, oder die Ausnutzung der Fähigkeiten des Flugzeuges zur Herbeiführung einer politisch-strategischen Entscheidung gelten als Beispiele für asymmetrische Kriegsführung. Ein asymmetrisches Vorgehen kann daher von jeder Konfliktpartei angewendet werden - offensiv, defensiv, im Krieg und im Frieden. Geändert haben sich die Art der Anwendung, die Wirkung der eingesetzten Waffen, die Konsequenzen und Dimensionen. Die neue Art terroristischer Anschläge wird daher ebenfalls zum Bereich der Asymmetrie gezählt und ist heute beinahe dominierend. Nach der Begriffsklärung setzt sich der Autor mit den historischen Erfahrungen der USA auseinander. Einen wesentlichen Aspekt stellte die Konfrontation des "Kalten Krieges" dar: Sie führte im Westen zur Überzeugung, man könne das kommunistische System nur dann zu Fall bringen, wenn man der "horizontalen" Expansion des Kommunismus (durch China und der Sowjetunion vorangetrieben) durch umfassende Hilfe an nicht-kommunistische Regierungen eine "vertikale" Strategie entgegensetzen und auch von dort den Kampf gegen das kommunistische Lager aufnehmen würde. Anschließend werden neue Sichtweisen wie Counterinsurgency und nicht-konventioneller Krieg dargestellt. Darüber hinaus werden die Grenzen der Sicherheitspolitik thematisiert - sie werden vor allem in ihrer Finanzierbarkeit sowie in der Unmöglichkeit, alles zu schützen, gesehen. Die Akzente werden auf bessere Koordination der Abwehr, auf aktive Gegenmaßnahmen sowie auf die Stärkung der Sonderkampfverbände gesetzt. (ICG)